@ObiAna einigen wir uns darauf das wir uns nicht einigen können.
Denn ich denke Reys Geheimnisse können nicht ALLE beteiligten gleichermassen betreffen, selbst wenn Luke was damit zu tun hätte. Der Twist wird etwas mit Snoke, Kylo und Luke zu tun haben, nur dann können wirklich ALLE FIGUREN gleichermassen betroffen sein. Der Familientwist in der OT betraf ja auch alle, sowohl die Rebellen als auch das Imperium. Lukes Position und auch Vaders wurden in Frage gestellt, nicht Weltenintern, aber vom Zuschauer.
Der Twist muss nicht überraschen, ich meine sämtliche Twist in der PT waren schon vorher bekannt, weil die OT nach der PT spielt, wir kannten alle wichtigen Punkte schon bevor sie auf die Leinwand kamen. Aber das wichtige an einem Plottwist ist das was er mit den Figuren anstellt, wie er die Dynamik der Figuren für den Zuschauer auf den Kopf stellt und neu definiert. Reys Vergangenheit hingegen kann nichts mit Kylo, Snoke und Luke zu tun haben, da sie zehn Jahre jünger ist als Kylo, hat sie das Ende des Imperiums gerade mal als gespaltene Persönlichkeit miterlebt (nämlich als zwei haploide Chromosomensätze in den Körpern ihrer Eltern). Rey war vermutlich zwei Jahrzehnte auf Jakku und konnte somit auch keinerlei Einfluss auf das nehmen was Luke, Leia und Han in den letzten dreißig Jahren widerfahren ist, Reys Vergangenheit ist die Nebelkerze, das was uns von den wichtigen Punkten ablenken soll und ich bin ehrlich, bei mir funktionierts, ich weiß nämlich noch nicht einmal welche Frage ich stellen müsste; Bei dir hat es ja anscheinend auch funktioniert, denn du bist vollkommen davon überzeugt das Reys Geheimnisse den großen Plottwist darstellen. Aber ... ich nehme mal ein Beispiel aus Star Trek,
@riepichiep kann mich (bitte) gerne verbessern, weil ich die Original Serie so nicht mehr ganz im Kopf habe.
Als bekannt wurde das Benedict Cumberbatch in Into Darkness den Antagonisten spielt, kam irgendwann das Gerücht auf das er Khan spielt, ich weiß nicht mehr wann und wie das passierte, aber wie wir inzwischen wissen war an dem Gerücht was dran. Allerdings sind die Figuren Khan aus der TOS und die von ST:ID aufgrund ihrer Vorgeschichte grundverschieden in ihrer Entwicklung, sie haben zwar den gleichen Ursprung, sind aufgrund der veränderten Storyline, seit der Zerstörung Vulkans zwei verschiedene Personen, die ein unterschiedliches Schicksal ereilt. Von daher war J. J. Abrams Aussage das Khan nicht in Into Darkness auftreten wird vollkommen korrekt und keine Lüge
(auch wenn ich persönlich das etwas anders sehe).
Der Khan aus TOS wurde mit seinem Schiff und seinen Leuten von Kirk gefunden und aufgeweckt, danach versuchten sie die Enterprise zu übernehmen. Das wurde verhindert und man setzte die Mannschaft auf einem Planeten aus, der aufgrund einer Naturkatastrophe einige Jahre später zur reinsten Hölle wurde. Das führte zum Tod einiger Menschen die Khan sehr nahe standen und für deren Schicksal er die Sternenflotte im Allgemeinen und Kirk im speziellen verantwortlich machte. Deswegen wollte er sich an der Sternenflotte im allgemeinen und Kirk im speziellen rächen.
In der neuen Zeitlinie kommt diese Beziehung zwischen Kirk und Khan gar nicht zustande, da Khan und seine Leute nicht von Kirk und der Enterprise gefunden werden, sondern von Admiral Marcus und seinem Schiff, die wissen um wen es sich bei diesen Leuten handelt und nutzen dies zu ihrem Vorteil aus. Khans Motivierung die Sternenflotte zu hassen hat deswegen einen anderen Ursprung und veränderte somit auch die Dynamik zwischen ihm und Kirk. Aber es veränderte auch die Betrachtungsweise des Zuschauers auf die Sternenflotte, denn anders als in der TOS hat Khan hier keinerlei Grund Kirk zu hassen, zumindest keinen persönlichen Grund, er hasst das wofür Kirk einsteht, was er verteidigt und wofür er kämpft. Kirk als Person hasst er nicht. Er vertraut ja auch darauf das Kirk seiner Crew nichts antut, etwas das Khan in der TOS nicht gemacht hätte.
So nach diesem etwas längeren Exkurs kommen wir mal zu dem was ich damit sagen will, der Twist eines Films muss alle Personen betreffen, er muss die Welt auf den Kopf stellen und die Dynamik verändern. In ST:ID wurde durch die Offenbarung das John Harrison, Khan ist und von Marcus ausgenutzt wurde, hat nicht nur das Vertrauen von Kirk und seinen Leuten in die Föderation als institution erschüttert, sobald Marcus klar wurde das Kirk bescheid weiß, veränderte das die ungewisse Situation in eine gefährliche Situation, vor allem da Marcus mit seinem Schiff einen strategischen Vorteil hatte.
Reys Vorgeschichte kann aufgrund ihrer isolation von den Geschehnissen zwischen RotJ und TFA, also den dreißig Jahren zwischen diesen Filmen, keinerlei größeren Effekt auf den Rest der Leute haben; vor allem da die Skywalkers Rey keinen Strick daraus drehen werden, wie immer Reys Hintergrund auch sein mag, angesichts dessen das ihnen ihr eigenes Familiengeheimnis zum Verhängnis wurde. Es hat vermutlich enorme Auswirkungen auf Rey, aber nicht auf Kylo, Luke und Leia, vielleicht ein bisschen Auswirkungen auf Poe, aber dem scheint ja auch egal zu sein das Leia Vaders Tochter ist, von daher sehe ich da keinerlei großen Probleme, vor allem da sie sich On-Screen noch nicht vorgestellt wurden. Bei Finn sehe ich dabei auch keinerlei größeren Konflikte, selbst wenn Reys Mutter Rae Sloane sein sollte, dürfte Finn das recht egal sein, da er Rey bereits kennt.
Aber da wir beide unsere Gründe, beide wohl begründet, haben und nicht von diesen abweichen werden, müssen wir uns wohl damit abfinden das wir uns nicht einigen können und sollten die nächsten zehn Monate friedlich abwarten. Ich gehe ehrlich gesagt davon aus das wir beide unrecht haben und alles ganz anders wird als wir es uns bisher vorstellen.