@Spaceball:
Deine Begründung ist anschaulich und vielleicht verstehe ich dich besser. Schade, das du bei meiner Post bestimmte Punkte nicht angesprochen hast. Hätte gern gewusst, wie du das siehst...
@Loki: Eine Frage vorweg, hast du direkt geantwortet oder dir mein Post erst komplett durchgelesen? Ich glaube, an gewissen Punkten hast du mich falsch verstanden bzw ich habe mich nicht gut genug ausgedrückt.
Ich sag nur Daniel Küblböck und Lorenzo.
Jaja, nicht alle waren gut, aber die hatten wenigstens einen Unterhaltungswert. Ich mochte die beiden überhaupt nicht, was ich allerdings schade fand war die Tatsache, das gerade die beiden zuerst geliebt und dann im Stich gelassen wurden. Auch wenn ich sie nicht mochte, leid haben sie mir schon getan. Da ist Alex K ein bisschen würdevoller. Er hat von Anfang an eingesehen, das die Geschichte nicht lange dauern wird. Ob man ihn nun mochte oder nicht, das heiss ich ihm gut.
Sämtliche "Mainstream" Musik wäre demnach schlecht. Nicht übel, mal so eben einen gesamten Industriezweig und unzählige kreative Köpfe so in einem Nebensatz ad acta zu legen und ihr gesamtes Schaffen zu diskreditieren.
Dieser Zitat antwortet auf einen Satz, den du ein bisschen aus dem Zuammenhang reisst. Vielleicht hätte ich mich gewählter ausdrücken sollen, aber der gesamte Absatz zeigt eigentlich, wie ich das meine.
Erstens will ich nicht verallgemeinern, auch wenn sich das vielleicht so anhört. Ich finde es nur zu anstrengend, jedesmal zu sagen, dass es nicht immer und bei Jedem so ist.
Wenn ich sage, das Leute, die einen guten Musikgeschmack haben irgendwann den Drang verspüren, sich in eine gewisse Richtung (und das heisst nicht gleich
ein Genre, das können die verschiedensten Musikrichtungen sein, aber dennoch in ihrem Bereich eher spezieller) entwickeln, bedeutet das nicht automatisch, das Mainstream schlecht ist. Das eine schliesst das andere nicht aus. Eigentlich war das sogar eine meiner Hauptaussagen. Da ich das aber nicht konkret angesprochen habe, kam es nicht ganz rüber.
Demzufolge wäre dann also Bach, Mozart und Beethoven nur etwas für kompromissvolle Ja-Sager, die sich einfach gerne berieseln lassen, weil die Herren allgemein als fähig anerkannt sind und daher also und de facto "Mainstream" sind?
Ganz ehrlich? Wenn mir jemand erzählt, er höre Klassik, und ich würde ihn fragen, was er denn so für klassische Musik höre und er mir antwortet:"Bach, Mozart und Beethoven". Und ich frage ihn, ob er noch andere klassische Musik hört und er mir die Frage nicht richtig beantworten kann, weil er plötzlich feststellt, das er keine anderen Klassiker kennt, dann heisst die Antwort tatsächlich
ja.
Die für mich interessantere Frage wäre: Was ist Kommerz? Kann mir jemand eine schlüssige Definition dieses Begriffs geben, mit dem so gerne um sich geworfen wird? Und ab wann ist ein Lied denn "kommerziell"? Liegt das an der Intention des Komponisten? An der Struktur der Melodie? An der Art der Vermarktung? Am Haarschnitt des Interpreten?
Kommerz bedeutet, das ein Produkt auf den (höchsten) wirtschaftlichen Gewinn abzielt. Mainstream ist daher in der Regel Kommerz. Wäre nämlich (in der Musik) ein Lied wirtschaftlich nicht erfolgreich, wäre es kein Mainstream.
Das ist - zumindest in meiner Denkweise - ein Paradoxon. Eine schöne Stimme ist bereits eine spezielle, denn die Mehrzahl der Leute haben keine schöne Stimme.
Danke für deine Sichtweise, aber wenn du dich auf mein Post beziehst und mich sogar zitierst, dann wäre es nett, wenn du meine Aussage auch versuchst zu verstehen. Was ich meine (und bezweifle, das man sich das nicht denken konnte) sind natürlich die Stimmen der Öffentlichkeit und in diesem Thread die der Kandidaten. Ich höre gerne Leuten zu, die gut singen können. Dabei können sie auch eine solide 0/8/15 Stimme. Mich stört das nicht. Viele empfinden solche Sachen als langweilig, weil ihnen das spezielle, das "unschöne" oder das dreckige fehlt. Soetwas ist ihnen zu langweilig, weil es eben zu glatt ist. Das meinte ich damit. Im übrigen, und das fällt mir gerade auf, dir ist schon klar, das ich nicht versuche, unbedingt meine eigene Meinung darzustellen, sondern versuche, die Gesamtsituation und die Sichtweise anderer leute zu verstehen und zu beschreiben, oder?
Weil, wenn ich deine Kritik mir gegenüber lese, dann denke ich immer, das ich viele Dinge genauso sehe wie du. Daher auch meine Anfangsfrage, bei deinem Post hatte ich das Gefühl, das du meine Ansicht am Ende irgendwie anders verstanden hast als zu beginn - na ja, nur so ein Gefühl.
Und was ist so schlimm an bekannten Liedern, dass man dies so betonen muss?
Weil mein Post primär an Spaceball gerichtet war.
Spricht in meinen Augen eher für eine blinde "Individualismus-Hörigkeit" (juchu, wieder ein Neologismus ) des Sprechers. Denn weshalb bitte sollte der Geschmack eines Nicht-Mainstream-Hörers auch nur einen Jota besser sein, als der eines anderen, nur weil er lieber in irgendeinem Hinterhof oder Untergrundclub zusammengeschnittene Ausnahme-Tracks hört, statt der neusten Scheibe von P. Diddy, Rammstein oder Madonna?
Genau um diese Frage geht es mir ja. Ich versuche nur, anders darauf aufmerksam zu machen!
Du musst dich in keinster Weise und vor überhaupt niemandem rechtfertigen. Du hast deinen Geschmack, andere einen anderen. Nur weil man Spaceballs Platten nicht bei Mediamarkt sondern nur im Vinyl-Shop im Hinterhaus bekommt (nur ein Vergleich, nicht austicken Spacey^^) ist sein Geschmack weder besser noch schlechter als deiner. Er ist nur anders.
Hier wird deutlich, das ich mich manchmal sehr ungeschickt ausdrücke. Zunächst einmal versuche ich, mich mit den anderen "Mainstreamern" auf eine Seite zu stellen, ohne meine ganz persönliche Ansicht preiszugeben. Ich wollte damit deutlich machen, dass "wir" das Gefühl haben, uns von vorne herein dafür entschuldigen müssten, das wir DSDS gucken. Lies dir dochmal die Posts von den leuten durch, die "zugeben" DSDS zu gucken. Das wollte ich damit ansprechen. Ich persönlich stehe zu dem, was ich tue. Ich wollte es erstmal allerdings nur allgemeiner formulieren. Wenn du den ersten (oder zweiten?) Post von mir in diesem Thread liest, wird es vielleicht deutlich.
Joa, einen anderen. Also in meinen Augen in keinster Weise ein Grund stolz zu sein.
Diese Aussage habe ich erstens mit "im gewissen Sinne" eingeschränkt, und zweitens möchte ich auch die Mainstreamer damit kritisieren, die zB Daniel Kübelböck sooooo toll fanden, als er "in" war, und sich ihm dann abwendeten, als er "out" war. Leute, die einen speziellen Musikgeschmack haben, neigen
weniger dazu, sowas zutun. Und ich finde das gut!
Sie existiert nicht nur, sie ist sogar ziemlich häufig. Diese Leute flippen regelrecht aus, wenn man ihnen vorwirft "Mainstream"-Musik zu hören. Das zeugt für mich nur von einer extremen Unsicherheit und ist zu bemitleiden. Ich stehe zu meinem Geschmack, was der Rest der Welt davon hält geht mir ehrlich gesagt am A**** vorbei. Wenn jemand meint mich in eine bestimmte Schublade stecken zu müssen, bitte. Ich weiß, was Sache ist, das genügt.
Schön das wir hier mal einer Meinung sind. Komischer parallel dazu, das ich jetzt persönlich werde und meine
eigene Meinung zum vorschein bringe

Deswegen auch meine einleitende Frage an dich.
Ich finde es schade, dass du dich durch eben diese Mitmenschen, die du hier kritisierst, genötigt fühlst, dass so deutlich zu machen.
Ich hatte folgendes mit dieser Aussage beabsichtigt. Es stimmt, ich habe mit diesem Satz genau das gesagt, was ich kritisiere. Und weisst du warum? Weil ich versuche, beide Seiten zu verstehen und zu kritisieren. Ich selbst bin nicht unfehlbar. Aber ich versuche auch nicht, so zu tun als ob. Ich kritisiere etwas, was ich gelegentlich selber "falsch" mache. Aber das tut
jeder! Nur tue ich nicht so, als wenn das nicht so wäre. Und dennoch gebe ich mir mühe, das nicht zu tun. Dennoch habe ich verständnis für das Denken der Mainstream-Hasser. Ob ich es gut finde oder nicht, das ist eine andere Sache.
Dein Post liest sich so, als würdest du das doch tun, allerdings eher in umgekehrter Richtung; will sagen dich schlechter siehst, als "nötig".
Stimmt aber nicht. Dennoch könntest du recht haben, es liest sich so
Dito. Klingt vielleicht teilweise etwas harsch, will dich aber nicht angreifen. Dein Post kam mir nur streckenweise etwas widersprüchlich vor und ich werde den Eindruck nicht los, dass genau diese Leute, die sich aufgrund ihres eigenen Geschmacks für besser halten, bei dir ganze Arbeit geleistet haben und du dich für deinen Geschmack ein Stückweit schämst.
Dieser Teil ist der Grund, warum ich dir so detailiert antworten wollte
