icebär
♥ ♥ Pusteblume ♥ ♥
Ich verspüre nicht mal mehr das Verlangen, pünktlich zur Premiere im Kino sein zu wollen. Der übliche Abendleerlauf der kommenden Feiertage reicht mir da völlig.
Tja, wie schnell sich doch die Umstände ändern können:
Gestern morgen ist mein Auto mit letzter Not angesprungen. Die Kälte und die wochenlangen Kurzstreckenfahrten haben meiner armen Batterie ziemlich zugesetzt. Also war ne längere Fahrerei zur Arbeit angesagt. Und dann stellte sich die Frage: Nach Feierabend ne halbe Stunde sinnlos im Feierabendverkehr rumstehen oder doch später nach hause fahren? Und wenn ich schon die Rushhour abwarte, kann ich auch gleich was anderes machen. Kurz die Saalbelegung gecheckt und den letzten Mitte-Mitte-Platz im Cinedom geschnappt. Auf der Kinoseite registriert, Bankdaten eingegeben, Kinoplatz ausgewählt und gebucht, Ticket ausgedruckt. 10 Stunden später dann ins Kino.
Und dann?
€ 18,50* für eine 3D-Vorstellung in der "Black Box" sind zu krass. Mein DLP-Projektor im Wohnzimmer liefert ein technisch absolut einwandfreies 3D-Bild ab. Und in einem professionellen Vorführraum erwartet mich dagegen deutlich sichtbares Ghosting? Das Infitec-3D-System war offensichtlich nicht sauber kalibriert. So was geht überhaupt gar nicht. Das 3D-Filmerlebnis war in diesem Saal früher nämlich auch schon mal deutlich besser, aber scheinbar kümmert man sich nur noch um die großen, neu renovierten Dolby Atmos-Säle (nochmal Preisaufschlag für diese Räume von 1,5 bis 2 Euro; s.u.), in einem von denen hab ich zuletzt Thor 3 gesehen und da gab es keinen Grund zur Klage.
*Der Preis von €18,50 setzt sich zusammen aus:
9,00 Vorstellungspreis, weil nach 17:00 Uhr
3,00 3D-Zuschlag
3,00 VIP-Sitzplatz
3,00 nicht weiter definierte Leistung (Überlängenzuschlag? Disneysteuer? WTF?)
0,50 Onlinebuchungsgebühr (=> Kassiererpersonalkosten abgeschafft, alle Ticket-Druckkosten vollständig auf den Kunden abgewälzt und dafür auch noch eine Gebühr verlangen, reife Leistung! )
Was ist das hier, ein Kinobesuch oder eine Lohnabrechnung? Memo an die Betreiber an dieser Stelle: Nur 4 Monate Zeitverzug und ca. 10 Euro mehr für die 3D-Blu-Ray sind die Fakten, an denen ihr euch messen müsst, bitte aufwachen!
Und dann?
€ 18,50* für eine 3D-Vorstellung in der "Black Box" sind zu krass. Mein DLP-Projektor im Wohnzimmer liefert ein technisch absolut einwandfreies 3D-Bild ab. Und in einem professionellen Vorführraum erwartet mich dagegen deutlich sichtbares Ghosting? Das Infitec-3D-System war offensichtlich nicht sauber kalibriert. So was geht überhaupt gar nicht. Das 3D-Filmerlebnis war in diesem Saal früher nämlich auch schon mal deutlich besser, aber scheinbar kümmert man sich nur noch um die großen, neu renovierten Dolby Atmos-Säle (nochmal Preisaufschlag für diese Räume von 1,5 bis 2 Euro; s.u.), in einem von denen hab ich zuletzt Thor 3 gesehen und da gab es keinen Grund zur Klage.
*Der Preis von €18,50 setzt sich zusammen aus:
9,00 Vorstellungspreis, weil nach 17:00 Uhr
3,00 3D-Zuschlag
3,00 VIP-Sitzplatz
3,00 nicht weiter definierte Leistung (Überlängenzuschlag? Disneysteuer? WTF?)
0,50 Onlinebuchungsgebühr (=> Kassiererpersonalkosten abgeschafft, alle Ticket-Druckkosten vollständig auf den Kunden abgewälzt und dafür auch noch eine Gebühr verlangen, reife Leistung! )
Was ist das hier, ein Kinobesuch oder eine Lohnabrechnung? Memo an die Betreiber an dieser Stelle: Nur 4 Monate Zeitverzug und ca. 10 Euro mehr für die 3D-Blu-Ray sind die Fakten, an denen ihr euch messen müsst, bitte aufwachen!
Zum Film selbst:
Im Wesentlichen treffen alle meine Kritikpunkte an TFA auch auf diesen Film zu. Daher nur ein paar Updates:
Zu viele Figuren, zu wenig Fokus. Atemberaubende Tricktechnik, hirnverbrannte Plotideen. Erneutes Herumwildern im EU, bei dem man hier auch noch ganz doll merkt, dass dieser Luke Skywalker prinzipbedingt identisch zum POST-Endor-EU-Luke ist, mit dem einzigen, aber signifikanten Unterschied:
Mara Jade Skywalker fehlt hier als emotionaler Rettungsanker und Sturkopf, der dem selbstgerechten und ebenso sturköpfigen Jedi-Meister bei passender Gelegenheit in den Arsch tritt. Überhaupt ist ihr Fehlen im Canon für mich mittlerweile so etwas, wie der Sport-Almanach aus "Zurück in die Zukunft". Heraus kommt dann eine sehr verzerrte, alternative "Star Wars"-Version, in der das Imperium kein Imperium mehr ist und deren Offiziere total hässliche Hüte tragen.
So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass wir eine völlig demontierte, einsame und traurige Alt-Heldenfigur präsentiert bekommen, die eigentlich nur noch so vor sich hin siecht und auf den Tod wartet. Spätestens Yodas Auftritt (to add insult to injury) löste dann auch nur noch Befremden bei mir aus und ich stellte mir die Frage: Kann ein Machtgeist im Jenseits tatsächlich noch senil werden? Das alberne Gezappel und Gegacker empfand ich jedenfalls nicht als geglückte Hommage an TESB, aber es erklärt, warum Luke in diesem Film so hart mit seinen Meistern ins Gericht geht: Die haben nämlich offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Da können wir wirklich froh sein, dass wir in diesem Film von Obi-Wan und Anakin verschont geblieben sind.
Ein weiteres Element der Verwirrung ist der Hyperraum-Angriff. Wunderschön ästhetische Zerstörung in Bild und (ausbleibendem) Ton, aber inhaltlich völliger Schwachsinn im Krassen Widerspruch zu den restlichen Filmen. Warum setzt in der GFFA niemand regelmäßig Hyperraum-Waffen ein, wenn man mit geringstem Aufwand ganze supermonströse Schlachtschiffe einfach so zerfetzen kann?
Wo wäre das Problem, einen Asteroiden mit einem Hyperantrieb auszurüsten und einen Droiden das Ding ins Ziel lenken zu lassen? Wären solche Methoden praktikabel gewesen, die Rebellen hätten diese Methoden unter Garantie eingesetzt, um gegen das Imperium zu kämpfen. Das ist ganz schlimmer Humbug und diese Art von Physik führt am Ende sogar die Existenz von Todessternen und Starkiller-Basen völlig ad Absurdum. Dass diesem Nonsens auch gleichzeitig noch die interessanteste neue Figur dieses Film, Amilyn Holdo, zum Opfer fällt, ist ebenso bezeichnend, wie unsinnig. Admiral Ackbar hätte dieses letzte Kommando führen sollen, das wäre angemessen gewesen. Ich erinnere mich da nämlich noch an seinen (und Borsk Fey'lyas) Part in einer riesigen Spionage-Intrige eines gewissen Großadmirals. Was hier in diesem Film von Ackbar jedoch übrig geblieben ist, ist schlicht erbärmlich: Nur noch ein belangloser Name ohne Bedeutung.
Bleibt noch die letzte Altlast aus der OT: Leia. Bin hier eigentlich im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden. Ihre Anwendung der Macht fand ich sehr angemessen und tatsächlich ziemlich magisch. Es ist schon ein wirklich würdevoller Moment, wenn ein Jedi durch den eiskalten luftleeren Raum schwebt und keineswegs bescheuerter oder unglaubwürdiger, als Blitze aus den Händen zu schießen. Da gibt's es an keiner ihrer Szenen was von mir zu meckern.
Allerdings hab ich das Gefühl, dass da plötzlich haufenweise machtsensitive Leute aufgetaucht sind. Finn schafft es auch in diesem Film, sich mit einer anderen Machtnutzerin (Zur Erinnerung: Roses Schwester Paige Tico macht am Anfang des Films einen auf "Luke in der Wampahöhle" mit dem Fernauslöser) zu synchronisieren und deren Sätze zu beenden. Hoffentlich kommt da noch was.
Und dann ist da natürlich noch die Holzhammer-Referenz auf Episode I am Ende des Films: Ein Sklavenjunge mit Zugriff auf die Macht schaut zu den Sternen hinauf.
Das Highlight dieses Films ist meiner Ansicht nach aber das Tag-Team zwischen Kylo Ren und Rey in Snokes Thronsaal. Die Chemie zwischen beiden stimmt eigentlich durchweg und die Machtkommunikation ist einigermaßen innovativ umgesetzt worden. BTW: Snoke hat in diesem Film übrigens Darth Sidious (Episode I)/Palpatines (Episode VI) Musikthema zugewiesen bekommen; dieses Detail ist ein deutlicher und hochinteressanter Fingerzeig, nur wohin genau?
Episode 8 Funktioniert als selbstständiger Film eigentlich ganz gut, aber er ergibt umso weniger Sinn, je mehr Filme man in einen Kontext zu diesem setzt. Ich wurde gut unterhalten, hatte aber wie auch schon bei TFA das EU als ständige Messlatte im Hinterkopf und da kommt "The Last Jedi" eben nur mäßig gut bei weg.
Trotzdem noch solide 7 von 10.
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