Horatio d'Val
Ritter der Kokosnuss
Und die Bibel ist nur ein Buch.......wenn ein Buch, so alt oder weise es auch sein möge, eine reine Legititmation darstellen sollte....madphisto schrieb:Zunächst legitimiert sich die katholische Kirche natürlich nicht im weltlichen Sinne; sonst wäre es kein von dem "Gott" initialisierte Institution. Die Kirchenlegitimation im falle der christlichen Kirchen geht auf Christus zurück; sprich aus der Bibel hervor.


Offtopic...aber fiel mir bei diesem Zitat ein:madphisto schrieb:"Auf diesem Stein (gemeint ist Petrus, der erste Papst) will ich mien Kirche bauen"
"Auferstand aus Ruinen..." *g*

Der Papst wird von Kardinälen gewählt (Konkordat, oder wie war noch mal das Wort?). Ich sehe hier keine Berechtigung sich als Schnittstelle zwischen der Welt und irgendeinem Gott zu bezeichnen....das könnten meiner Meinung nach auch 100 Meßdiener, Nonnen oder Exkommunizierte machen. Hätte den gleichen Effekt.madphisto schrieb:Darauf dürfte u.A. auch der Status des Papstes als Schnittstelle zwischen dem Weltlichen und dem Gott beruhen.
Woraus bezieht sich eine moralische und religionsbezogene Legitimation, wenn in deren Namen mehr Unrecht begangen worden ist, als man aufzählen kann?madphisto schrieb:Ich will dir ja nicht die Kritik an der Kirche streitig machen in so Punkten, die sehr weltlich sind, wie die Abtreibung und Machtpolitik; in früheren Zeiten sogar aggressive Expansion und klerisch motivierte Massenverfolgung, Folter und Hinrichtung.
Hat die Legitimation darunter nicht gelitten, sich selbst ad absurdum geführt oder aufgehoben?
Nehmen wir mal ein etwas

Reden wir jetzt über die "Christen" (beachte die ""), die einmal im Jahr in die Kirche gehen, nämlich zu Weihnachten, oder die "regelmäßigen" Christen, die es jedes Wochenende machen. Die, die an den Lippen des Priester, Papstes etc. hängen?madphisto schrieb:Das alles bedarf tatsächlich nur gesunden Menschenverstand; nur gibt es ja auch Gläubige mit gesunden Menschenverstand, oder willst du das Konfessionisten absprechen?
Leider muß ich Dir sagen, daß ich bei letzterer Gruppe in meinem Leben die Erfahrung gemacht habe, daß dort der gesunde Menschenverstand fehlt. Nein, er fehlt nicht, er wurde ausgeschaltet und durch indoktrinierte Dogmen ersetzt. Das mag für manche Menschen so erscheinen, als sei es das gleiche. Ich sehe das aber anders.
Weil es nicht in das päpstliche Konzept paßt?!?!?!?!?madphisto schrieb:Das Wort Glauben existiert nicht umsonst. Das mag nicht für dich gelten, aber für andere und diese spielen ja aufgrund ihrer Anzahl eine Rolle in der Welt.
Und mit diesen muss man sich auseinandersetzen und das am besten, indem man an der Basis anpackt und nicht an den Symptomen.
Dafür eignen sich Bücher, wie die Bibel, da es im Prinzip die einzige überlieferte Legitimationsquelle darstellt (Minus die Apokryphen und weitere Passagen, welche ja gestrichen wurden, weil es nicht in das päpstliche Konzept passte).
Cool......streichen wir das raus was uns nicht paßt und fertig.....
Noch ein Punkt, den man kritisieren kann. Entweder es gibt überlieferte Schriften und man akzeptiert alle ..... oder keine....!
Nein, leider nicht.madphisto schrieb:Man wird wohl kaum und gerade den derzeitigen Papst von der Abtreibung überzeugen können, darum geht es aber auch nicht.
Das können noch nicht mal die Frauen, die bei der Geburt ihres Kindes sterben könnten oder die Frauen und Mädchen die Vergewaltigt wurden...

Na ja, aber die Kirche hat es ja eh nicht so mit Frauen...mehr mit kleinen Jungs...

Ja, Religion ist Privatsache. Jeder soll dem Glauben nachgehen, den er für richtig hält. Ich verstehe auch deinen Punkt, religiöse Institutionen nur als verbindendes Glied, als lose Verknüpfung der Gläubigen einzusetzen - gerade so wie es nötig ist, um eine Gemeinschaft zusammenzuhalten. Doch leider entspricht dies ja nicht den Tatsachen, wie du weißt. Die protestantische Kirche Deutschlands ist dort (meines Erachtens nach) erfrischend zurückhaltend, aber gerade die katholische Kirche (gegen die ich eine besondere Abneigung in ihrer Scheinheiligkeit hegemadphisto schrieb:Meine Überzeugung zum Beispiel ist auch, daß Religion Privatssache ist und wenn überhaupt eine Institution da nötig sein sollte, dann doch nur, um Gleichgesinnte in einer sich gegenseitig unterstützenden Gemeinde zusammenzuführen - wie eine Rollenspielgruppe, wenn euch dieser Vergleich was bringt.
So zum Beispiel der ursprünglich Lutheranische Ansatz, der Gemeindeeinbeziehung in die Predigt. Der Priester ist kein Geweihter ohne Erlösungs und Führungsmonopol. Rein theoretisch kann jeder evangelische Christ eine Predigt abhalten.

Beispiel: Was soll dieses religiöse Geplapper um die Homo-Ehe seitens der (kath.) Kirche? Nicht mal die Hälfte der Bevölkerung ist Mitglied der katholischen Kirche und trotzdem will man seinen moralischen Standpunkt anderen Aufdrücken.....
Hier kommen wir auch schon zum nächsten Punkt - dem öffentlichen Einfluß der Kirche bzw. des christlichen Glaubens in allgemeinweltliche Dinge. Kindergärten, Schulen, Schwangerschaftsberatungen, Krankenhäuser (wobei hier heutzutage oftmals nur noch ein namentlicher Bezug steht, da der Träger i.d.R. weltlich geprägt finanziert wird

Irgendwie fällt es mir schwer, daß in Worte zu fassen und rüberzubringen....
Ich hoffe, Du verstehts trotzdem, worauf ich hinaus will.

Beispiele: Morgen- oder Tischgebete, Kreuze in Schulen (KiGa's etc.) haben nichts zu suchen. Religionsunterricht hat dort nichts zu suchen. Eine strikte Trennung von Kirche und Staat hat zu erfolgen (daher auch der Eid "so wahr mir Gott helfe", selbst wenn er freiwillig ist). In ihrem Kämmerlein kann die entsprechende Religion tun was sie will, aus dem öffentlichen Leben hat sie sich herauszuhalten.
Religiöse Schulen und Unis haben nicht nicht auf gleicher Ebene wie öffentliche (sakuläre) Einrichtungen zu sein.
Eine Schwangerschaftsberatung in bspw. einer katholischen Einrichtung wird nie nach objektiven Gesichtspunkten durchgeführt werden und ausschließlich durch theomoralische Sichtweise beeinflußt. Dadurch wird diese Beratung ad absurdum geführt. Trotzdem fordert die Kirche dort ihren "rechtmäßigen" Platz.
Nonsens.
Ich muß kein Jurist sein bzw. Jura studiert haben, um Recht von Unrecht zu unterscheiden. Abgeleitet davon muß ich kein Theologe oder belesener Laie sein, um Kritik über eine Religion zu äußern.madphisto schrieb:Bloß das muss man erstmal wissen und vor allem, wo es herkommt. Und das steht nicht in Geschichten, wie Noah und die Sintflut, die jeder kennt, sondern in ganz anderen Zusammenhängen; einige teilweise völlig ausserhalb des Fokus der allgemeinen Bildung.
Na ja, wie durch meine Posts sehen kannst, habe ich gewaltige Probleme mit Religionen und ich gebe ganz offen zu, daß ich dann manchmal rot sehe. Trotzdem hoffe ich, daß ich halbwegs nachvollziehbar argumentiere.