Luther Voss
Bald wieder in der Goldversion
Der Han Solo Vergleich hinkt etwas, wie @Jorax Kevora schon erläutert hat. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen, ich sehe es genau so.
Ohh je ... um ehrlich zu sein, geht es mir ganz schön auf die Nerven, darauf eingehen zu müssen. Aber da Du ihn ehrlich begründet stehen gelassen und mich auch direkt angesprochen hast, will ich es tun. Also, in Österreich (weiß nicht wie das in Deutschland ist, vermutlich aber ähnlich) sind hetzende Kommentare gegen Asylwerber derzeit ein großes Problem und Tagesthema Nummer eins. Entsprechend scheint mir ein Großteil der Nutzer von Social Media & Co in dem Bereich übersensibilisiert zu sein. Für alles, was man auch nur ansatzweise so auslegen könnte, dass es nicht politisch korrekt sei (so wie offenbar mein bekrittelter Kommentar), muss man sich derzeit rechtfertigen. Für jemanden, der nicht links ist (so wie ich, aber auch nicht rechts [Anmerkung: es gibt noch mehr]), ist es in diversen Foren oder eben auch auf Facebook ein regelrechter Spießrutenlauf, wenn man seine Meinung, die nicht ins (mediale linke) 0815-Schema passt, zum Ausdruck bringen will. Das ist mühsam, ermüdend und bringt Leute wie mich dazu, mich da gar nicht mehr einzumischen. Ich weiß aus Gesprächen, dass es auch anderen so geht. Das führt dazu, dass wir als Folge in der öffentlichen Wahrnehmung mehrheitlich nur mehr "Linke" und "Rechte" Meinungen haben, die jeweils für sich den Anspruch erheben, die einzige wahre zu sein. Die Mitte verstummt, die Randgruppen driften auseinander und werden noch dazu größer. Ich spreche von einer Spaltung der Gesellschaft, die sich auch beobachten lässt. Ich finde das sehr beunruhigend. Und genau aus diesem einen Grund, aber wirklich nur aus diesem, nehme ich mir die Zeit, so ausführlich auf Deinen Vorwurf einzugehen:
Zunächst zu John Boyega. Ich habe bei Bekanntgabe des Casts keine Freudensprünge gemacht, weil ein "Schwarzer" eine Hauptrolle bekommen hat, und tue es auch jetzt nicht. Warum sollte ich auch? Weil es andere tun? Hätte ich persönlich die Wahl zwischen einem "schwarzen" und einem "weißen" Hauptdarsteller (vorausgesetzt sie sind gleich talentiert usw), dann würde ich den "weißen" nehmen. Ein Weißer kann für mich als Weißen eben mehr eine Identifikationsfigur herhalten (dafür habe ich mich an anderer Stelle im Forum schon rechtfertigen müssen, also bitte lassen wir es einfach mal so stehen; warte mal die nächsten Zeilen ab). Macht mich das zu einem Rassisten? Genügend würden meinen: ja. Wenn nun aber ein asiatischer Fan bei der Comic-Con J.J. Abrams nach mehr Asiaten im nächsten Star Wars Film fragt - so wie geschehen und vermutlich aus demselben Motiv heraus wie das meinige - kommt dann irgendwer auf die Idee in als Rassisten zu bezeichnen? Nein, kaum jemand würde das tun. Ich glaube Du erkennst worauf ich hinauswill. Und der Vollständigkeit halber: nur weil ich wegen John Boyega keine Freudensprünge mache, um mir wie so viele andere meine wohlverdienten Schulterklopfer in Form von "Likes" oder weiß Gott was abzuholen (*), heißt das noch lange nicht, dass ich ihn ablehne. Ich gebe zu, ich war am Anfang sehr skeptisch, da ich vor Jahren einen Film mit ihm (Attack the Block) gesehen habe, in dem mir die von ihm verkörperte Figur (und das hat leider auf ihn abgefärbt) überhaupt nicht sympathisch war. Vor einigen Wochen habe ich aber ein Interview mit ihm gesehen, in dem er wesentlich besser rüber gekommen ist. Da hat er mir gefallen und ich bin nun einfach gespannt, wie er sich im Film schlägt.
Und zum Skywalker-Schwert: Ich gebe zu, wenn man nur die ersten Zeilen meines Posts liest, dann kann man ihn missverstehen. Wenn man aber fortfährt, dann bleibt meiner Meinung nach eigentlich kein Zweifel offen, wie ich das verstanden haben will. Glücklicherweise habe ich (bewusst) die Phrase "der oder dem nächsten Skywalker" gebraucht, um prophylaktisch vor einer möglichen Sexismus-Keule in Deckung zu gehen (du siehst, ich muss fast wirklich jeden Satz auf die Goldwaage legen ). Dass ich mich jetzt im Hinblick auf Rassismus erklären muss, stößt mir wie oben erläutert, entsprechend sauer auf, zumal es da aus meiner Sicht (wenn man meinen gesamten Kommentar liest) gar nichts zu erklären gibt.
Das Skywalker-Schwert steht in meinen Augen nur einer/m Skywalker zu. Warum? Star Wars ist und bleibt für mich eine Familiengeschichte. Begonnen hat es mit dem Sohn, der seinen Vater erlöst. Und wenn diese Geschichte nun weitererzählt wird und den Anspruch erhebt, Star Wars zu sein, dann muss an dieser Tradition auch festgehalten werden. Für x-beliebige neue Geschichten von irgendwelchen Space-Cowboys bzw -Rittern muss man nicht das Star Wars Universum verunstalten. Stattdessen kann man sich eine neuen Fiktion ausdenken oder interessante Nicht-Skywalkers in den Spin-Offs (was hoffentlich geschieht) unterbringen. Die Saga an sich (Episoden I - x) ist aber die Skywalker-Geschichte und muss es auch bleiben. Ich sage nicht, dass alle Fans so denken, ich glaube aber, nicht wenigen geht es ähnlich. Und eben jenes besagte Schwert war für mich ein besonders starker Ausdruck dieser Familienbande, die die Galaxis durchzieht. Ein Stückchen Beständigkeit, wenn Du so willst. "Die Waffe eines Jedi-Ritter", weitergegeben vom Vater zu seinem Sohn (mehr oder eher weniger direkt). Wenn man nun damit anfängt, die Waffe irgendwem (und wenn es auch der blonde blauäugige Strahlemann ist) in die Hände zu drücken, und damit sinnbildlich zum Ausdruck bringt, dass "Skywalker" nicht mehr im Kern der Geschichte enthalten ist, dann interessiert es mich nun mal viel weniger. Ein enormer Reiz ginge für mich verloren. Aus diesem Grund gefällt mir beispielsweiße in dem Genre auch nur Star Wars, wohingegen ich mit Star Trek, Battlestar Galactica usw. so gut wie gar nichts anfangen kann.
Ich glaube nun (widerwilligst) meinen Standpunkt ausreichend dargelegt zu haben
Ging mir ähnlich. Aus zwei Gründen: 1. Seine Pose war, wie schon beschrieben, sehr OT-mäßig - hat auch mich stark an Luke erinnert. 2. Ich hätte nie gedacht, dass es in der Szene im Wald, die wir ja bereits aus dem ersten Teaser kennen, zu einem Laserschwert-Kampf kommt. Und das allergrößte Plus der ganzen Sache ist, dass wir immer noch nicht wirklich die Geschichte kennen, und jetzt bei jedem so richtig das Kopfkino losgehen kann, was es mit der Szene, dem Charakter und dem Schwert auf sich haben könnte.
(*) Edit: Der erste Kommentar oberhalb wäre ein klassisches Beispiel. Sorry, aber was haben wir vom keuchenden Boyega gesehen, dass uns so umhaut? Aber hey, er ist schwarz --> cool!
Dass du dich anscheinend nicht mit Finn indentifzieren kannst ( auf Grund seiner Hautfarbe! ) ist schade und für mich nicht nachvollziehbar. Er wirkt teilweise ängstlich und verstört, muss sich auch mal übergeben und wenn es um seine Freunde geht setzt er sich trotzdem ( indem er seinen ganzen Mut zusammen nimmt ) für sie ein! Für mich taugt er mehr als Identifikationsfigur als irgend ein 0815 Superheld! Ich finde den Weg der Hier gewählt wird genau den Richtigen.