Den Auftakt der Folge bildet der Ausschnitt aus einer sehr gelungenen Weltraumschlacht, bei der Ventress zeigen darf, dass nicht nur Anakain einem Großkampfschiff ganz alleine erhebliche Probleme bereiten kann.
Ich finde es gut, dass das Design ihres Schiffes aus „CW“ übernommen wurde. Außerdem sieht man in dieser Schlacht imo erstmals die Tri-Droidenjäger.
Derweil bekommt Dooku von Sidious den Auftrag Ventress zu eliminieren.
Sidious wirkt (zumindest in der deutschen Synchro) ungewohnt emotional, vor allem als er meint, dass Ventress für Dooku viel zu wichtig sei.
Das Gespräch ist gut inszeniert, aber es wirkt irgendwie uneffektiv wenn man sich so guten Werkzeugen wie Ventress entledigen muß, weil man zukünftig Verrat befürchtet.
Als Anakin und Obi Wan in den Kampf eingreifen, wird sehr gut das Feeling der Schlacht um Coruscant aus Episode III eingefangen. Besonders die Musikuntermalung gefällt mir ebenso wie die Unterhaltung zwischen Anakin und Obi Wan, die mal wieder auf das „besondere Verhältnis“ zwischen Obi Wan und Ventress anspielt:
Obi Wan: „Anscheinend bin ich ihr Liebling.“
Anakin: „Jetzt bin ich aber beleidigt, hinter mir sind nur die Droiden her.“
Wie in Episode III wird Obi Wans Schiff beschädigt, Anakin muß ihm helfen und der Flug endet im Hangar eines Separatisten-Schiffs.
Der Moment, als Ventress erfährt, dass Dooku sie fallenläßt, war sehr gut in Szene gesetzt.
Nach Anakin und Ahsoka sehen wir jetzt auch erstmals Obi Wan in seinem neuen Outfit. Was bei Anakin aufgrund der unterschiedlichen Farben und der unterschiedlichen Kleidungsmaterialien gut funktioniert, ist bei Obi Wan deutlich weniger gut gelungen. Diese eintönige weiße Fläche ist irgendwie langweilig....ich hab ehrlich gesagt manchmal die Assoziation, dass er einen Pyjama anhat......da war das bisherige Outfit mit den Stormtrooper-Rüstungsteilen auf jeden Fall gelungener.
Der Eröffnungsdialog zwischen den Jedi und Ventress gefällt mir:
Obi Wan: „Ventress, ihr seht etwas blaß aus...“
Anakin: „So sieht sie immer aus.“
Wie immer wenn Ventress dabei ist, ist auch der nachfolgende Lichtschwertkampf schön anzusehen, wobei die Mehrzahl von Anakins Moves leider immer noch nicht viel mit ihm zu tun haben.
Ventress’ Würgeattacke in der Mitte des Kampfes war hart an der Grenze, aber als hass- , zornverstärkte Machtattacke noch in Ordnung.
Der erste Widerspruch des Taktikdroiden bezüglich Dookus Befehlen überrascht fast etwas: Eine Berechnung könnte durchaus ergeben, dass ein Schiff, die Besatzung und Ventress akzeptable Verluste sind, wenn man damit gleichzeitig auch sicher Anakin und Obi Wan auslöscht.
Bei der Ausführung des Befehls ist der Droide dann aber um so besser, es war schon keine schlechte Idee einen Bomber zu befehlen als Kamikaze-Einheit direkt in den Hangar zu fliegen.
Dennoch entkommen am Ende sowohl die Jedi als auch Ventress knapp.
Die Szene wie die Piraten dann Ventress finden ist sehr gut. Herrlich wie der Typ sie anspricht und gar nicht weiß wen er sich da an Bord geholt hat. Dass Ventress die Typen dann erledigt, muß einem wahrscheinlich noch nichtmal leid tun...wer weiß was die vorgehabt hätten, wenn sie es nicht ausgerechnet mit ihr zu tun gehabt hätten....
Allerdings hat man es sich bei der Aktion an sich dann etwas zu einfach gemacht.....alle gleichzeitig erwürgen?......ne, ein bißchen mehr Aufwand darf es schon sein....und die Serie schreckt ja sonst auch nicht unbedingt vor brutalen Szenen mit dem Lichtschwert zurück.
Ich finde es toll, dass Dathomir und die dort lebenden Hexen ihren Weg in „TCW“ gefunden haben (und ich habe mich lange auf diesen Auftritt gefreut). Es mag da ein paar Reibungspunkte mit anderen Darstellungen in SW geben, aber die stören mich nicht.
Die Darstellung von Dathomir ist gelungen; - sieht alles sehr geheimnisvoll aus mit dem roten Licht, den Pflanzen und den uralten Gebäuden.
Die Hexen selbst finde ich auch ziemlich gut und sie haben einen tollen ersten Auftritt als sie Ventress konfrontieren (die Arme ist ja wirklich ziemlich mitgenommen, als sie dort ankommt), allerdings fand ich, dass sie allesamt wie höchstens Anfang 20 aussahen.....ich meine, nicht dass sie nicht süß gewesen wären...
...aber etwas individueller hätte es durchaus schon sein dürfen.
Bei Mutter Talzin wird sehr schön das Design des Sith-Hexen-Konzepts für Episode I aufgegriffen, außerdem erinnert sie an die bereits bekannte Hexen-Anführerin aus den Quinlan Vos-Comics.....finde ich sehr gut.
Nur die Laserbögen haben mir nicht so gefallen, das hätte ruhig etwas weniger technisch sein dürfen....für die Zukunft wäre es auch noch schön wenn die Hexen Rancors als Reittiere bekämen.
Das Innere des Hexenlagers fällt auch sehr schön atmosphärisch aus. Das „Wasser des Lebens“ ist hingegen zu leuchtend grün geraten und erinnert damit stark an Mutagen und Co, etwas Zurückhalteneres wäre hier schön gewesen.
Das Hexenritual bringt es mit sich, dass wir wichtige Abschnitte aus Ventress‘ Leben zu Gesicht bekommen und die haben es wirklich in sich.
Schon als sie als kleines Baby weggegeben wird hat man einen Kloß im Hals. Wer war dieser Typ eigentlich, der sie mitgenommen hat? Ich denke mal zumindest Auge in Auge dürften die Hexen nicht allzuviele Feinde haben, die eine ernsthafte Bedrohung darstellen.
Auch die zweite Szene wo dieser „Meister“ während eines Kampfes getötet wird und Ventress immer noch ein kleines Kind ist, ist recht herzzerreißend. Wie sich der Jedi ihrer annimmt und mit ihr trainiert ist dann kurzzeitig recht schön, aber auch dieser Meister wird einige Jahre später bei einem Kampf getötet......die junge Ventress hat wirklich eine Menge durchgemacht, bevor sie auf Dooku getroffen ist und der stirbt zwar nicht, verrät sie aber.
Als es dann beim „Unsichtbarkeitstrank“ heißt „Nun seit ihr für die meisten unsichtbar....vielleicht selbst für Count Dooku.“ ist schon klar, dass das nicht so richtig funktionieren wird.....aber der Nebeleffekt ist trotzdem schön. Das neue Outfit von Ventress weiß auch zu gefallen.
Dass Mutter Talzin so großen Wert darauf legt, dass Count Dooku glaubt von Jedi angegriffen zu werden, läßt vielleicht vermuten, dass es ihr um deutlich mehr gehen könnte, als um die (erfolgreiche) Rache von Ventress.
Außer Dathomir bekommen wir in dieser Folge auch Serenno, Dookus Heimatplanet, und sein dortiges Anwesen zu sehen. Das Design ist durchaus gelungen, aber ich hätte es mir noch etwas italienischer und altmodischer vorgestellt, wobei es dann vielleicht schwer ist es nicht wie Naboo aussehen zu lassen.
Etwas eigenartig sind die großen grünen Fenster in Dookus Büro und Schlafgemach, als ich davon das erste Mal Bilder gesehen habe dachte ich das Schloß befände sich auf Vjun und das Grün legen an den dortigen Umweltbedingungen, so weisen die grünen Fenster den Hausherrn jetzt irgendwie etwas sehr offensichtlich als üblen Schurken aus.
Die Hexen verschaffen sich leise und effektiv Zugang zu Dookus Palast. Ventress verblüfft damit, dass sie Dooku spüren kann, ich denke aber das hat einen anderen Grund als der von Ventress genannte „Gestank“.
Das Attentat auf Dooku hat für mich eine entscheidende Schwäche: Sie greifen Dooku mehr oder weniger offen an. Wenn man ein überlegenes Ziel ausschalten will, greift man nicht offen an, sondern platziert sozusagen ne Bombe unterm Bett (wie es Boba ja bei Mace vorhatte)....in diesem Fall hier wäre es optimal gewesen, wenn der Pfeil den Dooku in den Hals bekommt richtig übel vergiftet gewesen wäre und nicht nur seine Sinne trüben soll...der Pfeil trifft ja und das hätte es eigentlich schon sein können.
Irgendwie sind die SW-Bösen noch zu gut um wirklich böse zu sein, nur Boba und Sidious scheinen die einfache Regel des Böseseins zu beherrschen, dass man nicht fair und offen kämpft, wenn es sich nicht lohnt.....deswegen wurde Sidious‘ Meister ja auch im Schlaf ermordet.
Ansonsten ist das Attentat aber toll inszeniert: Wie sie den Pfeil Dooku in den Hals jagen, er sofort da ist und sein Lichtschwert zu sich ruft, die Hexen auf ihn zukommen, die Musikuntermalung und wie er dann schließlich sagt, dass er seine Augen nicht brauchen würde um sie zu sehen....das alles ist erstklassig gemacht.
Was folgt ist der beste Lichtschwertkampf mit Beteiligung von Dooku in TCW bisher. Leider ist er noch längst nicht auf Episode II – Niveau, aber man hat sich bezüglich Dooku nach dem eher enttäuschenden Kampf gegen Anakin im TCW-Film z.B. doch sehr gesteigert.
Besonders gefällt mir der Shot im Anime-Stil, wo Dooku und seine Widersacherinnen in den Raum hinab springen und dann erstmal kurz verharren bevor es weitergeht.
Dieser zweite Teil des Kampfes ist leider weniger perfekt als der erste Teil. So sieht man vor allem bei der Hexe links hinter Dooku zeitweise überdeutlich, dass sie ihn abwartend eskortiert, obwohl sie auch die Chance hätte zuzuschlagen und ihn zu treffen.
Aber es ist natürlich toll wie er mit den Dreien trotz „Unsichtbarkeit“ und „Blindheit“ doch ziemlich gut fertig wird....das zeigt einmal mehr, dass Dooku einer der stärksten Jedi/Sith dieser Zeit überhaupt war.
Schließlich scheint Dooku geschlagen zu sein, doch natürlich hat er noch ein Ass im Ärmel.
Der Blitzangriff gegen drei Ziele gleichzeitig wirkt sehr mächtig, aber zu einem Dooku paßt das sehr gut.
Wie er das „Weibsvolk“ dann einfach aus dem Fenster wirft ist sehr cool.
Natürlich können Ventress und Co sich aber retten und so kehren sie geschlagen nach Dathomir zurück.
Bei Mutter Talzins Rede kann man wiederum den Eindruck gewinnen, dass die ganze Aktion so abgelaufen ist, wie sie sich das gewünscht hat.
Dookus Reaktion auf Mutter Talzins Angebot ist eigentlich etwas merkwürdig. Ein solches Angebot seitens einer Person, die mutmaßlich alles andere als vertrauenswürdig ist, sollte bei jemanden wie Count Dooku alle Alarmglocken schrillen lassen. Und sehr richtig, fragt er ja auch woher Talzin eigentlich weiß, dass er seine Attentäterin verloren hat. Konsequenzen zieht er allerdings nicht sondern nimmt das Angebot an.
Der Satz von Talzin „Ein männliches Wesen unseres Planeten sagt euch möglicherweise mehr zu, da euch die Frauen nur wenig gefügig sind.“ besitzt btw. eine gewisse Komik.
Ventress hält an ihre Racheplänen fest und somit ist der Weg für weitere Folgen diesbezüglich frei.
Fazit:
Hab lange auf den Auftritt der Hexen von Dathomir gewartet und bin mit der Folge im Ergebnis überaus zufrieden.
Schon, dass die Folge nahezu vollständig aus der Sicht der „Bösen“ erzählt ist, ist bemerkenswert. Ansonsten gibt es sehr viele Highlights: Die Schlacht zu Beginn, der Kampf von Ventress gegen Obi Wan und Anakin, der Verrat von Dooku, Ventress Begegnung mit den Piraten, Dathomir, die Hexen samt Oberhexe, Ventress‘ Erinnerungen aus ihren bisherigen Leben und der Anschlag auf Count Dooku samt spektakulären Lichtschwertkampf sind alles erstklassige Elemente.
Perfekt ist die Folge dennoch nicht, es ist schwierig zu beschreiben aber ich sag mal für die Höchstpunktzahl „fließt“ mir die Story nicht gut genug....vielleicht kann man auch sagen, dass sie etwas zu sehr in Einzelteile aufgeteilt wirkt.....
Ich vergebe für diese ansonsten überaus gelungene Folge
9 von 10 Punkten.