Du schriebst doch, dass dir die Szene vor dem Ansehen der verlinkten Videos noch gut gefallen hatte?
Hatte sie auch. Ich habe sie mir nicht Bild für Bild angesehen und von daher hat sie mir anfänglich gut gefallen und vom Stil her gefällt sie mir sehr gut, jedoch ist ihre Umsetzung, wie die Analyse eben aufzeigt, sehr schlecht.
Ich kann da meine Subjektivität nicht von lösen. Wenn da gravierende Fehler aufgezeigt werden und das ist für mich z. B. eine Öffnung des Körpers zum Gegener hin oder das Entfernen einer Waffe um einen Choreographiefehler zu vertuschen, dann wirkt sich das negativ auf den Eindruck aus, den ich von dieser Szene habe. Ich will mir das dann auch nicht schön reden, dann das wäre es für mich.
Ich kann mit vielem gut Leben, was an Star Wars unrealistisch ist, aber das sind keine Ungereimtheiten oder physikalische Ungenauigkeiten. Diesen Anspruch habe ich an Star Wars natürlich nicht.
Aber wenn ein Schwertkampf für ein Millionen $ Film inszeniert wird, darf man doch eigentlich davon ausgehen, dass er ansatzweise realistisch ist.
Ich kann mit Reys Trainingssequenz auf Ach-To z. B. sehr gut leben. Denn ich erwarte von ihr nicht, dass sie eine perfekte Schwertkämpferin ist. Wie auch, sie bringt es sich ja selber bei.
Dann möchte ich ihren Trainingsstand aber auch im Kampf so wiedergespiegelt sehen indem sie sich z. B. öfter der Macht bedient, wie in VII um aus einer lebensbedrohlichen Situation zu kommen, oder dass die nicht unbeschadet aus dem Kampf geht oder sie mehr Hilfe bekommt.
Das passt in meinen Augen leider nicht zusammen.
Meine eigene Sicht auf die Filme bleibt von derlei Ausführung unberührt.
Ich brauche niemanden, der mir aufzeigt, wo genau die Schwächen und Fehler eines Filmes liegen (auf dass ich diese fortan in derselben Weise betrachte) sondern entscheide selbst, ob ich mir den Zauber einer (für mich) gelungenen Illusion bewahren möchte, oder sie dem Anspruch minutiöser Analysen irgendwelcher selbsternannter Experten opfere.
Am ehesten noch entlockt es mir ein (betroffenes) Lächeln, wie ernst manche Fans sowohl sich selbst, als auch die Filme nehmen. (Nicht auf dich gemünzt!)
Das ist schön für dich, bei mir ist es, wie oben beschrieben, eben anders.
Mein Verlangen, eine (höhere) Wissenschaft aus diesen Filmen zu machen, hält sich daher stark in Grenzen. (So hoch ich SW in emotionaler Hinsicht auch schätze...vielleicht aber gerade deshalb. Nicht alle Bereiche des Lebens profitieren von einem peniblen Forschergeist ^^)
Geht mir ähnlich, aber ich setze mich gern mit solchen Fragen auseinander. Das hatten wir erst in irgendeiner profilnachricht: müsste es bei zwei Sonnen nicht auch zwei Schatten geben?
So etwas läd zum Phantasieren ein und ich kann mir das, wenn ich möchte, sogar physikalisch halbwegs zurecht biegen, wenn ich möchte.
Aber ein Fehler in der Choreographie bleibt für mich ein Fehler, auch wenn der Film mit Schnitt und Effekten darüber hinweg täuschen möchte.
Ich denke mir halt in der Szene: Jetzt hätte Rey tot sein müssen. Das kann ich nicht mehr übersehen. Das ärgerliche ist, dass man wahrscheinlich mit mehr Training oder einer einfacheren Choreographie eine viel bessere Szene hinbekommen hätte und es aus irgendwelchen Gründen nicht gemacht hat.
Ich glaube, ein bisschen mehr Selbstbewusstsein hinsichtlich deiner (ur)eigenen Vorlieben täte dir ganz gut. Du musst nicht erst im Strom anderer schwimmen, um Anrecht auf eine subjektive Meinung zu haben.
Ach, da brauchst du dir keine Sorgen machen. Meine subjektive Meinung ist lediglich sehr flexibel und verändert sich, je öfter ich die Filme sehe oder mich mit ihnen beschäftige.
Liebe Grüße!