Dave Filoni ist ein ziemlich kreativer Kopf und emsiger SW-Fan, allerdings glaube ich, dass sein Stil manchmal zu viel des guten ist (z.B. hätte er George Lucas die Maul-Wiederbelung nicht durchgehen lassen dürfen, und manche TCW- und Rebels-Folgen glänzen durch ihre anspruchs - und plotlose Gestaltung). Dass Problem liegt mMn hauptsächliche darin, dass man sich bei Lucasfilm zu sehr auf Kinderserien fokussiert und dabei unglaublich viel Potenzial für gutes, anspruchvolles Storytelling verschwendet; dabei hat der Umbara-Arc in TCW wunderbar gezeigt, dass man auch für ein älteres Publikum wunderbar Star Wars machen kann (eine Umbara-Folge hat sogar ein FSK 16!). Dass kann gerne eine Realserie sein, aber dann bitte nicht von Filoni, dessen Stärken eindeutig in der Animation liegen, sondern lieber von Gareth Edwards, der mit Rogue One wunderbar brilliert hat.
Ein Beispiel für Filonis "Fehltritte" ist mMn Thrawns Rebels-Auftritt, der viel zu einseitig ist (großer blauer Oberbösewicht mit dämonischen Augen, der schlauer ist als der Rest) da Thrawn im von Rebels vorgegebenen Format nur so funktionieren kann. In Staffel 3 wird er als kaltblütig (man denke an die Szene, in der Batonn erwähnt wird; der Speederbike-Saboteur richtet sich selbst hin, indem er sein sabotiertes Werk vorführen muss), unmoralisch (der Einsatz von verbotenen Killermaschinen bei der Suche nach der Rebellenbasis) aber vor allem als nicht effizient genug (z.B. dass er die Manipulation seiner Sternenkarten nicht bemerkt bzw. nicht einmal ein Backup erwähnt und erst Kallus' Wink mit der Holzblockhütte braucht) sein kann. Thrawn verdient aber wesentlich mehr, Timothy Zahns Buch zeigt sehr geschickt Thrawns komplexen Charakter und seine Grundmotivation, in Rebels kommt das zu kurz weil es ersten den zeitlichen Rahmen sprengen und zweitens den Anspruch (Kinderserie!!!) überfordern würde. Filoni legt Thrawn für Rebels zu viele Fesseln auf, weswegen sein Auftritt auf ein/zwei Folgen im Rahmen eines Cameos hätte beschränkt werden sollen. Thrawn als Prota/Antagonist einer Realserie wäre dagegen ideal, man könnte ideal einen kleinen Nebenplot für ihn mitlaufen lassen, was bei Rebels halt nicht geht.