Diese Folge knüpft an das Finale von Staffel 2 an und geht zu Beginn davon aus, dass Aurra Sing beim Absturz der Slave I gestorben ist. Es wird von unzähligen Abenteuern Ahsokas an der Seite ihres Meisters gesprochen, es werden aber auch Bilder aus der letzten Folge gezeigt, was extrem suggeriert, dass die Folge auch wirklich im Anschluß an Ahsokas Mandalore-Mission spielt und sie auch wegen dieser Mission vom Jedirat gelobt wird und von dieser Mission einen Bericht erstellen soll, - das alles wird später bei einer weiteren Szene der Folge noch von Bedeutung sein.
Da Anakin hier auf eine Mission geschickt wird um in einen Bürgerkrieg einzugreifen, bei der er scheinbar auch die Verantwortung hat, fällt mir auf dass es solche Folgen schon lange nicht mehr gab, zuletzt war er meistens in Begleitung von irgendwelchen (höhergestellten) Jedi-Meistern. Also ich will mal wieder was von General Skywalker (wie in Staffel 1) sehen.
Beim Abschied zwischen Anakin und Ahsoka fällt mal wieder der angenehme Umgang miteinander auf.
Sehr schön wie Ahsoka Anakin fragt wer ihm den Rücken frei hält und ihn dann versucht damit zu packen, dass er ja selbst sagt, dass man auf dem Schlachtfeld am meisten lernen würde, woraufhin er sie dann schön damit herausfordert ihm das Gegenteil zu beweisen, anstatt ihr z.B. einfach den Mund zu verbieten.
Es war dann auch eine schöne Sequenz wie der Transporter startet und der Sternenzerstörer schon knapp über den Wolkenkratzern am Himmel hängt.
Ahsokas erster Traum in dieser Nebellandschaft war toll inszeniert und Aura Sings überraschendes Auftauchen ist durchaus für einen kurzen/kleinen Schreck gut.
Beim Aufwachen sieht man leider ein bißchen zu viel von Ahsoka, - zumindest im Jeditempel wirkt es blöde, dass sie mit ihrer Tageskleidung im Bett liegt, v.a auch noch mit Stiefeln (durch eine andere Perspektive hätte man da vermutlich eine Menge kaschieren können).
Das Gespräch mit Yoda hat mir gut gefallen. Yoda verhält sich gegenüber Ahsoka angenehm und seine Rede macht einen erheblich sinnvolleren, hilfreicheren Eindruck als das erbärmliche Geschwätz („frohlocke und jauchze wenn deine Lieben sterben“
) welches er Anakin in Episode III aufgetischt hat/auftischen wird.
Auch die optische Gestaltung der Szene weiß zu überzeugen, - der Lichteinfall durch die halbgeöffneten Jalousien ist sehr gelungen.
Irgendwie fällt mir hier auch auf, dass ich es schade finde, dass Yodas Zimmer genau so steril ausfällt wie alle anderen Jediräume, wäre interessant gewesen wenn allerhand seltsames Zeug bei Yoda rumstehen würde....aber gut so waren die alten Jedi halt, kann man nicht der Folge anlasten.
Die zweite Vision in der Bibliothek (Kurzauftritt von Jocasta Nu) ist schon deutlicher.
Da Padme offenbar das Ziel ist, begibt sich Ahsoka zu ihr und man bekommt daher auch mal wieder Padmes faszinierende Terrasse zu sehen, - immer wieder ein toller Anblick.
Wie Padme Ahsoka zur Begrüßung gleich in die Arme schließt, sah sehr schön aus, aber es hat mich doch v.a auch in dieser Intensität sehr überrascht.
Typhos finsterer Blick in der Szene ist auch auffällig, aber der guckt meistens so, oder?
Der Schnitt zu ihm, als Ahsoka „Gefahr“ sagt, ist auch sehr gelungen.
Padme nimmt die Warnung von Ahsoka zwar ernst, sieht aber dennoch davon ab ihre Pläne nach Alderaan zu einer Kriegsflüchltings-Konferenz zu fliegen zu ändern. Das paßt auch sehr gut, was anderes war nicht zu erwarten.
Die Vision wird ein weiteres mal konkreter (Ahsoka kann das ziemlich gut, v.a weil es für „gute“ Machtnutzer in dieser Zeit ja eigentlich extrem schwer ist in die Zukunft zu sehen.) und bei einer weiteren Besprechung darf Yoda seinen berühmten „In ständiger Bewegung die Zukunft ist“-Spruch aufsagen.
Die Abflugszene von Coruscant ist sehr gut gelungen und die erste Szene auf dem Raumschiff ist dann für mich eine der besten Szene der Serie überhaupt, weswegen sie auch reichlich „Punkte“ für die Wertung der Folge einfährt.
Allein schon, dass Ahsoka und Padme das schon aus Episode IV bekannte Holo-Spiel spielen ist ein kleines Bombon aber es folgt dann auch noch dieses wunderbar einfühlsame Gespräch zwischen Ahsoka und Padme. Sehr nett wie Ahsoka mit angezogenen Beinen dasitzt und zugibt an ihren Fähigkeiten zu zweifeln worauf Padme sie dann aufbaut und ihr sagt, dass sie lernen wird sich selbst zu vertrauen.
Wunderschöne Szene, einfach toll.
Allerdings gibt es auch einen Haken bei der Sache:
An diesen Punkt der Serie wirken Ahsokas Selbstzweifel inklusive der Begründung, dass ja ansonsten meistens Meister Skywalker zur Anleitung da wäre ziemlich seltsam.
Zunächst ist zu sagen, dass Meister Skywalker generell imo dazu tendiert Ahsoka viel Raum zu geben sich auszuprobieren, sie herauszufordern und dabei als personifiziertes Sicherheitsnetz zu agieren, wenn es eng wird (perfekt zu sehen in der Schlacht um Teth bei der Klettertour). Er fragt Ahsoka nach ihrer Meinung und gibt eher Denkanstöße als dass er perfekt ausgearbeitete Lehren rezitieren und weitergeben würde. Klar gibt es auch die ein oder andere direkte Anweisung, aber imo beschränkt er dies auf auf das sachlich notwendigste, als dass er es wirklich zum Prinzip seiner Lehrtätigkeit machen würde.
Unterm Strich fördert Anakin m.E. im hohen Maße selbstständiges Handeln und Urteilsvermögen, anstatt zu versuchen eine befehlsempfangende hohle Drohne heranzuziehen, wie dies gewisse andere Meister versucht haben.
Und demenstprechend hat man Ahsoka in der Serie auch erlebt, sie hat viele „Abenteuer“ erlebt, häufig eigenständig agiert und hat viel Verantwortung getragen [siehe v.a die Schlacht über Ryloth].
Natürlich kann einen die seltsame Struktur von TCW hier auch einen Streich spielen und die Folge spielt zu einen sehr frühen Zeitpunkt, als Ahsoka viele dieser Abenteuer noch gar nicht erlebt hatte. Doch durch die Zusammenfassung zu Beginn wird suggeriert, dass die Mandalore-Mission in der Tat unmittelbar vor dieser Folge hier stattgefunden hat und dort haben wir eine sehr intelligent und planvoll vorgehende Ahsoka erlebt, die eine wirklich ziemlich schwierige Mission sehr erfolgreich bestritten hat. Nach so einen Beweis für die eigenen Fähigkeiten, wirken Ahsokas Zweifel seltsam. Und selbst wenn die Mandalore-Folge entgegen der Zusammenfassung nicht vor dieser Folge spielen sollte, so ist sie zumindest in den Köpfen der Zuschauer noch ganz frisch drin und bestimmt imo wie die Szene auf den Betrachter wirkt.
Wie gesagt, der Zeitpunkt für Ahsokas Zweifel wirkt sehr seltsam, aber es ist dennoch eine herausragende Szene.
In der Nacht hat Ahsoka wieder eine Vision und dann.....also die erste Traumbegegnung mit Aurra war schon für einen kleinen Schreck gut.....aber wie Aurra da neben Ahsokas Bett hockt grenzt v.a mit dieser Soundkulisse an puren Horror. Für jüngere Zuschauer könnte das imo ganz schön heftig sein, - man stelle sich vor, man wacht in der Nacht auf und hat auf einmal so eine gruselige Hexe neben seinem Bett sitzen.
Aber natürlich hat das bei Lucas-Animationsserien ja auch eine gewisse Tradition, - „Ewoks“ waren seinerzeit für Kinder ja auch ziemlich heftig.
Dass Ahsoka auf dem Schiff mit ihrer Kleidung schläft, finde ich nicht verkehrt, man sieht ja dass es sehr sinnvoll sein kann sofort voll einsatzbereit zu sein.
Herrlich, wie Ahsoka Padmes Kabine stürmt und erstmal mit gezündeten Lichtschwert aufs Bett (es ist ein Doppelbett mit zwei Kissen
) springt.
Padme nimmt es gelassen, sie ist es ja schon gewohnt, dass Jedi in ihrem Bett mit ihren Lichtschwertern wedeln.
Wo ich Ahsoka in Padmes „Schlafzimmer“ sehe, kommt mir der Gedanke, dass Ahsoka Padme u. Anakin doch irgendwann mal zusammen „erwischen“ könnte.
Ich würde es schon seltsam finden, wenn die clevere Ahsoka die ganze Serie über nichts mitbekommen würde (zumindest bei Karen Miller fragt sie sich ja schon, wohin ihr Meister von Zeit zu Zeit verschwindet, - das ist doch schonmal ein Anfang).
Die Ansichten von Alderaan sind sehr gelungen, - ich liebe das Bergpanorama und die saftigen grünen Wiesen.
Die Oberflächen der Gebäude erinnern m.E. etwas zu sehr an Kamino oder Bespin, da hatte ich bei der kurzen Ansicht im Film schon den Eindruck von mehr Eigenständigkeit.
Das Empfangskomitee ist nett: Bail, Mon Mothma, Frau im weißen Kartoffelsackkleid und der etatmäßige alte bärtige Mann.
Der Gang in den Gebäuden ist ein kleiner Schock, - anscheinend war da der gleiche Architekt verantwortlich, der auch schon die ursprünglichen weißen Psychogänge von Cloud City verschuldet hat. Fenster auf der einen Seite des Ganges mit einen Blick auf das wunderbare Bergpanorma hätten hier Wunder gewirkt, oder vielleicht zumindest ein Glasdach.....gut es gibt natürlich auch Gänge die tief im Gebäude liegen, aber dann kann man doch auch Pflanzen aufstellen, Bilder oder Wandteppiche aufhängen, vielleicht auch Aquarien....einfach irgendwas damit der Gang nicht ganz so steril ist.
Alderaan hat so wunderbare Illustrationen bekommen, mit wunderbarer modernster Architektur in Verbindung mit der Schönheit der Natur,....Alderaan war auf den Illustrationen irgendwie eine Art Sci-Fi-Version des Paradieses und auch im Film wirkte es sehr schön, in so eine Umgebung paßt ein dermaßen häßlicher Gang imo überhaupt nicht.
Das „Zimmer“ mit dem großen Außenbereich in dem Padme und Bail ihre Besprechung durchführen ist recht gelungen. Der Saal in dem Padme zu ihrem Publikum spricht hätte zwar beeindruckender ausfallen können, aber es war ganz in Ordnung. Das Bild hinter dem Tisch war ein schönes Detail.
Als Ahsoka Padme erneut auf die Bedrohung anspricht während sie mit Bail und Mon Mothma spricht, fällt auf wie förmlich die beiden in dieser Situation miteinander umgehen (Senatorin, Padawan Tano), - sehr schön gemacht.
Padmes und Ahsokas Gespräch auf dem Balkon war optisch und atmosphärisch schön, hat aber handlungsmäßig sehr wenig gebracht.
Es gelingt irgendwie nicht Zweifel an Ahsokas Visionen zu sähen, man ist als Zuschauer fest davon überzeugt, dass tatsächlich ein Anschlag stattfinden wird, dementsprechend hohl hängen Ahsokas Zweifel an ihren Visionen hier in der Luft.
Direkt darauf taucht Aurra dann auch das erste Mal ganz real auf und bricht erstmal einem Wächter das Genick, ...übel....
Bei Padmes Rede finde ich es gut, dass sie auf die Invasion von Naboo Bezug nimmt und insbesondere den Tod von Qui Gon Jinn erwähnt.
Das sind so kleine Details, die vor allem in der Summe in der sie in dieser Folge auftreten, sehr viel ausmachen.
Der erste Anschlagsversuch ging wirklich ziemlich knapp für Padme aus, - gut, dass Ahsoka die Gefahr früh genug erkannt und perfekt darauf reagiert hat.
Ahsokas fortgesetzte Warnungen halte ich für richtig, auch wenn Padme in diesen Punkt natürlich sehr starrsinnig ist. Bails Unterstützung zeigt imo, dass Ahsoka grundsätzlich schon richtig liegt. Wobei natürlich auch Padmes Einwand, dass ein Attentäter ihr auch nach Coruscant folgen würde, berechtigt ist.
In diesem Sinne wäre es wohl das beste, zu versuchen die Attentäterin in einer relativ begrenzten Umgebung (wie eben der Ort der Konferenz auf Alderaan) zu stellen und festzunehmen, - wie es dann ja auch schließlich passiert.
Der zweite Attentatsversuch ist erstklassig inszeniert, - besonders zu loben ist der Schnitt, der wunderbar zwischen drei verschiedenen Handlungsorten (Saal, Schächte, Padmes Kammer) hin und her springt und die starke Musikuntermalung. Auch die „Kameraarbeit“ ist überaus gelungen.
Padmes zweite Rede gefällt mir gut und Ahsokas Erkenntnis, dass Aurra nicht im Raum ist und die Auflösung, dass Aurra alles durchschaut hat und sie stattdessen Padme nähert war ganz stark.
Dass hier eine Droidin als Double genommen wird finde ich gut (wobei man die hohe Ähnlichkeit der Star Wars-Droiden zum Menschen niemals vergessen sollte), - kann es sein, dass es seit dem Attentat in Episode II überhaupt keine menschlichen Doubles mehr gibt?
Und dann frage ich mich als Detail noch, ob jemand das Monopol auf Damenumhänge/kutten hat, - ob bei Ventress, Satine oder Padme es sieht immer zumindest sehr ähnlich, wenn nicht sogar absolut identisch aus.
Auch beim zweiten Mal entgeht Padme nur knapp schlimmeren und wieder weil Ahsoka gerade noch rechtzeitig zur Stelle ist, dies unterstreicht sehr gut wie überaus gefährlich Aurra Sing ist.
Mir hat gut gefallen, dass Aurra für diese Mission einen speziellen dunklen Anzug hatte und auch die Erklärung, dass Hondo sie aus dem Wrack der Slave I gerettet hat, war schön eingestreut.
Ahsoka hat wieder toll agiert, wie sie Aurra aus dem Schacht gezogen hat war stark, ebenso wie die Abwehr von Aurras Schüssen (auch wenn letztlich nicht erfolgreich), da die Schußfrequenz von Aurras zwei Pistolen m.E. deutlich höher war als das was man sonst so zu sehen bekommt, - also kann man Ahsoka keinen Vorwurf machen, dass es schließlich nicht ganz gereicht hat.
Wie Ahsoka dann zu Boden geht und Padme Aurra einfach lässig mit einen Betäubungsschuß ausknockt fand ich herrlich.
Es ist so einfach Padme diese kleinen überaus genial wirkenden Action - Momente zu geben, da muß sie sich echt nicht wider besseren Wissens in lebensgefährliche Situationen gegen eine ganzen Horde übler Verbrecher begeben, was im Gegensatz hierzu einfach nur dumm wirkt.
Dass Aurra hier ins Gefängnis geht und wohl nie geklärt wird wie sie wieder rauskommt, ist irgendwie schade. Man hätte sie ja auch einfach entkommen lassen können.
Anakins Anwesenheit auf Coruscant am Ende der Folge ist etwas merkwürdig, man sollte doch meinen, dass es einige Zeit dauert einen Bürgerkrieg zu beenden....andererseits kann die Ahsoka-Mission sich durchaus auch über einen etwas längeren Zeitraum erstreckt haben, als es auf den ersten Blick scheint.
Die Übersetzer haben es hier leider etwas an Fingerspitzengefühl vermissen lassen: Dass Anakin Padme duzt, wenn Yoda direkt daneben steht, ist imo eine ziemlich dumme Idee.
Andererseits kann man die Kritik auch auf das Original ausweiten, denn vielleicht ist es schon nicht angemessen, dass er sich überhaupt gleich erkundigt, ob es ihr gut geht....wäre vielleicht besser gewesen Yoda den Vortritt zu lassen.
Es ist gut, dass wieder aufgegriffen wurde, dass Ziro im Pilotfilm dank Padme ins Gefängnis wanderte, weshalb er nun natürlich Grund hat sich zu rächen.
Allerdings wirkt die ganze Aufklärung mit Ziro zu sehr rangehängt, die Folge ist in diesen Punkt imo nicht richtig rund.
Ich fand es sehr gut, wie Ahsoka Ziro darüber belügt, dass Aurra Sing alles zugegeben hätte, womit sie ihn zu einen Geständnis veranlaßt, - Anakins Blick dazu war auch gut.
Ehrlich gesagt kann ich aber auch Ziros Klagen über das Gefängnis nachvollziehen.
Ähnlich wie auf Mandalore wäre dieses Gefängnis schon für Humanoide Gefangene echt übel, aber für einen Hutten ist die Zelle schlichtweg vieeeeeeeeel zu klein, da bekommt man ja Platzangst drin.
Dementsprechend tut Ziro mir ehrlich gesagt auch ein bißchen leid, als die Kamera am Ende von ihm wegfährt und man noch die ganzen anderen Zellen sieht.
Fazit:
Angesichts der Vorschau hoffte ich seinerzeit auf eine der bis zu diesen Zeitpunkt besten Folgen der Staffel und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, es ist die bis hierhin beste Folge der Staffel.
Sie ist zwar nicht ganz so spektakulär wie „ARC-Troopers“, aber sie gefällt mir einfach noch ein Stück besser, von der Erzählweise her ist die Folge sehr angenehm.
Vor allem besticht die Folge durch eine Menge von Details, die so umfangreich ausfallen, dass sie selbst bei einen sehr ausführlichen Review kaum alle zu erfassen sind.
Besonders erwähnenswert sind für mich die mitunter ziemlich gruseligen Visonen Ahsokas von Aurra, Ahsokas Gespräch mit Padme auf den Flug nach Alderaan, sowie der Niederschuß von Aurra durch Padme.
Für diese überaus gelungene Folge gibt es die volle Punktzahl:
10 von 10 Punkten.