Kann ich nicht beurteilen.Ich kenne den Film nicht.
ich tue mich im Allgemeinen schwer mit Filmen in denen Leo mitspielt.
Vieleicht sehe ich ihn mir mal auf BR an.
So, ich habe ihn dann jetzt doch sehen können. Yay!
Der letzte Preis-mäßig ähnlich gehypte Film, den ich gesehen habe, war vor ziemlich genau zwei Jahren "12 Years a Slave" - und von dem war ich enttäuscht. Ein paar kleine Befürchtungen hatte ich also, aber die waren zum Glück unbegründet.
Extrem starker Film, der mich im doppelten Sinn unglaublich mitgenommen hat. Unfassbar, was ein Mensch ertragen kann (und es gab Hugh Glass ja wirklich)! Manche Szenen waren richtiggehend unerträglich, so dass ich kurzzeitig weggschauen musste. Als er
mitsamt Pferd den Abhang runter und in diesen Baum stürzt, habe ich - hoffentlich nicht allzu laut - nur noch "Scheiße!" sagen können und dachte hinterher, Ohgottohgott, was mag ihm diesmal wieder alles passiert sein?
Und beim finalen Showdown konnte ich kaum noch still sitzenbleiben (ich glaube, es ist in diesem Moment auch jemand ganz rausgegangen...). Das ist nicht etwas, was ich ständig im Kino brauche, manchmal will ich einfach nur abschalten und mich unterhalten lassen, aber hin und wieder ist das ein großes Erlebnis, das einem noch lange im Gedächtnis bleibt.
Ich kann allerdings mögliche Vorbehalte von Kinobetreibern, Zugpferd DiCaprio zum Trotz, verstehen. Für viele des üblichen DiCaprio- bzw. "ernsthafteren" Publikums dürfte er zu brutal und "eklig" sein, und diejenigen, die sich an spritzendem Blut nicht stören, erwarten mehr Tempo, Action und/oder Tarantino-mäßige Absurdität.
Die Bilder fand ich natürlich auch grandios, die Landschaftsaufnahmen (als Geologin liebte ich die Gesteinsfalte in der Lawinenszene ), aber auch die gnadenlosen Nahaufnahmen. Zu lang oder gar langatmig fand ich ihn überhaupt nicht, obwohl es im Kino erbärmlich kalt war (oder kam es mir vor lauter Mit-Fühlen vielleicht nur so vor?). Er hat sich genau die Zeit genommen, die er brauchte, um so intensiv zu werden. Und gerade in diesen Momenten des Stillhaltens und Abwartens wurde zum Teil die größte Spannung aufgebaut.
Mein einziger Miniminimini-Kritikpunkt: Die Schriftgröße der (deutschen) Untertitel während der indianischen und französischen Dialoge. Die war gigantisch und hat ohne Übertreibung fast das halbe Bild bedeckt. Ich weiß nicht, für welche Leseentfernung sie ausgewählt war, aber die halbe Größe hätte auch ausgereicht, wäre sogar noch besser lesbar gewesen und hätte nicht so viel der wunderbaren Aufnahmen ruiniert.
Ist noch jemand den ganzen Abspann lang sitzen geblieben (IMHO Pflicht bei so einem Streifen, ich mache es aber auch ganz grundsätzlich)? Sehr schönes Detail, dass man
Glass währenddessen immer wieder atmen hört.
Gleeson, ja, der kann tatsächlich auch schauspielern. Keine Ahnung, was in TFA schiefgelaufen ist. Schlechte Führung durch den Regisseur? Fehlende persönliche Überzeugung von der Rolle? Oder ist er einfach ungeeignet für den Unsympathen? Als integrer und führungsstarker Captain Henry hat er mich jedenfalls voll überzeugt und kam sehr sympathisch rüber - sympathischer als die Hauptfigur, die in ihrer von Rachedurst getriebenen Stärke und Durchhaltevermögen eher einschüchternd war. (Wer weiß, vielleicht ist ja Kylo Ren gar nicht der Infiltrator? Apropos Star Wars, wer musste in der einen Szene noch an ESB denken? )
Oscar für DiCaprio? Ich würde es ihm auf jeden Fall insgesamt dann jetzt endlich mal gönnen. Aber ehrlich gesagt hat ihm diese Rolle nicht die riesige Ausdrucksstärke oder die große schauspielerische Bandbreite abgefordert. Viel kam durch das überzeugend-widerliche Make-Up und die gesamte Inszenierung des Leids zustande. Da hat er auf jeden Fall schon Rollen gespielt, für die der Oscar in dieser Beziehung "verdienter" gewesen wäre. Nicht zuletzt für den Arnie Grape ganz früh in seiner Karriere. Aber wenn es für den "Revenant" sein soll, geht das für mich auch vollkommen in Ordnung.
1. Die Sprache der Pawnee und der Arkikaree sollen sehr ähnlich sein. Wenn Glass Pawnee beherrscht, warum kann er den Arikaree nicht mitteilen, dass er ihnen nichts böses will, als diese ihn angreifen?
Die Szene machte mir nicht den Eindruck, dass Zeit für lange oder auch nur kurze Erklärungen gewesen wäre bzw. die nach der Entführung der Häuptlingstochter Powaqa und diversen anderen Betrügereien / Diebstählen gegenüber allen Weißen aufgebrachten Arikaree offen für ein "ich bin ja gar nicht gegen euch" gewesen wären. Und schließlich gehört er ja auch zu der Truppe, die die Arikaree seit Wochen verfolgen, muss also davon ausgehen, dass sie gezielt hinter ihm her sind. Außerdem weiß Glass (im Gegensatz zum Zuschauer) ja nicht, dass sie die Frau suchen, die er gerettet hat, so dass er dieses Pfund nicht in die Waagschale werfen kann.
Sie hätten ihn sicherlich auch ganz am Schluss getötet und er rechnet IMHO auch fest damit, bis er erkennt, dass Powaqa dabei ist, die vermutlich gesagt hat, das ist der Mann, der mich befreit hat, bitte verschont ihn.
2. Beim finalen Kampf sticht Fitzgerald Glass das Messer durch die Hand. Dieser zieht es raus und kann trotzdem mit der durchstochenen Hand nach der Hose von Fitzgerald greifen? Wie soll das gehen?
Ich bin nicht im Detail medizinisch-anatomisch bewandert und habe auch nicht so genau hingeschaut (war einer von diesen Momenten...), aber wenn die Klinge parallel zu den Fingern (statt quer) dringesteckt hat, hatte er vielleicht Glück, dass noch genug Sehnen und Knochen intakt waren, um zumindest mit einigen Fingern greifen zu können?
Wenn nicht, wäre es aber nicht das einzige medizinisch Unlogische am Film. In den Reviews auf Moviepilot hat jemand geschrieben, dass er sogar eine medizinische Vollkatastrophe ist (das aber nichts macht). Nicht, weil man Glass' Verletzungen in der Wildnis nicht überleben könnte (hat er ja real getan), sondern weil man sie nicht auf diese Weise, wie es im Film gezeigt wird, überleben / heilen könnte.
In seinem echten Lebenslauf auf Wikipedia wird beispielsweise beschrieben, dass er sich auf einen faulenden Baumstamm gelegt hat, damit die Maden das gangrenöse Gewebe von seinem Rücken fressen. Mit so etwas - oder dass er selbst oder der Pawnee, mit dem er zeitweise unterwegs ist, anfängt, das tote Fleisch abzureißen / herauszuschneiden - habe ich sowieso die ganze Zeit gerechnet. Insofern etwas schade, dass die Baumstamm-Maden-Szene nicht im Film war. Sie wäre wohl kaum der Tropfen gewesen, der das Ekel-Fass zum Überlaufen gebracht hätte.
Ebenfalls in einem anderen Review habe ich gelesen, dass Glass' Frau sich in seiner letzten Vision von ihm abwendet. So habe ich diese Szene nicht gesehen. Sie schaut ihn vorher ja nicht ablehnend an, sondern eher zurückhaltend-freundlich bis -anerkennend. Ich habe ihr Umdrehen und Weggehen daher so verstanden, dass er ihr folgen soll - entweder in den Tod oder zurück ins Leben. Eher aber letzteres, da ja zum einen bekannt ist, dass Glass nach diesem Martyrium noch ca. 10 Jahre gelebt hat und da zum anderen im Schlussbild wieder die Baumwipfel gezeigt werden, die durch den ganzen Film hindurch in Kombination mit dem Sinnspruch seiner Frau über die Bäume als Symbol für seine Stärke stehen. So wäre dann für seinen letzten schweren Weg zurück ins Camp nicht der Rachedurst, sondern die liebevolle Erinnerung seine Energiequelle, eine schöne Abschlussbotschaft eines ansonsten in diesem Sinne nicht "schönen" Filmes.
Wie seht ihr das?
In dem Zusammenhang auch noch eine ketzerische Idee: Vielleicht hat Glass tatsächlich Fitzgerald auf eine verdrehte Weise sein Leben zu verdanken, weil er aus der Wut über dessen Mord an seinem Sohn Hawk die Energie gezogen hat, zu überleben und sich zurückzukämpfen, die er ansonsten womöglich nicht gehabt hätte. Wenn man mal über "bessere" Szenarien nachdenkt:
Die drei verbleibenden Kameraden vertragen sich und bleiben wie versprochen in Erwartung seines Todes bei ihm - meint ihr, er hätte es zu ihrer Überraschung doch geschafft und wäre mit ihnen ins Camp zurückgekehrt?
Oder Hawk stirbt nicht durch einen Mord, sondern durch einen "unpersönlichen" Unfall oder ein Tier, und die anderen beiden lassen Glass dann wie gehabt zurück - hätte seine Wut über das Zurücklassen für all die Qualen und Strapazen ausgereicht?
Ich habe den Fehler begangen den Film an einem Abend mir anzuschauen, wo ich mit mir kämpfte, geh ich ins Bett oder geh ich jetzt noch ins Kino. Der Film ist ziemlich umwerfend. Und definitiv kein Film den man sich anschauen sollte, wenn man entspannen will. Die Woche zuvor hatte ich mir noch Star Wars angeschaut, das war dann schon ein nicht unerheblicher Sprung.
Letztendlich hab ich es natürlich nicht bereut und ich empfand ihn jetzt vom anschauen her nicht "länglich". Die Aktion war ungeschminkt hart aber wohltuend nicht übertrieben und auch von der Dosis her ausreichend. Mehr hätte nicht zwingend sein sollen.
Ein starker Film mit starken Figuren und irgendwie konnte man jeden aus seiner Position heraus verstehen, selbst Fitzgerald war ein angenehm ambivalenter Bösewicht. Er war mir zuweilen sogar sympathischer als die Franzosen, die dann verdientermaßen ihr Fett weg bekommen haben.
Die Verletzungen taten beim zuschauen echt weh (die Maskenbildner haben gute Arbeit geleistet) und Kamera und Ton bekommen ein extra Lob. (Ich hab den Bären noch ziemlich deutlich im Ohr.)
Anrührend fand ich die Szene zwischen Glass und dem Pawnee als die im Schnee die Zunge raus gestreckt haben und eine kindliche Freude dabei hatten die zarten Schneeflocken mit der Zunge aufzufangen.
Aber die krasseste Szene fand ich insgesamt, als Glass sich sein Notquartier nach dem Klippensprung gebastelt hat. Ein Pferd ist auch postmortem noch ein Lebensretter. (ESB läßt grüßen
Dieser Film ist kein reines Unterhaltungskino, sondern ein Kunstwerk. Iñárritu hat es mit seinem Team wirklich hervorragend geschafft, imposante Bilder mit großartiger Musik zu verbinden und so ein breites Spektrum an Gefühlen in mir hervorzurufen.
Ich persönlich finde auch, dass Leo schon bessere Rollen gespielt hat, aber das heißt wahrlich nicht, dass diese hier nicht auch großartig umgesetzt war. Oscar please.
Und wenn wir dabei sind, dann bitte auch gleich einen Oscar für die ziemlich "schick" gemachten Verletzungen.
Mehr Worte kann ich eigentlich kaum verlieren. Einzig den Schluss hätte ich mir anders vorgestellt, hat mir aber an sich auch gefallen deshalb ganz verdiente.
Bin auch gerade raus aus dem Kino. Wow echt Bild-gewaltig der Film. Der Soundtrack hat mich voll mitgerissen und hat die Spannung nur angehoben. Es gibt einige sehr überraschende Kamerafahrten, klasse Kulisse / Set, ansonsten ein sehr erdrückender Film.
Mein letzter Film der mich so sehr mitgerissen hat wie The Revenant war "All is lost" mit Robert Redford (auch wenn es eine ganz andere Story ist).
Ansonsten mag ich mir meinen Vorrednern nur anschließen - es wird Zeit für seinen Oscar.
Ich sehe ihn mir heute Abend an. Die positive Resonanz hat mich sehr neugierig gemacht und eure Meinungen scheinen auch für einen großartigen Film zu sprechen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf und werde dann auch hier bescheid geben, wie er mir gefallen hat
So, ja, was soll man da noch sagen? Ich kam erst aus dem Kino und bin noch immer hin und weg. Der Film wird der positiven Resonanz mehr als nur gerecht. Bei "The Revenant" handelt es sich in der Tat um einen großartigen Film, der durch eine einzigartige, bedrohliche Atmosphäre und geniale Bilder überzeugt und Szenen liefert, die beklemmend wirken und tief unter die Haut gehen. Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank großartig und ich finde den Film auch nicht zu lang, habe mich an keiner Stelle gelangweilt, weil es stets packend war, dem Protagonisten beim Überlebenskampf zuzusehen. Besonders die schon aus dem Trailer bekannte Szene mit dem Bär ist in voller Länge unglaublich packend und intensiv und könnte wohl ohne Weiteres in die Filmgeschichte eingehen.
Aus meiner Sicht hat man mit "The Revenant" ohnehin wirklich ein Stück Filmgeschichte geschaffen, ein Meisterwerk, welches in allen Belangen ein Filmerlebnis bietet, wie es derart nicht oft zu finden ist.
Entsprechend halte ich es für angebracht, etwas zu tun, das ich bei Filmen nicht sehr häufig mache, und erteile "The Revenant" die Höchstwertung von 10 Punkten von 10. Ein großartiger, gigantischer Film, der sich diese Wertung in meinen Augen mehr als verdient hat!
So, Mission erfüllt. Ich hab The Revenant heute auch im Kino gesehen und kann mich den positiven Stimmen anschließen. Der Film hat mir gut gefallen und er hat eine ganz besondere Stimmung. Wenn DiCaprio wieder leer ausgeht, dann verstehe ich nicht was für eine Leistung er für einen Oscar erbringen muss. Auch die Optik des Films ist berauschend.
Schön war auch, dass das Kino fast ausverkauft gewesen ist. Anfangs (zum Start) hat der Film ja nicht so gezogen.
Gestern in einem mittelvollen Kino mit Freundin und befreundetem Paar gesehen.
Ich weiß nicht so recht, was ich vom Film halten soll. Die Aufnahmen, die Darstellung, die SFX, die Kamera usw. alles erste Sahne. Der Film nimmt einen in den entsprechenden Momenten auch total mit, selten habe ich so einen "anstrengenden" Film im Kino gesehen, was Brutalität und Emotionalität angeht.
Aber er hatte auch ein paar enorme Längen, an denen ich tatsächlich dachte, das oder jenes hätte man weglassen können.
Alles in allem tendiere ich zu 8 von 10 Bärenangriffen. Der Film ist schonungslos offen und verfehlt seine Wirkung nicht. Ein bissel Straffung hätte nicht geschadet.
Mal schauen, ob es für Leo dieses mal mit dem Oscar klappt.
So, nun habe ich es auch geschafft mir die 2,5 Stunden des Films zu geben. Denn bisher hat mich die Lauftzeit immer ein wenig davon abgehalten die BD einzuwerfen.
Wirklich ein gut inszenierter Film, der trotz macher Sequenz dann auch zu keiner Zeit langweilig wurde (I'm looking at you Terence Malik's The New World). Ich bin generell ein Fan dieser Grenzland-Geschichten, die keine klassischen Western sind und The Revenant würde ich auch dazu zählen.
Einzig, dass die Schauspieler schwer zu verstehen sind hat mich so um manche Dialogzeile gebracht und insbesondere Fitzgeralds Motive habe ich so nicht ganz mitbekommen.