Was macht Disney Falsch oder Richtig?

Ich bin mit Disneys Star Wars eigentlich zufrieden.

Die Sequels haben sie zwar (aufgrund des fehlenden großen Plans) verbockt, aber Rebels, The Clone Wars Season 7, The Mandalorian und Rogue One finde ich allesamt gut bis fantastisch.

Resistance habe ich mir nie angeschaut, Solo war in Ordnung.

Ich freue mich sehr auf die neu angekündigten Serien und denke, dass diese das Potenzial haben, Disney aus dem ST-Schlamassel zu ziehen – sofern die richtigen Personen dafür verantwortlich sind. Meiner Meinung nach sind das Favreau, Filoni und eventuell George Lucas, sofern er etwas Mitspracherecht bekommt.

Wie die High Republic insgesamt wird, darf man noch abwarten. Ein paar Meinungen zur Epoche gibt es ja schon.

Ich vermute mal, Disney kommt bei mir deshalb so gut weg, weil ich nie im Alten Kanon unterwegs war und somit nicht verstehen kann, was sie dort für "Schaden" angerichtet haben.
 
Zunächst einmal: Angenehmer Thread und eine gute Idee.

Ich will schon seit Tagen antworten, finde aber keine Zeit für einen ausführlichen Beitrag. Daher in Stichworten von meiner Seite aus:

Positiv:
  • Die Produktion einer Sequel-Trilogie (Narratives Gewicht, Reichweite, Re-Introduktion)
  • Die Skywalker-Saga mit Episode IX abzuschließen statt noch ewig weiter Episoden zu erzählen
  • Das Transkanonisieren von Inhalten aus dem Alten Kanon (ein Name reicht oft schon, um ein warmes Schmunzeln im Gesicht zu haben und sich seinen Teil zu denken)
  • Das SW-Feeling wird auch unter einer neuen Produktionsgruppe sehr gut transportiert (Bsp: Inszenierung des Themas „Hoffnung“)
  • Sich von dem Filmkonzept langsam lösen und viele Serien konzipieren/produzieren
  • Die Optik der ST war nicht weniger als der Wahnsinn; ich habe erst hinterher gemerkt wie sehr ich SW auf diesem audiovisuellen Niveau gebraucht hab (*sabber*)
  • Das Erwecken von Animationsfiguren zur Live-Action-Version (z.B. Ahsoka Tano, Bo-Katan Kryce)

Negativ:
  • Das Zuvielwollen (es soll allen gefallen und will dramatisch, ernst, albern, nostalgisch und mutig zur gleichen Zeit sein)
  • Dass obwohl so viel Zeit und Budget zur Verfügung steht teilweise sehr faul geschrieben (und dann auch gedreht) wird (z.B. der Funkturm auf Exegol, wo ein Schutzschild als Erklärung für einen Bodenangriff gereicht hätte)
  • Die Außendarstellung in Sachen Ankündigung und Produktion selbst (gefühlt werden ständig Leute gefeuert und Regiestühle neu besetzt)
  • Zu Beginn hat mich das Worldbuilding in Sachen bekannter Alienrassen gestört; dies ist mittlerweile aber viel besser (z.B. in The Mandalorian)
  • Das politische Erzählen der Prequels ist so gut wie komplett weg und man fokussiert sich fast nur noch auf emotionale Narrative (wie Zusammenhalt oder Hoffnung) oder OT-Motive
  • Das mMn übermäßige bzw. an Fingerspitzenfühl mangelnde Einbinden von realpolitischem Zeitgeist à la „Amylyn Holdo“ oder „Rose Tico“
  • Charaktere sehen - analog zum 80er Boba Fett - oft cool aus (z.B. Captain Phasma oder Ritter von Ren), machen aber in meinen Augen zu wenig in Relation zu ihrem Marketing-Level und ihrer Coolness
  • Unclevere bzw. sexistische Aussagen wie „Die Macht ist weiblich.“ statt beispielsweise „Die Macht ist auch weiblich!“
 
Ich finde es mittlerweile unglaublich schwierig mir da eine Meinung zu bilden. In erster Linie wahrscheinlich weil ich mich zu viel in den SW-Communitys auf Twitter herumtreibe, wo sich Narzissten in ihren Thinktanks mit ihrer Propaganda gegenseitig heranzüchten.

Aber ich denke das bringt mich auch schon an den Punkt der mich an der Disney Ära am meisten stört: Die Kommunikation. Denn ich denke das die vielen Fan-Fraktionen die es mittlerweile gibt, nicht so arg im Klinsch miteinander liegen würden, wenn auch Seitens Disney und Lucasfilm eine klare Linie kommuniziert werden würde die auf Respekt, Verständnis und vor allem auch Professionalität beruht. Dann würden sich vielleicht auch die Fans das ein oder andere Scheibchen von dem Verhalten abschneiden, das sie vorgelebt bekommen (hoffe ich zumindest).
Aber wenn man so mitbekommt wie sich selbst Lucasfilm Mitarbeiter teilweise äußern... Professionell ist das nicht.

Wenn „Star Wars“ eine Person wäre, würde ich sie momentan in Therapie schicken und vielleicht darüber nachdenken Ritalin zu verschreiben.
 
Ich bin ebenfalls gespalten.
Da durch Disney so viele verschieden Menschen an den Projekten mitarbeiten und ihre Ideen einfließen lassen sollte wohl für jeden etwas dabei sein.
Ich verabscheue die Sequel Trilogie und werde die wohl nie wieder anrühren, aber Rogue One und Solo wahren hervorragend und sollte ich demnächst mal wieder einen kompletten Star wars Marathon (bis EP6) machen, werden die beiden zwischen 3 und 4 laufen.
Auch mit den Serien scheint Disney alles richtig zu machen, zwar unterstütze ich Disney+ noch nicht, aber Mandalorian sieht sehr gut aus, wenn Obi Wan und kommende Serien genauso gut werden wird sich das aber ändern.
Was Bücher angeht muss ich noch gucken ob die was taugen, aber da wird es wohl wie bei den Filmen sein, etwas Ramsch aber auch einige gute sachen.
Denke Disney wird das schon irgendwie schaukeln, das einzige was ich denen ankreide noch ist das sie die Lizenz für Spiele nur an einen Publisher geben, erst E$A und jetzt bald scheinbar Ubischrott.
Einfach jedem Publisher der will eine geben, mehr Geld müsste Di$ney doch gefallen und man hat dann eine größere Auswahl an Games.^^
Naja, ich habe mich aber auch damit abgefunden das mir nicht mehr alles gefallen wird, da wahrscheinlich auch mehr Schwachsinn kommen wird.
 
Was die ST angeht, muss ich gestehen, dass ich diese Filme direkt nach dem Kinobesuch ziemlich gelungen fand und auch entsprechend positiv bewertet habe. Nach dem jeweils ersten Kinobesuch, wohlgemerkt. Doch je mehr ich mich tiefer mit diesen Filmen auseinandersetze, desto weniger mag ich sie. Episode 7 finde ich inzwischen ganz in Ordnung (Rey ist auch da schon eine ziemlich klare Mary Sue, man hätte aber noch was gescheites draus machen können), Episode 8 habe ich nach kurzer Zeit die Bluray wieder verkauft und Episode 9 möchte ich am liebsten komplett vergessen. Für mich persönlich endet die Skywalker Saga mit Episode 6, die Sequels haben nie stattgefunden.
Ganz anders hingegen empfinde ich die Serien. Ich bin mit Clone Wars aufgewachsen und liebe die Serie. die 7te Staffel ist ein Meisterwerk, genauso beide Mandalorian Staffeln. Nachdem ich gestern noch die erste Folge von The Bad Batch gesehen und dieser eine 9.5/10 gegeben habe, habe ich eine Konstante gefunden, die dafür sorgt, dass mir Disney Star Wars gefällt: Dave Filoni. Der Mann ist ein Genie. Er IST Star Wars, mehr als alle anderen Menschen bei Disney zusammen. Der Tag, an dem Dave Filoni aufhört Star Wars zu produzieren, wird ein dunkler Tag für unser geliebtes Franchise werden.
Also um die Eingangsfrage des Threads stark vereinfacht zu beantworten:

Was macht Disney richtig: Dave Filoni (und Jon Favreau).
Was macht Disney falsch: So ziemlich der ganze Rest.

(Ich beziehe mich hier auf die Filme und Serien. Comics, Romane und Spiele sind ein Thema für sich.)
 
Wusste nicht wo es besser passt als hier.

Aber dass :
Macht Disney auf jeden Fall noch Unsympathischer als es ohnehin schon ist.

Da stirbt tatsächlich jemand in einen ihrer parks wegen einer allergie die durch falsche Ausweisung der Lebensmittel aufgetreten ist. Und die Hinterbliebenen dürfen Disney dafür noch nicht einmal verklagen weil es im kleimgedruckten beim abschließen eines Disney+ steht dass du es nach Einwilligung der nutzungsbedingungren nicht mehr darfst.

Ultra scum move.
 
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