Fan-Fiction Turwaith's Traum

Hi Zusammen!
Ursprünglich wollte ich mich wieder für das Forumrollenspiel melden, habe mich dann jedoch dagegen entschieden, da ich nichzt regelmässig dazu komme, zu schreiben. Da ich euch meine Ideen jedoch nicht vorenthalten möchte, werde ich in diesem Thread die Geschichte von Turwaith Doro'kayla veröffentlichen und immer mal wieder weiterschreiben. Ideen und Verbesserungsvorschhläge gerne hier im Thread oder mir per PN.
Falls ihr eine Idee oder eine Kritik loswerden möchtet, schaut bitte zuerst ob das nicht schon jemand anderes geschrieben hat. Falls ja, liked bitte den bereits vorhandenen Beitrag. Dies erleichert es, den überblick zu bewahren.
Nun möchte ich jedoch gar nicht mehr lange labern, sondern euch nachfolgend den ersten Teil meiner Geschichte präsentieren. Viel Spass!
 
Charakterinfo:

Turwaith Doro’kayla ist in durchschnittlichen Verhältnissen aufgewachsen. Seine Familie war nicht arm, aber sie konnten sich keine grosse Wohnung leisten. Das Appartement lag ein paar Kilometer vom Senatsgebäude entfernt, in einem der unteren Stockwerke in einem grossen Wohnblock. Der Eingang war nur über die unteren Ebenen erreichbar.

Die Familie Doro’kayla bestand aus Turwaith, Calvegil (seine kleine Schwester) und Melwen (Mutter). Sein Vater Nibron hatte die Familie verlassen, als Turwaith 12 Jahre alt war. Melwen sagt, er sei abgehauen, wie ein feiger Kath-Hund, doch Turwaith wusste es besser. Er hatte einmal mitbekommen, dass Nibron in seiner Vergangenheit scheinbar ein paar krumme Dinge gedreht hat. Dabei scheint er in Schwierigkeiten geraten zu sein, auf jeden Fall war Turwaith davon überzeugt, dass sein Vater von einer der kriminellen Banden entführt worden war, welche in diesem Teil der Stadt die unteren Ebenen beherrschten. Hier unten hatte man seit Monaten keine Polizisten oder Sicherheitskräfte mehr gesehen. Das höchste der Gefühle waren ab und zu ein paar Gerüchte, dass in einer der Bars oder Cantinas ein Jedi gesichtet wurde.

Turwaith hatte früh gelernt, sich zu verteidigen, denn man wurde in diesen Gebieten nicht selten von Kleinkriminellen angegriffen, welche versuchten einen auszurauben. Mit der Zeit lernte man jedoch, wie man diesen Leuten geschickt aus dem Weg gehen konnte und wie man sich richtig verteidigte, wenn es doch einmal zu einem Zusammentreffen kam. Turwaith’s Mutter arbeitete im selben Gebäude in dem auch ihr Appartement lag; sie war Mechanikerin und reparierte die Reinigungs- und Wartungsdroiden. Sie hatte hiermit zwar ein sicheres und regelmässiges Einkommen, dieses war jedoch nicht sonderlich hoch. Seit er 16 war, verdiente Turwaith ab und zu noch etwas Geld mit dazu. Er hatte herausgefunden, dass er ziemlich viel Glück hatte beim Sabacc. Manche Cantinas haben ihn aufgrund dessen sogar schon hinausgeworfen, weil sie ihn für einen Betrüger hielten. Turwaith jedoch spielte immer ehrlich, dies haben die zahlreichen Betrugstests auch wieder und wieder ergeben.


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TEIL 1__________________________________________________________________________________________________

Coruscant – Wohnviertel 10km vom Senat entfernt – Ebene U250 – Turwaiths Wohnung


Schweissgebadet schreckte Turwaith aus dem Schlaf auf. Schon wieder einen dieser Albträume. Und es waren immer dieselben. Er träumte, dass er auf einen Stuhl gefesselt in einer Lagerhalle sass. Ein paar Meter von ihm entfernt stand sein Vater Nibron, welcher eine Waffe am Kopf hatte. Der Typ mit der Waffe, ein Mitglied der Verbrecherorganisation Borton’Tur, grinste Turwaith mit einem von Wahnsinn und Hass erfüllten Gesicht an, ehe er sich wieder Nibron zuwandte. Der Mann drückte ab, und in dem Moment, in dem man das scharfe Zischen einer magnetisch beschleunigten Plasmaladung hörte, wachte Turwaith auf. Der Traum war jedes Mal leicht anders, er endete jedoch immer gleich; mit dem Tod seines Vaters, welchen Turwaith jedoch niemals gesehen hatte. Immer war er im Augenblick des Schusses aufgewacht. Seine Mutter Melwen hatte immer wieder gesagt, dass jeder Traum eine Bedeutung habe. Manchmal seien es Ängste, manchmal Visionen. Turwaith glaube jedoch nicht an Vorahnungen. Dennoch beschäftigte es ihn, warum er immer wieder diese Träume hatte.

Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, schaute er auf seine Uhr, welche neben dem Bett auf einer kleinen Kommode stand. 03:00 Uhr Standartzeit. Obwohl man hier unten nie wirklich direktes Sonnenlicht sah, weil das Nebengebäude die Fenster beinahe komplett verdeckte, stellte sich nach einer gewissen Zeit ein zuverlässiger Tag-Nacht-Rhythmus ein. Er wusste, dass er jetzt nicht mehr schlafen können würde. Er erhob sich von seiner weichen Matratze und machte das Licht an. Seine Alltagskleider lagen auf einem Stuhl neben der Tür. Er zog sich an und trat auf den Gang. Die Wohnung war nicht sehr gross, dennoch hatten Turwaith und seine Schwester Calvegil jeweils ein eigenes Zimmer. Das Schlafzimmer seiner Mutter lag direkt neben Turwaiths Zimmer, deshalb musste er leise sein, wenn er sich in der Nacht auf den Weg durch die unteren Ebenen machte.

Er zog sich gerade seine Schuhe an, als er aus dem Zimmer seiner Schwester ein Geräusch hörte. ‚Fierfek‘, dachte er sich, hoffentlich habe ich sie nicht geweckt. Gerade als er den Gedanken zu Ende gedachte hatte, hörte er ein leises Zischen und die Zimmertür seiner Schwester glitt zur Seite.


„Was machst du da? Wo willst du hin?“ ,fragte Calvegil ihren Bruder. Sie streckte den Kopf zur Tür hinaus und schaute ihn müde und verwirrt an.


„Mach dir keine Sorgen, ich konnte nicht schlafen. Ich gehe nur ein bisschen spazieren. Gehe wieder ins Bett“, sagte er zu seiner Schwester und band sich seine Schuhe zu.


„Bitte pass auf dich auf. Um diese Uhrzeit sind diese Gebiete hier nicht sicher“


„Diese Gebiete sind nie sicher, auch nicht am helllichten Tag. Ich werde auf mich aufpassen. Schlaf gut.“


Mit diesen Worten verschwand Turwaith aus der Eingangstür, wobei er sich noch im letzten Moment seinen ausziehbaren Schlagstock schnappte, bevor sich die Tür zum Appartement wieder schloss. Nun stand er draussen auf dem hell beleuchteten Korridor und bewegte sich Richtung Ausgang 3a. Dieser führte ihn auf Ebene U5 und lag ganz in der Nähe von Turwaiths Stammcantina „Gina‘s Cantina“. Er betrat den Lift, welcher ihn 10 Stockwerke nach unten brachte, und stellte sich wortlos neben einen Twi’lek, der sich bereits im Lift befand. Nachdem sich die Türe auf Ebene U5 geöffnet hatte, nickte Turwaith dem Mann knapp zu und trat abermals auf einen genau gleich aussehenden Korridor wie der vor seiner Wohnungstür. Die Wände waren in einem merkwürdigen Hellgrau gehalten, welches unter dem billigen künstlichen Licht noch merkwürdiger aussah. Nachdem er an unzähligen gleichaussenden dunkelgrauen Wohnungstüren vorbeigelaufen war, kam er in den Eingangsbereich seines Wohnhauses, wo sich auch um diese Uhrzeit allerlei merkwürdige Kreaturen herumtrieben. Die Sicherheitsschlösser an den Haupteingangstüren, welche eigentlich dafür da waren, dass nur Bewohner das Gebäude betreten konnten, waren bereits seit Wochen defekt. Turwaith durchquerte die Eingangshalle und vermied dabei nach Möglichkeit jeglichen Blickkontakt mit den zahlreichen Bettlern und Obdachlosen, welche sich auf dem Boden niedergelassen hatten.

Mit einem leisen Zischen öffnete sich eine der grossen Haupteingangstüren und Turwaith trat hinaus. Er fand sich auf einer unterirdischen, basarähnlichen Strasse wieder. Sie war etwa 10 Meter breit, 5 Meter hoch und hunderte Meter lang. Die meisten hier kannten diesen Bereich unter dem Namen „Gamblers Street“, weil in den meisten Kneipen und Cantinas hier Sabacc gespielt wurde; in den jeweiligen Hinterzimmern auch illegal. Lebewesen der verschiedensten Spezies liefen hier unten umher, Droiden traf man jedoch eher selten. Turwaith sah sich kurz um, zog sich seine Kapuze über den Kopf und ging nach rechts. Er war einer der Jüngsten um diese Zeit hier unten, und diese Tatsache trug nicht unbedingt zu seiner Sicherheit bei. Er hatte seine beiden Hände in den Jackentaschen, und mit der Rechten hielt er zusätzlich den Griff seines Schlagstockes umklammert. Der Metallgriff war nur rund 20cm lang, liess sich jedoch auf Knopfdruck zu einem Metallkampfstab von 150cm Länge ausfahren.

Turwaith schlenderte der Strasse entlang an den vielen Kneipen vorbei. In den einen gab es verschiedene illegale Substanzen zu erwerben, in anderen Twi’lek Stripperinnen und wieder andere lockten ihre Kundschaft mit bunten Schildern und günstigen Preisen. Nach etwa 150m verlangsamte Turwaith seinen Schritt und blieb vor einer alten, ein wenig heruntergekommenen Cantina stehen, die mit „GINA’S“ beschriftet war. Das Leuchtschild über dem Eingang, auf dem der Name stand, hatte einen Wackelkontakt und flackerte deshalb alle paar Sekunden unregelmässig. Von aussen sah das Lokal nicht sehr gemütlich aus, und trotzdem war dieser Ort Turwaiths Lieblingsplatz auf ganz Coruscant. Mit langsamen aber sicheren Schritten betrat er die Cantina und wurde sogleich von Gelächter und Jazz-Musik empfangen, welches ihm von drinnen entgegenkam. Es herrschte reges Treiben im Bar-Raum, das „GINA’S“ hatte, wie die meisten Kneipen und Cantinas hier, 24h geöffnet. Er stellte sich ganz an den Rand der Theke und sah sich die Leute an, welche eifrig miteinander redeten, dubiose Geschäfte machten oder Sabacc spielten. Die Luft roch im Vergleich zu anderen Bars nicht schlecht, aber eine leicht abgestandene Duftnote war trotzdem vorhanden.


„Achuta, booki!“


Turwaith schreckte aus seinen Gedanken hoch und wandte sich zu der grossgewachsenen Togruta um, welche hinter ihm hinter dem Tresen stand und ihn eben begrüsst hatte.


„Achuta, Gina“, antwortete Turwaith etwas bedrückt. Ihn beschäftigte immer noch der Traum. Nur aufgrund dessen war er ja eigentlich hier. Er musterte die Barbesitzerin und Barkeeperin. Gina Dan war eine etwa 1.85 grosse Togruta irgendwo in den Vierzigern. Ihr genaues Alter hatte Turwaith nie erfahren, das fand er jedoch nicht weiter schlimm. Gina hatte eine sehr markante und kräftige, gleichzeitig aber auch liebevolle Stimme. Sie war mit der Zeit wie eine zweite Mutter für Turwaith geworden. Immer, wenn es ihm schlecht ging, vertraute er sich ihr an, da seine richtige Mutter Melwen nur sehr selten tagsüber zu Hause war. Gina war fast immer in ihrer Cantina, sie schien nur etwa 3 Stunden am Tag zu schlafen.


„Was ist los, mein Junge? Ich sehe doch, dass dich etwas bedrückt“


„Ich hatte wieder einen dieser Träume. Die, in denen ich zusehen muss, wie mein Vater erschossen wird“


„Komm Liebling, wir setzen uns erst mal in eine Ecke und dann können wir reden. Das übliche?“


„Ja, bitte“, antwortete Turwaith. Während er dabei zusah, wie Gina ein Glas nahm und es mit Tihaar füllte. Er sah sich in der Cantina um, konnte jedoch keinen freien Platz entdecken.

Gina gab Turwaith das Glas mit seinem Lieblingsgetränk, kam hinter der Theke hervor und ging schnellen Schrittes auf einen Tisch zu, welcher etwas versteckt in einer Ecke stand. Die beiden Männer, welche an dem Tisch sassen, hatte Turwaith noch nie gesehen. Sie scheinen nicht besonders oft hier im GINA’s zu sein.


„Hey Jungs, kommt verzieht euch. Ihr habt schon genug getrunken!“


Ginas Dan war zwar manchmal ein bisschen rau im Umgang mit ihr unsympathischen Gästen, grundsätzlich jedoch immer freundlich und fair. Die beiden Männer murmelten etwas in einer Turwaith unbekannten Sprache, standen auf und verliessen langsam die Cantina.


„So Turwaith, jetzt erzähl mir mal was los war. War es wieder derselbe Traum? Oder war diesmal etwas anders?“


Turwaith sah Gina einen Moment lang an. Er hatte ihr schon öfters von seinen Träumen erzählt. Sie hörte ihm immer zu und tröstete ihn, respektierte es jedoch auch, wenn er einfach mal jemanden zum ausheulen brauchte. Bei ihr konnte er seine Gefühle frei aussprechen, die anderen Gäste in der Cantina waren ihm dann völlig egal; er nahm sie gar nicht mehr wahr.


„Ja es war wieder derselbe. Es ist diese Woche schon das dritte Mal, dass ich diesen Traum...“, begann Turwaith zu erzählen, da wurde er plötzlich unterbrochen. Vom Eingangsbereich her hörte man einen Schuss aus einer Blasterwaffe, kurz darauf fiel jemand oder etwas auf dem Boden. Turwaith war genauso erschrocken wie die meisten anderen Gäste, Gina jedoch schien einfach nur wütend zu sein. Scheinbar kam so etwas hier in letzter Zeit öfters vor.

Einige der Gäste sprangen von ihren Stühlen auf, als ein Fünfertrupp bewaffneter Männer von Borton’Tur die Cantina betraten, ihre Blasterpistolen im Anschlag. Einige Gäste schrien in Panik auf, andere zogen ebenfalls Waffen. Gina sprang auf, ihren eigenen Blaster bereits fest umklammert und stellte sich vor Turwaith, welcher gerade seinen Schlagstock aus seiner Tasche zog. Einer der Männer kam langsam auf Gina zu und schrie sie an:


„Das war’s für dich. Borton’Tur übernimmt jetzt den Laden hier!“


„Das würde euch wohl gerade so passen, ihr dreckigen Fierfeks“, rief Gina dem Verbrecher zu und gab einen Warnschuss ab, welcher direkt vor den Füssen des Mannes einschlug. Der Mann setzte einen hasserfüllten Blick auf und schoss ebenfalls auf Gina, wobei der Schuss sie nur knapp verfehlte und hinter ihr in der bemalten Durabetonwand einschlug.
 
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TEIL 2______________________________________________________________



Gina sprang hinter den Tisch, an dem sie und Turwaith vor wenigen Sekunden Platz genommen hatten, und stiess ihn um. Turwaith kauerte sich hinter die Tischplatte, welche nun hochkant im Raum stand und eine hervorragende Deckung bot, da das Material, aus welchem sie bestand, mit einer Durastahl-Legierung überzogen war, welche den meisten Blasterschüssen standhalten konnte. Gina ging ebenfalls hinter dem umgekippten Tisch in Deckung, während einige andere Gäste das Feuer auf die Verbrecher eröffneten. Die Besucher des „GINA’S“ waren zwar zahlenmässig überlegen, jedoch hatten die wenigsten von ihnen jemals richtig schiessen gelernt, was die Trefferquote auf beinahe Null reduzierte. Zwischen dem wilden Zischen von unzähligen Blasterwaffen hörte man immer wieder Individuen unterschiedlichster Spezies aufstöhnen und zu Boden gehen.

Turwaith hatte inzwischen seinen Kampfstab aktiviert und kauerte damit neben Gina hinter ihrer Deckung. Plötzlich zuckte er zusammen. Er sah sich für den Bruchteil einer Sekunde um, konnte jedoch niemanden entdecken, welcher ihm gefährlich werden könnte. Und doch fühlte er sich plötzlich bedroht und irgendwie unbehaglich. Wie aus einer Intuition heraus stand er auf und wirbelte herum, um mit seinem Kampfstab einen Borton’Tur zu treffen, welcher gerade dabei war, sich über die senkrecht stehende Tischplatte zu beugen, hinter welcher Turwaith und Gina sich verbarrikadiert hatten. Turwaith war verwundert. Hatte er die Anwesenheit dieses Mannes gespürt? War so etwas überhaupt möglich, oder war es wirklich nur Zufall oder Intuition?

Bevor er jedoch genauer darüber nachdenken konnte, hörte er aus einem offenen Nebenraum ein lautes Zischen. Es klang anders als eine Blasterwaffe, Turwaith hatte so ein Geräusch noch nie gehört, und er war doch schon von einigen Schiessereien Zeuge gewesen. Nur einen Augenblick, nachdem er das merkwürdige Geräusch wahrgenommen hatte, hörte er eine innere Stimme rufen „Ducken!“, woraufhin er sich zu Boden warf. Keine halbe Sekunde später schlug nur wenige Zentimeter über seinem Kopf eine Plasmaladung ein. Schon wieder diese merkwürdige Intuition. Er konnte es sich nicht erklären. Ähnliche Situationen erlebte er sonst nur ab und zu beim Sabacc-Spielen; auch da konnte er sich fast immer auf seine Intuition verlassen.

Während Gina die Deckung wechselte, indem sie sich mit einer Hechtrolle hinter einen weiteren umgekippten Tisch in Sicherheit brachte, stand Turwaith abermals langsam auf, um dem Typen, der auf ihn geschossen hatte, seinen Kampfstab in die Magengrube zu rammen. Er sah den Mann auf sich zukommen, holte aus und schlug zu. Nur einen Sekundenbruchteil, bevor der Angreifer von Turwaith’s Stab getroffen werden konnte, wurde er wie von einer unsichtbaren Hand gezogen, nach hinten geschleudert. Er flog quer durch den Raum, schlug an der gegenüberliegenden Wand auf und blieb regungslos liegen. Der Kampfstab traf ins Leere und Turwaith hatte Mühe, nicht zu stürzen, da er beim Zuschlagen damit gerechnet hatte, den Mann zu treffen. Völlig ungläubig starrte Turwaith auf den grossen, glatzköpfigen Verbrecher, welcher noch vor einer Sekunde mit einem Blaster in der Hand vor ihm gestanden hatte. Die meisten anderen Anwesenden hatten das Schauspiel ebenfalls mitbekommen, und einige Besucher nutzten die Verwirrung der anderen Borton’Tur, um aus dem Lokal zu flüchten oder sich eine neue Deckung zu suchen.

Es war still in der Cantina, man hörte nur das Trampeln der Leute, welche sich in Sicherheit brachten. Das Blasterfeuer hatte aufgehört. Aus den Augenwinkeln nahm Turwaith links von sich ein blaues Leuchten wahr, und er drehte sich um. Neben ihm standen zwei Männer, beide in eine dunkelbraune Robe gehüllt. Der Eine war etwa so gross wie Turwaith und schien ein Mensch zu sein; da er die Kapuze aufhatte konnte man sein Gesicht nicht sehen. Der Andere war ein Twi’lek mit bläulicher Haut und hatte eine Körpergrösse von bestimmt zwei Metern. Beide hielten je ein Lichtschwert in der Hand. Das des vermeintlichen Menschen leuchtete Grün, das des Twi’lek, passend zu seiner Hautfarbe, blau. Turwaith musterte die beiden Männer und dann schliesslich deren Waffen; er hatte noch nie zuvor ein Lichtschwert live gesehen. Immer nur in Videos oder auf Bildern. Auf dem Schwarzmarkt, das wusste er, hatte so eine Jedi-Waffe einen Wert um die 10‘000 Credits.

Turwaith sah sich die Männer nochmals genauer an und bemerkte erst jetzt, dass der Twi’lek seine linke Hand nach vorne ausgestreckt hatte, flach mit der Handfläche auf die Stelle gerichtet, wo noch bis vor wenigen Sekunden der Mann gestanden hatte, welcher jetzt tot am anderen Ende des Raumes lag. Der Jedi nahm seine Hand runter und machte einige langsamen Bewegungen mit seinem Lichtschwert. Offenbar hatten die anwesenden Borton’Tur auch noch nie mit einem Jedi zu tun gehabt, jedenfalls flohen plötzlich alle. Die einen warfen sogar ihre Blaster weg und liefen hinaus. Turwaith schaute dem letzten Verbrecher hinterher, welcher so dick war, dass seine Art zu rennen lustigerweise an einen jungen Bantha, der gerade erst laufen gelernt hatte, erinnerte. Der Anführer der Truppe jedoch rührte sich nicht vom Fleck.



„Ihr feigen Kath-Hunde! Wofür bezahle ich euch eigentlich? Das werdet ihr bereuen!“, rief der Mann seinen geflohenen Kollegen hinterher. Dann sah er die beiden Männer in ihren Roben an. „Ich habe keine Angst vor zwei Jedis. Ich bin nicht so feige wie diese Nichtsnutze. Ihr werdet mir das hier nicht kaputt machen!“



Der Verbrecher zielte mit seinem Blastergewehr auf den kleineren der beiden Jedis. Dieser bewegte sein Lichtschwert vor seinen Körper und schien einen Angriff zu erwarten. Dieser Angriff folgte sogleich und der Mann drückte ab. Er konnte bloss zwei oder drei Schüsse abgeben, da fiel er bereits tot zu Boden. Der Jedi hatte die Blasterschüsse nicht nur abgewehrt, sondern zum Ursprung zurückgeleitet. Der Verbrecher hatte sich also im Prinzip selber erschossen.

Die Cantinagäste schauten ungläubig in die Richtung der Friedenswächter. Die wenigsten von ihnen hatten jemals einen Jedi, geschweige denn einen Jedi in Aktion gesehen. Einige der Leute kamen hinter ihren Deckungen hervor und steckten ihre Waffen wieder in die Taschen. Tische wurden wieder aufgestellt und heruntergefallene Gläser, Flaschen oder Sabacckarten aufgehoben.



Turwaith stand noch immer hinter dem umgekippten Tisch. Der menschliche Jedi drehte sich zu ihm um und sah ihm direkt in die Augen, während der Twi’lek sich bereits in Richtung Ausgang bewegte. Turwaith hielt dem Blick stand, auch wenn ihm je länger je mehr unwohl dabei wurde. Der Jedi hatte tiefe, dunkelgrüne Augen und sein Blick war so intensiv, dass er damit vermutlich auch töten könnte, wenn er es wollte.

„Kibin’ad, komm jetzt!“, rief der Twi’lek, welcher sein Lichtschwert bereits wieder verstaut hatte und im Ausgang stand. Der Mensch liess seinen Blick von Turwaith ab, deaktivierte ebenfalls seine Waffe und folge dem anderen Jedi auf die Strasse. Dann waren die beiden Männer verschwunden.

„Booki, ist alles in Ordnung?“

Gina kam zu ihm hergeeilt und steckte ihre Waffe weg. In der Hand hielt sie eine Hochdruckkartusche mit Bac ta, welche sie einem verletzen Gast zu ihrer rechten zuwarf. Sie holte eine zweite aus ihrer Jackentasche und streckte sie Turwaith hin, welcher jedoch eine abweisende Handbewegung machte und sich zu ihr umdrehte.

„Mach dir keine Sorgen Gina, mir geht’s gut. Aber der menschliche Jedi hat mich so merkwürdig angestarrt. Und was war mit dem Twi’lek? Der hat dich auch die längste Zeit angeschaut, als würde er dich kennen!“

„Ich weiss nicht wovon du sprichst. Ich kenne keine Jedi, und das wird auch so bleiben!“, entgegnete Gina mit einer hastigen und nervösen Stimme, welche Turwaith so noch nie bei ihr gehört hatte. War es möglich, dass der Jedi Gina tatsächlich gekannt hatte? Und wenn ja, woher? In diesen Ebenen hielten sich fast nie Jedis auf, und schon gar nicht in heruntergekommenen Cantinas.
 
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