Ich habe mal das Experiment gewagt, mit meinem Review eine Woche zu warten und dann zu schauen, was mir so in Erinnerung geblieben ist*... und ich sage es mal so: Die Story war es nicht. Obwohl diese simpel war, brauchte ich eine Weile, um mich gerade wieder daran zu erinnern. Tatsächlich habe ich die Episode auch als irgendwie etwas anstrengend in Erinnerung, weiß aber, dass ich schon direkt nach dem Schauen gar nicht so sehr wusste, warum sie denn so anstrengend war. Denn auf der Haben-Seite steht, dass die Episode ein paar wichtige Dinge aufgefangen zu haben, die noch in den letzten Episoden kritisiert wurden:
- Hatte ich mich bis dato doch sehr über das verschämte Zitieren von PT-Elementen in den bisherigen SW-Realfilm-Minuten geärgert (Jar-Jar-Gelegenheit in RO verpasst; Kampdroiden durften nur sehr kurz gezeigt werden usw.), hat man hier den Pit-Droiden doch recht viel Platz gelassen. Mich freut es immer sehr und ich hoffe, dass man in Episode IX, um alle Episoden zu verbinden, doch noch viel mehr PT-Elemente sehen wird (glaube es aber nicht).
- Wurde zuletzt das Worldbuilding etwas kritisiert, fand ich es hier doch außergewöhnlich gelungen. Nachdem also die Skywalkers endgültig von dort verschwunden sind, ist Tatooine eben nicht mehr dieses inoffizielle Zentrum des Universums, das es früher mal war. Klar wird es auch ein wenig am Budget liegen, aber ich sehe nicht nur das vergleichsweise leere Mos Eisley, sondern höre z. B. auch, dass die Kopfgeldjägergilde leider nicht mehr von Tatooine aus operiert.
- Ich finde es immer schön, mal wieder S.H.I.E.L.D-Gesichter zu sehen, und so kurz ihr Auftritt doch auch war, so finde ich es doch schön, dass Ming-Na Wen jetzt auch Teil des SW-Universums sein durfte.
Ansonsten war das Baby wieder süß und der Kopfgeldjäger wieder zwischen cool. Die Fanservices waren teilweise sehr gelungen (wie gesagt: Pit-Droiden) und manchmal sehr merkwürdig (ob es wirklich Hans Ecke sein musste, in der Junior da sitzt?). Gar nicht wirklich einordnen kann ich die Szene mit den Sandleuten: Ich mag zwar, wie man die Erwartungen aufbaut, dass es da gleich einen ähnlichen Kampf geben wird, wie Luke ihn geführt hat, um dann die Erwartungen auf komische Art zu durchbrechen... aber andererseits war mir das (sowohl in der Art, wie die Erwartungen aufgebaut wurden, als auch in der Art, wie sie dann durchbrochen wurden) etwas zu unsubtil.
Insgesamt sehe ich die Serie aber durchaus auf einem guten Weg. Tatsächlich erfüllt sie mit ihrem Einzelepisoden-Schema genau die Erwartungen, die ich an eine erste Staffel schlichtweg habe. Ich für meinen Teil will da häufig auch gar keinen echten durchgängigen Handlungsfaden sehen, sondern finde es auch für den Wiederguck-Wert wesentlich angenehmer, wenn sich ein solcher roter Faden erst nach und nach aufbaut.
*Ja, komm, wen lüge ich an? Ich kam einfach irgendwie nicht dazu, mal eine Rezi rauszuhauen