Zumal es auch Klimaforscher gibt, welche explizit eine Versachlichung der Debatte fordern. Spontan fällt mir da Prof. Hans von Storch ein, der z.B.
hier im Focus Panik als miserablen Ratgeber bezeichnet hat. In dem Zusammenhang finde ich es durchaus legitim, von Klimahysterie zu sprechen, um das Gebahren von FfF und Co. zu kritisieren.
Das Unwort ist aber
Klimahysterie und nicht
Klimapanik.
Panik ist eine "durch eine plötzliche Bedrohung, Gefahr hervorgerufene übermächtige Angst [...]" wohingegen Hysterie medizinisch veraltet eine "neurotische Störung mit vielfachen physischen und psychischen Symptomen und starkem Bedürfnis nach Anerkennung" ist und eine "nervöse Aufgeregtheit, Erregtheit, Erregung, Überspanntheit" bezeichnet, die abwertenden Gebrauch findet.
https://www.duden.de/rechtschreibung/Panik
https://www.duden.de/rechtschreibung/Hysterie
Also ich sehe da einen eindeutigen Unterschied in der Nutzung und der Wirkung dieser beiden Begriffe. Es geht auch gar nicht darum, die Debatte emotional zu führen, sondern die Debatte überhaupt endlich mal sinnvoll und ernsthaft zu führen. Oder wann hat man das letzte mal die großen, selbst gewählten(!) Klimaschutzziele erreicht?
Panik und Hysterie nicht ausdrücklich Ziele von Fridays for Future wären. Zitat Greta Thunberg: "I want you to panic".
Panik ist kein Ziel von FFF, frage mich wo du das heraus liest? Ja, Thunberg hat das gesagt, aber vielleicht sollte man den Zusammenhang betrachten
wo und zu
wem sie das gesagt hat. Sie hat weder FFF Aktivistinnen und Aktivisten dazu aufgefordert noch Max Mustermann auf der Straße! Der Appel wurde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos an einige der Hauptverantwortlichen für den vermehrten Ausstoß von Treibhausgasen gerichtet.
Thunberg hat jetzt schon des öfteren klar gestellt, dass nicht Panik das Ziel ist, sondern ausdrücklich, dass sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt wird und man sich hinter der Wissenschaft vereint: "unite behind the science".
(https://twitter.com/GretaThunberg/s.../ich-mochte-dass-ihr-panik-bekommt-greta.html)
Und das was Prof. von Storch sagt.. Erstmal widerspricht das ja nicht der Kernaussage von FFF, dass die Lösungen doch schon lange in der Wissenschaft liegen, aber.. ja, klar. Kinder und Teenager die gegen die menschengemachte globale Erderwärmung demonstrieren, sollen natürlich selbst das Problem lösen. Ja was denn nun? Das Problem selbst anpacken oder endlich wieder die Schulbank drücken? Wie man es macht..
Spoiler: Die FFF Aktivistinnen und Aktivisten sind nicht die (alleinigen) Verantwortlichen für eine nachhaltige Klimapolitik. Aber sie machen darauf aufmerksam und haben dieses Nischenthema auf die zentrale Bühne gehoben.