Mich hat während des gesamten Kapitels ein Gefühl von Wehmut begleitet, heißt es doch nun Abschied nehmen von der liebgewonnen Staffel 1. Durch den wöchentlichen Ausstrahlungstermin bedingt und den besonderen Umständen unserer Zeit, konnte ich mir jedes Kapitel mehrmals anschauen, eine Besonderheit, die ich so bisher nur bei Kinofilmen praktiziert habe. Hinzu kam das Ritual, zur jedem Kapitel diverse Podcast-Besprechungen auf meinen Wanderungen bei traumhaft schönen Wetter, lauschen. Und so werde ich für immer THE MANDALORIAN mit der entschleunigten, surrealen Zeit des Frühjahres 2020 verbinden.
Das Herzstück dieser Folge war, für mich völlig unerwartet, IG-11. Er ist es, der wiederholt Mandos kleine Truppe rettet, dem verletzten Mando beisteht und sich am Ende für alle opfert. Kuiil meinte: „Droiden sind nicht gut oder schlecht. Sie sind neutrale Projektionen derer, die sie programmiert haben“. Und IG-11 wurde von Kuiil programmiert. Und so lebt Kuiil in IG-11 weiter und stirbt gewissermaßen ein zweites Mal. Indem Mando beginnt, IG-11 zu vertrauen und in ihm mehr zu sehen als einen seelenlosen Droiden, überwindet er seine Vorurteile und sein Kindheitstrauma. Der positive Einfluss des liebenswerten, aufrichtigen, weisen Kuiils wirkt über dessen Tod hinaus. Ein toller Charakter.
Ach, ich werde die wiederkehrenden Figuren der Staffel vermissen. Greef Karga „Das Baby soll das magische Handding machen!“, hat sich in den letzten beiden Folgen auch immer mehr in mein Herz geschlichen.
Die Serie wurde mit so viel Herzblut gestaltet, durchdacht, gefilmt und vertont. Bei mir wird sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In diesen Wochen konnte man eine schöne, gelungene Star Wars-Etappe erleben. Wir konnten teilhaben.