Bin ich zwiegespalten, was die Episode angeht... !
Für ein endgültiges Urteil werde ich mir wohl den Arc mal zur Gänze reinziehen müssen. Klar ist jedoch schon jetzt, dass es für TCW eine sehr gute Episode war. Hier waren Spannung, Dramatik und Action gut dosiert und eingesetzt. Das Ende war auch nicht komplett vorhersehbar.
Leider, leider, leider wird alles wie immer getrübt durch diverse typische TCW-Patzer. Dass Barriss hinter allem steckt, war absolut abzusehen und ist insofern nicht weiter schlimm, lediglich schade. Weiters ist schade, dass mir das völlig out-of-character bei ihr vorkommt, dabei kenne ich sie nicht mal besonders gut. Hmm.
Ventress ist scheinbar vom Todfeind nun in die Ränge einer guten Bekannten aufgestiegen für die Jedi. Nach Ahsoka besucht auch Anakin sie mal nebenbei und lässt sie dann ihrer Wege ziehen, als er hat, was er braucht. Kriegsverbrecherin anyone... ?
Padmé als Ahsokas Anwältin? Warum, bitte? Sind die Schreiber der Meinung, wer sich als Senatorin ausreichend mit der Legislative auskennt, sei automatisch ein guter Rechtsbeistand für jemanden, der der Todesstrafe entgegenblickt? Zur Hölle, wäre ich in Ahsokas Situation gewesen, hätte ich auf einem Verteidiger bestanden, der in der Lage ist, einen Fall, der ausschließlich in einem Freispruch aus Mangel an Beweisen resultieren kann, zu erkennen, wenn er ihn vor sich hat.
Dann zuletzt natürlich Ahsoka selbst. Ganz ehrlich? Die Sache mit Barriss durchschaut sie selbst bis zum Schluss nicht? Ich weiß nicht recht, aber würde ich in einer Zelle sitzen und auf eine Gerichtsverhandlung warten, die über mein Leben bestimmen könnte, wäre ich in Gedanken permanent damit beschäftigt, meine Verteidigung durchzuwälzen und meine Geschichte durchzugehen. Und dabei müsste einem intelligenten Wesen normalerweise auffallen, dass man nur aus dem Grund an einem Ort, der einen mit dem Verbrechen in Verbindung bringt, festgenommen worden ist, weil man vorher von einer Freundin dorthin geschickt wurde - wohlgemerkt ohne nähere Nennung von Quellen. Auch ohne also zu checken, dass Barriss die Drahtzieherin ist, so hätte Ahsoka hier auf jeden Fall darauf bestehen müssen, dass sie als Zeugin für den Fall herangezogen wird und ihre angebliche Quelle preisgibt. Und oben angeführter kompetenter Anwalt hätte im Kreuzverhör dann schon aus ihr rausgequetscht, warum sie von dem Lagerhaus wusste und dass sie folglich selbst die Übeltäterin sein müsste.
Mit dem Ende dann weiß ich nicht recht, was ich anfangen soll. Okay, Ahsoka geht weg, weil sie kein Vertrauen mehr hat. Verständlich. Hätte ich in den Jedi-Rat auch nicht mehr, nachdem dieser einstimmig zu der Entscheidung kommt, sie müsse schuldig sein, obwohl kein konkreter Hinweis darauf existiert.
Aber dennoch leuchtet mir die Aktion nicht so recht ein. Ich weiß schon, dass SW ein Märchen ist und jeder Charakter, der an seine Träume glaubt, sein Leben doll leben kann. Aber realitätsnäher betrachtet hätte ich angenommen, dass die Jedi aufgrund der Indoktrinierung, Gewohnheit und auch vergleichsweise geringen gesellschaftlichen Kompetenz her im Grunde extrem abhängig vom Orden sind. Soll heißen: ein Jedi verlässt nicht einfach so den Orden. Konkret betrachtet stelle ich mir die Frage, wie sich Ahsoka Tano nun den weiteren Verlauf ihres Lebens vorstellen möge, wenn sie den Orden verlässt. Sie hat quasi kein Geld oder Besitztümer, sie hat kein Raumschiff, sie hat keinen Job und keine wirtschaftlich allzu relevante Ausbildung. Will sie sich irgendwo als telekinetische Putze bewerben? Will sie in den Militärdienst eintreten (fat chance nach dem, wie gut sie sich mit Tarkin versteht)? Wird sie zur Söldnerin? Denn dem Krieg den Rücken zu kehren, dafür scheint sie mir auch wieder nicht der Typ zu sein. Fragen über Fragen... und nach dem Ende bin ich irgendwie nicht sicher, ob's noch weitere Staffeln mit Antworten geben wird.