Tizon

Aiden Thiuro

Storyteller mit Leidenschaft
Teammitglied
Tizon
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[ Infos zum Planeten: Tizon (engl.) ]

[ Zugehörigkeit: Dushkan Liga ]

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Namhafte Lokalitäten

Tizon City – Trotz ihres Status als Hauptstadt ist Tizon City beiweitem nicht die größte Ansiedlung des Planeten. Seit dem yevethanischen Genozid an allem Nichtyevethanischen, läuft die Neubesiedelung grade erst an und die meisten ankommenden Yevethaner beginnen sie hier. So ist Tizon City zwar räumlich noch immer nicht die größte Stadt, jedoch die mit der höchsten Bevölkerungsdichte. Abgesehen von den öffentlichen Verwaltungsgebäuden und Militärbasen ist etwa jedes zweite Haus besetzt.

Kletep Prärie – Vor der imperialen Besatzung wurde die trockene, weitläufige Ebene östlich der Hauptstadt hauptsächlich von yevethanischen Siedlern mit kleinen Höfen und Farmen bevölkert. Imperiale Herrschaft und Zwangsarbeit zog in den folgenden Jahren die meisten hier ansässigen Nichtmenschen in die Städten, woraufhin die Farmen von menschlichen Siedler und ihren Familien übernommen wurden. Nach der yevethanischen Rückeroberung und Ermordung aller Siedler, wartet das Land darauf von seinen ehemaligen Besitzern zurückgefordert zu werden.

Kalas – Räumlich die größte Stadt Tizons, ist Kalas auch die am stärksten befestigte – zu Fuß braucht man etwa zwölf Stunden um die äußere Stadtmauer zu umrunden. Im Untergrund befindet sich ein, noch den den yevethanischen Erbauern angelegtes Tunnelsystem, das seine Kenner in relativ kurzer Zeit von einem Punkt zum anderen bringen kann.


Stand: Beitrag #7, 03.06.2018
Arlen
 
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[Tizon|Kalas|Äuserer Stadtring|Imperialer Trainingsplatzt|] Gilad Palleon, Corparal Senif "Sif" Jennos, 1. Tizonisches Regiment und ein Corporal des 117. Linien-Bataillons

Sergeant Gilad "Gil" Palleon uberprüfte mit strengem Blick die Ausrüstung der jungen Soldaten. Alles Menschen, keiner älter als 20 Standartjahre. Sie sahen Gil an und verfolgten jede seiner Bewegungen, während er ihnen eine Standpauke hielt: „ Männer! Bald wird ein imperialer Offizier hier eintreffen! Sobald er hier eintrifft will ich, dass er das beste Regiment sieht, dass jemals auf diesen verdammten von Yevethaner verseuchten Planeten stationiert war! Ab jetzt gibt es keine Entschuldigungen mehr! Jeder der nicht am 12-Stunden Training teilnimmt, den geh ich selbst holen! 1. Tizonisches Regiment! Ihr lauft jetzt um die ganze verdammte Stadt! Zwei Mal! ich werde direkt hinter euch sein und jedem, der müde wird ein wenig helfen!", Gil betonte das letzte Wort und jeder seiner Soldaten wusste, was das hieße.

Sobald sich das Regiment in Bewegung setzte bewegte sich Gil laut lachend auf Corporal Senif Jennos und einen unbekannten Corporal des 117sten zu. Sif konnte sich auch kaum halten: „ Gil musst du immer so zu den jungen Kerlen sein?" Jener erwiederte lachend, dass es so nur am Besten wäre. Sif stellte ihm den Corporal des 117sten vor: „ Corporal Jess Aris Sir! ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit! Meine Jungs können es kaum abwarten sich mit dem 1. Regiment zu messen. Aber Sir, müssten Sie nicht ihre Männer verfolgen?" Gil lächelte nur und erwiederte: „ Es gibt hier ein unterirdisches System, dass die alten Yevethaner anlegten. Ich werde sie in zwei Minuten eingeholt haben. Hoffentlich haben sie schon bemerkt, dass ich nicht hinter ihnen bin und eine Pause gemacht! Ich würde nur zu gerne jemanden "helfen"!"

Gil traff wirklich ein dutzend seiner Rekruten an einem Wasserspeier wartend an. Als sie ihn erblickten packten sie ihre Sachen und rannten so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Trotzdem hatte Gil sie schnell aufgeholt und schrie die Soldaten an. "Weicheier" und "Jungfern" waren noch die freundschaftlichen Bezeichnungen. Sie überholten sogar die Vorderen und nach dem zweiten Mal waren sie wieder auf dem Trainingsplatz angekommen. Gil überprüfte, ob alle seine Rekruten da waren und befahl dann, denn 12 Schlafmützen noch mal eine runde zu laufen. Diese waren alles andere als glücklich, fügten sich aber.

Der Rest des Regiment verstreute sich und Gil ging in eine örtliche Bar. Sie wurde von einem befreundeten Twilek namens Hal`Isch betrieben, er glaubte auf Tizon das große Geschäft zu machen und den Yevethanern Ale zu verkaufen, diese waren aber nicht in alkoholisches interessiert und seine einzigen Gäste blieben somit Imperiale. Er stellte Gil ein Glas Coruscanti Tee auf den Tresen und lies Gil mit seinen Gedanken allein. Diese Cantine war so ziemlich der einzige Ort auf Tizon, in dem man alle möglichen Spezies und Leute fand. Gilad wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen als zwei sturzbetrunkene Soldaten die Bar betraten. 1.Tizonisches Regiment, zwei der Bestraften. Sie bemerkten ihren Vorgesetzten gar nicht und machten sich sofort an ein junges Mirilianer-Mädchen ran. Sie konnte sich kaum wehren.

Gil war hin und her gerissen, sollte er ihr helfen und eine Bestrafung riskieren oder soll er nur hier sitzen bleiben? Ein einziger Gedanke bewegte ihn zum Handeln: Wäre es deine Frau, an die sie sich gerade vergreiffen würden, würdest du auch nicht zögern! Gil erhob sich von seinem Platzt, ging auf den ersten Private zu und tippte ihm auf die Schulter.Allo Sarge, *hicks* wolle schie die Schlamp..", der jungen Mann konnte seinen Satz nicht mal beenden als Gilads Faust in sein Gesicht krachte. Gilad hörte es knacksen und der Private ging blutend zu Boden. Der zweite Soldat versuchte sich zu wehren, aber in seinem aktuellen Zustand, war das wirklich lächerlich. Er war mindestens 10 cm kleiner und nur halb so breit wie der Sergeant, trotzdem schlug er zu. Gil wich dem Schlag aus, packte seinen Arm und brach ihn. Auch der Zweite ging stöhnend zu Boden, als sich die Tür öffnete und Sif, gefollgt von einem halben Dutzend des 1. Regiments in Uniform eintrat.

Die junge Mirilianerin versteckte sich instinktiv hinter Gil. Sif trat näher an die zwei heran und sagte: „ Gil. Du weisst, dass du mit mir mitkommen musst. Ich muss dich so lange in den Kerker stecken, bis der Offizier hier eintrifft und ein Urteil fällt. Tut mir leid, mein Freund." Gil fügte sich seinem Freund und wurde von den sechs Soldaten zu seiner Zelle geführt. Jeder von ihnen hatte ein trauriges Gesicht und jeder würde für ihren Sergeant bürgen, aber Gesetz ist Gesetz. Was würde der imperiale Offizier sagen, wenn er erfährt, dass Gil sich mit zwei imperialen Soldaten prügelte um ein Alien-Mädchen zu schützen?

[Tizon|Kalas|Äuserer Stadtring|Imperialer Gefängniss|] Gilad Palleon
 
[Tizon - Stratosphäre - Innenraum eines Lamdba-Klasse Shuttles] Captain Aurelian Julius - Legat Ciril Keytan, einige Sturmtruppen]

Der Innenraum des Lambda-Shuttles kam Captain Aurelian Julius so bekannt vor, als wäre es sein eigenes Zimmer, und wenn er genau überlegte, konnte es sogar gut sein, dass er mittlerweile mehr Zeit in imperialen Raumschiffen verbracht hatte als jedem der vielen Apartments, die er seit dem Beginn seiner Karriere bei der Imperialen Armee bezogen hatte. Die Lambda-Klasse war seit vielen Jahren ein Aushängeschild des Imperiums mit ebenso symbolischem Wert wie die ikonischen AT-AT-Kampfläufer oder auch die TIE-Fighter der Flotte. Zusammen mit dem auf Bastion zusammengestellten Führungsteam hatte er die Fähre vor wenigen Minuten an Bord des Sternzerstörers „Lupus“ betreten und würde in ebenso kurzer Zeit endlich seinen für die nächsten Monate auserkorenen Bestimmungsort, die Welt Tizon, betreten.

Die Reisezeit von Bastion aus hatte er genutzt, um den mit ihm abgestellten Imperialen Legat Ciril Keytan, auf dessen Arbeit er nicht unwesentlich angewiesen war (wie dieser auf seine), besser kennenzulernen. Der Legat war deutlich angenehmer, als der Captain es vermutetet hatte, auch wenn sie persönlich wohl eine Menge trennte. Auch wenn Aurelian die Konventionen und Förmlichkeiten der hochgestellten Funktionäre aus Offizierskorps und Politik, zu denen der Legat sich zweifellos zu zählen versuchte, durchweg beherrschte, war ihm in dem ein oder anderen Gespräch aufgefallen, wie verroht er durch die Jahre im Feld geworden war. Wenn Laserstrahlen und Schrapnelle links und rechts um einen einschlugen, jede Sekunde der Tod eintreten könnte und man Tag für Tag vertraute Gesichter leblos im Schlamm sah, ging schnell in Vergessenheit, wie sauber und formal die Welt für einige (einst auch für ihn) doch war. Dem Legaten musste dies ebenso bewusst geworden sein, als er ihm von den Erlebnissen auf Denon und Corellia erzählte, die Namen toter Soldaten nannte und in wenigen Sätzen seine Eindrücke schilderte, verließ er die Gespräche doch meistens etwas nachdenklich, auch wenn er immer wieder aufs Neue interessiert war. Ciril Keytan hatte für einen Mann ohne allzu adlige Herkunft einen respektable Karriere hingelegt, und aus den vielen Unterhaltungen hatte Aurelian mitgenommen, dass er sich erst am Anfang seiner Laufbahn sah, die ihn bis weit nach oben führen sollte. Am Anfang hatte er dies als etwas übermütigen Ehrgeiz abgetan, und auch jetzt hielt er die hochgesteckten Ziele für einen Mann seines Standes ein wenig übertrieben, aber der Legat strahlte ein Potential aus, welches er nicht verleugnen konnte. Neben dem Wissensschatz, den der Legat an ausgewählten Stellen durchblicken lies, wirkte er wie jemand, der absolut überzeugt von seinen Idealen war, jemand der absolut hinter seiner Arbeit für das Imperium stand. Mit dieser Überzeugung meinte er noch nicht einmal vaterländischen Eifer für das Imperium, auch wenn er das wohl offen nicht sagen konnte. Es war viel eher ein nüchterner Pragmatismus, dem sich Keytan zu verschrieben haben schien, ein Kodex, nach dem er stets das Richtige für sich und seinem Dienstherren zu tun gedachte, da Letzterer seinen Aufstieg und eine Ordnung garantierte, in der er sich entfalten konnte. Vielleicht verspürte er sogar wirklich eine tiefere Treue für den Imperator und sein Reich, aber bisher wirkte eher wie ein abgeklärter Karrierist mit klaren Grundsätzen, doch ohne Arroganz und Überheblichkeit, wie so viele seiner Amtskollegen teilten. Aurelian konnte sich mit dieser Denkweise irgendwie identifizieren, auch wenn er sie ein Stück weit für gefährlich hielt, wenn der Falsche sie als solche erkennen würde. Dass der Legat ihm diese offenbart hatte, denn er war sich sicher, er hätte sie auch verstecken können, wertete der Captain als eine Art Vertrauensbeweis, angesichts der kurzen Zeit ihrer Bekanntschaft sogar als Vertrauensvorschuss. Er hatte nicht vor, dieses Vertrauen mit Füßen zu treten, und wer wusste schon, ob sich eine solche gute Beziehung nicht irgendwann als sehr kostbar herausstellen würde.

„Captain Julius, in wenigen Augenblicken erreichen wir den Landeplatz. Die Bodenkontrolle hat bereits angekündigt, dass ein Empfang bereits auf uns wartet“, riss ihn der Pilot aus seinen Gedanken.

Dem Briefing nach war ein Sergeant Gilad Pellaeon neben Major Finn Tellios vom 117th Linien-Battalion für die lokale Sicherheit sowie die Ausbildung des Regiments verantwortlich; sie beide würden Teil des Empfangs sein, ebenso wie einige Vertreter der Bevölkerung und die leitenden Beamten der Verwaltung. Es war absehbar, dass sie einen Großteil der ersten Tage damit verplempern mussten, Hände zu schütteln und Präsenz zu zeigen, aber es gehörte eben dazu und war vor allem wichtig, um deutlich zu machen, dass das Imperium hier nun mit voller Aufmerksamkeit aktiv war. Er wollte mit Sicherheit nicht, dass skeptische und aufmüpfige Individuen in wichtigen Positionen ihm von der ersten Stunde an das Leben schwer machten; das konnte später auch so noch passieren.

Als das Shuttle langsam aufsetzte, erhoben sich der Captain sowie der über den Flug hinweg schweigsame Legat (sie hatten sich vorab gut abgesprochen), in stiller Erwartung auf das Herabsenken der Ausstiegsrampe und dem Beginn der nächsten Episode ihrer beiden Karrieren.


[Tizon - Stratosphäre - Innenraum eines Lamdba-Klasse Shuttles] Captain Aurelian Julius - Legat Ciril Keytan, einige Sturmtruppen]
 
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[Tizon – Kletep-Prärie - östlich von Tizon City - Kurth Hess, Pol Spaar]


Die Kletep-Prärie im Osten der Hauptstadt war schon zu Beginn der Kolonisierung durch das Imperium nur spärlich von Yevethanern besiedelt, und als der neue Herrscher dieses Planeten seine Bevölkerung als nützliches Arbeitskapital erkannte, war diese Gegend noch weitaus verlassener geworden. Hin und wieder gab es hier draußen Treffen von Leuten, die ihre Geschäfte lieber ungestört abwickeln wollten, oder solchen, die unliebsame Geschäftspartner los wurden. Vereinzelt gab es sogar noch einige Farmen, auf denen immigrierte Siedler, die das Stadtleben mieden, ihr Dasein in der Ödnis fristeten. Meistens blieben sie in der Nähe ihrer Höfe, denn auch wenn in der Prärie wenig Gefahrenquellen bekannt waren, war eben diese Menschenleere auch der Grund dafür, dass es zum einen nichts gab, für dass sich ein Ausflug lohnen würde, und zum anderen, dass es ewig dauern konnte, bis man Verschollene gefunden hatte. Die einzigen Ausnahmen bildeten einige Individuen, die vor etwas auf der Flucht waren und für die selbst Tizon-City noch zu belebt war, oder beispielsweise Farmer, die ausgebrochenem Vieh nachjagten. Kurth Hess war ein solcher Farmer, seit mindestens zwanzig Jahren selbstständig in der Viehzucht tätig und bei den Händlern in der Stadt ein beliebter wie für seine Hartnäckigkeit verhasster Geschäftsmann. Diese Hartnäckigkeit galt nicht nur für die Preisverhandlungen seiner Tiere, sondern auch für den Schutz und die Haltung seine Herden, und als am Morgen dieses Tages einige Exemplare durch ein Zaunloch ausgebüchst waren, hatte er sich in seinen Gleiter gesetzt und unverzüglich die Suche aufgenommen, während seine Frau und die drei Söhne den Betrieb am Laufen hielten. Normalerweise hätte er seinen Ältesten, Heneff, mit dieser Aufgabe betraut, aber Kurth hatte schon lange nicht mehr um solche „Kleinigkeiten“ gekümmert, und heute stand ihm der nostalgische Sinn danach; außerdem lag ihm viel daran, dass seine Söhne lernten, die Farm auch ohne ihn verwalten zu können. Er hatte Expansionspläne und umso früher seine Söhne mehr Verantwortung übernehmen konnten, desto eher würde er diese Pläne auch umsetzen können. Bei Heneff war er sich sicher, dass er mit seinen 19 Jahren schon das richtige Geschick besaß, den beiden 16-jährigen Zwillinge hingegen musste er erst noch die Flausen aus dem Kopf treiben, aber auch sie würden noch ihren Platz finden. Es waren gute Jungen, er liebte sie.

Zu dem Erscheinungsbild des 45 Jahre alten Mannes gehörte seine kräftige Statur, der dichte braune Vollbart (und es gab niemanden, der sich daran erinnern konnte, das er mal keinen gehabt hatte), dazu von der Natur geschenkte, passende braune Augen und der Farmerhut, den er ritualisiert zu Beginn seiner Arbeit aufsetzte und erst abnahm, wenn diese erledigt war – was auf der Farm relativ selten vorkam. An diesem Nachmittag, etwa 7 Stunden nach seinem Aufbruch zur Suche der entflohenden Tiere, traf dieses im zugeschriebene Erscheinungsbild nicht mehr die tödliche Wahrheit, welche sich kurz zuvor ereignet hatte.

Kurth lag auf dem Rücken, die schlaffen Beine und den rechten Arm von sich gestreckt, den linken an seinen Hals gelegt, aus dem in Strömen sein Blut geflossen war. Der Farmerhut, alt und abgetragen, aber immer im Einsatz, lag wie ein abgetrenntes Körperteil einige Meter neben ihm am Höhleneingang, den er besser nie betreten hätte. Sein Bart war verklebt vom schaumigen Speichel, der als Folge der Vergiftung aus seinem Mund getropft hatte. Der Schwung, mit dem der Stachel ihn getroffen hatte, hätte jegliches Toxin unnötig gemacht, aber so war auch dieses in seinen Blutkreislauf gelangt, um sein Leiden zu verlängern. Die braunen Augen blickten leer und ziellos in den wolkenlosen Himmel, dem Dünken einiger Poeten nach ein nahezu romantischer letzter Anblick vor dem Ende des eigenen Lebens.

Neben der Leiche stand eine große Gestalt, mindestens 6 1/2 Fuß hoch, die ihr Opfer begutachtete. Pol Spaar hatte schon lange keinen Menschen mehr getötet, und das hatte die Neugier geweckt, dem Todeskampf dieses Farmers zuzusehen; eine überraschende, wie er fand sehr gelungene Unterhaltung an einem eher langweiligen Tag des Wartens.

Für ein bisschen Vieh auf einem einsamen Felsen sterben, ging es Pol Spaar durch den Kopf. Ein niederer Tod für ein niederes Wesen. Du warst nur ein Vorgeschmack auf das, was mich und meine Brüder und Schwestern bald erwartet.

So sehr dieser Zwischenfall auch an Unterhaltungswert zu eigen hatte, Pol Spaar war sich just in dem Moment, als er dem unwissenden Kurth Hess seine Knochenklingen in den Hals gerammt und die empfindliche Halsschlagader gezielt durchtrennt hatte, nicht ganz sicher, ob seine Tat eine kluge Entscheidung war. Es war sehr wahrscheinlich, dass weitere Menschen kommen und nach ihm suchen würden, und so weit seinesgleichen bereits mit seinen Plänen auch waren, noch war es zu früh für eine Entdecktung. Auf der anderen Seite wäre der Mensch möglicherweise auf etwas gestoßen, dass er unter keinem Umständen hätte weitererzählen dürfen, und DAS wiederrum war eine noch größere Gefahr gewesen. Sie würden die Leiche andernorts platzieren müssen, um von ihrer Basis abzulenken, aber das würde kein Problem werden.

Er blickte noch kurz in Richtung Tizon-City, dann verschwand der Yevethaner wieder langsam in der Höhle.

[Tizon – Kletep-Prärie - östlich von Tizon City - Kurth Hess, Pol Spaar]
 
[Tizon|Kalas|Innerer Stadtring|Hauptsraße|] Corparal Senif "Sif" Jennos,

Corporal Jennos schlenderte langsam durch die Straßen der kleinen Stadt. Er war seine Imperiale Uniform bereits losgeworden und er hatte seine normalen Klamotten an. Als er den Weg zu seiner Lieblinsbar einschlug dachte er an die heutigen Geschehnisse. Das Sergeant Palleon jetzt im Imperialen Gefängniss schmoren muss fand er unfair. Natürlich hatte er zwei Imperiale Soldaten angegriffen und sie verletzt, aber die hatten doch eine Bürgerin des Imperiums angegriffen oder?! Sif machte die Tür auf und setzte sich auf einen der Hocker vor dem Tresen.

„Guten Tag Corporal!" , lachte der Wirt über das Tresen und stellte Sif sofort ein Glas Corellianischen Brandwein hin. „Wie ich hörte sperrte man Ihren Sergeant weck. Eine Unverschämtheit wenn Sie mich fragen! Ich habe sein Eingreifen zwar nicht selbst gesehen, aber ein Kollege erzählte mir davon. Einfach unverschämt jemanden wegzusperren, der sich für jemanden Anderen einsetzt! Besonders unter Darth Allegious dachte ich die Gesetze gegen Nicht-Menschen würden verschärft werden. Aber ich bin nur Barkeeper und nicht Admiral oder General. Ich kann da leider nichts ändern."

Kein General oder Admiral?! Sif schoss ein Gedanke durch den Kopf. Ein hohes Mitglied des Militärs könnte Gil begnadigen, aber ihm fiel niemand ein, der die nötigen Vollmächte hätte. Moment! Der Captain, der vor kurzem eingetroffen war könnte so etwas durchziehen. Ein Problem gab es bei der Sache aber immer noch: Sif konnte den Mann einfach nicht einschätzen. Er erinnerte sich aber, dass der Captain sehr interessiert am Tathergang war. Vielleicht konnte er den Captain vielleicht überreden. Er war ja nicht allein! Jennos könnte sich an die anderen Divisionen wenden. Sie würden für ihren Sarge bürgen!

Sif knallte dem Barkeeper ein saftiges Trinkgeld auf den Tresen und sprintete die Haupttraße der Stadt gen Außenbereich. Außer Atem stieß er die Tür der Kaserne auf: „LEUTE! Ich habe einen Plan, wie wir den Sarge aus dem Kittchen holen können!" Alle ließen von ihren Aktivitäten ab und wendeten sich dem Corporal zu.

Am nächsten Morgen machte er sich mit Corporal Jess Aris vom 117. Linien-Bataillon auf dem Weg zur Offizierskaserne. Aris würde sich auch für Palleon verbürgen und Sif dachte der Captain würde sicher auch auf seine Meinung vertrauen. Mit einem Datapad, in dem die beiden über Nacht fast 600 Ûnterschriften für die Freilassung ihres Sergeants. Sie würden den Captain zu nichts zwingen, aber er würde sehen, dass es den Soldaten ernst ist. Die beiden Corporals traten an Captain Aurelian Julius heran.

„ Captain?"

„Ja? Was ist Corporal Jennos?", antwortete der Captain sofort.

Dürften wir Sie kurz sprechen?"......

[Tizon|Kalas|Aüßerer Stadtring|Offizierskaserne|] Corporal Senif "Sif" Jennos, Corporal Jess Aris, Captain Aurelian Julius
 
[Tizon - Tizon-City – Hangar - Innenraum eines Lamdba-Klasse Shuttles] Captain Aurelian Julius - Legat Ciril Keytan, einige Sturmtruppen]

Das Lambda-Klasse-Shuttle setzte beinahe geräuschlos im kleinen Hangar des Verwaltungszentrums auf, und nur wenige Sekunden später senkte sich die schwere Laderampe, um seine wartenden Passagiere aussteigen zu lassen. Captain Aurelian Julius schritt an der Seite des Legaten voran, gefolgt von seinem Stellvertreter und 6 Sturmtruppen, die sie als formelle Leibgarde bewachten.

Das ihnen gegenüberstehende Empfangskomitee gestaltete sich ungleich größer, hatten sich genau wie angekündigt die Spitze der planetaren Verwaltung mit etwa 20 Personen, zusätzlich 3 Offizieren, die Captain Aurelian als Angehörige des 117. Linien-Battalion vermutete und weitere ca. 50 Sicherheitskräfte, die in Reihe und Glied hinter Ersteren aufgestellt waren, eingefunden. Als die beiden Gäste den ersten Schritt von der Rampe auf tizonischen Boden getan hatten, löste sich eine Person aus der ersten Reihe der Hausherren und kam direkt auf sie zu.

„Willkommen auf Tizon, meine Herren. Captain Im Namen der gesamten, vom Imperator eingesetzten Administration begrüße ich Sie auf unserer Heimatwelt“, schallte die Stimme der Person durch den Hangar. Mit als Willkommensgeste ausgebreiteten Armen trat Julius und Keytan ein großer, schlaksiger Mann, gekleidet in einen schlichten, grauen Anzug, entgegen. „Es freut mich, dass sie den Weg zu uns gefunden haben. Mein Name ist Ahman Tek-Sol, leitender Präfekt von Tizon-City und Interims-Gouverneur.“ Blanke Zähne und grau-blaue Augen strahlten den beiden entgegen, auf die eine ausgestreckte Hand folgte, welche von beiden fest und kurz geschüttelt wurde.

„Im Namen der imperialen Armee und auch persönlich danke ich Ihnen für den Empfang. Mein Name ist Captain Aurelian Julius, Befehlshaber der 2. Kompanie „Adiutrix“, ehemals 349. Mechanisiertes Bataillon.“

Legat Ciril Keytan von der imperialen Verwaltung, ebenfalls sehr erfreut“, ergänzte der Mann zu seiner linken kurz, aber freundlich.

„Sehr schön“, setzte Tek-Sol nach. Mit einer Armbewegung auf die Gruppe nun näher tretender Zivilisten erklärte er. „Dies ist die Spitze der Administration auf Tizon, welche mich bei der Leitung dieser Kolonie unterstützt. Sie werden beim Buffet gleich die Gelegenheit bekommen, sich mit ihnen bekannt zu machen. Nicht vorenthalten möchte und kann ich Ihnen allerdings die werten Herren Offiziere des 117. Linien-Bataillons.

Die drei Angesprochenen rückten zu dem Präfekten auf und stellten sich den beiden Neuankömmlingen kurz vor. Major Finn Tellios war ein bulliger Typ durchschnittlicher Größe mit einem Jägerbart, ungefähr Ende 30 und auf Aurelian ein wenig grobschlächtig wirkend. Er war der Oberkommandierende des 117. Linien-Bataillons und damit zusammen mit dem jungen Captain verantwortlich für den Erfolg der Ausbildungsmission. Letzterer hatte bei dem Major ein eher ambivalentes Gefühl und hoffte, dass sich die negative Seite dieser Ambivalenz nicht bewahrheiten würde. Finns Stellvertreter waren der Corellianer Captain Heldor Kurt sowie der von Tatooine stammende Captain Jan Sebu'Ra, zwei zum Schlage ihres Majors offenbar sehr passende Soldaten. Wer fehlte, war der zwar rangniedrigere, aber aufgrund seiner Erfahrung in beratender Funktion arbeitende Sergeant Gilad Pellaeon. Er unterließ es, direkt an Ort und Stelle danach zu fragen, allerdings sollte es nicht lange dauern, bis ihm die damit verbundene Geschichte zu Ohren kam. Nach der kurzen Vorstellung, begleitet von überschwänglich positiven Kommentaren und Ausführungen des Präfekten, zog sich die große Gruppe abzüglich der Sicherheitskräfte in einen benachbarten Saal zurück. Beim Buffet erfuhr Aurelian von dem Vorfall, der zur Inhaftierung des Sergeanten geführt hatte, für den sich der Major übrigens nur bedingt stark machte. Sowohl dessen Verhalten als auch das gesamte Verfahren wirkte auf ihn sehr rätselhaft, und da er zumindest seinen Unterlagen nach nur ungern auf den Sergeanten verzichten würde, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Ihm beschlich schon jetzt die leise Vorahnung, dass er damit auf den ein oder anderen Schlips treten würde.

Später, in der Kaserne, dauerte es nicht lange, bis gegen Abend ein Corporal des 117. Linien-Bataillons, Corporal Senif „Sif“ Jennos vorstellig wurde und vehement darauf bestand, die causa Pellaeon vor ihm zu erklären.

Captain?"

„ Ja? Was ist Corporal Jennos?", antwortete der Captain sofort.

Dürften wir Sie kurz sprechen?"......

Treten Sie herein, Corporal. Sie können sich setzen. Bevor Sie sprechen, sollten Sie sich bewusst sein, dass Falschaussagen und Inschutznahmen, und sei es aus Loyalität, keine unwesentlichen Konsequenzen nach sich ziehen können. Für alle Beteiligten oder solche, die es im Begriff sind, zu werden."

[Tizon - Tizon-City – Kaserne der Kompanie - Captain Aurelian Julius -
Corporal Senif „Sif“ Jennos]
 
[Tizon - 30km entfernt von Tizon City - Captain Aurelian Julius]


Es waren einige Tage vergangen, seit der junge Corporal die Kaserne des Captains aufgesucht und um Unterstützung für Sergeant Gilad Pellaeon gebeten hatte. Senif Jennos machte einen ehrlichen Eindruck auf Aurelian, und noch dazu brauchte es eine ganze Portion Mut, einen fremden Offizier in so einer Sache zu verständigen. Kritische Gespräche dieser Art, noch dazu hinter den Rücken der direkten Vorgesetzten konnten schnell eine Karriere beenden oder schlimmstenfalls nach Gründen suchen lassen, Pellaeon Gesellschaft zu leisten. Aurelian war mit der Situation alles andere als zufrieden, und sie beschäftige ihn seit dem Nachmittag, als sein gesunder Optimismus, hier bis auf einige profilierungssüchtige Lokalpolitiker, aufmüpfige Yevethaner und faule Rekruten keine unbequemen Herausforderungen erleben zu müssen, in sich zusammengebrochen war. Mit ein wenig Selbstironie fiel ihm auf, dass dafür nur 7 Stunden Aufenthalt in seiner neuen Dienstelle notwendig gewesen waren, und er hoffte inständig, dass sich dies nicht als ein dunkles Vorzeichen erweisen würde.


„Captain, die Züge 3 und 4 der B-Kompanie bewegen sich ein wenig außerhalb der vorgeschriebenen Marschroute. Offenbar wollen sie sich das Dickicht sparen. Soll ich sie zur Ordnung rufen?“, holte ihn Leutnant Carl Price aus den Tiefen seiner Gedankenwelt.


Sie saßen zusammen mit 2 Schützen in einer Kommandofahrzeugvariante des Swift Assault 5 Hovercrafts, und überwachten über mehrere Displays und Hologramme die Details des ersten Manövers unter dem Kommando Aurelians. Knapp 700 Soldaten marschierten dort draußen. Ein Bataillon des 1. Tizonischen Regiments und der Großteil des Alpha-Platoons seiner eigenen Kompanie bahnten sich seit heute Morgen einen Weg durch die dünn besiedelten Gebiete östlich der Hauptstadt. Aurelian hatte nach kurzer Analyse der regionalen Topografie diese Route als manövertauglich befunden, da es nur wenige Siedlungen und viel unebenes, schwieriges Gelände gab, an denen er die jungen Männer und Frauen strapazieren konnte.


„Selbstverständlich, Leutnant“
, gab er zurück. „Ich habe mir diese Gegend nicht umsonst ausgesucht, die Grünschäbel sollen sich ruhig ein wenig mit dem Grünzeug abmühen.“


Leutnant Price bestätigte den Befehl mit einem leichten Schmunzeln und gab die Order um einige Nuancen forscher an die Sergeanten weiter, worauf wenige Sekunden später die Symbole der beiden Kompanien auf dem Display wieder in Richtung des vorgegebenen Pfades rückten. Aurelian hatte unmissverständlich kommuniziert, dass sie eine Bewegung im Feindgebiet simulierten und das Manövrieren von Infanterie über offenes Feld zu den Tabus zählte, wenn es sich nicht vermeiden lies oder das vorausliegende Gelände so überschaubar war, dass ein Hinterhalt nahezu ausgeschlossen werden konnte (was in der Praxis überaus selten vorkam). Diese Ausnahmen erfüllte ihre Umgebung aber in keinster Weise, ganz im Gegenteil boten die Hügel, Waldstücke und das hohe Gras etliche Möglichkeiten, einem Feind aufzulauern und im richtigen Moment zuzuschlagen. Um das Szenario zu erschweren, hielt Aurelian die Daten der Probots, der Aufklärungsdroiden, weitestgehend zurück, und auch auf motorisierten Untersatz musste verzichtet werden. Abgesehen vom Fahrzeug des Captains flankierten lediglich 4 AT-ST und zwei Sanitätsfahrzeuge, welche das 117. Linien-Bataillon zur Verfügung gestellt hatte, die marschierenden Truppen. Sämtliche sonstigen Transportfahrzeuge, sei es für Personen oder Material, waren in Tizon-City zurückgelassen worden. Er hatte mit ein wenig Schadenfreude das Stöhnen und Ächzen der Soldaten beobachtet, als er den Ablauf des Manövers auf dem Exerzierplatz der Kaserne kund getan und versichert hatte, dass dies nur dazu diene, Ausdauer und Schlagkraft der Armee zu verbessern. Verständnis und Dankbarkeit hatte er dafür nur selten erlebt, und auch die tizonischen Männer und Frauen bildeten da keine Ausnahme. Sollte es jemals zu einem Kampfeinsatz dieser Soldaten kommen, würden sie verstehen, dass nicht saubere Uniformen und ein geübter Stechschritt vor dem Tod retten, sondern körperliche und geistige Abhärtung; bei der sie sich im Übrigen noch lange nicht befanden. Die kommenden 8 Monate würden eine solide Grundlage schaffen, damit die Truppen für den Kampfeinsatz so weit vorbereitet sein würden, dass Aurelian und seine Einheit den Planeten verlassen und die lokale Führung die Ausbildung übernehmen konnte. Alle Lektionen, welche die Soldaten dann noch lernen mussten, konnte der Captain ihnen mit der anspruchsvollsten Übung und dem authentischsten Manöver nicht beibringen; die Erfahrung, sich im Krieg zu befinden. Egal, ob er sie durch Schlamm kriechen lies und dabei Blasterfeuer über ihre Köpfe hinweg zischte, oder ob er sie mit scharfer Munition ins Manöver befahl, das Gefühl des realen Gefechtes, mit toten Kameraden um einen herum, und den Tod selbst ständig im Nacken; kein Training der imperialen Armee konnte darauf vorbereiten. Wie dem auch sei, dachte er sich, war das auch nicht seine Aufgabe, und erst recht nicht, darüber allzu viele Gedanken zu verschwenden, wo er noch am Anfang seiner Mission stand.


Aurelian würde sich noch lange Zeit nach diesem Tag an diesen Gedankengang erinnern, an den grausamen Zynismus, der sich über ihn her machte. Es war, als hätte eine Macht jenseits der Weltlichkeit nur darauf gewartet, ihm seine bösartige Natur und die Machtlosigkeit der Sterblichen ihr gegenüber zu demonstrieren. Dem Captain war, als hallten seine eigenen Gedanken noch in seinem Kopf, als plötzlich einer der AT-ST-Läufer zu einem Flammenball wurde, als über die holografische Karte etliche Lichter blitzen und auf sämtlichen Kommunikationskanälen pures Chaos ausbrach, als Explosionen die Landschaften durchlöcherten und sich Soldaten zu Asche pulverisiert in Luft auflösten. Auch die begleitenden Offiziere waren zunächst vollkommen perplex und starrten lethargisch auf das, was sich da angeblich vor ihnen abspielen sollte.


„Wir werden angegriffen, wiederhole, wir werden angegriffen. Was zur Hölle....“
, kreischte ein Truppführer des 1. Tizonischen in sein Comlink, bevor die Verbindung aus welchen Gründen auch immer abbrach. Ob der Mann tot war oder bloß den Kontakt verlor: er erwies seinen Soldaten dadurch einen Dienst, dass er die in Schockstarre befindlichen Offiziere aus ihren Bann der Tatenlosigkeit riss.


„Verfluchte Scheiße“, entfuhr es Aurelian. „Verfluchte Scheiße, wo kommt das her?“. Er war sich in dem Moment selbst nicht sicher, an wen er die Frage richtete, aber zumindest hatten seine Offiziere sich wieder gefangen und bewegten ihre Finger in Rekordgeschwindigkeit über die Konsolen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen oder zumindest übersichtlich zu machen. Der Captain betrachtete die 3D-Gefechtskarte und versuchte, die Kompanieführer sowie den Battailons-Kommandanten, Major Heldon Resczek, zu erreichen. Es sah nicht gut aus, aber es würde noch sehr viel schlimmer werden, wenn sie nicht die Ordnung der Einheit wiederherstellen konnten. Die A-Kompanie, welche sich am nördlichsten befunden hatte, war nach einer ersten Einschätzung am härtesten getroffen worden. Den Anzeigen nach zu folgen hatte man zwei komplette Platoons in Stücke geschossen, deren Überreste sich nun zurückzuziehen wollten, aber aufgrund des anhaltenden Beschusses niedergehalten und weiter dezimiert wurden. Weiter östlich, also genau entgegen Ihrer Marschrichtung, war Artilleriefeuer auf die Truppen eingegangen, welches zwei weitere AT-ST zerstört und die B. Kompanie des Bataillons schwer getroffen hatte. Von zwei Seiten in die Zange genommen, waren die Bedingungen für einen Kampf mörderisch, vor allem dann, wenn der Gegner tatsächlich so taktisch geschult war, wie es den Eindruck machte.


„Captain Aurelian? Können Sie mich hören?“, krächzte die Stimme von Major Resczek aus dem Comlink. „Bitte, irgendwer von der Einsatzleitung!“.


„Hier Captain Aurelian", entgegnete er unentwegt. „Major, ich kann Sie hören. Wie ist Ihre Lage? Ich will einen sofortigen Statusbericht, und ziehen Sie A-Kompanie so weit wie möglich auf das Areal auf Planquadrat T22 C5 und Umgebung zurück. Die C-Kompanie wird Ihnen Deckung geben.“


Aurelian fluchte in sich hinein. Es war ein Fiasko, ein einziges Fiasko.


[Tizon - 30km entfernt von Tizon City - Captain Aurelian Julius]
 
@Zecke, @Lupercal, @Agustin Prada und @Darth Zion

Post aus Sicht von: Primus Ulaire Raz'ar, Kommandeurin des Gesegneten Blutkrallengeschwaders der Schwarzen Flotte


[Kernwelten - Koornacht-Sternenhaufen - Das Tizon-System - Orbit um Tizon | Gesegnetes Blutkrallengeschwader - Erste Kampfgruppe - Flaggschiff ISD II "Zealot" - Brückenturm - Brücke] Primus Ulaire Raz'ar, Blutpriester Duull weitere Yevethaner (NPCs)
In Ruhe studierte die Tochter Tizons die Berichte der Sektionen ihres Schiffes. Nach der verlustreichen Schlacht um das Fresia und dem Tod des Darama durch heidnische Hände oblag ihr mit den Überresten des Blutkrallengeschwaders die Verteidigung des Tizon-Systems. Die hochgewachsene Yevetha wusste um die Bedeutung dieser Welt. Der Planet war innerhalb der vergangenen Monate durch den massiven Einsatz der Hände von Sklaven, ihren einstigen Herren, zu einer bedeutenden Bergbau- und Verarbeitungswelt der Dushkan Liga ausgebaut worden. Welch eine Ironie - die, die sie, ihre Familie, ihre Brüder und Schwestern bis vor Ausbruch der Revolte ausbeuteten, durften die Ehre verspüren den Untergang ihrer Spezies voranzutreiben. Tausende Tonnen Erze wurden täglich gefördert, in der Verarbeitungsstation angeliefert, von den Einflüssen der widerlichen Menschen gereinigt und gesegnet, bevor sie in die Werften flossen und die Flotten der Dushkan Liga Schiff um Schiff verstärkten.

Das System brummte vor Leben. Eine Mischung aus Frachtern, kleineren Schiffen und auch der Verteidigungsflotte selbst, füllte den leeren Raum zwischen Tizon, den Monden und der roten, pulsierenden Nebelspähre, die das System wie ein Ring umgab. Der von unberechenbaren Plasmastürmen geplagte Nebel diente - aus Perspektive der Verteidiger - als erste Barriere gegenüber potentiellen Überraschungsangriffen. Selbst wenn es die Heiden je wagen würden Tizon anzugreifen, würden sie im heiligen Feuer der Geschütze verbrennen noch ehe sie die natürliche Grenze durchquerten. Auf Geheiß der Primus hatte der hiesige Proctor der Baumeisterkaste ein Geflecht aus Sensorik- und Verteidigungssatelliten errichtet; jeder Angriff würde mit umgehenden Beschuss aus dutzenden Raketenwerfern beantwortet werden. Zwar besaßen sie nur limitierte Munition, wären aber in der Lage jede Vorhut der Ungläubigen beträchtlichen Schaden zuzufügen.
Als zweite Verteidigungslinie hatte Raz'ar der zweiten Kampfgruppe um den ISD II "Sacrilege" befohlen, den Raum nahe des Nebelringes zu patrouillieren.
Die Primus nahm ihre Aufgabe sehr ernst. Nach der verlorenen Schlacht von Fresia, die in einem fluchtartigen Rückzug endete, als der Tod Kal Fraans in den Displays der Flottille eingepeist wurde, durften sie keinen weiteren Sieg der Imperialen erlauben.

Ihr entwich ein Seufzen. Wie sie erst Gefallen nach Gefallen einfordern musste, damit man ihr das Kommando über das Geschwader bei Fresia gab, nur um dann jeden Vertrauensbonus schlagartig zu verlieren. Eine weitere Niederlage konnte sie sich nicht erlauben. Umso bemühter war sie um den Ausbau der Verteidigung ihrer Heimat.
Eine weitere Rolle spielte ihre eigene Herkunft. Sie stammte von Tizon, war in den Gossen Kalas aufgewachsen und hatte den Stiefel der menschlichen Tyrannen in ihrem Nacken gespürt, gesehen und erlebt wie ihr Volk von diesen unwürdigen Insekten ausgebeutet wurden. Niemals wieder würde sie so etwas erlauben.

Eine altbekannte, vertraute Stimme sprach sie von der Seite an. "Primus, ich spüre Eure Angespanntheit. Was beunruhigt euch?", fragte Jil Duull sie, ein Blutpriester der religiösen Kaste.

"Ich fühle Nervösität. Die Ungläubigen haben Fresia der Freiheit beraubt und - ich kann es immer noch nicht glauben - unseren Darama feige ermordet!" Ein Knurren war hörbar. "Mein Kind", entgegnete ihr blinder Freund. "Habt Vertrauen in den Tolotan. Der Darama ist nur eine zeitweilige Verkörperung des Gesegneten. Seine Zeit ist endlich und sein Tod, so die Schriften, nur ein Ausdruck göttlichen Willens. Sie lenken uns. Sie werden uns einen neuen Darama senden, habt Vertrauen in euren Glauben!"

"Vermutlich habt ihr Recht, doch ihr müsst einsehen, dass diese Ungläubigen versessen sind, ihren Platz im Universum nicht zu akzeptieren. Sie beißen und stechen, sie töten unsere Brüder und Schwestern - und das entgegen ihrer minderwertigen Gestalten." "Eine Prüfung, auferlegt um zu zeigen, wer aus unseren Reihen wahrhaftig glaubt. Euer Glaube ist stark, Ulaire Raz'ar. Die Götter sind euch wohlgesonnen. Wenn mein Augenlicht auch nicht mehr zu sehen vermag, so sehe ich in meinen Visionen euch. Aufrecht stehend und siegreich."

Der alte Blutprieser griff in seinen grauen, feingewobenen Umhang, der ihn als Mitglied der Glaubenskaste auswies, und holte eine eiserne Schale hervor. Die Primus sah es und ging auf die Knie. Der Priester begann unverständlich zu murmeln. Fast schon melodisch dominierte seine Stimme die Geräusche der Brücke. Das Piepen, Surren, die leisen Gespräche verstummten, bis nur noch die Melodie Duulls zu vernehmen war. Dann, ein lautes Knacken, die Stimme verschwand, und ein Schwall roten Blutes ergoss sich über der Kommandeurin.

Laut und mit für sein Alter überraschend fester Stimme sprach der Blutpriester. "Der Segen ist mit euch, Primus Ulaire Raz'ar, Tochter von Tizon und Kriegerin Yevethas.

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Status der VSD II Vanguard
Schilde: 40 Prozent
Rumpf: 80 Prozent

Tizon System - Orbit - Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant - VSD II Vanguard - Brücke - Captain Serana Krytal

Stunden waren vergangen, seit der Verband Imperial Brigant über Tizon eingetroffen war und in felsenfester Formation gegen die Linie der yevethanischen Verteidiger vorgerückt war. Während das Zentrum um das Flaggschiff der Allegiance-Klasse schnell einen Vorstoß ins Zentrum erzielen konnte, tobten insbesondere noch an den Flanken schwere Gefechte. An der rechten Flanke war es die Eingreifgruppe Vanguard, die langsam die Oberhand gewann. Der schwere Victory II Sternenzerstörer Vanguard, das namensgebende Kommandoschiff der Eingreifgruppe, setzte mit seiner überwältigenden Feuerkraft den yevethanischen Schiffen immer weiter zu und hatte den zu Beginn forsch und riskant agierenden Abfangkreuzer der Enforcer-Klasse mit schweren Feuersalven aus den Turbolaserbatterien eindecken und dessen Schildsystemen verheerende Schläge verpassen können, als dieser mit einem riskanten Manöver eine zirkelnde Bewegung um die imperiale Gruppe versuchte, um die Vanguard von ihren Begleitschiffen abzuschirmen und diese auszuschalten. Als der Kreuzer der Enforcer-Klasse seine Wendigkeit nutzte, um nun an den den äußersten Rand der Flanke und aus der Schussbahn der Vanguard zu gelangen, hatte der schwere imperiale Kreuzer sofort das Feuer auf zwei der Begleitschiffe der Aramidia-Klasse eröffnet, die dessen Rückzug deckten und schnell deren Schilde zerschmettert. Die plumpe kugelförmige Form der yevethanischen Schubschiffe, die zu Beginn des Gefechts in zurückgestellter Position gelauert hatten, war ein dankbares Ziel für die schweren Waffensysteme der Vanguard und nach mehreren auftreffenden Salven hatten die beiden Schubschiffe ihr Ende in einem Feuerball gefunden. Unterdessen waren die beiden Korvetten der Eingreifgruppe, die Blessed Cirilla und die Naboo Challenger - ein Beuteschiff aus dem Krieg im Koornacht-Cluster - in Gefechte mit den vier feindlichen Korvetten der Lancer- und Corellia-Klassen involviert, die den Kampf im Zentrum ausgenutzt hatten, um gegen die beiden imperialen Korvetten vorzustoßen. Sie mussten noch etwas gegen die numerische Überlegenheit der vier Korvetten bestehen, da die Vanguard bis jetzt eben mit den drei Kreuzern zu kämpfen hatte und von den vorhergehenden Gefechten an der Flanke im Verbund mit der Kampfgruppe um Commodore Bejo Alateen und dessen VSD II "Dopey" geschwächt war. Im Hintergrund und hinter dem Schutz des wuchtigen ISD-II lauerte der Träger der Gladiatorklasse, dessen Jäger eine entscheidende Rollen spielen würden. Sobald sie sich den Weg freigeräumt hatten, würde der Angriff auf Bodenziele durch die Jäger erfolgen; eine südlich von Tizon City gelegene Energiereaktoranlage und im Nachgang die durch diese versorgten Luftabwehrbatterien der Yeyevtaner.

Captain Serana Krytal stand in gebeugter Haltung über dem Kommandotisch und der taktischen Holo-Karte auf ihrer Brücke, während Commander Galen Coltrand laute und eilige Befehle auf die Kommandobrücke rief. Die kalten grauen Augen der Offizierin scannten die Karte nach Möglichkeiten des Vorgehens ab, jetzt, wo sie die leichten Kreuzer gebrochen und das Kommandoschiff abgedrängt hatten.

"Captain, wir sind bereit, die Verfolgung des Kreuzers auf ihr Kommando hin aufzunehmen."

Die schlanke Frau strich sich über das Kinn und beachtete ihren ersten Offizier zuerst gar nicht, obwohl sie seine Worte genauestens registriert hatte. Das Adrenalin rauschte durch ihre Blutbahnen und ein gewisser Jagdinstinkt setzte ein. Wie gerne hätte sie schon jetzt die feindliche Enforcer-Klasse verfolgt, dessen Schilde zerschmettert und Antriebe außer Gefecht gesetzt, um dann über das wehrlose und ausgelieferte Schiff dieser Yevethaner-Brut herzufallen. Jedoch brannte es an anderer Stelle und ein solcher Zug hätte bedeutet, die Blessed Cirilla unter dem Kommando von Commander Azalee und die Naboo Challenger von Commander Tyrus in ernsthafte Bedrängnis zu bringen.

"Captain, feindliche Jäger im Anflug! Mindestens sechs Staffeln!"

Serana sah auf der Karte, wie sich die feindlichen Staffeln sowohl von dem Enforcer-Klasse Abfangkreuzer, als auch aus dem Orbit Tizons näherten und sich im direkten Anflug auf die Blessed Cirilla und die Naboo Challenger befanden. Gedankenschnell richtete sie sich auf und zog den Offizier an der Schulter mit einer entschiedenen und ruckartigen Bewegung zu sich:

"Unsere Jäger sollen augenblicklich ausschwärmen, die der Shark ebenso"

Mit einigen schnellen Tastenbewegungen aktivierte Serana die Holoübertragung zu Commander Daala:

„Der Moment ist gekommen, Commander. Entsenden Sie sofort Ihre Jägerstaffeln und drängen Sie die feindlichen Jäger von den Korvetten ab. Ich werde mich mit Commander Azalee und Commander Tyrus vereinen, um die feindlichen Korvetten auszuschalten. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Jäger freie Bahn haben, um auf Tizon zuzuschlagen!“
Serana pausierte die Verbindung und drehte sich um, ehe sie sich mit lauter Stimme und fanatischem Miene an ihre Brückencrew richtete.

"Drehen Sie an den Rand der Flanke ab! Geben Sie der Blessed Cirilla und Naboo Challenger sofort Entsatz, damit sie nicht weiter bedrängt werden - volle Antriebsleistung!"

Mit eiligen Schritten bewegte sich die schlanke Offizierin zur Glaswand der Brücke und spürte, wie das massive Kriegsschiff zwar etwas schwerfällig aber zielstrebig um etwa vierzig Grad abdrehte und die beiden Korvetten direkt vor ihnen in etwa 20 Schiffslängen Entfernung eingekesselt feuerten. Serana verharrte noch ein paar Augenblick und starrte das Geschehen vor sich mit kalter Miene an, ehe sie schließlich mit dem Rücken zu ihrer Crew den Feuerbefehl erteilte:

"Feuer eröffnen!"


Tizon System - Orbit - Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant - VSD II Vanguard - Brücke - Captain Serana Krytal
 
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| } Koornacht-Cluster { | } Tizon System { | } Orbit { | } Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant { | } Raider Korvette 'Blessed Cirilla' { | } Brücke { | / Cyrus X. Azalee | Brückencrew (NPC)



Die Brücke der Raider-Korvette ‚Blessed Cirilla‘ war in rotes Alarmlicht getaucht, welches wie pulsierendes Blut durch die strukturellen Verstrebungen des Raumes floss. Der Geruch von geschmortem Metall und Ozongeruch erfüllte die Luft, ein Überbleibsel eines kürzlichen Treffers auf der Steuerbordseite. Die vibrierenden Deckplatten unter den Stiefeln des Commanders kündigten an, dass die Triebwerke auf Höchstleistung liefen, während das Schiff hektische Ausweichmanöver flog. Senior MidShipman Dene, der Steuermann der ‚Blessed Cirilla‘, zeigte erneut sein Können am Steuer der Korvette, diesmal jedoch unter feindlichen Feuern.

Commander Cyrus Xhavit Azalee stand mit einem festen Griff an der Reling seines Kommandopodests, seine moosgrünen Augen fixierten das holographische Taktikdisplay, das über der zentralen Konsole schwebte. Die vier roten Symbole der feindlichen Schiffe, zwei Corellianische Korvetten und zwei Lancer-Fregatten, jagten die ‚Blessed Cirilla‘ gnadenlos. Der Sternenzerstörer ‚Vanguard‘ war zwar auf dem Weg, aber ihre Hilfe lag noch Minuten entfernt. Minuten, die sie vielleicht nicht hatten.

„Bericht!“

Azalees Stimme war scharf wie ein Vibromesser und durchschnitt das Chaos der Brücke. Offiziere eilten zu und von den taktischen Stationen, während die Schiffssysteme unablässig Alarmmeldungen durch die Lautsprecher schickten.

„Schilde bei 32 Prozent!“ rief Ensign Bartyl Ragir, der Sensorikoffizier und Bediener der Konsole für Verteidigungssysteme, über den Lärm hinweg.


„Steuerbordpanzerung schwer beschädigt, Sektionen F2 und F3 melden strukturelle Ausfälle. Sensoren zeigen, dass die Lancer ihre Laserkanonen auf unsere Triebwerke fokussieren!“

„Die Naboo Challenger meldet Bereitschaft zur Unterstützung, aber sie ist schwer unter Druck, die feindlichen Korvetten schneiden sie von uns ab!“ fügte Kommunikationsoffizier Lieutenant Orar Minne hinzu, seine Stimme von einer Mischung aus Professionalität und Besorgnis getragen.

Azalee verzog kaum merklich das Gesicht. Die Situation war alles andere als ideal. Die ‚Blessed Cirilla‘ war zwar ein Raubtier in der imperialen Marine, schnell und wendig, aber sie war nicht dafür ausgelegt, lange unter Feuer von so vielen Gegnern zu stehen.

„Mister Vancil!“ Azalee wandte sich an Sub Lieutenant Hugo Vancil, seinen Feuerleitoffizier.

„Wenn wir den Druck von der ‚Naboo Challenger‘ nehmen können, wie lange brauchen wir, um die Korvetten auszuschalten?“

Vancil tippte hastig auf seiner Konsole herum, während holographische Projektionen des Schlachtfelds sich veränderten.

„Mit etwas Glück? Zwei Minuten pro Ziel, wenn wir direkte Treffer in Kombination der Ionenkanonen und den Zwillingen landen. Die Lancer-Fregatten werden uns jedoch nicht so leicht davonkommen lassen, sie werden versuchen, unsere Geschütze auszuschalten.“

Azalee nickte und rief zur gesamten Brücke.

„Primär Ziel, Korvette an Steuerbord. Alle verfügbaren Waffen auf ihre Antriebe! Bringen Sie uns näher und weichen Sie den Lancer-Laserbatterien aus. Koordinieren Sie mit der Challenger, sie soll versuchen, die zweite Korvette zu beschäftigen. Geben Sie Captain Krytal auf der Vanguard ein taktisches Update. Wenn sie ankommt, soll sie Fregatten fokussieren.“


Er drehte sich um, ließ seinen Blick über die Brückencrew gleiten. Inmitten des Chaos strahlte er eine eisige Ruhe aus, eine Festung in einem tobenden Sturm. Seine Stimme wurde zu einem knappen Befehl.

„Die Blessed Cirilla gibt nicht auf. Nicht heute. An die Arbeit!“


Ein ohrenbetäubendes Grollen ließ das Schiff erbeben, als eine der feindlichen Lancer-Fregatten einen weiteren Treffer landete. Azalee hielt sich an der Reling fest, ein harter Blick in die Richtung des gegnerischen Feuers.

„Und jemand soll der Challenger sagen,“ fügte er mit einem Hauch von finsterem Humor hinzu, „sie soll es nicht allzu spannend machen, bis unsere Verstärkung eintrifft.“


VSD II “Vanguard”
Schild 40%
Rumpf 80%
RK "Blessed Cirilla"
Schild 32%
Rumpf 81%
CRV "Naboo Challenger"
Schild 50%
Rumpf 70%



| } Koornacht-Cluster { | } Tizon System { | } Orbit { | } Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant { | } Raider Korvette 'Blessed Cirilla' { | } Brücke { | / Cyrus X. Azalee | Brückencrew (NPC)
 
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Tizon System - Orbit - Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant - VSD II Vanguard - Brücke - Captain Serana Kryta, Brückencrew


Die Offizierin stützte sich angespannt am kühlen Glas der Kommandobrücke ab, während die Navigationsabteilung den immer wieder feuernden VSD II in einer konvexen Kurve an den Rand der Flanke navigierte, von wo sie einen Optimalen Schusswinkel hatten, um der Blessed Cirilia und ihrem zweifelsohne harten Hund von Commander Entsatz zu liefern. Eine direkte lineare Bewegung wäre auf den ersten Gedanken schneller gewesen. Stattdessen hatte sie jedoch ein riskantes, aber aufwendig durchdachtes Manöver kalkuliert, das der Vanguard den Vorteil einer erhöhten Angriffsfläche verschaffte. Die schwächeren Schilde der Korvetten auf Backbord waren zudem der perfekte Zielbereich für ihre Waffen – ungeschützt und anfällig. In Summe minimierte dieses Manöver die notwendige Zeit, um den beiden Korvetten ihrer Task Force eine gleichzeitig maximierte Unterstützung zu liefern. So zumindest ihre Kalkulation.
Über die Kommunikation vernahm sie den hektischen, aber dennoch im Großen und Ganzen geordneten Austausch zwischen den beiden Korvetten ihrer Task Force und schließlich direkt zur Vanguard als Kommandoschiff. Commander Azalee hatte vor, und das trotz des Beschusses der überlegenen feindlichen Fregatten, offensiv und gemeinsam mit der Naboo Challenger weiterzukämpfen und sich nicht zurückfallen zu lassen, um darauf zu warten, bis die Vanguard in einer Schlagdistanz war, in der die Kampfhandlungen schnell beendet sein würden.
Serana konnte nicht anders, als kühl und anerkennend zu lächeln, während sich die sechs Schiffe einige Klicks vor der Glasfront das erbitterte Gefecht lieferten. Ihrer Ansicht nach war eine Korvette, die von einem ehrhaften imperialen Commander befehligt wurde, stärker als eineinhalb Fregatten unter dem Kommando der stupiden yevethanischen Schwarmintelligenz. Jedoch forderte diese offensive Strategie Tribut und ihr Verstand ratterte, während sie verschiedenste Szenarien durchkalkulierte, in denen ihre Task Force mal mehr und mal weniger vollständig diese Schlachtphase überstehen würde.

Leicht hinter der Vanguard versetzt lieferten sich unterdessen die Jäger schwerste Dogfights und hier gestand sich die Captain durchaus ein, dass die Yevethaner in ihrem grenzenlosen Fanatismus nicht zu unterschätzen waren. Der feindliche
Enforcer Klasse-Sternenzerstörer war zuletzt, als Serana noch an ihrem taktischen Holotisch gestanden hatte, an die linke Flanke gezirkelt und das entgegen der ansonsten so aufopfernden und nach vorn gehenden Taktik der Yevethaner. Die schlanke Frau hatte sich bewusst vom Zentrum der Brücke entfernt, weil sie diese zwei Minuten benötigte, um ihre Gedanken zu sortieren und einen kurzen Abstand vom Getümmel zu gewinnen. Commander Coltrand hatte das Geschehen schließlich soweit unter Kontrolle.

"Unsere Staffeln setzen dem yevethanischen Geschwadern zu. Commander Daasi meldet große Erfolge bei minimalen Eigenverlusten!"

Ertönte die euphorische Stimme des Kommunikationsoffiziers, die in der Zwischenzeit schon wieder von mindestens drei anderen Updates überschnitten wurde. Offenbar drehte der Enforcer wieder ab, um den übrigen Schiffen der feindlichen Gruppe Unterstützung zu liefern. Serana ballte die Faust und klopfte energisch gegen das Glas. Sie spürte nun den bekannten kalten Schauer der Erwartung in ihren Adern. Der Moment, auf den sie alle hingearbeitet hatten, näherte sich unvermeidlich. Mit eiligen Schritten bewegte sie sich zurück ins Zentrum der Brücke hinter ihr Kommandopodest. Ihre blauen Augen überflogen die graphischen Schlachtdetails schnell, aber dennoch mit einem gewissen gelassenen Kalkül.

Die Vanguard hatte ihre konvexe Bewegungskurve zu 90 Prozent abgeschlossen. Die Turbolaserbatterien des VSD II, darunter 20 schwere Zwillingsturbolaser, standen kurz davor, ihr Feuer zu intensivieren und aus dem optimalen Winkel in das Geschehen eingreifen zu können. Doch dann passierte es. Ein gewaltiger Feuerball. Serana, sonst immer so kalt und unnahbar, zuckte bei dem Anblick leicht zusammen. Sie wusste es bereits, noch ehe der Chiss Lieutenant Kre'oo'show, leitender Offizier der Sensorik, es mit bedrückter Stimme verlauten ließ.

"Wir haben sämtliche elektronischen Signale zur Naboo Challenger verloren, Captain."

Für einen kurzen Moment stockte Serana. Ihr Blick schwenkte über die zahlreichen Offiziere unter ihr. Es war der erste Schiffsverlust unter ihrem Kommando. Ein Makel, den sie unter allen Umständen hatte vermeiden wollen. Und der Verlust tapferer imperialer Männer, die so lange in Unterzahl ausgeharrt hatten. Wieder ballte sie ihre Faust und ein umso entschlossenerer und kampfeslustiger Ausdruck legte sich auf ihr wohlgeformtes Gesicht.

"Status der Blessed Cirilia?"

Ertönte nun ihre ungebrochen klare Stimme.

"Schilde bei 23 Prozent; Rumpf bei 67 Prozent, Captain! Eine der feindlichen Korvetten hat einen totalen Systemausfall. Die Blessed Cirilia hat sie außer Gefecht gesetzt und ist dabei, dem zweiten Schiff zuzusetzen. Die beiden Fregatten feuern auf sie und der feindliche Enforcer nähert sich der Schlagdistanz."

Die Zirkelbewegung der Vanguard war zu 95 Prozent abgeschlossen, wie ihr die Daten auf den Instrumenten zeigten jedoch neigte sie sich hinüber zu Commander Coltrand, der den Schlachtkreuzer noch immer kommandierte, während Serana die Task Force koordinierte.

„Commander, lassen Sie das Feuer auf voller Leistung eröffnen! Wir warten nicht mehr. Alle Waffen zur Unterstützung der Blessed Cirilia und auf die feindlichen Lancer-Fregatten.“


Der Commander wiederholte den Befehl mit lauter Stimme. Und kurz darauf bebte die Brücke. Ein mächtiges Grollen erschütterte die Struktur, als die riesigen Turbolaserkanonen an den Seiten und auf dem Bug der Vanguard auf volle Leistung geschaltet wurden. Der gesamte Raum auf der Brücke vibrierte mit der gewaltigen Energie, die nun freigesetzt wurde. Unterdessen bewegte sich der ISD II weiter und erste kritische Einschläge wurden vermeldet. Sie erreichten ihren Zielpunkt und von hier aus waren die beiden Fregatten im Grunde genommen nur noch Zielübungen. Ein kaltes Lächeln schlich sich auf die Lippen der attraktiven Offizierin. Es hatte länger gedauert, doch nun hatten sie sich die Brut zurechtgelegt. Jetzt gab es kein Entrinnen mehr.


Tizon System - Orbit - Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant - VSD II Vanguard - Brücke - Captain Serana Krytal, Brückencrew


VSD II “Vanguard”
Schild 40%
Rumpf 80%
RK "Blessed Cirilla"
Schild 23%
Rumpf 67%
CRV "Naboo Challenger" (F)
Schild 0%
Rumpf 0%
 
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[Kernwelten | Koornacht-Sternenhaufen - Tizon-System | Imperialer Unterstützungsverband "Imperial Brigant" - Rechte Flanke - Eingreiftruppe Alpha - in Formation mit GSD "Totenkopf" und STR "Justica" - PSD Insistence - Brücke] Captain Scytale Mentel, Brückenpersonal (NPCs)

Die Zeit seit Eintreffen der Imperial Brigant im Tizon-System schien wie im Fluge zu vergehen. Mit sichtlicher Genugtuung verfolgte der Bastioner auf der bläulich schimmernden Holokarte, wie die Vielzahl roter Punkte, hier repräsentativ für die feindlichen Yevethaner, nach und nach verschwand und das Grün der freundlichen Kräfte kräftiger strahlte.
Hauptverteidigungslinie der Xenos. Die feindlichen Kräfte gaben ihr Bestes, um auch nur kurz dem Kern der Imperial Brigant zu widerstehen. Die geballte Feuerkraft des neuesten Meisterwerks imperialer Ingenieurskraft ließ die unzähligen Batterien ein wahres Feuerwerk auf den Feind herabregnen. Das Ergebnis der eindrucksvollen Rechnung? Stumme Explosionen in der Ferne, brennende Schiffe und eine sich anbahnende Lücke in der Verteidigung von Tizon.

Die Eingreiftruppe Alpha indes konzentrierte sich auf die rechte Flanke. Das Schiffs-Trio unter Scytales Kommando beseitigte gerade die letzten Reste eines Ausfallversuchs zweier Sphären der AMMA-Klasse, als sich das holografische Bild von Commodore Alateen inmitten der Holokarte aufbaute. Nur wenige Augenblicke später schnarrte seine Stimme über die KOM-Lautsprecher. Seine Stimme hallte deutlich nach, sie hatte Gravitas, Autorität. Sie schwang nicht, sie war bestimmt, konzentriert, kalkulierend. Alles, was ein guter Offizier in dieser Situation brauchte.

"Captain Mentel, ihr Angriffsvektor ist soweit gesichert. Der der Eingreiftruppe Beta jedoch nicht. Nach den letztem Statusupdate sind die feindlichen Kräfte dort besser aufgestellt. Rücken Sie mit ihrem Kommando zu diesen Koordinaten vor und helfen Sie mit den Aufräumarbeiten. Die Beta hat soeben eine Korvette verloren und die Werte der Vanguard sowie der Blessed Cirilla sehen kritisch aus. Bereiten Sie, wenn nötig, einen Mikrosprung vor. Meine Kampfgruppe wird zur Vanguard unter Murata aufrücken. Ich werde die "Happy" zur Kompensation der Jägerverluste zu Ihnen schicken. Alateen Ende."

Der junge Bastioner nahm Haltung an, salutierte und erwiderte ein "Aye, Sir" zurück, ehe die Holoübertragung endete. Mit geübten Griffen ließ Scytale sich auf der Holokarte nun einen vergrößerten Ausschnitt der Kampfkarte anzeigen. Die Positionen der betroffenen Schiffe wurde hervorgehoben. Neben den einzelnen Schiffen wurde auch der Sensor-Livefeed eingespeist, der den Status der Schilde und den prozentualen Hüllenschaden angab. Bei den freundlichen Schiffen gelang die Einschätzung aufgrund der Verbindungen immer besser als bei den feindlichen. Nach diesen Daten hatte der Commodore Recht. Es sah auf den ersten Blick wirklich nicht gut aus. Doch Zeit zum Zögern oder gar zum Trauern um die 165 Mann Besatzung der CRV Naboo Challenger gab es keine. Ihr Opfer würde später gewürdigt.

"KOM, geben Sie der Totenkopf und der Justica Befehl ihre Jäger und Bomber zurückzurufen. Für unsere Staffel gilt dasselbe. Geben Sie außerdem unser kommendes Manöver an die Schiffe der Beta weiter."

"NAV, die Totenkopf und die Justica sollen sich vor der Blessed Cirilla positionieren, ihr Deckung geben und so vor weiteren Schäden bewahren. Setzen Sie zudem einen Abfangkurs hinter den feindlichen Enforcer-Sternenzerstörer und kalkulieren Sie hierfür einen Mikrosprung. Die Happy soll sich uns anschließen und zusätzlich von Tizon ausgehende Jäger abwehren. Wir überraschen sie von hinten. Sollen diese Tiere doch zusehen, wie es ihnen gefällt, wenn sie wie minderwertige Beute vom Rudel Wölfe umzingelt und gerissen werden."
Zumindest den letzten Satz knurrte Scytale voller Abscheu, bevor er seinen Hass auf diese Xenos gedanklich nach hinten schob. Ruhe, Pragmatismus, Konzentration. Keine. Gefühle. Sie hatten keinen Platz, nicht hier und nicht jetzt.

Leise konnte man ein Dröhnen im Metallboden der Brücke spüren, als sich der kapitale Geleitzerstörer in Richtung des Enforcers drehte, der wiederum mit großer Sublichtgeschwindigkeit auf die Eingreiftruppe Beta zuhielt.

"Sir, die Vanguard und die Blessed Cirilla haben das Manöver bestätigt. Die Totenkopf, Justica und Happy sind bereit auf Ihren Befehl hin zu springen. Mikrosprung ist kalkuliert", bestätigte der befehlshabende NAV-Offizier.

Scytale nickte in Richtung der Navigation und das schwarz-weiße All vor den großen transparenten und trapezförmigen Fenstern verwandelte sich als Folge für den Bruchteil einer Sekunde in das hypnotische Blau des Hyperraums. Tief im Inneren dröhnte der Reaktor, während er den Antrieb befeuerte. Der Sublichtantrieb begann zu brennen, damit sich der Sternenzerstörer der Procursatorklasse in Richtung des Enforcers zu drehen beginnen konnte. Schwerfällig vollzog die Insistence ihre halbe Pirouette, während ihre TIE/IT den Hangar verließen, gedeckt von der Happy als Jägerabwehr und Kurs nahmen auf den feindlichen Kreuzer.

"Feuer frei", befahl Scytale dem Feuerleitstand. Zwar würde es noch eine kleine Weile dauern, bis die Insistence ihre 38 Turbolaserbatterien vollständig auf den Enforcer richten konnte, doch für die Yevethaner gab es kein Entrinnen. Gefangen zwischen einem VSDII und einem PSD war ihre Zukunft in dieser Galaxis festgeschrieben. Von ihnen wird nichts übrig bleiben, niemand sich an sie erinnern, niemand um sie trauern. Tod. Schicksal. Vernichtung. Pax Imperi.

[Kernwelten | Koornacht-Sternenhaufen - Tizon-System | Imperialer Unterstützungsverband "Imperial Brigant" - Rechte Flanke - Eingreiftruppe Alpha - hinter dem feindlichen ESD - an Bord der PSD "Insistence" - Brücke] Captain Scytale Mentel, Brückenpersonal (NPCs)

PSD "Insistence"
Schilde 64%
Rumpf 82%
Staffel "Justice" Tie/IT Interdictor [8/12 Maschinen] - den Hangar verlassend

GSD "Totenkopf"
Schilde 55%
Rumpf 66%
Staffel "Lacrimale" TIE/in Fighter [5/12 Maschinen] - den Hangar verlassend
Staffel "Nasele" TIE/in Fighter [7/12 Maschinen] - den Hangar verlassend
Staffel "Frontale" TIE/in Interceptor [0/12 Maschinen] - aufgerieben
Staffel "Mandibula" TIE/sa Bomber [6/12 Maschinen] - den Hangar verlassend

STR "Justica"
Schilde 43%
Rumpf 60%
Staffel "Blindfold" TIE/in Interceptor [4/12 Maschinen] - den Hangar verlassend
Staffel "Libra" TIE/in Interceptor [7/12 Maschinen] - den Hangar verlassend
Staffel "Sword" TIE/IT Interdictor [4/12 Maschinen] - den Hangar verlassend

RK "Happy"
Schilde 52%
Rumpf 50%
 
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| } Koornacht-Cluster { | } Tizon System { | } Orbit { | } Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant { | } Raider Korvette 'Blessed Cirilla' { | } Brücke { | / Cyrus X. Azalee | Brückencrew (NPC)



Als die Explosion der Naboo Challenger durch das Vakuum des Weltraums hallte, stieg eine schneidende Stille auf der Brücke der ‚Blessed Cirilla‘ auf, die fast so laut war wie der vorherige Lärm des Gefechts. Die Reste der Korvette verflogen wie brennende Trümmer in alle Richtungen, begleitet von einem gleißenden Lichtblitz, der selbst das dunkle All für einen Moment erleuchtete.
Commander Cyrus Xhavit Azalee stand wie versteinert vor der taktischen Konsole. Das Hologramm, das die verglühende Silhouette der Challenger anzeigte, begann zu flackern und löste sich schließlich auf. Ein Knoten bildete sich in seinem Magen, als der Schrecken des Augenblicks mit aller Macht in ihm aufstieg.

Es war der Verlust von mehr als nur einem Schiff, mehr als nur einer tapferen Besatzung. Es war der Verlust von Dilaus Tyrus, einem Freund, einem Kameraden, einem exzellenten Commander. Tyrus war jemand, den Azalee immer respektiert hatte, nicht nur wegen seiner Führungsqualitäten, sondern auch wegen seiner Menschlichkeit. In einem Universum voller kühler, oft grausamer Realitäten war Tyrus ein Lichtpunkt, eine Erinnerung daran, dass es auch in der Imperialen Marine Platz für Ehre und Mitgefühl gab.


Azalee ballte die Faust, als er sich an die letzten Gespräche mit Tyrus erinnerte. Ein Lächeln. Ein Schlag auf die Schulter. Der Gedanke, dass dieser außergewöhnliche Mann, der in der Schlacht gegen die Feinde des Imperiums gekämpft hatte, nun für immer verschwunden war, schnürte ihm die Kehle zu.

„Commander?“

Die Stimme von Lieutenant Sion Pavond brach die Stille. Azalee drehte sich abrupt zu ihm um, sein Gesicht ausdruckslos, obwohl er tief in seinem Inneren spürte, wie der Schmerz von Verlust und Wut sich aufstauten.

„Alle Taktiken ändern sich“

Sagte Azalee mit einer Stimme, die wie Eis klang.

„Wir konzentrieren unser Feuer auf die Lancer-Fregatten. Wir werden sie mit allem, was wir haben, ausschalten. Lassen Sie uns Dilaus einen letzten Gefallen tun und das Imperium nicht weiter enttäuschen. Niemand stirbt heute umsonst.


Pavond nickte, aber auch er konnte den Schock nicht verbergen, den der Verlust der Challenger hinterließ. Ein vertrautes Schiff, eine vertraute Crew und nun war all das nur noch ein brennender Haufen Weltraumschrott. Aber der Krieg kannte keine Gnade. Die Brücke war wieder erfüllt von den Geräuschen von Befehlen, der Rufe der Crew, der knappen, dringlichen Kommunikation. Doch der Verlust von Tyrus war immer noch wie ein Schatten, der über dem Raum hing.

Azalee blickte zurück auf das Hologramm des Schlachtfeldes. Jeder Atemzug war schwerer als der letzte. Eine gegnerische Korvette war Kampfunfähig, die andere machte weiterhin jagt auf die ‚Blessed Cirilla‘ machte und die beiden Lancer-Fregatten, welche nun ihr neues ziel anvisieren.

„Tyrus hat uns gezeigt, was es heißt, ein wahrer Commander zu sein“

Murmelte er, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem.

„Er wird nie vergessen werden.“


Die Brücke der ‚Blessed Cirilla‘ war wieder in einem Zustand völliger Hektik. Die taktischen Anzeigen flackerten und die Luft schien zu brennen, als Commander Cyrus Xhavit Azalee den neuesten Bericht von Ensign Bartyl Ragir empfing.

„Commander, Alpha hat einen Microsprung vor uns gemacht.“

Meldete der Sensorikoffizier mit gespannter Stimme.

„Es sieht so aus, als ob sie zwischen den beiden Lancer-Fregatten und der feindlichen CR90-Korvette durchgeprescht sind. Wir haben ein Fenster, aber nur für wenige Sekunden.“


Azalee schnappte nach Luft, als die Information seine Gedanken sofort in Bewegung setzte. Ein Microsprung zwischen den feindlichen Schiffen war riskant, aber Azalee wusste, dass dies eine Gelegenheit war, die er nicht verstreichen lassen durfte.

„Wir lassen uns fallen“


Befahl Azalee, seine Stimme fest und entschlossen.

„Größerer Abstand, wir locken sie in eine Falle.“


„Verstanden, Sir.“

Bestätigte Jakar und tippte eilig auf seiner Konsole, um die Kursänderung einzuleiten.

Die ‚Blessed Cirilla‘ begann sofort, sich von ihren Zielen zu distanzieren, die Triebwerke brüllten, als das Schiff in einer gewaltigen Fluchtbewegung die Richtung wechselte. Die feindlichen Schiffe, die bisher fest auf ihre Beute fokussiert waren, reagierten mit gewohnter Härte. Doch Azalee wusste, dass die Falle, die er gerade aufbaute, ein Risiko war, ein Risiko, das sich auszahlen würde, wenn alles gut ging.

Und dann, in einem Moment, hörte die Crew plötzlich das markante Brüllen eines Microsprungs. Zwei weitere Imperiale Kriegsschiffe, ein Gladiator-Klasse Sternenzerstörer, die ‚Totenkopf‘, und der Strike-Kreuzer ‚Justica‘, tauchten aus dem Nichts auf, als der Raum um sie herum zu einem grellen, zerrissenen Lichtfeld explodierte. Der Microsprung war präzise, und die Schiffe materialisierten direkt auf der Position, auf der sich die CR90-Korvette befand. Ein greller Feuerball zog sich an dem Rumpf der ‚Justica‘ entlang. Durch die Explosion wirbelten Trümmer durch das All, und das blutrote Licht der Explosion spiegelte sich in den Augen von Azalee.

„Gut gemacht“

Sagte er, seine Stimme rau, aber voller Entschlossenheit.

Die Justica hat ihre Arbeit gut gemacht.“



Die Lancer-Fregatten, langsamer als die Korvette und ohne das gleiche Maß an Präzision, versuchten auszuweichen. Sie wurden von den umherschwirrenden Trümmern der explodierten Korvette abgelenkt, die nun wie Minen auf ihrem Weg lagen. Azalee blickte auf das Schlachtfeld und wusste, dass die beiden Lancer nur durch pure Geschwindigkeit und Glück in der Lage waren, den Tod zu entkommen. Sie hatten jedoch ihre Sicht auf die ‚Blessed Cirilla‘ verloren und standen nun zwei stärkeren Gegner gegenüber.

Cyrus Azalee beobachtete das Schlachtfeld mit scharfem Blick. Die Situation hatte sich verändert, und ihm wurde bewusst, dass er nun eine einmalige Chance hatte, das Blatt zu wenden. Zwei feindliche Lancer-Fregatten standen immer noch im Weg, und die ‚Totenkopf‘ sowie die ‚Justica‘ blockierten das Sichtfeld der feindlichen Schiffe. Die ‚Blessed Cirilla‘ befand sich in einer gefährlichen, aber potenziell entscheidenden Position.

„Wir setzen alles auf die vorderen Schilde und den Schub!“

Befahl Azalee.

Volle Fahrt voraus, unter den Verbündeten durch, sofort!“


„Verstanden, Sir“

Meldete der Sub Lieutenant Jido Jakar, als er die Befehle mit einem präzisen Ruck umsetzte. Die Korvette reagierte sofort, ihre Triebwerke brüllten laut auf, als das Schiff die Richtung änderte. Die vorderen Schilde wurden auf volle Leistung gesetzt, um jedes Risiko einer direkten Kollision oder eines feindlichen Angriffs abzuwehren, und der Schub wurde auf Höchstleistung gefahren.

Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Präzision schoss die ‚Blessed Cirilla‘ zwischen der ‚Totenkopf‘ und der ‚Justica‘ hindurch. Die imperialen Schiffe wirkten wie unüberwindbare Blockaden, während Azalee die Raider-Korvette unter den flimmernden Hüllen hindurchsteuerte. Es war ein waghalsiger Zug, aber er wusste, dass es der einzige Weg war, die Lancer zu überlisten.

Die ‚Blessed Cirilla‘ tauchte wie ein Schatten unter den beiden imperialen Schiffen hervor und flog in einem weiten Bogen auf die erste der Lancer-Fregatten zu. Azalee ließ das Ziel anvisieren und eröffnete das Feuer von unten. Die Laserkanonen der Blessed Cirilla fegten wie ein tödlicher Strahl über den Bauch der ersten Lancer. Die Schilde der Fregatte kollabierten sofort, und die explosionsartigen Treffer füllten den Raum. Sie brach in einer gewaltigen Explosion auseinander. Trümmer wirbelten in alle Richtungen, und das Einzige, was von der einen Lancer übrig blieb, war eine Trümmerwolke im All. Gleichzeitig brachen die drei Ionenkanonenbatterien gleichzeitig die feindlichen Schilde der Lancer 2 auf. Die feindliche Fregatte zuckte zusammen, als die ionisierten Strahlen die Elektronik durchbrachen und die Schilde zusammenbrachen. Innerhalb weniger Sekunden war das Schiff derart kampfunfähig, dass es völlig lahmgelegt wurde.

„Lancer 1 zerstört! Lancer 2 ist nicht mehr kampffähig, Sir!“

Meldete der Waffenkontrolloffizier.
Doch Azalee zögerte nicht. Er wusste, dass sie keine Zeit hatten. Ohne zu zögern befahl er die Zerstörung des Lancer 2.
Ein weiteres Feuergewitter brach über der lahmgelegten Lancer 2 herein. Die ‚Blessed Cirilla‘ feuerte mit unbarmherziger Präzision, ihre Hauptwaffen brachen das Schiff in einem einzigen, massiven Angriff auseinander. Die Lancer 2 explodierte in einer gewaltigen Detonation, die das gesamte Schlachtfeld erleuchtete und eine Wolke aus Trümmern hinterließ.

„Lancer 2 zerstört!“


Rief der Feuerleitoffizier.
Azalee lehnte sich zurück, als er die Zerstörung der beiden feindlichen Fregatten sah. Der Kampf war noch nicht vorbei, aber der Sieg über die Lancer gab ihm den entscheidenden Vorteil. Das Imperium hatte in dieser Schlacht einen Schritt nach vorne gemacht, und Azalee wusste, dass er dieser Gelegenheit nicht nur den Sieg verdankte, sondern auch die Ehre von Commander Dilaus Tyrus gerecht geworden war.


„Gut gemacht, alle Mann. Doch es gibt noch mehr zu tun“

Sagte er schließlich, seine Stimme nüchtern. Die ‚Blessed Cirilla‘ manövrierte sich geschickt hinter die beiden verbündeten Schiffe, ihre Triebwerke glühten noch von den intensiven Gefechten. Über den Kommunikationsoffizier wurde eine Verbindung zur Vanguard hergestellt. Azalee gab einen kurzen Bericht ab und verlange nach neuen Befehlen von Captain Kyral.


VSD II “Vanguard”
Schild 40%
Rumpf 80%
RK "Blessed Cirilla"
Schild 15%
Rumpf 57%
CRV "Naboo Challenger" (F)
Schild 0%
Rumpf 0%



| } Koornacht-Cluster { | } Tizon System { | } Orbit { | } Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant { | } Raider Korvette 'Blessed Cirilla' { | } Brücke { | / Cyrus X. Azalee | Brückencrew (NPC)
 
Tizon System - Orbit - Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant - VSD II Vanguard - Brücke - Captain Serana Krytal, Brückencrew


Als die Brücke der Vanguard erbebte, fühlte es sich für einen Moment an, als würde die gesamte Struktur des Schiffes von der monströsen Energie der Turbolaserkanonen erfasst. Das Grollen der feuernden Batterien hallte durch die metallenen Wände, und die Lichter flackerten kurz auf, als die Turbolaserbatterien an den Seiten und am Bug der Vanguard synchron ihre gewaltige Zerstörungskraft entfalteten. Die dumpfen Schläge, die in ebenjener synchronen Wucht durch den Raum gingen, waren spürbar – ein Vibrieren, das in den Knochen aller anwesenden Offiziere zu spüren war. Ein aus allen Rohren feuernder Schlachtkreuzer war für jeden von ihnen, egal wie erfahren und abgebrüht, noch immer wie ein Sinnbild der Macht des Imperators. Die feindlichen Lancer-Fregatten, die im Visier der Vanguard lagen, hatten kaum Zeit zu reagieren.

Serana, die sich mit eisigem Blick wieder hinter ihr Kommandopodest stellte, beobachtete aufmerksam und still die Schlacht und nebenher das Treiben auf der Brücke, während sie gleichzeitig ihre Gedanken schärfte. Ihre blauen Augen funkelten kalt, als sie die projizierte Darstellung des Kampfgeschehens vor sich betrachtete. Ihre Hand ruhte fest auf dem Arm des Kommandopodestes, die Finger leicht verkrampft, als sie das präzise Ergebnis ihrer Berechnungen abwartete. Die Vanguard schoss nun aus einer Position, die sie zu diesem Zeitpunkt strategisch überlegen machte, und die Auswirkungen ließen nicht lange auf sich warten.

Die
Lancer-Fregatten schwenkten ab, um den schweren Salven mit ihrer Beweglichkeit zu entkommen, jedoch gab es im Grunde nichts mehr, das sie jetzt noch retten konnte. Die Naboo Challenger war ein schwerwiegendes Opfer. Tapfere Imperiale waren gemeinsam mit der Korvette untergegangen und so sehr sich die schlanke Offizierin auch bemühte, den Vorfall beiseite zu schieben, nagte der Gedanke an ihr. Es war nicht nur der Verlust, der schmerzte, sondern auch eine Besudelung ihrer Bilanz zum Ende der Schlacht.

"Captain!"

Die blauen Augen Seranas wanderten über die Belegschaft und blieben bei
Lieutenant Svarow hängen, die inmitten des Geschehens und des dumpfen Feuers der Vanguard laut ihre Stimme erhob. Die Kommandeurin der Task Force Vanguard wölbte eine Braue, als sie ihre Kommunikationsoffizierin fixierte.

"Eingehendes Signal der
Eingreifgruppe Alpha! Sie führen einen Mikrosprung durch und fangen die feindliche Enforcer ab!"

Die Fäuste der Offizierin ballten sich unmerklich. Sie ließ ihre blauen Augen ruhig und berechnend auf
Lieutenant Svarow ruhen, die mit nervösem Eifer auf ihre Konsole starrte. Die Nachricht vom Mikrosprung der Eingreifgruppe Alpha war unerwartet, und für einen Moment schien der Raum still zu stehen, als Serana die Konsequenzen abwog. Die Hilfe, die von außen kam, war zweifellos beeindruckend und nützlich – ein Mikrosprung war ein in dieser Endphase des Gefechts ein wenig riskanter, aber dafür umso effektiverer Schachzug, um den feindlichen Enforcer-Zerstörer in die Zange zu nehmen, der sich insbesondere der verbliebenen Blessed Cirilla bedrohlich annäherte. Doch für Serana war es mehr eine Frage des Prinzips als der Notwendigkeit. Sie sortierte ihre Gedanken und die präzise Berechnungen, die sie selbst durchgeführt hatte. Die Vanguard war nun an der entscheidenden Stelle, und die feindlichen Schiffe waren der Niederlage nahe. Die Schiffe der Task Force Vanguard waren perfekt positioniert, und Serana war sich sicher, dass sie auf keine Unterstützung angewiesen waren.

"Bestätigen Sie das Manöver und geben sie es an die Blessed Cirilla und die Shark weiter“

Befahl sie dann aber doch mit klarer und entschlossener Stimme. Ihre Augen funkelten, ehe sie leise und mehr an sich selbst gerichtet mit einer verbissenen Miene anfügte.

"Aber das Ergebnis dieses Kampfes wird von uns kommen. Niemand anderes wird hier das letzte Wort haben.“

Dann wurde sie lauter:

"Flugleitung, bringen Sie uns unter vollem Schub zum Feind! Waffenleitung! Weiter feuern!"

Die Brücke wurde unruhiger und die Koordination schwieriger. Mit einem eindrucksvollen Satz sprangen die vier Schiffe der Eingreifgruppe Alpha ins Geschehen. Die Insistence drehte sich schwerfällig in Richtung der feindlichen Enforcer-Klasse, während ihre Begleitschiffe in Richtung der Blessed Cirilla und der feindlichen Fregatten und der Korvette steuerten, die sich nach wie vor dem Feuer der Vanguard ausgesetzt sahen. Serana verfolgte unterdessen, wie Commander Azalee die Schubumkehr aktivieren ließ, um sich zurückfallen zu lassen. Sie nickte. Er hatte hart gekämpft. Eigeninitiative unter höchstem Druck demonstriert. Die Cirilla hatte sich den Entsatz und die Gelegenheit, sich durch die nun qualitative wie quantitative imperiale Überlegenheit in Sicherheit zu bringen, verdient.

Schwerfällig aber bestimmt näherte sich die Vanguard von ihrer Position am Rand in einer nun direkten und linearen Bahn. Und dann geschah es.
Commander Coltrand, der sich neben Serana am Kommandostand positioniert hatte, stieß seinen Ellenbogen gegen ihre Schulter und deutete mit versteinerter Miene auf die Schlachtkarte. Die Befehlshaberin der Vanguard und der Task Force wollte die Geste ihres ersten Offiziers mit einem dezent ungehaltenen Blick quittieren, doch sie stockte, als sie deren Ursprung erkannte.

Die
Blessed Cirilla kehrte um, setzte Kurs auf die feindlichen Schiffe vor ihr. Serana senkte ihre Hände vom Stand und lief langsam herunter, um sich über den Kommandotisch zu beugen. Die Anzeigen, die den Status der Raider-Korvette unter ihrem Kommando zeigten, blinkten wild und größtenteils rot auf. Mit weniger als 20 Prozent Schilden und einem beschädigten Rumpf schoss sie zwischen der verbündeten Gladiator-Klasse und dem Strike-Kreuzer hindurch. Coltrand rief Serana mit beinahe schon flehender Stimme zu, dass sie ihre Korvette zum Einlenken drängen soll. Das Manöver sei zu riskant. Die Captain schüttelte ungläubig den Kopf und befahl mit starrem Tonfall, das Unterstützungsfeuer zu intensivieren und zu präzisieren und noch die letzten verfügbaren Quäntchen Speed aus dem Antrieb der Vanguard zu kitzeln. Azalee war entweder besessen, verrückt, oder beides. Und nacheinander fielen die beiden Fregatten.

Ihr ungläubiger Blick blieb kurz haften, ehe sie die Augen schloss und den Ansatz eines Lächelns auf ihren wohlgeformten Lippen offenbarte. Sie strich sich eine verrutschte Strähne aus dem Gesicht.


"KOM - schaffen Sie eine Verbindung zur Blessed Cirilla"

Die Vanguard erreichte in einer imposanten Anmut ihr Ziel und fegte in einer Kollision die beiden Wracks der zerstörten Lancer-Fregatten aus ihrer Flugbahn. Die verbliebene Korvette, die der Sprung der Task Force Alpha denkbar ungünstig erwischt hatte, wurde von den Begleitschiffen der Insistence wie von einer Dampfwalze überrollt. Ihre Trümmer schwebten chaotisch verteilt durchs All.

Die
Insistence hatte ihren Kurs auf die Enforcer zwischen ihnen gesetzt, auf die sich auch die Vanguard in ihrer linearen Bewegung geradewegs zubewegte. Die beiden Schiffe der Task Force Alpha drehten ebenfalls ab, flankierten die Vanguard an der Backbord-Seite und bewegten sich leicht konkav nach außen, um die Enforcer in einen unvermeidbaren Kessel zu schließen, während sich die Blessed Cirilla versetzt an der Steuerbordseite anschloss. Das Gesicht von Commander Azalee flimmerte auf und mit aufrechter Haltung und hinter dem Rücken verschränkten Armen trat Serana ins Bild.

"Bleiben Sie hinter der Vanguard, Commander. Wir schließen den Kessel!"

Die Übertragung blieb bestehen. Serana nickte unmerklich, als sie in die ernste Miene ihres Commanders blickte. Sie hätte ihn an dieser Stelle gerne gelobt und im gleichen Zug gefragt, ob er denn verrückt war, doch ihre abgebrühte Ader unterdrückte den Impuls. Die Enforcer war unterdessen nahezu vollständig eingekesselt. Seranas Augen blitzten, ehe sie mit entschlossener Stimme den letzten Befehl des Gefechts gab.

"FEUER FREI"

Tizon System - Orbit - Rechte Flanke des Verbandes Imperial Brigant - VSD II Vanguard - Brücke - Captain Serana Krytal, Brückencrew

VSD II “Vanguard”
Schild 40%
Rumpf 80%
RK "Blessed Cirilla"
Schild 15%
Rumpf 57%
CRV "Naboo Challenger" (F)
Schild 0%
Rumpf 0%
 
Zuletzt bearbeitet:
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Der Commander des Enforcers schien zu spüren, dass sich die Schlinge um ihn herum enger zog. Der metallene Riese, einst in der Hand des Imperiums, seit dem Aufstand bei N'Zoth unter Kontrolle von Xenos, stand alleine dar. Wenige Momente zuvor hatte er seine beiden Begleitschiffe der Lancer-Klasse verloren. In einem letzten, vermutlich verzweifelten Versuch intensivierte das umzingelte Schiff sein Feuer auf den ihn frontal konfrontierenden Victory-Klasse-Sternenzerstörer Vanguard.
Die letzten Grade drehte sich die Insistence, bevor sie das Heck des Enforcers anblickte. Fast zeitgleich eröffnete der Procursator mit den anderen Schiffen das Feuer.

Das Licht vor der Duraglasfront färbte sich grün, als die fast vierzig einsatzbereiten und nach Tod lechzenden Turbolaserbatterien des Geleitzerstörers sich mit Salven auf den Kreuzer vor ihnen stürzten. Die Schüsse der Batterien sorgten für leichte Vibrationen des Decks, als sich die Rückstöße auf der Struktur des Sternenzerstörers verteilten.

Der Enforcer hatte keine Chance. Unter dem gemeinsamen Beschuss der Insistence, der Blessed Cirilla, der Happy, der Totenkopf, der Justica und der Vanguard hielten die verbliebenen Schilde nicht lange stand. Die geballte Feuerkraft riss Schuss um Schuss, Treffer um Treffer, teils gewaltige Löcher in den Rumpf des Sternenzerstörers. Explosionen erhellten den Weltraum, schwarzer Rauch stieg auf, bevor sich das Schiff im klassischen Terrordesign in einem gleißenden, fast schon blendenden Feuerball von dieser Ebene der Existenz endgültig verabschiedete.

Auf den Sturm folgte die vermeintliche Ruhe. Zufrieden verschränkte der Captain die Arme hinter seinem Rücken und genoss den Moment der Auslöschung. Scytale schloss seine Augen. Seine Gedanken wanderten zur Wayfarer, zu den Xenos, die sein Schiff stürmten, die seine Kameraden abschlachteten, bevor er durchatmete und sich wieder dem Hier und Jetzt zuwandte.

Er warf den Brückengräben einen kurzen Blick zu. Erwartungsvoll blickten die Männer und Frauen zu ihm hoch, erwarteten seine Anweisungen. "KOM, teilen Sie Commodere Alateen unseren aktuellen Zustand mit und erbitten Sie weitere Befehle. Bitte richten Sie den Kommandeuren der Vanguard, der Blessed Cirilla, Happy, Totenkopf und der Justica meinen Glückwunsch über..."

"Sir, wir registrieren einen Sensorschatten, Identifikation läuft... bitte verifizieren...? Sir, Größe... etwa 4 Kilometer?!" unterbrach ihn der Sensorikoffizier mit einem Hauch der Irritation in seiner Stimme.

Das konnte nur eines bedeuten: Die Pride of Yevetha, unter ihrem imperialen Namen einst als Subjugator bekannt, schloss sich den Verteidigern in einem letzten Aufbäumen an. Früher ein Mythos, ein Geheimnis. Heute das Kommandoschiff der minderwertigen Yevethaner. Pride of Yevetha, Stolz Yevethas, was für eine Blasphemie - das Schiff war imperiales Gedankengut, ersonnen von menschlichen Ingenieuren und Wissenschaftlern im Auftrag des Imperators. Die Yevethaner wissen nur zu stehlen, zu mehr sind sie nicht zu gebrauche, überlegte Scytale verachtungsvoll für sich.

Dem Sensorschatten nacheilend folgte postwendend das Schiff selbst. Unweit der sich weiterhin hartnäckig beharkenden Hauptgruppen beider Flotten, wobei von den feindlichen Kräften nicht viel übrig war, sprang das gewaltige Schlachtschiff in den Weltraum und eröffnete aus der Ferne das Feuer auf die Allegiance und ihre Begleitschiffe

Ohne weitere Kommunikation abzuwarten, gab der gebürtige Bastioner seine nächsten Befehle. "Kontaktieren Sie Commodore Alateen und erbitten Anweisungen. Navigation, bringen Sie uns auf einen Abfangkurs zum neuesten Teilnehmer unserer Runde. Und verbinden Sie mich mit der Vanguard!"

Wenig später flackerte die holografische Erscheinung von Captain Krytal auf der Taktikarte auf. Die junge Frau hatte er beim Briefing auf Ad Astra kennenlernen dürfen. Ein kurzes Intermezzo. "Captain," begann er ohne Umschweife. "Wie Sie sicher schon erkannt haben, haben wir noch einen spontanen Gast dazubekommen. Zwar habe ich nichts gegen eine ausgelassene Feier, aber die Subjugator kann uns ernsthaft in unserem Vorhaben einschränken. Die Eingreiftruppe Alpha geht auf einen Abfangkurs mit dem feindlichen Kommandoschiff. Ich würde mich freuen wenn Sie sich mit der Blessed Cirilla und der Vanguard natürlich unserem kleinen Manöver anschließen würden." Kurz lächelte er, bevor seine Miene wieder ernst wurde. Vermutlich würden die Befehle von Alateen sehr wahrscheinlich gleichlautend sein, wie seine jetzt stattfindende Initiative.

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