@KyleKartan: *Ah-ja, dankeschön für den Link
* Na, jedenF kann dank dem jetzt Master Kenobis Einwende dazu besser nachvollziehen. Im Grunde wurde "verhältnismäßig wenig" geändert (ca. rd. 3 Min. zusätzlichem Szenen-Materials) und nicht alle Veränderungen bzw. "Schönheits-OPs" sind nur schlecht oder nicht nachvollziehbar. Doch sie wirken sich insgesamt durchaus gravierend aus. Im Großen und Ganzen eben der "modernere Look" des Films insgesamt.
Und einige der Änderungen sind eher eigtl. rein kosmetischer Natur, weshalb sie nicht unbedingt hätten sein müssen.
Schwierig bei so etwas finde ich dann eben auch immer: Wenn aber hier und da sagen wir "semi-notwendige, weil sinnvolle" Anpassungen vorgenommen werden, merkt man wahrscheinlich schnell, wenn an anderer Stelle plötzlich der Gesamteindruck des Bildes (Farb-Atmo z. B.) nicht mehr ausreichend stimmig sind, weshalb diese dann auch geändert bzw. angepasst werden müssen.
Insgesamt aber auch ACK - und das gerade im Hinblick auf das Blu-Ray-Disk-Medium: Hier wäre es gerade spätestens schön gewesen, vlt. auch einfach eben zusätzlich - sozusagen als "nachvollziehbares Vergleichs-Anschauungsmaterial" - die Orign.-Kino- bzw. Urfassung desselben Films auch noch einmal mit draufzupacken.
Andererseits kann ich GL aber auch ebenso verstehen: Er hatte von Anfang an gewisse Vorstellungen davon, wie er den Film hatte haben wollen und seinerzeit hatte aber Warner dann noch wie wild an dem Film herum geschnippelt - eben diese berühmte "Wir schneiden Deiner neugeborenen Tochter einen Finger ab, weil mit vier Fingern ist sie doch genauso gut..."-Story.
Und was war? Der Film floppte!
Weshalb so etwas so ärgerlich ist? Weil ein junger Filmemacher eigentl. die Praxiserfahrung im Umgang mit dem Publikum bzw. den Zuschauern selbst lernen muss (und will).
Selbst mit 20 bis 30 Jahren Erfahrung im Geschäft kann ein Filmemacher nie ganz hundertprozentig sagen, wie das Publikum tickt und ob etwas ankommt oder nicht. Woher soll es also ein junger Akademie-Absolvent wissen können, wenn er es nicht selbst erfährt?
Von wem soll er das lernen? Von den Filmstudio-Bossen? Wohl kaum. Die verstehen mehr davon, WAS sich verkaufen lässt, als wie man etwas produziert, was man verkaufen kann.
Interessant finde ich, dass GL später für die ersten bzw. Test-Vorführungen von "Star Wars" Fragebögen danach verteilt hat, auf denen die Test-/-Zuschauer ankreuzen bzw. ausfüllen konnten, was ihnen gefallen hat bzw. welche Figuren sie mochten, weniger mochten und welche nicht. Das zeigt IMO GLs damalige Ambitionen ggü. dem Kino-Publikum ganz gut.
Eine garantierte, daraus ableitbare Regel gibt es aber IMO dann doch leider wohl nie. Manches kann man wohl dann einfach auch schlichtweg nicht durch "Erfragen", "Beobachten" o. Ä. heraus bekommen und so zur Regel erklären. Geschmäcker, Sichtweisen - ja, der Zeitgeist - sind nie ganz gleich und verändern sich zudem noch. Aspekte, die man früher gut fand, findet man 10 Jahre später vlt. einfach nur albern usw.
Gerade deshalb bin ich aber ein Anhänger dessen auch, im Zweifelsfall zu sagen: Na, dann kriegt das "Publikum" eben erst einmal mgl. viel - Urfassung bzw. Orign.-Fassung, Spezialausgabe und DC. Und dann warten wir mal die Kritiken ab.
So undankbar das auch erscheinen mag - in dem Fall kann dann nur noch die "Reputation des Machers" einiges ausgleichen. Eine Garantie dafür, dass ein Produkt jedoch kein "Ladenhüter" wird, gibt es IMO nie ganz.
@Samba: Dein Post verstehe ich i_wie nicht so ganz. Selbstverständlich sind alle geänderten Fassungen eines Films, die auch im Kino gezeigt werden, dann Kinofilme. Und?
Die Frage ist doch wenn dann hier, was "filmhistorisch relevante bzw. bemerkenswerte Faktoren" sind. Und die O-OT erfüllt entsprechende Faktoren in vielerlei Hinsicht: Exemplarisch, inhaltlich, kontextuell, technisch und hinsichtlich ihres Erfolges.
Es ist grob gesagt - auch wenn es alles andere als fair ist - eben eine Eigenschaft von "Geschichtserfassung" bzw. historischer Erfassung, dass sich häufig trotz allem Bemühen besondere Ereignisse bzw. deren "historische Bedeutung" nicht (bewusst bzw. kontrolliert) wiederholen lassen.
Filmhistorisch heißt das also auch - egal, wie häufig GL von der OT neue bzw. spezielle Fassungen fabriziert hat - die tragischerweise eher dann dem nahe kamen, was er sich eigentlich ursprünglich vlt. vorgestellt hatte - und diese ins Kino bringt, sie werden als sich "dem ursprünglichen Ausgangs-Markstein unterordnend" erfasst werden.
Die Ur-Kinofassungen der OT haben (so gesehen sozusagen 'leider') eine filmhistorische Marke hinterlassen bzw. gesetzt, die nicht weg zu diskutierten ist und auch nicht wirklich wiederholt werden kann. Sie besitzt einfach eine gewisse "zeitliche Einzigartigkeit" weil "Besonderheit".
Und weshalb? Weil "Historie" so funktioniert. Namen wie "Iulius Caesar", "Napoleon" usw. sind nicht deshalb so bekannt, weil sie "historisch" waren, sondern weil sie "historische Besonderheiten" darstellen.
Und nein - bei Lucas' SE-Kinofassungen der OT geht es weniger darum, DASS sie ins Kino kamen, sondern wie sie aussahen. Das war es, worum es den Fans immer schon ging. Die Kinoausstrahlung - wie filmhistorisch relevant auch immer - interessiert hierbei allenfalls am Rande.
ABER: Verschiedene Fans, verschiedenen Meinungen auch. Eines darf man eben auch IMO nie vergessen: Was SW anbetrifft richtet sich ja die Kritik häufig auch nicht immer ausschließlich gegen die Änderungen der OT-Fassungen, sondern auch genereller dagegen, welche Richtungen wenn dann auch das EU nimmt. Wenn man also mal ehrlich "schaut", kann man ebenso feststellen, dass auch so manche SW-Comic-Reihen seinerzeit- trotz der vielleicht spannenden, interessanten und neuen Storylines - auch manches sozusagen zum Gesamt-SW-Look "beigetragen" haben.
Macans und Bachs "Jedi vs. Sith" ging z. B. vom Look her zu Teilen wirklich "sehr neue Wege".
Mit dem Look der OT insgesamt gesehen hatte das z. B. nichts mehr bis kaum noch etwas zu tun (s. z. B. den Shot-Post hier drunter)
Mich hatte es nicht gestört gehabt, aber manche Fans reagieren eben weitaus sensibler auf "visuelle Stil-Brüche" - auch oder gerade selbst dann, wenn sie sich doch auch irgendwie erklären lassen.