Im Kapitel 10 fiel es mir schwer zunächst schwer, eine emotionale Bindung zur Amphibien-Frau aufzubauen, was sich aber bereits beim wiederholten Sehen von Kapitel 10 legte. Sie wird übrigens von Misty Rosas dargestellt, die bereits Kuiil verkörperte und in der ersten Staffel von Disney Gallery ausführlicher vorgestellt wurde. Das Wiedersehen der Amphibien-Frau mit ihrem Mann war für mich berührend, auch musikalisch sehr schön untermalt. Beide werden als zärtliche, liebende Eltern dargestellt und es zeigt sich, wie sehr die Umgebung ein Kind formt. Baby Yoda denkt dieses Mal nicht ans Futtern, sondern entwickelt Neugier und anscheinend auch Empathie für den Amphibiennachwuchs.
Als Raumfahrt-Fan war für mich die Landung der Razor Crest auf Trask ein Highlight. Sie orientierte sich sehr an dem Landevorgang der Apollo-Kapseln, insbesondere an Apollo 13. Die Macher haben sogar bedacht, dass bei einem Ausfall der Heizsysteme im Raumschiff das Kondenswasser im Innern des Raumschiffs an den Außenwänden gefriert und beim Fall durch die Atmosphäre, bedingt durch die Reibungswärme, wieder verflüssigt wird. Hier zeigt sich wieder eine große Liebe zum Detail.
Diese Liebe zeigt sich auch in der Ausstattung des Hafens von Trask, der ein stimmungsvolles Set abgibt, insbesondere auch bei Nacht, mit einem zivilen abgewandelten AT-AT als Lastkran. Schön ranzig. Interessant der Einfall, dass in der Schenke die Speisen, eines Schweinemastbetriebes gleich, von der Decke kommen, gespickt mit einer weiteren Alien-Reminiszenz , wenn Baby Yoda sich neugierig für sein Essen interessiert. Aber dieses Mal ist es nicht Baby Yoda, dass erbarmungslos alles herunterschlingt, dieses Mal schlägt das Essen zurück, sei es in der Schenke, sei es auf dem Schiff.
Sehr toll gecastet wurden die beiden wichtigsten Imperialien: Titus Welliver als Captain und Philip Alexander als Sicherheitsoffizier. Beide sind sehr charismatisch, es macht Spaß zu beobachten, wie ihr Gesicht arbeitet, wie Welliver versucht seine Contenance bis in den Untergang zu bewahren, während Alexanders Gesicht ein offenes Buch ist, in der seine Sorge, Angst und Panik ausdrucksstark erkennbar ist. Das Imperium ist zurück, transportiert aber in den Szenen, dass es schon bessere Zeiten gesehen hat. Aktuell muss rekrutiert werden, wer zu kriegen ist. Sei es junges, noch nicht abgebrühtes, unerfahrenes Personal oder ältere Offiziere, die nicht gerade zu den cleversten zählen (Kontrollraum).
Bo-Katan hat sich überraschend gut gehalten und zeigt Mando, wo der Hammer hängt.
Nach diesem Kapitel scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis sich Mando irgendwann von den Hardcore-Lehren seiner Sekte lossagt und das Tragen seines Helmes lockerer sieht. Er muss ziemlich isoliert als Eigenbrötler aufgewachsen sein und scheint sich auch später nicht für die täglichen Galaxisnews interessiert zu haben. Aber bis sich Mando von seiner Vergangenheit einigermaßen befreit hat, wird es wohl noch ein langer Weg sein.