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Ein brennendes Gefühl breitete sich ihren Arm entlang aus und Lwaxa sank schließlich zu Boden, benommen sah sie zu ihrem Arm hinüber und fluchte kurz. Es brannte stark und der Schmerz ging auf den gesamten Körper über. Doch nur ihr Arm fing an zu pochen. Lwaxa spürte ihren eigenen Puls und den des Kindes, hörte weder den Alarm noch das tobende Geräusch der auf der Promenade, nur noch ihrer beider Herzschlag konnte sie vernehmen. Bevor sie die Augen schloss und die Zähne zusammenbiss, sah sie wie die Schleuse ein weiteres mal aufging, doch sie erkannte nur Umrisse einer Person. Ängstlich robbte sie langsam rückwärts auf die Wand zu. Erst als sie eine Stimme vernahm, wurde ihr Blick klarer, es war Vráin. Er riss ein Stück Stoff von seinen Ärmel und legte ihn um ihren Oberarm, jede noch so kleine Berührung verursachte ein stärkeres Brennen. Lwaxa kniff die Augen zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Vráin hatte sie gewarnt, dass es nun weh tun würde und das tat es auch. Einen kurzen Aufschrei konnte sie nicht zurückhalten, es schmerzte höllisch. Ihr Blick wurde immer unklarer und die Geräusche immer dumpfer. Ohne es verhindern zu können, schlossen sich ihre Augen.
Vom Schmerz benommen, spürte sie nur kurz und kaum vernehmbar den Druck den Vráin?s Arme ausübten um sie hochzuheben. Sie wusste, dass ihre Augen geschlossen waren und doch sah sie ihr ungeborenes Kind. Als wenn nichts wäre, kein Kampf, keine Imperialen, rein gar nichts, nur ihr Kind. Langsam verschwand das dumpfe Geräusch das sie wie ein Nebel umgab und ihre Augen konnten wieder selbstständig blinzeln. Nur kurz hörte sie nochmals den vorhandenen Kampf auf der Promenade, als das Geräusch von zuzischenden Schleusen erneut zu vernehmen war. Ihr Blick wanderte um sich und mehrere Stimmen ertönten. Wenig später fand sie auf einer Liege wieder, neben ihr stand Vráin, dessen Hand sie festhielt vor Angst. Auf der anderen Seite legte eine junge Frau ihre Hand auf ihren Bauch. Lwaxa schloss die Augen, ihr Körper wurde eiskalt, sie spürte das sie fror, doch ihr Kopf schien beinah zu glühen. Es musste an der Verletzung liegen. Das Zittern ihrer Muskeln konnte sie nicht unterbinden und ein Gefühl von Scham und Pein stieg in ihr auf, so hilflos und verletzt vor eigentlich fremden Menschen zu liegen.
...mehr ahnend als wahrnehmend steht sie vor mir, die Gestalt deren Macht es vermag Leben zu nehmen und zu erschaffen. Nur ein Augenblick und die Schwärze umgibt mich, ich kann mich nicht bewegen und doch fühle ich mich schwerelos... treibend. Doch es ist nicht still, metallische Schläge, widerhallen in meinem Kopf, Schlachtrufe, das zehren von Körpern, der Geruch von Asche, Schweiß und Blut liegt in der Luft. Bewegungsunfähig muss ich es ertragen, bis etwas an mir reißt, meine Seele bis ins Mark erschüttert und es langsam wieder heller wird...
Blinzelnd wachte Lwaxa aus der Narkose auf. An den kantigen aber doch weichen Gesichtszügen erkannte sie Vráin?s Gesicht. Er lächelte über beide Ohren und zwinkerte ihr zu. Noch konnte sie seine Gesten nicht deuten. Langsam, sehr langsam kam Lwaxa zur Besinnung und realisierte das kleine Geschöpf in Vráin?s Armen. Vorsichtig reichte er es Lwaxa. Lächelnd und überwältigt betrachtete sie ihre Tochter. Die kullernden großen Augen und das leise gebrabbel ihrer Babystimme. Vráin verschwand zu einem der Medidroiden, als er zurück kam, war er verändert ? aber er lächelte. Er setzte sich langsam zu den beiden Schönheiten auf die Bettkante und beobachtete die beiden einfach nur. Nach einer Weile des Genießens sah Lwaxa Vráin bestimmend an und flüsterte. Venia. Venia soll sie heißen. Nickend stimmte er zu. Vráin hatte eh kein Mitspracherecht. Er war weder der Vater noch ein Verwandter. Eigentlich war er nur ein Schnitter. Ein Schnitter im Auftrag von Lwaxa. Doch er hatte sich schon vor langer Zeit in sie verliebt. Schon vor der Zeit, als sie dem Rat beitrat. Er sah sie immer als unerreichbar. Sie war die Frau, die er auf einen Thron stellte. Sie war die einzige im neuen Rat, die die Traditionen wahrte, sie fortsetzte. Doch der Rat stellte sich gegen sie. Ihr eigener Mann. Lwaxa hatte es nie leicht. Sie war die einzige Chiss im Orden der schwarzen Sichel. Die einzige Frau seit der Gründerin. Man hätte es wissen sollen, den Gerüchten nur einmal Ohr schenken. Aber das spielte nun keine Rolle mehr. Nun gab es nur noch Lwaxa und ihn. Er brachte Lwaxa ins Exil. Der Orden hatte es auf das Ungeborene abgesehen.
Mittlerweile waren sowohl Lwaxa als auch Venia seelenruhig eingeschlafen und Vráin betrachtete die beiden. Nun hatte er es geschafft, er hatte seine Familie gerettet. Schon während Lwaxa?s Schwangerschaft baute er eine Beziehung zu der Kleinen auf ? es war selbst für ihn unbeschreiblich. Er hatte es geschafft Lwaxa zu überzeugen in Sicherheit gebracht zu werden. Dagor war dem Orden verfallen, er hatte den Rat dazu angestiftet seine eigene Frau zu foltern. Die Spuren dieser Folter sah man Lwaxa noch immer an. Bis gestern war nicht mal sicher, dass Venia gesund auf die Welt kam. Der Medidroide befürchtete das Lwaxa nach der Entbindung die Nacht nicht überstehen würde, doch sie tat es. Es war nur eine Frage der Zeit wie lange sie am Leben blieb.....
25 Jahre später...
Vor 10 Jahren ist Venia?s Mutter an Organversagen gestorben. Auswirkungen der Folter ihres ehemaligen Ordens. Von alledem weiß Venia jedoch nichts. Sie wuchs bei Vráin behütet auf. Das wahre Verhältnis zwischen Vráin und ihrer Mutter kennt sie ebenfalls nicht. Sie ist in dem Glauben aufgewachsen, dass Vráin ihr leiblicher Vater ist. Es fiel ja auch nicht auf, dass dem nicht so war. Venia war ein Mischlingskind, das Aussehen hatte sie jedoch größtenteils von ihrer Mutter geerbt. Vráin sorgte gut für Venia, es war ein richtiges Vater ? Kind Verhältnis. Er versprach Lwaxa am Sterbebett, nie auch nur ein Wort über den Orden der schwarzen Sichel zu verraten. Venia sollte vor all dem geschützt bleiben. Vráin und Lwaxa konnten und wollten sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Venia in die Hände von Dagor kam. Das Universum war groß genug um dem aus dem Weg zu gehen. Als Lwaxa starb zog es Vráin mit Venia nach Bastion, dort konnte man das meiste Vermögen machen. Vráins Bruder war Barbesitzer, er hatte einige Bar?s und mehrere Casinos. Das kam Vráin ganz gelegen denn dort würden er und Venia nicht sonderlich auffallen. Und so kam es das Venia im Casino de
Lwaxa. Benannt nach ihrer Mutter und geführt von ihrem Vater. Venia hilft dort aus, wo sie gebraucht wird, was jedoch meistens an der Bar ist.....