Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Beitrag verfasst, den ich hier gerne erneut posten würde, wenn ich darf, denn hier kann so schön darüber diskutiert werden, während er im anderen Thread doch eher untergeht.
Zuletzt gesehen:
The Thing (1982) The Thing (2011)
Joah, was soll man großartig sagen?
Endlich ist geklärt, was im norwegischen Camp passierte.
Aber leider (wie das immer so ist) versagt der 2011er auf ganzer Linie, wo der 1982er vorher brillieren konnte. Was nicht heißt, dass der 2011er NUR schlecht ist.
Nebenbei gesagt, der 1982er steckt voller Filmfehler und billigen Masken, aber das tut eh fast jeder Film, und wenn die Masken eklig aussehen, wayne?
Mal ein Vergleich.
Umgebung
1982: Unbarmherzige Eiswüste, man sieht die Hand vor Augen nicht. Kurt Russell trägt nen festgefrorenen Bart, der letzte Schrei damals. Alles sieht so kalt kalt kalt aus.
2011: JEDER ist geschminkt, frisiert, bartgestutzt, gewaschen, und NICHT am frieren. Vor Allem nicht, wenn man bei -40° - -60° Celsius durch die Nacht läuft. Nein...da laufen nicht mal die Nasen. Wobei...wenn ich mir das Eis mal so ansehe, dann erkennt man meiner Meinung nach das schlechte Pappmaché. Vor Allem in Höhlen. Also kalt war da mit Sicherheit niemandem.
Das Ding:
1982: Ekelhaft, matschig, blutig, grotesk, verzerrt, zerfressen. Es klatscht, es reißt, es brüllt mit nicht-irdischem Geräusch.
2011: Das größte Manko am Prequel. Es ist zu SAUBER! Es sieht steril aus. Manchmal schwarz, manchmal weiß/grau, manchmal sogar etwas rötlich. Aber niemals, NIEMALS blutig. Was ich seltsam finde, denn wenn so ein menschlicher Körper aufplatzt, erwartet man irgendwie, Blut zu sehen. CGI-Effekte hin oder her, die waren ja nicht mal soo schlecht, auch wenn man sie offensichtlich gemerkt hat. Wie schon gesagt, waren die Masken und "Puppen" des 1982er auch nicht perfekt, also sehe ich drüber weg. Immerhin war das 2011er durch die Computertechnik beweglicher, und es waren mehrere und kompliziertere Metamorphosen möglich. Abgesehen davon knurrt es dauernd wie ein Löwe und brüllt auch manchmal eher wie ein 08/15 Monster, als dass es ein Alien ist, welches mal ein Mensch war. 1982 schrien die (toten) Menschen, nur dass es nicht mehr ihre Stimme war, sondern etwas anderes. Davon ist 2011 nichts mehr übrig.
Handlung:
1982: Sollte jeder kennen. Ein infizierter Hund, der von Norwegern verfolgt wird, wird ins amerikanische Camp reingelassen, er infiziert einen Menschen nach dem anderen, während die restlichen Menschen sich fragen müssen, wer noch ein Mensch ist und wer nicht. Daraufhin wird das Blut jedes Einzelnen analysiert usw. Es wird viel mit Flammenwerfern hantiert (was ja recht cool ist), Leute werden (zurecht und unrecht) beschuldigt, eingeschlossen, es gibt Verzweiflungstaten, und später heißt es nur noch, das DING daran zu hindern, aus dem Eis aufs Festland zu entkommen.
2011: Nichts neues im Staate Dänemark (sorry, Norwegen). Die grobe Story sollte uns ja seit 30 Jahren klar sein. Norweger stoßen auf ein UFO im antarktischen Eis, nehmen etwas daraus mit und es erwacht und infiziert die Menschen. Jeder beschuldigt den anderen, es wird viel mit Flammenwerfern hantiert und es werden Blutproben genommen. Eingesperrt wurde auch jemand. Also eigentlich geschieht genau das Gleiche wie vor 30 Jahren (oder, im-Film gesprochen: Wie wenige Tage später nochmal). Nur diesmal sind auch Frauen dabei, die Kurt Russell wohl fehlten.
Es gibt auch eine Menge positiver Dinge im 2011er, die mich wahrlich gefreut haben.
Hier also das Positive, was beide Filme verband:
- Die erste norwegische Leiche, die Russell mit dem Doktor 1982 entdeckte. Die mit der aufgeschlitzten Kehle, den aufgeschlitzten Pulsadern und der Rasierklinge in den Händen...wird in beiden Filmen gezeigt. nur sieht man immer noch nicht ob es Selbstmord war, oder ob jemand nachgeholfen hat, denn die Leiche wird im Abspann gezeigt und den Tod sieht man im Film selbst nicht.
1982/2011:
- Der Raum, in welchem das Alien aufbewahrt wurde in der norwegischen Sation sieht genauso aus wie damals.
1982/2011
- Das genialste überhaupt ist ja, dass sie es doch hinbekommen haben, das Prequel in den alten Klassiker übergehen zu lassen. Das Ende des Films ist gleichzeitig der Anfang des 1982ers: Zwei Norweger verfolgen in einem Hubschrauber einen infizierten Husky:
1982/2011
Selbst der Hubschrauber ist der gleiche:
Achtung! Bilder sind in URL-Tags gesetzt, wegen der Beschränkung auf 10 Bilder pro Beitrag, wegen der blutigen Darstellung und um nicht zu spoilern!
- Ein weiterer der größten Clous, wie ich finde: Das doppelköpfige Thing, welches Kurt Russell im Schnee liegend fand und welches sie mit in ihr Camp gebracht haben um es zu untersuchen.
Endlich wurde geklärt, wer das ist und wie es entstand.
Doppelkopf von 1982
Doppelkopf von 1982
Doppelkopf von 2011
Doppelkopf von 2011
Doppelkopf von 2011
Doppelkopf von 2011
Doppelkopf von 2011
- Der Norweger, der am Anfang vom 1982er Thing die Amis anschrie (auf norwegisch) heißt Lars, und tatsächlich spricht er im gesamten 2011er Film kein englisch, sondern nur norwegisch. Gut aufgepasst. Daumen hoch!
- Die Musik von Ennio Morricone hört man auch im neuen Film, dort aber nur in der Anfangsszene und in der Schlussszene. Trotzdem ist es aufgefallen. Schön.
Dinge, die dann eher negativ auffielen im direkten Vergleich:
- Als die Amerikaner 1982 Bildmaterial der Norweger fanden, sahen sie, dass die Norweger sich mit Flaggen um den Absturzkrater des UFO's aufstellten und Filmen ließen. Dadurch wirkt der Krater erstens kleiner, und zweitens sah das so aus als hätten sie das UFO tatsächlich so gefunden:
Das fehlt 2011 völlig. Nicht wichtig, wäre aber schön gewesen. Kann aber sein dass die Norweger zwischen fund des UFO's und dem ankommen von Kate am Krater diesen Film gedreht haben.
- Als die Amerikaner den Krater mit dem UFO finden, ist nirgends eine Spur zu sehen von einer Planierraupe mit einer verkohlten Leiche drin. Dennoch ist dies das eigentliche Ende des Films von 2011. Was mit Kate passiert ist wird ebenfalls nie geklärt. Hat sie es mit der zweiten Planierraupe bis zu den Russen geschafft?
- Das nächste wäre das Ding an sich. Wie oben schon geschrieben war ich mit dem Aussehen nicht ganz zufrieden. Hier sind ein paar Vergleichsbilder:
Achtung! Bilder sind in URL-Tags gesetzt, wegen der Beschränkung auf 10 Bilder pro Beitrag, wegen der blutigen Darstellung und um nicht zu spoilern!
1982:
Das Ding platz im infizierten Husky auf. Wat eklig!
Das Ding platz im infizierten Husky auf. Wat eklig!
Der Doktor untersucht ein Exemplar. Glibberig schleimig!
Der Doktor untersucht ein Exemplar. Glibberig schleimig!
Noch ein ekliges Beispiel
Noch ein ekliges Beispiel
Weiter geht's
Und noch eins
Kopf platzt auf, offenbart sich als Maul und fißt weiteres Crewmitglied. Ja...das Crewmitglied sieht aus wie eine Puppe aus der Muppet Show, aber die Szene wirkte dennoch anders als CGI-Kram
Es wird weitergefuttert
Immer noch nicht satt
Irgendein undefinierbares, ekliges Ding
2011:
Ding wird untersucht. Irgendwie...sauber. Kein Blut, nix!
Mensch platzt auf, Ding kommt zum Vorschein. Sollte da nicht mehr Fleisch und Blut durch die Gegend fliegen bei sowas?
Kopf platzt auf...irgendwie farblos, oder?
Immer noch nichts
Fazit ist, dass The Thing dass tut was er soll: Er unterhält. Sogar recht gut, wenn man von den Makeln absieht, mit denen heutzutage jeder dritte Hollywoodfilm daherkommt. Für Thing-Fans sowieso ein Muss, denn sie werden die Kleinigkeiten und Anspielungen lieben, sich aber auch leider über andere Kleinigkeiten aufregen.
Lassen wir es sein, was es ist: Kleinigkeiten, so bekommt
The Thing (2011) immer noch gute 6,5/10 Punkte, während
The Thing (1982) 8/10 erhält.
Man darf nicht vergessen, dass auch Carpenter eigentlich nur "geklaut" hat:
Das Ding aus einer anderen Welt (1951) Wikipedia