Wunderbare Episode, die mir auch sehr gut gefallen hat und das Niveau der vierten Staffel deutlich anhebt und das obwohl es gänzlich abseits der Klonkriege spielt und keine nennenswere Action beinhaltet. Auch da die letzte Episode mit 3PO und R2 (die mit Bane und der Suche nach der Frucht für Padmes Kuchen
) nicht so der Burner war, war ich skeptisch. Aber diese Folge hat mich mehr als begeistert.
Das gesamte Setting hat mir prinzipiell sehr gefallen: Die Klone unter Commander Wolffe, die sich eigentlich mit Adi Gallia treffen sollen (die dann in der nächsten Episode wohl mal wieder auf den guten alten Grievous stoßen wird, wenn man dem Trailer-Material glaubt), werden diesmal nicht in eine Schlacht, sondern auf eine humanitäre Mission geschickt, wodurch man wieder das Vergnügen hat, Klone im wahren Leben und im Umgang mit den Sorgen und Problemen anderer Wesen zu sehen. Es ist den Klonen und vor allem Wolffe deutlich anzumerken, dass sie auf den ganzen Kram eigentlich überhaupt keine Lust haben und schnellstmöglich wieder ins Gefecht ziehen wollen.
Padmes Holoübertragung am Anfang erklärt zumindest halbwegs, was 3PO auf dem Planeten zu suchen hat. Auch wenn es wahrscheinlich massig Übersetzerdroiden im Militär der Republik gibt, hat sie sich das Schicksal der Aleena offenbar zur Privatangelegenheit gemacht und ihren privaten Droiden geschickt. Aber was macht R2 da? R2-Einheiten gibts doch auch wie Sand am Meer und muss R2 nicht bereit sein, falls Anakin seinen Sternjäger samt Astromech braucht? Oder hat der jetzt einen Ersatz-Astromech? Aber gut, nicht weiter drüber nachdenken...
Der Sternenzerstörer mit den Begleitschiffen über dem Planeten sieht doch sehr cool aus und konnte mich optisch durchaus beeindrucken. Die Begegnung mit dem Flugwesen beim Eintritt in die Wolkendecke erinnerte an Avatar, war aber auch schön anzusehen. Auch die Aufbruchstimmung im Hangar gefiel mir... meine große Frage nur: Wozu rennen die Klone mit ihren Waffen im Anschlag im Hangar rum? Und warum nehmen sie die überhaupt alle mit auf den Planeten? Sie sind da aus humanitären Gründen, warum also die dicken Blasterkarabiner mitschleppen? Aber gut, es sieht ja cool aus, nicht weiter drüber nachdenken
Die Respektlosigkeit, mit der die Klone 3PO bedenken, war wirklich zum schießen, genau wie 3POs wiederholte Entrüstung darüber ("Impossible Clones!"). Viel muss man hier Anthony Daniels anrechnen, der es immer wieder schafft, 3PO mit Leben zu erfüllen und dieses Gefühl des "wirrköpfigen Philosophen" zu erzeugen, dass 3PO nach wie vor anhaftet. Sein Voice-Acting macht diese Folge erst so brilliant. Wie er den Aleena zu erklären versucht, dass er das erste Nachbeben nicht gestoppt hat und seine gesamte Interaktion mit den Klonen, Aleena und allgemein allem, was ihm im Laufe der Folge begegnet war unglaublich witzig und ließ wieder die großartigen ersten fünfzehn Minuten von ANH vor meinem Auge aufflackern. R2 indes bleibt eher blaß, die Folge wird hauptsächlich von 3PO getragen.
Schön, endlich mal auf eine Alien-Rasse zu stoßen, wo nicht alle Basic sprechen. Die Aleena-Sprache gefiel mir recht gut, die Aleena selbst waren ganz knuffig. Ihre Kultur ist einerseits sehr primitiv und einige der Begleiter von R2 können bereits durch seinen Scanner oder einen einfachen Blasterschuss auf ein Trümmerstück beeindruckt werden ("I could have done that" Ein Brüller
), andererseits verfügen sie offensichtlich doch über einige Technologie, wie das Computerzentrum zeigt. Diese Mischung fand ich sehr interessant. Wolffe zeigt sich entsprechend genervt sowohl von 3PO als auch von den Aleena und unterstreicht damit einmal mehr, dass die Klone insgesamt doch eher rohe Klötze mit wenig Verständnis für Diplomatie haben... Wolffe zeigt kein Verständnis für ihre Kultur, ist durchweg schlechtgelaunt und will einfach nur sein Ding durchziehen. Das macht ihn zum unsympathischten Klon-Commander, den ich bislang in TCW gesehen habe...
Schließlich steigen 3PO und R2 dann unfreiwillig durch den Schacht in die Unterwelt hinab. Schön zu sehen, wie R2 ohne zu zögern seinem Freund in Not hinterherspringt. Ich frage mich allerdings, wer diesen Schacht, der all die Probleme erst verursacht hat, überhaupt geöffnet hat. Vielleicht einfach ein unvorsichtiger und neugieriger Aleena, der nicht wusste, was er tat.
Die Unterwelt sieht wunderschön und exotisch aus... die kleinen Elfen-Fragmente, die um 3PO herumflattern (liegt es an mir, oder fühlte sich noch jemand bei der Musik, die bei ihrem wiederholten Erscheinen kam, an den Anfang von ALIEN erinnert???). Die Bäume wiederum erinnerten ziemlich krass an die Ents aus Der Herr der Ringe...
Das Lied, das die Aleena schließlich oben am Schacht singen, erinnert dann auch eher an eine Gruppe US-Marines beim Dauerlauf...
Die "Elfe" oder was sie auch immer ist war auch sehr fantasy-like, ungewöhnlich und faszinierend. Ihre schnelle Bewegung am Anfang, ihre geheimnisvolle Stimme... da passt einfach alles. Auch schön, dass den beiden Droiden ein Schicksal zugesprochen wird. Das Rätsel war nicht schwer, aber passte zur Folge. Auch sehr schön, dass der in der gesamten Folge sehr passive R2 der ist, der das Rätsel zuerst lösen kann, 3PO aber schließlich auch darauf kommt. Die Versiegelung am Schluss ist dann eine wundervolle Abschlussszene und musikalisch astrein, die mangelnde Würdigung, die die Droiden durch die Klone erfahren, rundet die Sache super ab.
Bisher also die beste Folge der vierten Staffel, die mir sehr sehr gefallen hat und die ich mit vollen 10 von 10 Verladedroiden bewerte.