@Nergal
Natürlich kann man nutzen, was schon irgendwie bekannt ist aber das Problem des Films ist ja nicht, dass er Dinge nutzt die da sind, sondern die große Anzahl der Dinge, die schon da ist, so dass man von einem Quasi-Remake/Reboot spricht. Es hätte schon gereicht, wenn man einfach etwas weniger gemacht hätte bspw. hätte doch Rey auch auf einer urbanen Eiswelt leben können, in einer riesigen Metropole die in Ruinen liegt. Nur ein Beispiel, ich denke aber Jakku ist ein Element, dass die meisten wohl als ziemlich unproblematisch empfinden, da der Film in diesem Teil auch noch die meiste Ruhe besitzt. Von denen, die viel Kritik üben, habe ich zumindest bisher gelesen dass die erste halbe Stunde die Stärke des Films ist.
Hätte J.J. viel eingesteckt, wenn er twas komplett neues gemacht hätte? Ich denke das kommt drauf an, wie man komplett neu definiert. Eine komplett neue Geschichte hätte sicher nicht dazu geführt, dass er einstecken müsste, ein komplett anderer Style dagegen, sprich das was Abrams in Star Trek gemacht hatte und darüber hinaus das weglassen der großen drei bspw., hätte wohl tatsächlich dazu geführt.
Was der Fall ist, darüber müssen wir hier aber nicht nachdenken, wir können es lesen. Der Film wird nicht nur kritisiert, weil er Dinge nicht zeigt, sondern vor allem für Dinge die er zeigt, die aber undurchdacht oder kopiert wirken/sind. Bleiben wir doch bei Starkiller Base, einfach nur ein Werkzeug das quasi dazu dient die Situation in Episode IV wiederherzustellen, dazu einfach noch 100 mal pompöser ist und erneut in Windeseile nach dem ersten Einsatz vernichtet wird. Natürlich würde man Starkiller Base immer noch kritisch sehen, wenn man Elemente daran geändert hätte aber ich denke sie würde sich viel mehr zurückhalten, weil das ganze Ding dann eigenständiger wäre. Stattdessen ist es aber eine Kopie, auch wenn es nicht exakt denselben Zweck erfüllt aber wir haben wieder dieselben Elemente die mit dem Todesstern verbunden sind: Die Auslöschung der Letzten, die Widerstand leisten könnten, ein damit verbundener Countdown, der Ort wo eine weibliche Protagonistin gefangen gehalten wird, das Abschalten eines Schutzschildes, ein Trench-Run, die Zerstörung einer Schwachstelle mit einem einfachen Ein-Mann-Jäger der den ganzen Komplex vernichtet.
Es ist wie beim Humor im Film oder dem Fanservice, es wird nicht an und für sich kritisiert, ich kenne jedenfalls niemanden der das dem Film im Grundsatz anlasten würde, es ist nur in jedem Punkt die schiere Menge, was sich anfühlt als würde es einem wie in einem Eimer über den Kopf ausgekippt anstatt lecker auf einem Teller serviert.