Ich verstehe ebenfalls nicht, warum man Menschen überhaupt töten muss...
Die Gleiche Frage könnte man, einem zum Tode verurteilten, Mörder stellen.
Und welchen Nutzen hat der Sühnegedanken? Also gesellschaftlich gar keinen, wobei man natürlich jederzeit sich daran versuchen darf, die positiven Auswirkungen der Todesstrafe auf die Kriminalitätsrate zu untermauern. Bleibt nur eins und das ist und bleibt die Befriedigung des Zerstörungstriebs, sei es einfach nur durch das zusehen wie ein Menschenleben vernichtet wird oder durch die Gewissheit dass ein Menschenleben vernichtet wurde. Bei manchem mag es dann auch noch die persönliche Lust sein, jemanden mal umzubringen und mitzukriegen, wie ein Lebewesen aufhört zu atmen, Blut spritzt, Knochen knacken. Insgesamt hat die Todesstrafe nichts damit zutun, irgendwie der Gesellschaft zu dienen und sie zu schützen, sondern einfach nur niedere Instinkte zu befriedigen. Für sowas hat man allerdings Kampfsport, Antiaggressionstraining, Videospiele, Filme, Bücher, Musik und vieles mehr, bei dem niemand sterben muss.
Besonders ulkig natürlich die Todesstrafe bei so Sachen wie Vergewaltigung oder Drogenhandel zu wollen. Ersteres lässt sich schon so schwierig belegen und letzteres.. Drogenhandel, ehrlich jetzt? Na ja, in der Geschichte will man halt immer lieber töten und verbieten, anstatt zu verbessern und zu legalisieren. Hochverrat ist natürlich auch interessant aber das bringt wohl der Militarismus mit sich.
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Genauso kann man fragen, welche positiven Auswirkungen, die Abschaffung der Todesstrafe auf Kriminalstatistiken hatte; z.B. in Frankreich usw. usf. Das ist wohl kaum messbar und damit als Argument pro und contra Todesstrafe absolut irrelevant.
zu den niederen Trieben, der Verfechter der Todesstrafe:
Was ist mit den niederen Trieben der Verbrecher? z.B. von Mördern, Sexualstraftätern...
meine persönlicher Standpunkt:
Nun zumindest sollte man diese Straftäter lebenslänglich und damit mein ich bis zum Tod einsperren. Diese Menschen haben das Recht auf ein Leben in der Zivilgesellschaft verwirkt.
Bei Vergewaltigung:
1. sollte es ohnehin darauf ankommen, ob es zweifelsfrei bewiesen ist.
2. sollte sowohl das Vorgehen des/der Täter bzw. die Folgen berücksichtigt werden. E
z.B. wenn das Opfer an den Folgen der Vergewaltigung stirbt. Wobei es m.E. unerheblich ist, ob das Opfer aufgrund der
Brutalität der Tat an sich, oder als Folge des "Gefügig machend" (z.B. Fesseln, Knebeln, KO-tropfen) verstirbt.
3. Ob dem Opfer dauerhafter körperlicher bzw. seelischer (was fast immer der Fall ist) Schaden zugefügt wurde.
Zu früherer Zeit, mehreren tausend Jahren oder wenig entwickelten Gebieten, war es natürlich schwierig. Man konnte keine Gefängnisse bauen, Psychologie war unbekannt, ein richtiges Rechtssystem noch nicht entwickelt und Nahrung war natürlich auch immer ein Unsicherheitsfaktor, dazu noch ein mögliches Nomadentum. Spätestens mit dem Anbruch der Zivilisation hat sich das alles aber natürlich weitestgehend erledigt und zwischendurch hat man ja auch Alternativen wie das Exil gefunden. Ich meine mich zu erinnern, dass sogar der Entdecker Amerikas als Strafe Island verlassen musste.
Was bezeichnest du als den Anbruch der Zivilisation? Das ist ja wohl mehr als schwammig...
Das Fehlen der Todesstrafe in Deutschland ist dasjenige Zünglein an der Waage, welches grundsätzlich aussagt, dass die Taten und die Mentalität des NSU und der RAF als Staatsgrundlage nicht taugen.
Für die Möglichkeit des legalen Mordens bezahlt ein Staat mit seiner Glaubwürdigkeit.
Nun für mich fehlt es dem Staat ebenso an Glaubwürdigkeit, wenn Urteile zu mild ausfallen. z.B wenn aus kulturellen bzw. familiären Gründen die Strafen gemildert werden.
Du weisst nicht, dass das nicht für immer ist. Du wünscht dir nur, dass es nicht für immer ist. Das ist ein ziemlich großer Unterschied. Und natürlich können Verbrecher auch Opfer sein, vor allem wenn man sie umbringt. Schließlich ist die Todesstrafe keine Notwehr, sondern systematischer (massen)Mord.
Und wieder sei die Frage erlaubt: Hat ein Mörder die Gnade bzw. Rechte verdient, die er seinem Opfer aberkannt hatte?
Doch, grade bei der Todesstrafe kann man ausdrücklich vom Willen der Väter des Grundgesetzes sprechen.
Alle Siegermächte hatten zum damaligen Zeitpunkt die Todesstrafe in ihrem Recht.
Ich bin selbstverständlich gegen die Todesstrafe. Das Leben ist ein so hohes und voallem unwiderbringliches Gut , dass kein einziger Mensch darüber entscheiden sollte.
Auch hier: Kennt ein Mörder den Wert des Lebens, wenn er eines nimmt? Nimmt er nict selbst die Entscheidung darüber in die Hand ob jemand anderer stirbt?
Das ist richtig, die Westallierten haben darauf geachtet, dass die neue Verfassung demokratisch ist und diesselben Grundwerte hat wie in ihre eigenen. Trotzdem hatten die demokratischen Politiker von SPD/CDU/FDP im parlamentarischen Rat noch viel Gestaltungsfreiraum, weswegen unsere Verfassung auch anders ist, als die von den USA, UK oder Frankreich.
Man könnte grundsätzlich diskussieren, ob es ok war Deutschland die Demokratie ,,aufzuwingen´´ oder ob das Grundgesetz gut ist, aber die Behauptung, dass das Grundgesetz in keinster Weise dem Willen dessen Schöpfer entspricht ist falsch.
Zurück zum Thema:
An alle, die die Todesstrafe befürworten: Ab wann ist die Todesstrafe für euch gerechtfertig? Wo zieht ihr die Grenze?
Das ist eine gute Frage... Nun bei Morden aus Habgier, Morden zur Vertuschung einer Straftat. Bei besonders brutalen Morden. Ich würde sie zwar nicht direkt befürworten, wäre aber auch nicht dagegen bzw. hielte sich mein Mitleid mit dem Täter in Grenzen.
Bei Kindesmissbrauch, bei Kindermord, bei schwerster Kindesmisshandlung mit Todesfolge bzw. lebenslangen körperlichen/geistigen Schäden würde ich es auch nicht ablehnen. Vor allem wenn es sich um Wiederholungstäter handelt.
Bei Gruppenvergewaltigern würde ich es auch nicht ablehnen. Ebenso bei wiederholter Vergewaltigung.
Das hat Jedihammer schon genannt.
Ich kann verstehen. Warum Jedihammer und du es befürwortet, aber teile es nicht. Aus den Grund Menschheit mir denke dass das Leben zu heilig ist um es zu beenden.
Das musst du jetzt erklären.
Mensch ist MEnsch. Ein Staat sollte jeden Gleich behandeln. Außerdem wo kamen wir dahin wenn 1 klasse Mensch , 2 Klasse Mensch und 3 klasse Mensch behandeln würden. Insbesondere Deutschland hat in dem Bereich eine traurige Geschichte. Verbrecher mögen zwar schlimme Dinge getan haben ,aber wir sollten lernen sobald man glaubt eine bessere Gesellschaft herbei zu führen in dem man Menschen tötet wird man zu dem was man nicht sein will.
Zum Teil stimme ich dir zu, aber wegen der Todesstrafe eben nicht ganz.
Sorry, aber für mich besteht da doch ein Unterschied. Ein Mörder der aus Habgier oder zur Vertuschung einer Straftat tötet ist schon was anderes, als ein Staat der diesen dann hinrichtet, damit dieser nicht wiederholt tötet. Klar kann man den Verbrecher einsperren. Aber die Taten des Verbrecher mit den Taten des Staates gleichzusetzen, ist wie der Vergleich von Äpfeln und Birnen.
Irgendwo hat hier jemand die Todesstrafe mit den Taten der IS verglichen. Das ist ja absoluter Schwachsinn. Wenn jemand für eine nachweisliche schwere Straftat hingerichtet wird, dann ist das m.E. schon ein riesiger Unterschied zu einer Exekution, die aus religiösem Fanatismus an Unschuldigen durchgeführt wird. Dieser Vergleich ist ja schon selten dumm...