Spieleverfilmung The Last of Us

Ich werde noch nicht so ganz mit Bella Ramsey warm. Die Mimik von Nico Parker empfand ich im Vergleich ausdrucksstärker, lebendiger. Ich konnte sofort Nicos Parkers Figur akzeptiert. Mit Ellie fremdle ich noch ein wenig. Mir ist Ellie in der ersten Hälfte von Folge 2 etwas zu keck (kenne nicht das Computerspiel) geschrieben. Sie bewegt sich auf ein ihr unbekanntes Terrain, befindet sich in einer Welt permanenter Gefahr, ist abhängig von Joel und Tess und klopft dennoch munter Sprüche. Mein Gefühl sagt mir, auch ein taffer pubertierender Teenager würde in einer für ihm unbekannten, gefahrvollen Situation stärkere Demut zeigen. Wie auch immer, das Nachdenken über Ellie/Ramsey reißt mich noch ein wenig aus der Erzählung.

Ansonsten hat mir die Folge 2 aber sehr gut gefallen. Ich mag die zurückgenommene, aber ausdrucksstarke Spielweise von Pedro Pascal. Die Kulisse ist für eine Serie überraschend abwechslungsreich. Zunächst der Ausflug nach Jakarta, dann der Streifzug durch die zerbombte, mit Pflanzen überwucherte Großstadt. Die Folge wird kurzweilig erzählt und führt einen tiefer in den Kosmos von "The Last of Us" ein.
 
@SamRockwell Ellie hat aber auch im Spiel ein sehr lockeres Mundwerk, von daher passt Bella Ramseys Darstellung in der Serie eigentlich ziemlich gut.
Inwiefern ein Teenager, der sich wohl kaum an die Zeit vor dem Ausbruch erinnern kann, in einer postapolalyptischen Welt „normal“ entwickeln kann sei eh dahin gestellt.
 
Folge 2 war wieder ziemlich großartig. Es sind genug Ähnlichkeiten zum Spiel vorhanden, ich Langeweile mich aber überhaupt nicht. Gut, liegt vielleicht auch daran, dass ich das Spiel gefühlt vor 15 Jahren zuletzt angefasst hatte. :D
Die Kulisse mit dem umgefallenen und überwachsenen Hochhaus war genauso episch und grandios in Szene gesetzt wie Ingame. Allgemein hat man es sehr gut und hochfertig zu verstehen gewusst, wie man CGI und Props miteinander verbindet. Die Clicker hätten in meinen Augen noch ein wenig brutaler aussehen können, wie im Spiel, aber ich verstehe, dass man das Gesicht nicht komplett spalten kann, wenn der Pilz darauf angewiesen ist seine Ranken zu "verküssen".

So ganz überzeugt bin ich von der Geschichte mit dem Hive-Mind noch nicht, aber es fügt eine weitere Bedrohungsebene hinzu, jetzt wo die Sporen ja fehlen.

Inwiefern ein Teenager, der sich wohl kaum an die Zeit vor dem Ausbruch erinnern kann, in einer postapolalyptischen Welt „normal“ entwickeln kann sei eh dahin gestellt.

Die offizielle Beschreibung von Ellie aus dem ersten Teil TLOU:
"Ein mutiges, 14 Jahre altes Mädchen; Ellie ist in dieser brutalen Welt aufgewachsen und sie ist alles, was sie je gekannt hat. Sie ist eine Waise die in einer vom Militär geführten Schule innerhalb einer Quarantänezone aufgezogen wurde. Ahnungslos und wissbegierig der Außenwelt gegenüber ist sie vernünftiger als für ihr Alter üblich und leicht dazu im Stande, auf sich selbst und ihre Mitmenschen aufzupassen. Besessen von Comics, CDs und anderer Popkultur ist ihr Wissensfundus mit Überresten einer nicht länger existierenden Welt gefüllt."

Ellie hat den "Vorteil" gegenüber realen Jugendlichen, in einer Postapokalypse groß zu werden, die sie quasi dazu zwingt reifer zu wirken. Ich schriebe hier bewusst wirken, weil in den Spielen an der ein oder anderen Stelle dann doch deutlich wird, dass Ellies coole Art und ihre abgebrühten Witze am Ende eben nur eine harte Schale sind. Besonders diese Charaktermomente und ihre tragische Hintergrundstory in dem Einkaufszentrum, welche wir sicher noch sehen werden, sind für mich immer die besonders starken Momente in TLOU gewesen.
Klar, die Witze und die coole Art sind in der dunklen Welt aufheiternd gewesen, aber besonders stark wurde es immer, wenn Ellie wirklich zeigen musste was sie drauf hat. Deswegen freue ich mich in der Serie mittlerweile am meisten auf die Stelle wo Joel außer Gefecht gesetzt wird

Mit Bella Ramsey muss ich tatsächlich noch ein wenig warm werden, liegt aber eher daran, dass in den alten Versionen von TLOU Ellie optisch auch noch mal jünger gewirkt hat. Ansonsten ist das schauspielerisch, sowohl von Bella als auch von Mando Pedro ziemlich nah an der Videospielvorlage dran.

In der nächsten Folge geht es, wie in Episode 2 schon angekündigt und im Teaser gezeigt um Bill und Frank. Übrigens eine weitere tragische Geschichte.. ich hoffe sie bauen das so ziemlich 1:1 in der Serie ein.

 
Schade, dass ich die Serie nicht schauen kann. Ich kenne das Spiel nicht, würde die Serie aber dennoch gern sehen.
Aber noch einen streaming- Dienst zu abonnieren kann und will ich mir nicht leisten...
Vielleicht würde es mich endlich von Pedro Pascal als Schauspieler überzeugen.
Ich liebe Mando, aber alles andere, was ich mit Pedro gesehen habe, war m.M.n. nur Schrott. Und ich finde es sehr bezeichnend, wenn die größte und beste Rolle eines Schauspielers die ist, in der man sein Gesicht nicht sieht ...
Naja, vielleicht ergibt sich irgendwann die Gelegenheit. Vielleicht gibt es mal einen Pribemonat oder so, aber erst, wenn ich die ganze Serie schauen kann, also wenn alle Folgen online sind...
Solange lese ich hier mal, was ihr davon haltet.
 
@Always21 Ich finde die Chancen stehen gut dass Pascals Darstellung als Joel den Mandalorian als „beste Rolle“ ablösen wird.

P.S.: Und ich hab dafür erst mal Netflix gekündigt, da wiegen die paar Monate Wow Abo nicht ganz so schwer. :kaw:
 
„The Last of Us“ erhält bestimmt innerhalb der nächsten Monate einen DVD-Start. „House of the Dragon“ ist am 22. August 2023 gestartet, bereits am 20. Dezember 2023 war der DVD-Start.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ersten beiden Narcos Staffeln? :eek:
In Cannes wird dieses Jahr ein Kurzfilm von Pedro Almodóvar gezeigt.
Hauptdarsteller sind Ethan Hawke und Pedro Pascal.
Das wird bestimmt auch sehr gut. :)

@Always21 hat aber auch nicht unrecht: Bisher waren die Filme, in denen Pascal eine tragende Rolle hatte, ziemlich "quatschig". Das liegt aber eher an den Filmen als an dem Talent der Darsteller, denke ich.
 
Pedro Pascal hat mit seiner Filmauswahl häufig nicht das glückliche Händchen gezeigt wie bei seiner Serienauswahl. The Great Wall, Kingsman: The Golden Circle, The Equalizer 2, Wonder Woman 2 haben sich leider als schwache Filme entpuppt. Mit „The Last of Us“ spielt Pascal hingegen wieder in einer überdurchschnittlich guten Serie mit, wenn das Niveau der ersten zwei Folgen gehalten werden sollte, und kann hier sein schauspielerisches Können ein weiteres Mal zeigen.
 
Eine zu Herzen gehende Folge 3 - der bisherige Höhepunkt der Serie.

Wie hier in der Postapokalypse zwei Menschen ihr Glück gemeinsam finden, in einer Welt der Finsternis um sie herum, kommt unerwartet, berührt aber ungemein. Nick Offermann und Murray Bartlett gelingt es innerhalb einer Folge ihren Figuren und ihrer Liebe einen langanhaltenden Nachhall zu verschaffen.

Die Serie geht mit ihren Flaschbacks bisher geschickt auf die Anfänge der Epidemie und deren Verlauf ein und erweitert so den Kosmos von "The Last of us", ergänzt durch Erzählungen Joels.

Irritierend: Zu Beginn der Folge, bevor das eigentliche Herzstück der Folge einsetzt, handelt Ellie, insbesondere nach den gerade frischen Erlebnissen aus Folge 2, zunächst unerklärlich verantwortungslos und dann äußerst abgebrüht. Ich bin gespannt, ob sich ihr Verhalten teilweise aus ihrer Vorgeschichte erklären lässt.
 
Tolle Folge, die vor allem durch die schauspielerischen Leistungen glänzt. Ein paar Tränen musste ich dann auch wegdrücken. Bill und Franks Hintergrundgeschichte unterscheidet sich im Spiel an manchen Stellen zwar doch deutlich, aber für mich ist das ok. Ich will schließlich gar keine 1:1 Nacherzählung der Spiele, das wäre langweilig.
 
Bill und Franks Hintergrundgeschichte unterscheidet sich im Spiel an manchen Stellen zwar doch deutlich, aber für mich ist das ok.

Die Geschichte von Bill und Frank ist bis auf die Liebschaft, die im Spiel eigentlich auch nur angedeutet ist, ja wirklich vollständig anders. Aber und das ist ein riesengroßes aber: Sie gefällt mir in der Serie fast besser. Die Geschichte ging wirklich ans Herz und da war wirklich ein wenig Gänsehaut mit bei.

Das Bill am Ende stirbt war wirklich eine Überraschung.

Ich werde auch immer mehr mit Bella als Ellie warm und Pedro macht sowieso einen exzellenten Job. Ich freue mich auf jeden Fall auf die kommenden Folgen, da sind nämlich, wenn man nach dem Spiel geht, noch einige spannende und herrlich herzzerreißende Schicksale dabei. Bin gespannt, ob diese auch so drastisch verändert werden oder sich an der Vorlage orientieren. Gerade bei der Geschichte rund um Sam und Henry sowie David darf es wirklich gerne originalgetreu sein. Das hat damals beides sehr gesessen.
 
Hier der Song „Long, Long Time“ von Linda Ronstadt, den Frank und Bill auf dem Klavier spielen und den Joel und Ellie später in Bills Truck hören:

 
Auf IMDB gibt's leider Abwertung für Folge 3 im Vergleich zu 1+2, und wenn man sich die Kommentare ansieht sieht man leider auch sofort warum..
 
Da geben zumindest welche eine 10/10 weil Bill einen Truck aus good ol America fährt und natürlich um es den "Trumpers" zu zeigen. Bewertungen dieser Episode mal wieder nicht zu gebrauchen.
 
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