Netter Auftakt, der mich vor allem optisch und atmosphärisch überzeugt. Auch die Exposition der Charaktere empfinde ich als gelungen und organisch. Obwohl wir uns noch am Anfang der Handlung befinden, hatten alle gezeigten Figuren bereits die Möglichkeit, sich charakterlich zu etablieren und Einblicke in ihre Persönlichkeit zu gewähren.
Interessant finde ich auch, wie mit dem Titel der Serie und den damit geweckten Erwartungen gespielt wird. Was genau ist eigentlich ein(e) "Acolyte"? Nur ein Sith, der bewusst auf Waffen und Lichtschwerter verzichtet? Oder steckt hier doch mehr dahinter, vielleicht eine eigene Philosophie, die nicht nur ein Gegenstück zu den Lehren der Jedi darstellen möchte, sondern sich auch fundamental von den Sith als dunkle Machtnutzer unterscheidet?
Was dagegen spricht, ist das rote Lichtschwert des ominösen Meisters, dessen Identität nicht einmal Mae bekannt ist (...
wobei ich ja glaube, dass Quimir und er dieselbe Person sind). Sein Auftreten bedient sämtliche Klischees eines dunklen Machtnutzers, inklusive Helm und Stimmenverzerrer...
Gerade die Schlusszene dieser Folge, als er majestätisch am Felsen steht und wie zum Gruß sein rotes Lichtschwert zückt, bewegt sich für mich gefährlich nah an der Grenze zur Cheesiness. Ebenso wie Maes' Aufforderung: "Attack me, with all your strength". Dieser Spruch schwankt zwischen cool und peinlich, und der weitere Kontext wird entscheiden, auf welche Seite die Waage letztlich (für mich) ausschlägt.
Gut möglich, dass der Erfolg der Serie für mich davon abhängen wird, wie überzeugend die Antagonisten, ihr Auftreten und ihre Motivationen im weiteren Verlauf noch dargestellt werden. Und da ist nach den ersten beiden Folgen von Top bis Flop noch alles drin.
Die Kampfszenen sind solide und schön choreografiert, obwohl ich doch große Probleme damit hatte, bei Indara nicht ständig an eine als Jedi verkleidete Trinity denken zu müssen. Carrie-Anne Moss hat jedoch gut gespielt, daran liegt's nicht.
Ich vergebe 7 von 10 pi(e)psenden Droiden.