Wie vorsichtig seid ihr im Umgang mit Mitmenschen?

Dr. Sol

Sith Lord aus Leidenschaft
Teammitglied
Heute würde ich gerne von euch wissen wie vorsichtig ihr im Umgang mit Mitmenschen seid?

Hier ein kurzes Beispiel für den Kontext: Ich bin aktuell mit dem Rad auf Rügen unterwegs. Heute kam ich an einem echt traumhaften Strand vorbei (Thiessower Haken, für den den es interessiert), und da es sehr warm war wäre ich gerne schwimmen gegangen. Ich tat es aber dann doch nicht. Der Grund: In meinem Rucksack waren alle meine Wertsachen (Geldbeutel mit allen Scheckkarten, Handy, Schlüssel für Fahrrad und Wohnung), und ich fühle mich einfach sehr unwohl dabei, die Sachen unbeaufsichtigt zu lassen. Wenn man allein unterwegs ist fehlt halt der Buddy der auf sein Zeug aufpasst.

Mein Bruder ist da anders, er hat halt mehr Vertrauen in seine Mitmenschen. Aber wie seht ihr das? Findet ihr es übertrieben, wegen der Sorge um seine Wertsachen nicht schwimmen zu gehen?
 
Findet ihr es übertrieben, wegen der Sorge um seine Wertsachen nicht schwimmen zu gehen?

Überhaupt nicht. War vor ein paar Jahren mal alleine an einer Talsperre um ein paar Meter zu schwimmen und kurz nachdem ich ins Wasser gegangen war, kam ein "Spaziergänger" vorbei, der ganz gemächlich zu meinem Ablageplatz spaziert ist. Der hat ziemlich doof (und etwas enttäuscht) dreingeblickt, als ich zum Ufer zurückgekrault bin und vor ihm bei meinen Sachen war. Von daher: Ich traue fremden Menschen genau so weit, wie ich sie werfen könnte.
 
Findet ihr es übertrieben, wegen der Sorge um seine Wertsachen nicht schwimmen zu gehen?

Nein., ich würde es genauso machen. Ich bin gegenüber Fremden äußert vorsichtig, teils auch bei Leuten die ich kenne.... Stichwort "Falsche Freunde". Nicht nur was das anvertrauen meiner Sachen beitrifft, sondern auch das generelle Vertrauen. Gibt wirklich nur wenige, auf die ich mich verlasse und denen ich vertraue.
 
Da ich vor langer Zeit mal regelrecht von einem besten Freund - zumindest dachte ich das bis zu jenem Moment - verraten wurde und in nicht allzu langer Vergangenheit im nicht privaten Kontext einen ähnlich schwerwiegende Illoyalität erlebt habe, bin ich in diesem Punkt tatsächlich sehr vorsichtig geworden, wenn es darum geht anderen Menschen zu vertrauen.

Ich muss mich mittlerweile oft reflektieren, damit ich nicht in einen generellen Pessimismus verfalle wenn es um fremde (erwachsene) Menschen geht, aber ich merke häufig, dass ich durchaus überlege welchen negativen Hintergedanken eine Person antreiben mag. Bei Kindern und Jugendlichen ist dies glücklicherweise das komplette Gegenteil, ansonsten hätte ich in meinem Beruf vermutlich doch irgendwann Grenzen an die ich stoße.

Eigentlich möchte ich gar nicht so schlecht von (fremden) Erwachsenen denken, doch die zwei oben erwähnten Vorfälle hinterlassen halt doch ihre Spuren und manche Wunden verheilen eben nur sehr langsam oder bleiben als Narben im Gedächtnis zurück. Von daher bleibe ich norddeutsch-pragmatisch: Lieber Vorsicht als Nachsicht. BTW scheint Letzteres sowieso ein norddeutscher Wesenszug zu sein, aber wenn man erst mal mit jemandem warm geworden ist. ;)

Was deine Situation beim Baden angeht kann ich dir nur raten, deine Wertsachen entweder nicht mitzunehmen oder zu verstecken. Durch das Heranwachsen auf Rügen lernt man die ein oder andere Schattenseite des Massentourismus kennen und das sind a) dreiste und diebische Touristen und b) "mitreisende" Kleinkriminelle. Die Polizeipräsenz ist hier nicht besonders groß, auch wenn im Sommer die Bäderpolizei aktiver ist, sodass es gut und gerne mal länger dauern kann bis alarmierte Einsatzkräfte überhaupt vor Ort sind. Ich bin in Binz aufgewachsen und da war im Sommer aufgrund der Menschenmassen gar nicht daran zu denken Wertgegenstände unbeaufsichtigt zu lassen, da Langfinger so schnell in der Masse untertauchen konnten. Touristengegend eben. Als Jugendliche haben wir oft vertrauenserweckende Familien oder ältere Ehepaare gefragt ob sie mal kurz einen Blick auf unsere Sachen werfen können, mit der eigenen Familie unterwegs ist dann eben immer eine draußen geblieben. Wenn ich mal alleine unterwegs bin, dann wirkt die einfachste Idee oft wunder: Einbuddeln unter dem Rucksack.

TL;DR: Nein, deine Sorge ist absolut berechtigt.
 
Kurz gesagt , meinen Freunden und meiner Familie vertraue ich.
Fremden traue ich nicht .
Klar können einen auch Freunde oder Familie verraten, aber wenn ich denen schon nicht mehr traue , zähle ich sie auch nicht zu meinen Freunden .
 
Also in der Öffentlichkeit bin ich schon recht vorsichtig. Auf meine Wertsachen passe ich sehr konsequent auf, das Fahrrad wird auch bei kurzem Halt angeschlossen usw.

Fremden Menschen trete ich eher neutral-wohlwollend entgegen. Ich bin fast nur in kleinen Orten unterwegs und habe bisher immer gute Erfahrungen zum Thema Hilfsbereitschaft gemacht.

Vertrauen habe ich zu den Menschen, die mich seit Jahrzehnten begleiten. Allerdings weiß ich leider auch, dass man selbst allerengsten Familienmitgliedern nicht trauen kann, wenn diese charakterlich einfach verlogen und manipulativ sind.

Daher begegne ich den meisten Menschen erstmal mit einer Art distanziertem Wohlwollen und fahre damit sehr gut.

Gelegenheit macht Diebe, das ist einfach so und kann selbst in der idyllischsten Dorfgemeinschaft vorkommen. Das müssen gar keine professionellen Diebesbanden sein. Ich sichere mich daher ab, denke aber trotzdem nicht gleich das Schlechte von meinem Mitmenschen.
 
Ich versuche immer freundlich-wohlwollend gegenüber Fremden aufzutreten, seitdem ich aber regelmäßig auf der Straße und im Netz angegangen werde, bin ich umso vorsichtiger.
Freunden vertraue ich, biologischer und angeheirateter Familie nur seeehr bedingt.
 
Mein Bruder ist da anders, er hat halt mehr Vertrauen in seine Mitmenschen. Aber wie seht ihr das? Findet ihr es übertrieben, wegen der Sorge um seine Wertsachen nicht schwimmen zu gehen?

Nein, finde ich nicht übertrieben.

Und allgemein zu dem Thema: ich war mal das, was man gemeinhin wohl als treudoof bezeichnen könnte, habe in allem und jedem versucht, das Positive und Gute zu sehen. Das hat mir einige sehr schöne Erlebnisse und Begegnungen eingebracht, die ich nicht missen möchte - denn neben all dem Dreck und Hass, dem man teilweise in Menschengestalt begegnet, ob nun off- oder online, existiert mindestens auch genau so viel Gutes. Davon bin ich nach wie vor überzeugt.
Die Sache ist nur die: eine negative Erfahrung genügt bereits, um 10 gute im Zweifel zu überschatten und uns die Welt nachhaltig anders, gefährlicher, weniger sicher wahrnehmen zu lassen. Jeder, der schon mal Opfer eines (Gewalt)Verbrechens, oder Unfalls wurde, wird das bestätigen können. So funktioniert die menschliche Psyche nunmal. Wir sind nicht darauf ausgelegt, unsere Umgebung objektiv oder gerecht wahrzunehmen. Wir greifen auf Heuristiken zurück, die uns dann ein individuelles Gefühl der Sicher- oder auch Unsicherheit vorgaukeln.

Das gesagt, kann ich für mich feststellen, mittlerweile - nach einer Reihe prägendener Erfahrungen und Fehler - ein leider ziemlich misstrauischer Mensch geworden zu sein. Ich kann zwar aufdröseln, warum das so ist, mir mit ausreichend gutem Zureden vielleicht noch ein bisschen Optimismus und Wohlwollen abringen, wenn es die Situationen denn unbedingt erfordert, in den meisten Fällen habe ich dazu aber weder die Lust, noch Energie. So gesehen ist es zum Teil natürlich auch eine bewusste Entscheidung. Wenn "no risk, no fun", der Deal ist, denn verzichtet ich auf diese Art von "Spaß". Mein Leben ist seither nicht mehr ganz so bunt und "verrückt" wie früher, als ich meine Prioriäten noch anders gesetzt habe, dafür aber auch deutlich sicherer. Und das gefällt mir. Für den Moment jedenfalls.
 
Ich lasse mein Zeug idR nicht unbeaufsichtigt und halte das auch für normal. Die meisten Menschen sind grob vertrauenswürdig, aber halt nicht alle. Im Urlaub letztes Jahr war ich etwas unvorsichtiger, war aber ein campinginterner Strandabschnitt und man hatte feste Plätze, kannte die Leute also schon zum Teil. An einem offenen Strand würde ich aber nie was liegen lassen.
Ich fühle mich ja schon miserabel, wenn mein Koffer im ICE zwei Meter hinter mir steht, weshalb ich beim buchen immer gut auf kofferplätze achte. Ich gehe, reise ich allein, im Zug auch nur recht kurz nach einem halt auf die Toilette in der irrigen Annahme, sollte mein Zeug verschwinden, hätte man etwas Zeit zur Klärung :D

Also ja, ich bin misstrauisch in solchen dingen. Trotzdem gehe ich noch immer erst vom guten in einem Menschen aus, ist auch nicht immer so clever. Aber anders kann ich nicht leben.
 
Ich bin in Mexico aufgewachsen. Ein gewisses Misstrauen ist da lebensnotwendig. Und auch in der Schweiz wird gerne mal gestohlen und betrogen. Also immer Achtsam sein. Gerade eben wurde in st.gallen jemand der ich kenne mit einer Machete angegriffen ( geistig verwirrter) Da ich nun auch verantwortung für meine Kinder und Frau trage bin ich da nochmal ein tick Achtsamer
 
Man sollte generell vorsichtig sein. Das ist richtig und auch wichtig. Schließlich kann man Menschen nur vor den Kopf schauen und nicht hinein. So ähnlich sagt man doch?

Es gibt auch so Momente, wenn man jemanden zum ersten Mal begegnet und denkt: Was ist das denn für ein komischer Typ? Quasi zuerst unsympathisch und im Nachhinein, wenn man den dann etwas näher kennt, doch freundlich und korrekt. Das kann manchmal auch täuschen. Aber im Grunde sollte man auf sein Bauchgefühl, seine innere Stimme hören. Eine gesunde Skepsis.

Wenn ich jetzt so zurückblicke auf meine früheren Schulkameraden und -Kameradinnen, dann hat sich da nicht allzu viel geändert: Wen ich schon damals, also von klein auf, sympathisch und kollegial fand, ist es auch heute noch. Da hat mich meine Intuition nicht getäuscht. Muss ich doch sagen. Salopp kann man da sagen: Wer früher ein Unsympath und Arschloch war, der ist es auch heute noch.
 
Ich habe kein Vertrauen in die Menschen.
Was ich alles erlebt habe durch sie ist schlimm...

Lenin
vertrauen ist gut , Kontrolle ist besser!

Vieles Probleme entstehen engen Beziehungen zu anderen Menschen.

Wie könnte man fremden vertrauen,wenn man nicht Mal bei engen Familien Mitglieder oder Freunden kann...
 
Ich bin zwar vorsichtig mit meinen Wertgegenständen, trage z. B. niemals mein Smartphone oder mein Portemonnaie in der Gesäßtasche, habe während des Studiums (Münster) die Erfahrung gemacht, dass in meiner Studenten-WG eingebrochen wurde und mir vier Fahrräder (allerdings alle im Wert von unter 100 DM) gestohlen wurden, anderseits habe ich sehr viel Hilfsbereitschaft erlebt. Sei es bei Autopannen, Fortbewegung mit Gehhilfen nach einer Verletzung, dem Verlieren von Wertgegenständen (u. a. Portemonnaie (Osnabrück), Smartphone (Berlin) usw.. Immer wieder habe ich direkt unmittelbare Hilfe in heiklen Situationen erfahren.

Ich bewege mich auch nachts sehr gerne durch Städte. Nur ein einziges Mal in meinem Leben hat jemand mit mir, ausgerechnet auf einem erleuchten Rathausplatz, Streit gesucht, vermutlich unter Drogeneinfluss. Ansonsten in all den Jahrzehnten: Keinerlei Provokationen.

Aufgrund zahlreicher positiver Erfahrungen, beim Ausbleiben gravierender negativer Erlebnisse, bin ich meinen Mitmenschen positiv, optimistisch gestimmt. Oder, nach Adenauer: "Et hätt noch emmer joot jejange."
 
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Ich habe immer die Devise: Nie so viel Alkohol trinken dass man nicht mehr Herr seiner Sinne ist. Das ist natürlich insbesondere in fremden Städten, erst recht im Ausland, ein lebenswichtiger Rat. Wirklich Ärger mit Fremden hatte ich nie. Wobei ich, wenn ich in den USA unterwegs war, schon öfters Begegnungen mit Obdachlosen hatte die ich als sehr unangenehm empfand. Die USA sind da halt auch ein anderes Kaliber.

Mir selbst wurde nie was gestohlen. Meiner Mutter haben sie aber tatsächlich mal in der Hamburger S Bahn den Geldbeutel aus dem Rucksack geklaut, inklusive Ausweis, Führerschein und allem Scheckkarten. Seitdem bin ich gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln sehr wachsam.
 
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Bin grad auf der Straße angequatscht worden und der Typ hat dann der Reihe nach nach meiner Uhr, meiner Einkaufstasche und meinem Portemonnaie gegriffen... :crazy

Die fertigen Leute fliegen heut anscheinend besonders tief. :rolleyes:
 
Heute hatte ich eine sehr merkwürdige Begegnung südlich von Punta Arenas. Ich war allein mit meinem gemieteten SUV auf einer nicht asphaltierten Straße Richtung Wanderweg unterwegs.

Plötzlich sah ich einen Toyota am Straßenrand und zwei Mädels die eifrig winkten. Mein Bauchgefühl sagte mir schon dass ich äußerste Vorsicht walten sollte. Eine Red Flag war für mich ein Typ, der im Hintergrund stand und irgendwie ein bisschen suspekt aussah.

Nachdem ich zu erkennen gab dass mein Spanisch miserabel war unterhielt ich mich mich (vom Auto aus) mit einem der Mädels auf Englisch. Sie sagte, ihr Auto würde nicht mehr angehen, und ob ich wüsste wie man ein Automatik Auto anmacht. Etwas verdutzt gab ich ihr dann eine kurze Erklärung.

Und dann die Frage. Ob ich aussteigen könne und probieren könnte, ihr Auto wieder anzubekommen. Da wurde es mir zu bunt und ich hab gesagt dass ich lieber weiter fahren möchte, was sie mich dann ließen.

Wer weiß ob ich überreagiert habe oder nicht. Ich hab zu viel über Carjacking gelesen und mein Bauchgefühl sagte mir dass ich auf keinen Fall aussteigen sollte. Wie zum Teufel sind die drei überhaupt hierher bis zu diesem Schotterweg mitten im Nirgendwo gekommen, wenn sie nicht mal wissen wie man einen Zündschlüssel bedient?

Im schlimmsten Fall war ich ein Arsch, aber besser einmal ein Arsch sein als dass Auto, Geld oder Papiere gestohlen werden, oder schlimmeres passiert.

Falls alles nur ein Missverständnis war tut mir die Reaktion zwar leid, aber es war niemand verletzt oder in unmittelbarer Lebensgefahr, und es war 10 Uhr morgens und es waren auch noch andere Autos unterwegs.

Bei der Rückkehr von der Wanderung sah ich den Toyota dann am Parkplatz, allerdings ohne die drei. Also haben die drei es doch irgendwie ans Ziel geschafft. Entweder sie haben aufgegeben, was auch immer sie an dem Tag vorhatten, oder sie haben ihr Auto wieder anbekommen. Wer weiß, vielleicht haben meine Tipps am Ende ja doch geholfen.
 
Siehst du mal, ich wäre als Schisser gar nicht erst alleine in so einer fremden Gegend unterwegs. :D
Ich hätte nicht angehalten.

Hier in Deutschland halte ich mittlerweile Abstand, wenn mich jemand nach dem Weg fragt. Anhalter nehme ich nicht mit und bei einem Pannenszenario würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich anhalte. Kommt auch darauf an, ob ich alleine bin, ob die Kinder mitfahren....
 
Klingt ähnlich suspekt wie was mein Bekannter mir letztens erzählte: Als er spät nachts durch die Innenstadt nach Hause radelte, fragten ihn paar Typen, ob er Kleingeld und Feuer hätte. Mein Bekannter beschlich auch so ein Gefühl. Bloß nicht anhalten. Verneint. Was, kein Feuer, kein Geld? Aber Zigaretten, oder auch keine? Seltsam…

Was man heute alles so hört, ist z.T. schon beängstigend. Besonders falsche Polizisten oder Paketboten.

Wen ich schon alles vor der Haustür stehen hatte. Diverse Sektenleute, einmal ein junges Paar, fein angezogen, fast ganz in weiß, Engelsgleich, was mir was von Gott erzählen wollte, Menschen, die nach Geld gefragt haben, oder einem irgendetwas andrehen wollten etc.

Selbst seriöse Menschen können aufdringlich sein. Ein junger Mann in Rote Kreuz-Kluft samt Ausweis um den Hals redete auf mich ein. Sogar ein iPad (!), wo ich was ausfüllen sollte, hatte er dabei. Steht das etwa für Seriosität? Was ist mit einem Samsung? Könnte ja auch alles Fake sein: Ausweis mit Photoshop, Kluft von Amazon oder Kostümverleih. Er schaute mich ungläubig an und verschwand. Wenn jemand schon so aufdringlich bei alten Menschen ist, die sich dagegen nicht wehren können? Unglaublich.

Aus diesem Grund, und falls ich nicht mal Zuhause sein sollte, weil meine Mutter einundachtzig ist, habe ich mir vor ca. zwei Jahren eine Überwachungskamera zugelegt. 4K, Schwenkbar, Flashlight, Sprachfunktion. Die Reaktionen der Menschen sprechen manchmal für sich selbst. Wir haben eine lange Auffahrt und neben der Haustür und am Postkasten ist ein Hinweisschild. Die Kamera sieht man nicht sofort und sie ist hoch angebracht. Ohne Leiter kommt man da nicht heran. Vor einiger Zeit hatte ich einen Mann vor der Haustür stehen, in Warnweste und mit einer Bank-/Dokumententasche in den Händen. Sollte vielleicht Eindruck machen. Keine Ahnung. Wollte Geld einsammeln. Hab‘ den abgewimmelt.

Als ich mir später die Aufnahme von ihm anschaute, wo er an der Haustür die Schilder registrierte, konnte man die Überraschung in seinem Gesicht sehen. Wobei er nicht mal seinen Kopf drehte. Nur seine Augen bewegten sich dem unter dem Dachüberstand verlaufenden Kabelkanal entlang zur Kamera. Ja, da ist sie.

Natürlich bietet eine Überwachungskamera keinen hundertprozentigen Schutz gegen unehrliche Mitmenschen. Aber man hat im Notfall einen Beweis in Bild und Ton. Und man bekommt sofort eine Push-Nachricht auf sein Smartphone.
 
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