Lord Barkouris
Darth Aggregate
@Tarabas:
Also - auch was Dich betrifft vorweg der Hinweis: Auch wenn Du zur Generation gehörst, die die OT nicht vorweg oder als "erstes und einziges SW-Trilogie-Werk" gesehen haben, ist mir deshalb Deine Meinung so okay und wichtig, ich respektiere sie bzw. Dich.
Man könnte es so ausdrücken, dass ihr "Jüngeren" ja nichts dafür könnt, in dem Fall zuerst die PT gesehen zu haben.
Wobei ich allerdings für Euren Respekt ggü. den Älteren, bei denen das anders ist - bzw. die Möglichkeit, solchen überhaupt entwickeln zu können den Hinweis wichtig finde:
Es ist etwas völlig anderes, die OT zuerst gekannt zu haben, als die PT und OT in der richtigen Reihenfolge gesehen zu haben (also so, wie sie von GL gedacht ist: EP I, II, III und dann eben EP IV, V und VI). Da ich mich trotz meines "Zwischenalters" mit zu den Älteren zähle (habe halt meinerzeit die OT auch eben zuerst gesehen gehabt), mag es zwar etwas schwer verständlich sein, aber ich gehöre zu jenen, die eigtl. eher dazu tendieren - wenn es um eine solche Frage ginge - anderen zu raten, die OT vor der PT anzuschauen.
Das mag absurd klingen, weil es ja gerade anders gedacht ist, geht aber IMO auch vor allem deshalb, weil die OT immer die "älteren" Filme bleiben werden - verbesserte Bild-Qualität hin oder her!
Bei Fans wie Dir wird das wahrscheinlich keinen Sinn mehr machen, weil bei Dir eben immer die Ereignisse und Informationen der PT beim schauen der OT im Hinterkopf präsent sein werden.
Und das ist dann auch okay so, auch wenn ich es persönlich schade finde. Denn die Filme der OT haben eine sehr eigene, innere Kraftaustrahlung, die verstärkt wird, wenn man die PT nicht kennt (was allerdings was das betrifft natürlich logisch, wenn nicht gar wahrscheinlich von GL berücksichtigt worden sein könnte: In sofern VERTEILT sich jetzt diese Kraftausstrahlung auf insgesamt sechs statt nur die "älteren" drei Filme!!!)
Was nun ROTS anbetrifft, kann ich zuerst einmal festhalten, dass es mit mit den Cutcenes ebenso geht wie Dir! Szenen, wie z. B. die Hinrichtungsszene von Shaak Ti durch Grievous hätte ich mir auch im Film seinerzeit gewünscht gehabt.
Nichts desto trotz verstand ich aber gerade bei ROTS, weshalb GL sich dagegen entschied, diese Szenen drinnen zu lassen. Wenn man nur eine Szene beim Schneiden gegen eine andere austauscht, erhält die erzählte Handlung bzw. Geschichte des Films eine entweder ganz andere Richtung bzw. Wirkungsweise - oder verändert grundlegend die Dynamik, wie der Film erzählt ist. (Das ist mir z. B. ganz stark seinerzeit aufgefallen gewesen bei ANH im Unterschied zwischen der Original-Kinofassung und der Special Edition - kurz SE abgekürzt! In der ANH-SE-Version war z. B. ja endlich die Szene mit drinnen, wo Han Solo auf Tattooine vor dem Rasenden Falken auf Jabba the Hutt trifft. Ungeachtet dessen man natürlich als Fan der Filme sich gefreut hat, dass nun solche Szenen endlich mit drin waren - GL hatte sie ursprünglich aus Gründen der fehlenden tricktechnischen Umsetzung nicht mit reinnehmen können - habe ich mich aber lange gefragt, weshalb der ganze Film plötzlich irgendwie 'langatmiger' auf mich wirkte, als zuvor. Und schließlich kam ich drauf: Es war klar diese Szene, welche nun sozusagen noch einen zusätzlichen Erzählbogen nahm bzw. spannte bzw. Erzählzeit dem Film schlichtweg hinzufügte. Dieser Umstand veränderte absurderweise für mein Empfinden die gesamte Dramaturgie des Films im Hinblick auf seine Erzähldynamik, welche dadurch nur etwas zähflüssiger wurde.
In sofern hatte ich vor allem die Entscheidungen, wie man ROTS später im Endschnitt beließ - also ohne die teilweise schönen Cutcene-Ideen, die sie draussen belassen hatten - gut befunden, denn ich finde die Erzähldynamik von ROTS insgesamt trotz seines hohen Tempos ganz hervorragend.
Es ist fast ein wenig schade, dass ich Dir das natürlich so rein verbal theoretisch nur mitgeben kann. Es wird für Dich wahrscheinlich nicht nachvollziehbar sein und ich kann eigtl. nur hoffen, dass sie vlt. irgendwann mal eine tolle BD-Version von ROTS herausbringen, in der man sich mal bestimmte Szenen in einem anderen Schnittzusammenhang anschauen kann. (So etwas ähnliches hatten sie mal auf einer der Harry Potter-DVDs gemacht gehabt: Dort konnte man in einer Art "Mini-Schnittprogramm" Szenen aus dem Harry Potter-Film selbst zusammenstellen o. s. Ä. Jedenfalls fand ich das eine gute Möglichkeit, um zu sehen bzw. den Zuschauern zu zeigen bzw. zu verdeutlichen, was es heißt, wenn sich bei drei Szenen alleine durch den Austausch einer vierten Szene gegen eine andere deren gesamter Zusammenhang untereinander völlig verändert. Du wärst überrascht, was das für Auswirkungen haben kann. War ich auch! Denn zuvor hatte ich auch immer gedacht: "Ach Gottchen, was soll denn da eine kurze Szene groß verändern, wenn man die austauscht oder gar hinzufügt...")
Was nun General Grievous selbst anbetrifft, ging es mir anfänglich auch ein wenig da wie Dir: Im Grunde überlegt man einige Male, was man eigtl. mit dieser Figur anfangen soll. Ist sie nicht zuviel im Film, stielt sie nicht Figuren wie Dooku/Tyranus gar die Show?
Und zugegeben - Grievous mag sozusagen als "Vorausschau bzw. -weisung auf Anakin Skywalkers Schicksal als Darth Vader" (deshalb wahrscheinlich dieses asthmatische Herumgeröchel von Grievous) etwas dick aufgetragen gewesen sein, aber letztlich stört er mich eigtl. in ROTS denn dann auch wieder nicht genug, um ihn nur als unsinnig oder fehl am Platz betrachten zu können bzw. zu wollen.
Nein, er macht schon durchaus Sinn und eigtl. bin ich eher gar froh, dass im Gegensatz zu eher zu belächelnden "Masken" wie Vizekönig Nute Gunrey hier ein eher härterer und rauerer Kriegsgegner der Klon-Kriege hinzugefügt wurde. Klar, das mag in ROTS selbst vlt. nicht ganz so gut hervortreten bzw. zum tragen kommen, aber was das betrifft leistet auch TCW zusätzlich im Nachhinein betrachtet hervorragende Arbeit, da General Grievous hierdurch als der eigentliche, militärische Anführer der separatistischen oppositionellen Armeetruppen gegen die Republik in den Klon-Kriegen hervortritt.
Sehr schön finde ich z. B. da auch die TCW-Folge(n), in denen Kit Fisto sozusagen in Grievous "Allerheiligstes" vordringt und auf diese Weise Grievous stärker und besser noch charakterisiert wird.
Es mag sicherlich durch ROTS selbst in der Charakterisierung Grievous vlt. tatsächlich manches zu Wünschen übrig bleiben, aber zumindest kommt er wie ich finde dennoch dafür ganz gut rüber.
Vergleichbar mit AOTC finde ich abschließend ROTS eigtl. überhaupt nicht. AOTC funktioniert als Film auf einer eigtl. völlig anderen Basis - weshalb ich AOTC in sofern nicht etwa weniger mag: Ich finde, das AOTC noch im Vergleich zu TPM der weitaus gelungenere Spagat zwischen filmischer Storyerzählung und Tricktechnik ist. Während mir in TPM an manchen Stellen Effekthascherei (also Trickeffekte und Kampfchoreographien usw.) im Verhältnis zum übermittelten Informationsgehalt durch Bilder und Handlung weitaus unausgeglichener erscheint, hat AOTC hier eine wirkliche tolle, filmische Balance.
Zwar mag anfangs noch die Verfolgungsjagd zwischen Skywalker, Kenobi und der Kopfgeldjägerin ein wenig sehr effekthaschend rüberkommen, doch danach findet der Film IMHO schnell eine gelungene Ausgeglichenheit was das betrifft. Ein Manko von AOTC war für mich indes immer eher ein Inhaltliches und schlug sich für mich in dieser all zu naiven Liebelei zwischen Anakin und Padmé nieder - vor allem, was Padmés Charakter anbetraf.
Klar hätte und könnte ich - und hatte ich hier in PSW auch schon - durchaus weitaus herbere und härtere Kritik anbringen, was AOTC betrifft! Doch dann beträfe diese nicht AOTC alleine als Film, sondern die gesamte PT: Bis heute finde ich irgendwo eben auch, dass GL sich leider inhaltlich was die Story betrifft etwas verschätzt hat. Letztlich erzählt GL eigtl. sozusagen in diesen weiteren drei Filmen eine Story, welche besser doch wieder eher noch auf sechs Filme hätte ausgelegt sein sollen.
Alleine der gesamte eigentliche Klon-Kriegs-Handlungsrahmen setzt für mein Empfinden viel zu spät ein (am Ende von AOTC) und mit der Handlungsbogen-Spannung in TPM über Anakins Kindheit holte GL IMHO viel zu weit sozusagen "zeitlich nach hinten hinaus" aus. Hätte GL - was er wie ich annehme aber gerade bewusst ob eines solchen Klischees zu vermeiden gesucht hatte - stattdessen Anakin als bereits jugendlichen Eingeführt gehabt - also sozusagen wirklich im direkten Vergleichsunterschied zu Luke Skywalker in ANH - hätte ich das vlt. gar besser gefunden und GL hätte danach auch mehr "Filmzeit" für die PT gehabt, sich mehr und verstärkt auf die Klon-Kriege konzentrieren zu können.
Aber nun steht die PT so, wie sie ist - und letztlich ist auch das okay, weil die drei Filme IMO auch im Vergleich mit so manchen anderen Kino-Spielfilmen heutiger Zeiten ganz hervorragende Filme sind.
In sofern - dieses ist meine Meinung und ich respektiere aber auch die Deinige:
TPM ist ja deshalb, weil ich an ihm für mich viele Kritikpunkte finde (Jar Jar Binks, Anakin als Kind, das Design der Naboo-Raumjäger, all zu lächerliche Kampfdroiden, ein "Boontha-Eve"-Rennen was eher wie ein all zu überlanger Werbespot für das nach TPM unweigerlich herauskommende Merchandising wirkte und zudem IMO bis heute nicht mit der tragisch-dramatischen Kraft einer Kult-Szene wie dem Ben-Hur-Wagenrennen mithalten kann usw.), nicht per se ein schlechter Film. Die Erzähldynamik in ihm finde ich z. B. ebenfalls sehr gut und gefälllt mir bis heute. GL hat darüber hinaus ein fantastisches Händchen für die Besetzung (Jake Loyd, Liam Neeson, Ewan McGregor) bewiesen, die so manche inhaltlichen Schwächen dank ihrer Darstellungspräsenz und -Qualität wettzumachen vermögen usw. Und natürlich ist die Endduell-Choreographie zwischen Jinn, Kenobi und Maul ganz fantastisch geworden und bis heute ein echte Hingucker und eines der IMO wahren Highlights des Films. (Entgegen so mancher Unkenrufe finde ich auch durchaus, dass Darth Maul wirklich gut rüber kommt - auch aber zuletzt ein Dank, den man an Ray Parks wirklich schöner Darstellungsweise dieser Figur richten kann??? - was allerdings bis heute nichts an meiner Ansicht dazu ändert, dass Mauls Charakter wie ich finde doch dennoch all zu flach geraten war!!!)
ROTS ist deshalb nun auch nicht etwa der Film der PT, der nicht auch Kritik vertragen oder sich gefallen lassen müsste - wahrlich nicht! Sicherlich hätte man in ihm das eine oder andere noch besser machen können.
Doch ich finde eben auch, dass das bei ROTS schwerer noch zu sagen ist, als bei den ersten beiden Filmen! Der Unterschied bei uns beiden mag vlt. auch dabei darin liegen, dass es mir einfach vor allem darauf ankommt, dass der vermittelte Inhalt eines Films mich ausreichend überzeugt, ich ihm gut folgen kann und er in sich stimmig und rund ist, so dass er Sinn ergibt. Und was das betrifft finde ich ROTS einfach durch und durch gelungen - trotz oder auch gerade wegen seines erheblich hohen Erzähltempos!!!
Was ich an ROTS kritisieren könnte, ist die Geburt von Luke und Leia und das eigtl. nicht so richtig auf Anhieb nachvollziehbar wird, weshalb Padmé hierbei verstirbt. Wenn dabei dann aber sich die Mühe macht, um drei weitere Ecken zu denken, ist auch das soweit 'relativ' okay.
Filmisch aber betrachtet - heißt also, was die Umsetzung des Stoffes mit filmischen Mitteln und den Mitteln der Filmkunst bzw. -Methoden betrifft - finde ich ROTS einfach einen wirklichen tollen und toll gemachten Film, der IMHO es gar schafft, die ersten beiden Filme noch einmal zu toppen.
Also - auch was Dich betrifft vorweg der Hinweis: Auch wenn Du zur Generation gehörst, die die OT nicht vorweg oder als "erstes und einziges SW-Trilogie-Werk" gesehen haben, ist mir deshalb Deine Meinung so okay und wichtig, ich respektiere sie bzw. Dich.
Man könnte es so ausdrücken, dass ihr "Jüngeren" ja nichts dafür könnt, in dem Fall zuerst die PT gesehen zu haben.
Wobei ich allerdings für Euren Respekt ggü. den Älteren, bei denen das anders ist - bzw. die Möglichkeit, solchen überhaupt entwickeln zu können den Hinweis wichtig finde:
Es ist etwas völlig anderes, die OT zuerst gekannt zu haben, als die PT und OT in der richtigen Reihenfolge gesehen zu haben (also so, wie sie von GL gedacht ist: EP I, II, III und dann eben EP IV, V und VI). Da ich mich trotz meines "Zwischenalters" mit zu den Älteren zähle (habe halt meinerzeit die OT auch eben zuerst gesehen gehabt), mag es zwar etwas schwer verständlich sein, aber ich gehöre zu jenen, die eigtl. eher dazu tendieren - wenn es um eine solche Frage ginge - anderen zu raten, die OT vor der PT anzuschauen.
Das mag absurd klingen, weil es ja gerade anders gedacht ist, geht aber IMO auch vor allem deshalb, weil die OT immer die "älteren" Filme bleiben werden - verbesserte Bild-Qualität hin oder her!
Bei Fans wie Dir wird das wahrscheinlich keinen Sinn mehr machen, weil bei Dir eben immer die Ereignisse und Informationen der PT beim schauen der OT im Hinterkopf präsent sein werden.
Und das ist dann auch okay so, auch wenn ich es persönlich schade finde. Denn die Filme der OT haben eine sehr eigene, innere Kraftaustrahlung, die verstärkt wird, wenn man die PT nicht kennt (was allerdings was das betrifft natürlich logisch, wenn nicht gar wahrscheinlich von GL berücksichtigt worden sein könnte: In sofern VERTEILT sich jetzt diese Kraftausstrahlung auf insgesamt sechs statt nur die "älteren" drei Filme!!!)
Was nun ROTS anbetrifft, kann ich zuerst einmal festhalten, dass es mit mit den Cutcenes ebenso geht wie Dir! Szenen, wie z. B. die Hinrichtungsszene von Shaak Ti durch Grievous hätte ich mir auch im Film seinerzeit gewünscht gehabt.
Nichts desto trotz verstand ich aber gerade bei ROTS, weshalb GL sich dagegen entschied, diese Szenen drinnen zu lassen. Wenn man nur eine Szene beim Schneiden gegen eine andere austauscht, erhält die erzählte Handlung bzw. Geschichte des Films eine entweder ganz andere Richtung bzw. Wirkungsweise - oder verändert grundlegend die Dynamik, wie der Film erzählt ist. (Das ist mir z. B. ganz stark seinerzeit aufgefallen gewesen bei ANH im Unterschied zwischen der Original-Kinofassung und der Special Edition - kurz SE abgekürzt! In der ANH-SE-Version war z. B. ja endlich die Szene mit drinnen, wo Han Solo auf Tattooine vor dem Rasenden Falken auf Jabba the Hutt trifft. Ungeachtet dessen man natürlich als Fan der Filme sich gefreut hat, dass nun solche Szenen endlich mit drin waren - GL hatte sie ursprünglich aus Gründen der fehlenden tricktechnischen Umsetzung nicht mit reinnehmen können - habe ich mich aber lange gefragt, weshalb der ganze Film plötzlich irgendwie 'langatmiger' auf mich wirkte, als zuvor. Und schließlich kam ich drauf: Es war klar diese Szene, welche nun sozusagen noch einen zusätzlichen Erzählbogen nahm bzw. spannte bzw. Erzählzeit dem Film schlichtweg hinzufügte. Dieser Umstand veränderte absurderweise für mein Empfinden die gesamte Dramaturgie des Films im Hinblick auf seine Erzähldynamik, welche dadurch nur etwas zähflüssiger wurde.
In sofern hatte ich vor allem die Entscheidungen, wie man ROTS später im Endschnitt beließ - also ohne die teilweise schönen Cutcene-Ideen, die sie draussen belassen hatten - gut befunden, denn ich finde die Erzähldynamik von ROTS insgesamt trotz seines hohen Tempos ganz hervorragend.
Es ist fast ein wenig schade, dass ich Dir das natürlich so rein verbal theoretisch nur mitgeben kann. Es wird für Dich wahrscheinlich nicht nachvollziehbar sein und ich kann eigtl. nur hoffen, dass sie vlt. irgendwann mal eine tolle BD-Version von ROTS herausbringen, in der man sich mal bestimmte Szenen in einem anderen Schnittzusammenhang anschauen kann. (So etwas ähnliches hatten sie mal auf einer der Harry Potter-DVDs gemacht gehabt: Dort konnte man in einer Art "Mini-Schnittprogramm" Szenen aus dem Harry Potter-Film selbst zusammenstellen o. s. Ä. Jedenfalls fand ich das eine gute Möglichkeit, um zu sehen bzw. den Zuschauern zu zeigen bzw. zu verdeutlichen, was es heißt, wenn sich bei drei Szenen alleine durch den Austausch einer vierten Szene gegen eine andere deren gesamter Zusammenhang untereinander völlig verändert. Du wärst überrascht, was das für Auswirkungen haben kann. War ich auch! Denn zuvor hatte ich auch immer gedacht: "Ach Gottchen, was soll denn da eine kurze Szene groß verändern, wenn man die austauscht oder gar hinzufügt...")
Was nun General Grievous selbst anbetrifft, ging es mir anfänglich auch ein wenig da wie Dir: Im Grunde überlegt man einige Male, was man eigtl. mit dieser Figur anfangen soll. Ist sie nicht zuviel im Film, stielt sie nicht Figuren wie Dooku/Tyranus gar die Show?
Und zugegeben - Grievous mag sozusagen als "Vorausschau bzw. -weisung auf Anakin Skywalkers Schicksal als Darth Vader" (deshalb wahrscheinlich dieses asthmatische Herumgeröchel von Grievous) etwas dick aufgetragen gewesen sein, aber letztlich stört er mich eigtl. in ROTS denn dann auch wieder nicht genug, um ihn nur als unsinnig oder fehl am Platz betrachten zu können bzw. zu wollen.
Nein, er macht schon durchaus Sinn und eigtl. bin ich eher gar froh, dass im Gegensatz zu eher zu belächelnden "Masken" wie Vizekönig Nute Gunrey hier ein eher härterer und rauerer Kriegsgegner der Klon-Kriege hinzugefügt wurde. Klar, das mag in ROTS selbst vlt. nicht ganz so gut hervortreten bzw. zum tragen kommen, aber was das betrifft leistet auch TCW zusätzlich im Nachhinein betrachtet hervorragende Arbeit, da General Grievous hierdurch als der eigentliche, militärische Anführer der separatistischen oppositionellen Armeetruppen gegen die Republik in den Klon-Kriegen hervortritt.
Sehr schön finde ich z. B. da auch die TCW-Folge(n), in denen Kit Fisto sozusagen in Grievous "Allerheiligstes" vordringt und auf diese Weise Grievous stärker und besser noch charakterisiert wird.
Es mag sicherlich durch ROTS selbst in der Charakterisierung Grievous vlt. tatsächlich manches zu Wünschen übrig bleiben, aber zumindest kommt er wie ich finde dennoch dafür ganz gut rüber.
Vergleichbar mit AOTC finde ich abschließend ROTS eigtl. überhaupt nicht. AOTC funktioniert als Film auf einer eigtl. völlig anderen Basis - weshalb ich AOTC in sofern nicht etwa weniger mag: Ich finde, das AOTC noch im Vergleich zu TPM der weitaus gelungenere Spagat zwischen filmischer Storyerzählung und Tricktechnik ist. Während mir in TPM an manchen Stellen Effekthascherei (also Trickeffekte und Kampfchoreographien usw.) im Verhältnis zum übermittelten Informationsgehalt durch Bilder und Handlung weitaus unausgeglichener erscheint, hat AOTC hier eine wirkliche tolle, filmische Balance.
Zwar mag anfangs noch die Verfolgungsjagd zwischen Skywalker, Kenobi und der Kopfgeldjägerin ein wenig sehr effekthaschend rüberkommen, doch danach findet der Film IMHO schnell eine gelungene Ausgeglichenheit was das betrifft. Ein Manko von AOTC war für mich indes immer eher ein Inhaltliches und schlug sich für mich in dieser all zu naiven Liebelei zwischen Anakin und Padmé nieder - vor allem, was Padmés Charakter anbetraf.
Klar hätte und könnte ich - und hatte ich hier in PSW auch schon - durchaus weitaus herbere und härtere Kritik anbringen, was AOTC betrifft! Doch dann beträfe diese nicht AOTC alleine als Film, sondern die gesamte PT: Bis heute finde ich irgendwo eben auch, dass GL sich leider inhaltlich was die Story betrifft etwas verschätzt hat. Letztlich erzählt GL eigtl. sozusagen in diesen weiteren drei Filmen eine Story, welche besser doch wieder eher noch auf sechs Filme hätte ausgelegt sein sollen.
Alleine der gesamte eigentliche Klon-Kriegs-Handlungsrahmen setzt für mein Empfinden viel zu spät ein (am Ende von AOTC) und mit der Handlungsbogen-Spannung in TPM über Anakins Kindheit holte GL IMHO viel zu weit sozusagen "zeitlich nach hinten hinaus" aus. Hätte GL - was er wie ich annehme aber gerade bewusst ob eines solchen Klischees zu vermeiden gesucht hatte - stattdessen Anakin als bereits jugendlichen Eingeführt gehabt - also sozusagen wirklich im direkten Vergleichsunterschied zu Luke Skywalker in ANH - hätte ich das vlt. gar besser gefunden und GL hätte danach auch mehr "Filmzeit" für die PT gehabt, sich mehr und verstärkt auf die Klon-Kriege konzentrieren zu können.
Aber nun steht die PT so, wie sie ist - und letztlich ist auch das okay, weil die drei Filme IMO auch im Vergleich mit so manchen anderen Kino-Spielfilmen heutiger Zeiten ganz hervorragende Filme sind.
In sofern - dieses ist meine Meinung und ich respektiere aber auch die Deinige:
TPM ist ja deshalb, weil ich an ihm für mich viele Kritikpunkte finde (Jar Jar Binks, Anakin als Kind, das Design der Naboo-Raumjäger, all zu lächerliche Kampfdroiden, ein "Boontha-Eve"-Rennen was eher wie ein all zu überlanger Werbespot für das nach TPM unweigerlich herauskommende Merchandising wirkte und zudem IMO bis heute nicht mit der tragisch-dramatischen Kraft einer Kult-Szene wie dem Ben-Hur-Wagenrennen mithalten kann usw.), nicht per se ein schlechter Film. Die Erzähldynamik in ihm finde ich z. B. ebenfalls sehr gut und gefälllt mir bis heute. GL hat darüber hinaus ein fantastisches Händchen für die Besetzung (Jake Loyd, Liam Neeson, Ewan McGregor) bewiesen, die so manche inhaltlichen Schwächen dank ihrer Darstellungspräsenz und -Qualität wettzumachen vermögen usw. Und natürlich ist die Endduell-Choreographie zwischen Jinn, Kenobi und Maul ganz fantastisch geworden und bis heute ein echte Hingucker und eines der IMO wahren Highlights des Films. (Entgegen so mancher Unkenrufe finde ich auch durchaus, dass Darth Maul wirklich gut rüber kommt - auch aber zuletzt ein Dank, den man an Ray Parks wirklich schöner Darstellungsweise dieser Figur richten kann??? - was allerdings bis heute nichts an meiner Ansicht dazu ändert, dass Mauls Charakter wie ich finde doch dennoch all zu flach geraten war!!!)
ROTS ist deshalb nun auch nicht etwa der Film der PT, der nicht auch Kritik vertragen oder sich gefallen lassen müsste - wahrlich nicht! Sicherlich hätte man in ihm das eine oder andere noch besser machen können.
Doch ich finde eben auch, dass das bei ROTS schwerer noch zu sagen ist, als bei den ersten beiden Filmen! Der Unterschied bei uns beiden mag vlt. auch dabei darin liegen, dass es mir einfach vor allem darauf ankommt, dass der vermittelte Inhalt eines Films mich ausreichend überzeugt, ich ihm gut folgen kann und er in sich stimmig und rund ist, so dass er Sinn ergibt. Und was das betrifft finde ich ROTS einfach durch und durch gelungen - trotz oder auch gerade wegen seines erheblich hohen Erzähltempos!!!
Was ich an ROTS kritisieren könnte, ist die Geburt von Luke und Leia und das eigtl. nicht so richtig auf Anhieb nachvollziehbar wird, weshalb Padmé hierbei verstirbt. Wenn dabei dann aber sich die Mühe macht, um drei weitere Ecken zu denken, ist auch das soweit 'relativ' okay.
Filmisch aber betrachtet - heißt also, was die Umsetzung des Stoffes mit filmischen Mitteln und den Mitteln der Filmkunst bzw. -Methoden betrifft - finde ich ROTS einfach einen wirklichen tollen und toll gemachten Film, der IMHO es gar schafft, die ersten beiden Filme noch einmal zu toppen.