Dooku ist ziemlich unvorsichtig so ganz alleine nach Dathomir zu reisen.
Und wenn es wirklich um die Rache von Ventress gehen würde, würden die Hexen hier eine sehr gute Gelegenheit auslassen....so ganz alleine und weit genug von seinem Schiff entfernt, dürfte selbst Dooku keine Chance haben.
Allerdings wäre dann natürlich klar, wer Dooku auf dem Gewissen hat, so dass Racheaktionen seitens der Sith und/oder der Separatisten zu befürchten sein könnten....vielleicht genügt Dooku dies ja als Garantie für seine Sicherheit.
Dooku spricht ein altes Bündnis an...meint er damit ein Bündnis zwischen Hexen und Sith? Ist ein solches Bündnis bereits irgendwo belegt?
Außerdem bietet er den Hexen an in den Klonkriegen für die Separatisten gegen die Jedi zu kämpfen, was diese aber ablehnen.
Obwohl Dooku von „wir“ spricht, bin ich mir nicht so sicher ob ein solches Angebot mit Sidious wirklich abgesprochen ist, - irgendwie bezweifle ich gerade nach der letzten Folge, dass Sidious ein besonderes Interesse hat sich mit der ganzen Hexenmeute abzugeben.
Interessant wäre auch zu wissen ob Sidious und Talzin einander kennen (also mehr, als von der Existenz des jeweils anderen zu wissen).
Außerdem heißt es, dass Talzin bei Dooku in der Schuld steht....klingt auch nach einer Geschichte die es wert wäre erzählt zu werden.
Sie macht aber auch sehr deutlich, dass sie im Grunde nichts mit Dooku zu tun haben will.
Die Sache mit dem Trank ist wieder so etwas wo mir an Dookus Stelle nicht ganz wohl bei wäre, - wer weiß was da drin ist!
In Verbindung mit der letzten Folge wirkt das Gespräch von Talzin und Dooku etwas überflüssig. Sie hat ihm ja schon in der letzten Folge einen männlichen Kämpfer offeriert und er hat mehr oder weniger schon zugestimmt, neu ist lediglich die Verbindung zu Darth Maul, - damit hätte sie eigentlich schon beim ersten Gespräch rausrücken können.
Die beiden Folgen wirken aufgrund dieser Doppelung nicht ganz perfekt koordiniert. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man im TCW-Team einer fortlaufenden Handlung im Grunde nicht so recht traut und sich daher etwas an einer eindeutigen Episoden-Struktur klammert, so dass man hier den Sachverhalt mit den Kämpfer für Count Dooku nochmal in aller Deutlichkeit darstellen wollte.
Die Erzählung von Mutter Talzin dürfte wohl bedeuten, dass auch Darth Maul aus der Männer-Siedlung des Nightsister-Clans stammt, was die Frage aufwirft wie er in die Hände von Darth Sidious gelangte: War er ein Geschenk (so wie jetzt), ein Opfer (wie bei Ventress um Bedrohungen abzuhalten) oder hat Sidious ihn geraubt?
Da tun sich doch interessante Fragen auf, die hoffentlich im Verlauf von TCW beantwortet werden.
Talzins Äußerung, dass Männer leicht zu besorgen aber schwer zu kontrollieren seien, wirkt etwas seltsam, da ich eigentlich doch davon ausgehe, dass die Nightsisters mit beidem keine größeren Schwierigkeiten haben sollten.
Ventress‘ Äußerung, dass Dooku sie mit einen Barbaren ersetzen wolle, hat mir gut gefallen.
Im Folgenden wird genau erklärt wie die Hexen planen diesen Kämpfer einzusetzen um Dooku zu zerstören. Ventress greift Talzins Stichworte dabei so begeistert auf, dass eventuelle weitergehende Ziele der Mutter mit Leichtigkeit im Dunklen bleiben.
Anschließend wird Ventress zur Männersiedlung geschickt um einen geeigneten Mann auszuwählen.
Die Reise dorthin ist kurz aber stimmig.
Das Dorf der Männer gefällt mir sehr gut, - hat was davon wie man sich ein Bergdorf irgendwo in Asien vorstellt.
Die Reaktionen auf Ventress‘ Eintreffen ist ersklassig in Szene gesetzt: Wie sie aus den Häusern heraus mißtrauisch beobachtet wird und wie sie dann die Aufmerksamkeit der Kämpfer erregt....das ist atmosphärisch einfach erstklassig.
Die Musterung der Männer fällt genauso aus wie man sich das vorstellt....sehr entwürdigend und natürlich schickt sie auch einige Kandidaten mit den obligatorischen „Zu schwach“- Kommentaren zu Boden.....
Ich kann es nicht anders sagen diese Szene ist einfach unglaublich gut inszeniert.
Die besondere Stärke der Folge ist es die Gesellschaft auf diesen Planeten und das Spannungsverhältnis zwischen den männlichen Zabrak und den Hexen wirklich greifbar und nachfühlbar zu machen, schon daher sticht sie sehr aus anderen Folgen hervor....diese besondere Plastizität und Atmosphäre bringt ihr bei mir jede Menge Punkte ein.
Die Arena, wo die Prüfungen stattfinden, gefällt mir sehr gut.
Natürlich haben die Männer im Kampf gegen Ventress keine Chance,....sehr beeindruckend.
Es ist schön zu sehen wie sich Savage um seinen Bruder kümmert, schon als er ihm vor der Auswahl sagt, dass er keine Aufmerksamkeit erregen soll, aber auch zweimal in der ersten Prüfung.
Der Kampf ist sehr hart, die Szene wo Ventress einen Speer auffängt und ihn zurückschleudert sticht dabei besonders heraus.
Die Härte und Brutalität dieser Folge sind ein weiterer großer Pluspunkt, zur gebotenen Thematik paßt das perfekt und trägt viel zur Wirkung der Handlung bei.
Bei der zweiten Prüfung geht das dann auch direkt so weiter.....allein schon die Waffe die Ventress da in den Händen hält....heftig....
Als das Licht ausgeht, fand ich es gut, dass die Augen der Zabrak leuchten.
Dennoch bewegt sich Ventress unsichtbar um die Gruppe herum und lacht dabei ziemlich irre....was sehr beklemmend und gruselig rüber kommt...speziell wenn man sich in die Situation der Zabrak-Gruppe hineinversetzt.
Bei den schnellen und tödlichen Angriffen von Ventress sterben weitere Mitglieder dieser Gruppe und es bleiben nur zwei Kandidaten übrig: Savage und der erneut von ihm geschützte Bruder.
Vor Beginn der letzten Prüfung wird das Dilemma verdeutlicht: Nur einer von den beiden soll überleben.
Savage will sich mit diesem Schicksal jedoch nicht abfinden und fordert seinem Bruder auf mit ihm im Team zu arbeiten.
Die letzte Prüfung ist mit diesen in die Höhe fahrenden und so das Gelände verändernden Steinquadern auch sehr interessant und es dauert gar nicht lange bis der Bruder von Savage getrennt wird.
Wie dann Ventress neben ihm auftaucht ist wieder ziemlich unheimlich, doch Savage gelingt es einmal mehr dem Bruder zur Hilfe zu kommen.
Er macht Ventress eine klare Ansage und bittet sie nach kurzem weiteren Schlagabtausch den Bruder zu verschonen und ihn zu nehmen worauf Ventress dann scheinbar auch eingeht.
Der letzte Kampf zwischen Ventress und Savage ist ziemlich spektuakulär. Savage erweist sich noch deutlicher als zuvor als fähiger Kämpfer und Ventress muß erstmals an diesen Tag sogar ein klein wenig einstecken.
Am Ende wird Savage dann doch besiegt und ist somit unterworfen....auch wieder sehr stark inszeniert.
Die Szene in der Savage von Ventress mitgenommen wird und so sein Dorf verläßt ist gleichfalls gelungen.
Zurück bei der Siedlung der Hexen wird an Savage ein Ritual durchgeführt, das ihn größer und stärker werden läßt.
Für SW-Verhältnisse ist das und die Darstellung vergleichsweise ungewöhnlich, aber ich finde es paßt gut.
Ventress erlebt eine böse Überraschung, denn das erste was Savage nach seinem Erwachen tut, ist sie zu würgen.
Und man sieht wie wichtig es ist mit ruhiger und klarer Stimme zu sprechen, wenn man seine Autorität beweisen will.
Die letzte Prüfung für Savage ist wirklich grausam und paßt damit perfekt in diese Folge.
Am Ende tötet er also den Bruder, den er die ganze Folge über beschützt hat, damit bekommt seine Figur einen sehr tragischen Zug.....bin gespannt ob das später nochmal eine Rolle spielen wird....
Wurde da btw. in der deutschen TV-Ausstrahlung etwas geschnitten....vielleicht ein Knacken?.....kommt mir komisch vor, wie Savage den Bruder nur kurz anhebt und dann wieder fallenläßt....
Gegen Ende der Folge machen die Hexen den Gegenbesuch und liefern Savage bei Dooku ab.
Dookus Urteil kann ich mich durchaus anschließen....der veränderte und kampfbereite Savage sieht wirklich beeindruckend aus.
Dennoch will Dooku seine Fähigkeiten testen, er schickt ihn los um einen Jeditempel zu erobern (schön dass es da anscheinend Zweigstellen im selben Design wie die Hauptfiliale auf Coruscant gibt).
Ich frage mich gerade, ob die Geschichte die Dooku über den Tempel erzählt so stimmt,.....zumindest so wie er das rüberbringt klingt es so unjedihaft.....andererseits wird der Tempel auf Coruscant natürlich auch zur Planung von Kriegsoperationen genutzt.
Dieser Test von Savages Fähigkeiten ist im Grunde prädestiniert dafür das unpassende Anhängsel an die Folge zu sein, mit dem es in dieser Staffel ja schon einige Male Probleme gab, aber ich finde es funktioniert hier sehr gut....es paßt, die Entwicklung von Savage auch noch zu beobachten nachdem er bei Dooku abgeliefert wurde.
Es wird deutlich, dass er wirklich eine richtige Kampfmaschine geworden ist, die alles was sich ihr in den Weg stellt mit äußerster Brutalität niedermetzelt. Dementsprechend kurz und effektiv ist Savages erster Einsatz.
Ich finde auch nicht, dass Savage übertrieben rüberkam, das hat sehr gut gepaßt. Die Axt ist btw. eine sehr coole Waffe....der arme Redshirt-Jedi (der ist sogar noch mehr oder weniger rot angezogen
) kann einem schon ziemlich leid tun....wie er mit der Axt erschlagen wird ist einmal mehr eindeutig und kompromißlos.
Übrigens gefällt mir auch die Musik mit dem Chor in diesen Abschnitt sehr gut.
Als Savage seinen Erfolg meldet, wird auch in der Serie selbst bestätigt, dass es sich bei dem Planeten auf dem Dooku residiert tatsächlich um Serenno handelt.
Dookus Rede vor Savage wie mächtig man zusammen sein wird und dass man gemeinsam über die Galaxis herrschen wird, würde ich wie im Grunde alles was von Dooku kommt nicht auf die Goldwaage legen. Wer weiß warum er das sagt? Vielleicht will er Savage auch einfach nur das Gefühl geben, dass er mehr wert ist als ein Werkzeug.
Fazit:
Wow.....die Folge ist Wow....
Bevor ich noch einmal zu den Stärken komme, möchte ich sagen, dass die Folge für mich nur eine mögliche relevante Schwäche hat und das ist das Gespräch zwischen Talzin und Dooku welches tlw. wie eine Wiederholung des Endes der letzten Folge wirkt. Allerdings möchte ich nicht die Verbindung zur Vorgängerfolge bewerten sondern vielmehr diese Folge als Einzelwerk (ich denke das entspricht auch der Intention der Macher) und im Kontext der Folge funktioniert das Gespräch zwischen Talzin und Dooku als Einführung in die Handlung sehr gut.
Nun zu den Stärken:
Die erste Stärke ist wie oben gesagt, dass die Gesellschaft auf diesen Planeten und das Spannungsverhältnis zwischen den männlichen Zabrak und den Hexen wirklich greifbar und nachfühlbar gemacht wird; die Plastizität der Darstellung ist beeindruckend.
Die zweite besondere Stärke ist die für SW-Verhältnisse fast schon unfaßbare Brutalität, Härte und Kompromißlosigkeit mit der die Folge zu Werke geht....und das ist hier kein Selbstzweck sondern ist bei einer derartig düsteren Thematik sehr angebracht und wirkt unterstützend.
Ansonsten liefert die Folge jede Menge tolle Bilder und ist allgemein atmosphärisch ungeheuer stark....diesbezüglich wirkt die Folge zeitweise gar nicht wie ein Teil einer wöchentlichen Animationsserie für ein eher junges Publikum.
Die Folge ist mit einem sehr glücklichen Händchen und viel Fingerspitzengefühl erstellt worden und stellt daher ein kleines Meisterwerk dar:
10 von 10 Punkten