Ich sagte, die "Wiedergeburt" passt zu im EU seit Jahren fest etablierten ähnlichen Fällen... wenn du persönlich sagst, dass du mit dem ganzen Konzept: "Eine Person, die aufgrund ihrer Verletzungen eigentlich tot sein müsste, hat sich mit Hilfe der Macht am Leben gehalten und kehrt nun zurück" nicht zufrieden bist und es dir nicht zu sagt, ist das deine Meinung, die ich nicht teile, aber auch nicht zu ändern befugt bin. Ich habe nur gesagt: "Die Wiederbelebung Darth Mauls PASST insofern in die SW-Welt, als dass es schon in anderem SW-Material derlei Wiederbelebungen gegeben hat und damit innerhalb der Fiktion nichts übermäßig Ungewöhliches ist." Das ist soweit erstmal Fakt, Beispiele dazu habe ich gegeben und ob du derlei Dinge toll findest oder nicht tut hier erstmal gar nichts zur Sache.
Ich habe ja auch nicht gegen die Feststellung aufbegehrt, dass es nicht ungewöhnlich bzw. einzigartig ist, sondern über die Behauptung, dass es aus diesem Grund passend sein soll. Ich vertrete die Ansicht, dass man als Konsument auch die Freiheit hat, in solchen Fällen zu hinterfragen, ohne dass Ungewöhnlichkeit irgendeine Rolle spielt. Ein ähnliches Beispiel: im Kontext zur ST kritisiere ich zum Beispiel auch sehr stark den ganz extremen Fokus auf die Macht und Jedi vs. Sith, der seit Jahrzehnten das Franchise beherrscht und inzwischen, vor allem durch die PT, in meinen Augen sehr wohl zu den Kernelementen von SW zählt. Deine Argumentation würde dementsprechende Kritik also damit abtun, dass es halt nichts Ungewöhnliches ist und zu Star Wars gehört. Dennoch hinterfrage ich es, weil sich selbst die definierenden Eigenschaften einer Sache mit der Zeit verändern können - und Veränderungen kann man, muss man aber nicht gut finden.
Erhebliche Störung der Filmdramaturgie. Puh...
Das ist wahrscheinlich auch wieder Ansichtssache, aber mein Erlebnis von Episode 1 wird durch diese neue Offenbarung jetzt nicht sonderlich gestört.
Meins auch nicht, weil ich TCW in dem Kontext dann eh nicht ernst nehme. Der Film-Maul ist so tot wie der Film-Boba-Fett und der Film-Imperator. Davon abgesehen gibt's dann halt das Paralleluniversum EU, in dem diese Figuren vielleicht überlebt haben, welches der Kanon und ich aber unter den Filmen ansiedeln.
Es bleibt dabei: Obi-Wan gelingt es, Darth Maul zu bezwingen, in zwei Hälften zu zerteilen und in einen Abgrund zu werfen, wodurch Maul als tot gilt und aus den Ereignissen der Haupthandlung ausscheidet. Ob er jetzt tot ist, überlebt und im TCW und EU nochmal eine Rolle spielt oder sich zur Ruhe setzt und einen Droidenshop aufmacht... das alles ist doch für die Dramaturgie der Hauptfilme vollends irrelevant. Obi-Wans Sieg wird dadurch - wieder: meiner Ansicht nach - in keinster Weise geschmälert.
Die Gesamtgeschichte wird geschwächt, in meinen Augen. In vielen Fiktionen entspricht der Tod der ultimativen Konsequenz, auch in Star Wars geht es weitgehend um Leben und Tod. Tatsächlich ist das Überlisten des Todes in Episode III eine zentrale Thematik, die ursächlich für die Geschehnisse in der OT wirkt. Dafür, dass dieser Thematik solche Bedeutung zugemessen wird innerhalb des Franchise, gehen die Autoren damit dann scheinbar ziemlich sorglos um, wenn sie sich genau diese Dinge dann so leicht machen. Ein Charakter ist tot? Egal, bringen wir ihn ohne Grund und ohne befriedigende Erklärung zurück, einfach weil wir's können.
Wozu das dann führen kann, hast du ja schon hier im Thread wahrscheinlich mitbekommen, wo auf eine Rückkehr von Mace Windu spekuliert wird aus dem alleinigen Grund, dass wir ihn sein Leben nicht aushauchen sahen. Nein, danke.
Von daher verstehe ich die Empörung vielerorts nicht. Die Wiederbelebung Mauls zerstört für mich mein Filmerlebnis von Episode 1 in keinster Weise und wenn dabei noch ein paar gute TCW-Episoden herauskommen, dann umso besser.
Das ist halt auch so ein Punkt. Wie du vielleicht durch die Verlinkung erfahren hast, hat die entsprechende Folge mit Maul und Sidious von mir die bis dahin, glaube ich, absolute Bestwertung von TCW bekommen. Ich kritisiere Mauls Rückkehr also auch nicht deswegen, weil ich die daraus (gegen Ende) resultierenden Folgen so schlecht fand. Sondern unter anderem deswegen, weil ich glaube, dass eben diese Folgen
besser hätten sein können, hätte man nicht Maul ohne echten Grund wiederbelebt. Und mit echtem Grund meine ich keinen Fanservice, denn auch der hält sich in Grenzen, wenn man Fans des Charakters erfreut, aber Fans einer konsequenten Dramaturgie vor den Kopf stößt. Charakterliche Gründe können es schon mal nicht gewesen sein, denn Maul hatte quasi keine Tiefe in Episode I und wie schon dargestellt ist die TCW-Figur nicht nur schon fast zweigespalten, sondern in beiden Fällen nicht mit dem TPM-Maul wirklich identifizierbar. Ein guter Plottwist war es in meinen Augen auch nicht, da die Überraschung eben vom Ärger über die Unstimmigkeit und Unnötigkeit überschattet wurde. Eine gute Rechtfertigung im Sinne der Dramaturgie für Mauls Rückkehr vermisse ich also bis heute. Und ich finde, dass der Tod einer Figur schon ein so wichtiges Ereignis ist, dass man dieses nicht ohne gute Rechtfertigung einfach mal so widerrufen sollte. Hier liegt der wahre Hund begraben.
Erstens: Das Personen Dinge überleben, die sie von einem allgemeinmedizinischen Standpunkt nach nicht überleben sollen, findet sich auch in den Filmen: Egal wie schnell Hilfe zu Anakin kommt, nachdem er in der Lava verbrannt ist, mit dermaßem großen Hautschaden bist du hinüber. Und wenn jemand das überleben kann, dann kann man es auch überleben, wenn einem der Unterkörper angetrennt wird. In den Filmen ist eine solche Situation also auch vertreten. Es ist keine "definierende Kernqualität" von SW, wie du es nennst, aber es kommt auch nicht nicht vor.
Ich bin nur ein Laie, was Medizin betrifft, daher würde mich interessieren, inwiefern Verbrennungen am Körper vom Grad der Lebensbedrohlichkeit vergleichbar sind damit, dass einem der Körper in der Mitte durchschnitten wird (Wirbelsäule inklusive). Abgesehen davon sahen wir in TPM noch, wie Darth Maul die Kontrolle über seinen Körper verliert (sein Laserschwert geht aus, er stürzt in die Grube, beide Hälften seines Körpers flattern unkontrolliert hinunter) und ewig weit in die Tiefe stürzt. Er war, für einen Film in dieser Altersfreigabe gesprochen, wortwörtlich
toter als tot, denn selbst, wenn er nicht schon beim Sturz runter endgültig hinüber war, so ging wohl niemand davon aus, dass er noch genug Kraft, Wille oder schlichtweg Lebendigkeit hatte, um sich irgendwo weiter unten festzuhalten, geschweige denn, seine Verletzungen zu überleben.
Das ist folglich mit Anakin gar nicht zu vergleichen, denn bei ihm stand zu keinem Zeitpunkt zur Debatte, dass er seinen Verletzungen
nicht erliegt. Er kriecht stattdessen hartnäckig weiter den Hang hoch. Wobei der Film hier auch von der Darstellung her sehr stark suggeriert hat, dass Anakin gestorben wäre ohne das Eingreifen von Sidious -
und nicht überlebt, den Verstand verloren, Prothesen gebaut und jahrelang versteckt auf einem ablegenen Planeten gesessen hätte.
Und du kannst natürlich sagen: Ich finde derlei Konzepte Mist und deswegen mag ich es nicht. Ist dein gutes Recht, das ich dir nicht nehmen kann oder will. Aber das ist dann aber eine Argumentation von wegen: "Ich finds halt blöd und deswegen ist es auch blöd" genauso wie du mir vorwirfst zu sagen: "Ich finde es passt gut rein, also passt es auch gut rein".
Ich finde, ich habe eigentlich sehr erschöpfend dargelegt, warum mich die Sache über "ich find's blöd" hinausgehend stört. Es ist einfach kein guter Stil des Geschichtenerzählens. Und Star Wars
ist nichts weiter als eine Geschichte. Dass es schon mehrere solcher Vorfälle gab, welche die Stimmigkeit des Werkes in sich gestört haben, ist daher in meinen Augen keine Entschuldigung, sondern eher strafverschärfend. Du sagst ja schließlich (hoffentlich) auch nicht: "Pfff, ich verstehe die Aufregung um den Schutz der Ozonschicht nicht. Die hat ja schon ein Loch, warum soll ich es schlimm finden, wenn es größer wird".
Du hast deine Meinung und findest es schlecht, ich habe meine und finde es passend. Aber da muss man dann hier auch nicht lang rumdiskutieren.
Eh nicht. Du warst ja derjenige, der sich dazu befähigt fühlte, anderen "Wacht auf!" zuzurufen. So als ob du der objektiv Richtigliegende, umgeben von lauter Träumern, seist.
Aber ständig lautstark durch die Gegend zu brüllen wie dumm doch TCW wäre, weil es eben diesen Aspekt beinhaltet, ohne einzusehen, dass es in der großen Breite des SW-EUs nicht heraussticht oder innerhalb der Fiktion unlogisch wäre, sondern nur weil es den persönlichen Geschmack nicht trifft, ist wenig produktiv, bewirkt keine vernünftige Diskussion über Inhalte, sondern mutiert zu "Meine Meinung ist richtiger als deine Meinung"-Debatten. Und davon gibt es nun weiß Gott zu viele...
Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber der Stein des Anstoßes war in diesem Fall für mich die Behauptung, Mauls Überleben würde (sofern man TCW denn ernst nimmt) keine Bedeutung für die Ereignisse des Films haben. Das halte ich eben für groben Unfug, weil es die Filmhandlung komplett herumreißt. In einer Geschichte, in welcher der Tod zu den größten Konsequenzen zählt, genau diese Konsequenz nachträglich zu widerrufen, ist kein gutes Stilmittel und droht der Fiktion in Wiederholungsfällen mit dem Abdriften in die Beliebigkeit. Und genau das, was du ansprichst - dass die Fiktion ihren eigenen Regeln folgen muss - sehe ich in dem Fall eben als bedroht an. In Star Wars gibt's zum Glück keine Dragon Balls - wer tot ist, ist tot. Das ist eine der Regeln und Rahmenbedingungen der Fiktion. Über die sich TCW mit der Rückkehr von Maul hinweggesetzt hat, scheinbar unter Berufung auf eine weniger wichtige und weniger etablierte Regel aus dem EU, die du als Begründung heranziehen willst. Aber sorry, ich finde, die Regel, dass jemand, der stirbt, tot ist, wiegt einfach schwerer als die Regel, dass jemand unwahrscheinliche Verletzungen mit Hilfe der Macht vielleicht überlebt. Dass die erste Regel durch die Filme gedeckt ist und die zweite nicht wirklich (wie gesagt, Anakin untermauert dein Argument nicht, da er höchstwahrscheinlich draufgegangen wäre ohne Sidious), hilft da natürlich wenig.