Original geschrieben von Anakin_Eastwood
daran ist das fernsehen schuld. da sieht man den ganzen tag den ******, der eigentlich nie passieren sollte. das stumpft einen ab.
Oder aber die Angehörigen selbst sind irgendwie etwas krank und können gar nicht richtig mit dem Selbstmordkandidaten umgehen.
Es gibt viele Gründe für Blindheit.
Nein, bei Selbstmördern ist nicht das TV schuld, daß es die Angehörigen niemals merken. Sie sind nicht abgestumpft, sondern hatten niemals eine Chance, etwas zu entdecken, weil da keine Zeichen waren. Leute, denen es sichtlich schlecht geht, und die womöglich von Selbstmord reden, werden es idR bei einem "Versuch" belassen. Sie werden zwar selbst glauben, daß sie das Leben verlassen wollen, allerdings wird davor immer ein Brief oder Gespräch kommen, in dem zumindest angedeutet wird, wann genau und wo das passieren wird, so daß diese Leute normalerweise gerettet werden. Naja, es passiert auch, daß die Angehörigen und Freunde den Wink mit dem Zaunpfahl nicht kapieren, und dann entweder der Versuch "klappt" oder daß der potentielle Selbstmörder sich dann selbst noch rettet, also in letzter Sekunde doch nicht springt, oder sich die blutenden Pulsadern verbindet und nen Arzt holt...
Wirkliche Selbstmörder wirken ganz normal, sie lachen, haben Freunde, nie jammern sie über Probleme, sind eher immer für andere da. Manchmal sind das sogar richtig gesellige Leutchen, die von außenstehenden um ihre Ausgeglichenheit beneidet werden. Solchen Menschen sieht man es nicht an, daß sie sich unwohl fühlen. Sie wollen anderen nicht damit auf die Nerven gehen, sie runterziehen. Sie fressen so lange alles in sich hinein, bis sie damit überfordert sind. Und weil sie dann immernoch nicht andere Leute belasten wollen, ist das Leben zu viel für sie, sie beenden es. Niemand hat es geahnt "gestern waren wir noch zusammen auf ner Party, er hat viel gelacht und war ganz normal, das hätte ich nie gedacht" sind ganz typische Sätze von Hinterbliebenen eines Selbstmörders.