Der Unterschied ist aber nicht zu vernachlässigen. Antikriegsfilme nehmen eine Antihaltung ein in dem sie ein negatives Bild vom Krieg zeichnen. Dementsprechend werden sie vom Militär gehasst. Kriegsfilme, wie etwa Pearl Harbor, werden vom US Militär unterstützt und dienen als Propagandamaschine und Werbefilme. Der Kriegsfilm soll Spass machen und junge Menschen für den Militärdienst begeistern und das kannst du ja wohl kaum mit dem Anitkriegsfilm, der dafür sorgen soll das man Krieg als wiederlich empfindet, auf die selbe Stufe stellen...
@Spaceball: Nein, stimmt. D. h., ich stimme dir zu, dass das nicht vernachlässigt werden sollte. Ich habe das zwar nicht eingehend verfolgt, aber nachdem, was auch ich dazu gehört habe (!! Das mit "Pearl Habor" hatte ich auch so mitbekommen gehabt !!), missfällt es mir ebenso, dass auf diese Weise Kriegs- (und NICHT Antikriegs-) Szenarien verwendet werden, um z. B. bei jungen Amerikanern ein falsches und verharmlostes Bild des Krieges selbst zu skizzieren, damit das US-Militär immer ausreichend Nachwuchs für ihre Grundwehrausbildung erhält. Ist doch auch verständlich! Eine Armee braucht doch eine ausreichende dichte Personaldecke für den Verteidigungsfall! (Was kann man denn da dafür, dass eine militär-strategische Lehrweisheit wohl sinngemäß lautet: "Angriff ist die beste Verteidiguung"?
)
Nur hatte ich Lains Hinweis auf die Antikriegsfilm-Thematik in Haldemans Buch so nicht verstanden und hatte ergo damit auch nicht gemeint, dass das
GRUNDSÄTZLICH vernachlässigt werden sollte.
Lains Hinweis darauf hatte ich eher so interpretiert gehabt, dass dort gemeint ist, dass Antikriegsfilme, wie man sie in ihrer sehr eindeutigen "Antikriegshaltung" von früher (70er - 80er Jahre) her kennt, heute offenbar so nicht mehr funktionieren, weil wohlmöglich nicht mehr ankommen. Lain hat dafür den etwas flapsigen, aber auich nach meinem Dafürhalten stimmigen Begriff "ausgelutscht" verwendet!
Aber gerade deshalb habe ich das Beispiel "Starship Troopers" (hier vor allem den Film von Paul Verhoeven nach der Kurzgeschichte von Heinlein) aufgegriffen, den ich ganz gut fand.
"Starship Troopers" hat für mich einen eindeutig zwei- oder mehrdeutigen, ironischen bis sarkastischen Erzählstil. Man spürt gut, dass der Film die darin berichteten fiktiven Ereignisse an vielen Stellen nicht ernst nimmt und somit unterschwellig infrage stellt. Dennoch kann man den Film auch gleichsam gut und gerne als "Propaganda für den Kriegs- und Militärdienst" durchgehen lassen (wenn man will -
)! Na ja, und ob seiner "Kriegs-Action" macht er als "Action-Film" letztlich eine gute Figur!
Darin sehe ich IMO ein gutes Beispiel dafür, wie man einen mitreißenden Action-Film so umsetzen könnte, dass er viele verschiedene Meinungs- und Themengebiete streift.
Das ist doch ein schöner Gedanke, oder nicht - ein "Einigungs-Gedanke"?
Somit war es hier "nur" darum gegangen aufzuzeigen, dass Scott seinen "Forever War"-Film durchaus so aufziehen könnte, dass er eher den moderneren Ansprüchen von Kriegs- oder auch Antikriegsfilmen entspricht. Nicht mehr - und aber auch gewiss nicht weniger!
...Ich halte es da eher mit Francis Ford Coppola, der mal sagte, dass alle Kriegsfilme auch Antikriegsfilme seien.
Ein schönes Zitat - was allerdings vielleicht auch noch aus Zeiten stammt, als diese beiden Thematiken kaum trennbar waren.
Doch es gibt m. E. inzwischen ausreichend Beispiele dafür, dass man Krieg und Kriegsszenarien in Filmen auch so sehr verharmlosen kann, dass man ihnen ihrer Wirkung nach tatsächlich Kriegs-Befürwortung unterstellen könnte!
...Dieses Buch hat den Cyberpunk geprägt. Heute natürlich alles kalter Kaffee weil vieles von dem was in dem Buch als Zukunftstechnologie beschrieben wird, heute gang und gebe ist...
Danke für den kleinen Erläuterungsexkurs!
...Lain will keine Neuverfilmung sondern eine Verfilmung des Romans...
, habe ich da tatsächlich zwei Begriffe durcheinander gewürfelt? Sorry, der Begriff ist wohl tatsächlich etwas zu schwammig! Mit "Neuverfilmung" hatte ich an sich auch eine "moderne Filmfassung" von Michael Endes Buch gemeint gehabt und nicht etwa ein "Remake" der Filme von Petersen, Miller oder MacDonald.