[Western] Horizon

Antiriad

Waldschrat
Wenn man den Meldungen Glauben schenken mag, dann steht mit dem Western „Horizon“ ein großer, epischer Film an. Noch größer als der Film „Der mit dem Wolf tanzt“ oder die Erfolgs-Serie „Yellowstone“. Genauer gesagt handelt es sich um einen mehrteiligen Western, der den Untertitel „Eine amerikanische Sage trägt. Geplant sind vier Teile. Teil eins und Teil zwei erscheinen dieses Jahr. Teil drei und vier voraussichtlich im Jahr 2025.

Anmerkung: Dadurch dass Kevin Costner selbst privates Geld in die Produktion investiert, geht er ein großes Risiko ein. Exakt wie damals 1990 bei „Der mit dem Wolf tanzt“. Seinerzeit hat es funktioniert. Außerdem fungiert er als Hauptdarsteller, Co-Autor, Regisseur und Produzent.

Das Genre Western galt ja fast schon als ausgestorben. Nichtsdestotrotz erschienen immer mal wieder interessante Streifen. Man denke an „The Last Outlaw“ (1994), „Open Range“ (2003), „The Burrowers“ (2008), „The Hateful Eight“ (2015), oder zuletzt das Remake von „Die glorreichen Sieben“ (2016).

Also ich persönlich finde, dass K. Costner sich gut gehalten hat. Er ist auch immer mal wieder in Filmen präsent gewesen. Wie etwa in „Man of Steel“ oder „3 Days to Kill“. Andere Schauspieler aus seiner Generation und seiner Glanzzeit sind schon längst in der Versenkung verschwunden.

Die Bilder (sowie der Inhalt) scheinen auf einen großen Film hinzudeuten. Der Soundtrack geht gleich ins Ohr. Gefällt mir. Nur schade, dass Costner in der deutschen Synchronisation jetzt eine andere Stimme hat als sonst.

Neben „Alien: Romulus“ ist das ein Film auf den ich mich schon jetzt freue.


 
Sieht schonmal ganz gut aus. Ich mag western eigendlich. Mein Grossvater hat die oft geschaut. Hat so was Nostalgisches für mich.
 
Ja, das finde ich auch. Es ist zwar ein altes Genre, aber das muss nichts heißen, wie man am Erfolg von „Yellowstone“ sieht. Ähm… Einen guten Western hatte ich vergessen: „Erbarmungslos“ (1992). Mit und von Clint Eastwood.
 
Auch wenn der Film an den US-Kinokassen ein Misserfolg war, ist er für mich eine Überraschung, ein kleines Highlight. Endlich mal wieder echte Sets und viele beeindruckende Landschaftsaufnahmen. Dazu Western-Action und Knall bumm. Richtig Oldschool halt. Keine CGI-Schlachten und -Feuerwerke, nicht der wievielte Superhelden-Marvelfilm…

Der Film fängt mit Ureinwohnern an, die beobachten, wie weiße Siedler ihr Land vermessen und sich dort niederlassen. Etwas später beginnen sie sich dagegen zu wehren. Unter den Ureinwohnern gibt es Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen gegen die Eindringlinge. Vor allem die jüngeren wollen sich zur Wehr setzen und kämpfen. Nach und nach werden mehrere Handlungsstränge (7-8) eröffnet, zur Halbzeit noch einmal 2-3, die sich später kreuzen und in den kommenden Teilen auch fortführen. Oder auf neue Charaktere treffen werden. Das lässt jedenfalls die Vorschau am Ende vermuten.

Was macht den Film für mich so interessant? Die unterschiedlichen Charaktere und wie sie die Zeit damals erlebt haben. Die Filmgeschichte zeigt die Besiedlung und Eroberung des Territoriums aus unterschiedlichen Perspektiven: von Ureinwohnern, Soldaten, Siedlern, Prostituierten etc. Auch die Ureinwohner werden ausführlich beleuchtet und sind nicht irgendwelche Schurken.

Wie war der Film? Brutal, emotional, schockierend, spannend. Ein toller Auftakt, der mich wirklich neugierig auf die anderen Teile macht. Aber ob es dazu kommt, ist noch ungewiss. Teil 2 ist abgedreht. Von Teil 3 wäre bereits Material gedreht.

Ich vermute mal, dass Costner dieses Erzähl-Muster extra gewählt hat, um all die Charaktere in der Filmgeschichte unterzubringen, die er benötigte. Das war auch notwendig, finde ich. Zum Teil wurde ja dies kritisiert, weil es eigentlich unüblich für Spielfilme und deren Fortsetzungen ist.

Ich konnte jedenfalls der Filmgeschichte, den Handlungssträngen gut folgen. Wenn man aufmerksam zuschaut, kommt man da eigentlich nicht durcheinander.

Leider wird es diese Art Film heute schwer haben, was auch das geringe Einspielergebnis an den US-Kinokassen belegt. Und viele Menschen haben nicht mehr die Zeit, die Geduld oder besitzen die nötige Aufmerksamkeitsspanne.
 
Ich habe in den 1980ern viele amerikanische Western im Fernsehen gesehen, verzögert auch herausragende Italo-Western. Ich mag Western, auch wenn ich seit Jahrzehnten nur noch sporadisch Ausflüge in das Genre unternehmen. Karl May-Bücher habe ich zudem in meiner Jugend verschlungen.

Horizon (Teil 1) hat mir einen kurzweiligen Kinoabend beschert. Die drei Stunden vergingen für mich wie im Fluge. Mich hat die langsame Erzählweise nicht gestört, im Gegenteil. Ich betrachte die ersten drei Stunden als der Auftakt eines zwölfstündigen Filmes. Die eingeführten Figuren und ihren kleinen Geschichten bin ich gerne gefolgt. Vielleicht, weil viele Figuren Archetypen des Western-Genres verkörpern und diese automatisch Erinnerungen an vergangene Western aktivieren. Ich fühlte mich während des Sehens wie zuhause angekommen, ich fühlte gemütliche Vertrautheit.

Die Geschichten des Filmes spielen sich in phantastischen Naturlandschaften ab. Insofern wäre es sehr schade, wenn nicht alle angedachten vier Filmetappen den Sprung auf die große Leinwand schaffen.
 
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