Es folgt hier der erschöpfend vollständige Post zu dem Thema "Zwei & Star Wars":
These:
"The Rule of Two" ist nicht nur unzureichend mit "Regel der Zwei" übersetzt worden. Sie ist auch in sich selbst unstimmig und nicht logisch ableitbar.
Erläuterung:
Vielmehr bedeutete (Präteritum!) Darth Banes Ordensdoktrin, dass es immer nur EINEN Chef geben soll! Der andere ist DER Sklave des Chefs! Der eine Lord WAR ein wirklicher Lord, Herrscher und Chef. Der andere Lord trug diesen Titel nur, um dadurch gedemütigt zu werden, denn Macht (force) und Macht (power) sind a) ebenfalls schlecht übersetzt worden und b) von fundamentaler Bedeutung im Orden der Zwei gewesen (Präteritum!).
So sagt die Regel tatsächlich lediglich aus, dass es immer nur zwei Sith LORDS geben solle. Ein Sith ist dagegen nur ein rothäutiger Alien mit einer besonderen Disposition zur Machtaffinität gewesen (Präteritum!). Von denen konnte es beliebig viele geben, denn auch diese waren nur Sklaven.
Da sich aber so ziemlich alles aus dem EU in einem blassen Trauerwölkchen aufgelöst hat, gab es weder Darth Bane, noch eine bindend ausformulierte "Rule of Two", noch die Rasse der Sith. Ist alles auf dem Müllhaufen des EU gelandet und nur noch ein paar lieblose Sätze in TPM lassen auf mehr vermuten, als es tatsächlich gibt. Legacy ist nämlich doooooof. Sorry, aber die Romane zu den Filmen haben sich ebenfalls mit aufgelöst, denn sonst muss ich sofort wieder mit Matthew Stovers Bruchpunkten (referenziert im EIII-Roman -> muss Legacy sein!) ankommen, welche auf Shatterpoint (Legacy: Clone Wars EU) verweisen, welcher wiederum auf den Yuuzhan Vong Krieg/NJO (Legacy: Post Endor EU) verweist, hinweisen. So funktioniert das Löschen von Canon einfach nicht.
Tatsächlich muss man jetzt wohl soweit gehen, dass TCW rangfolgenmäßig noch über den Romanen zu den jeweiligen Film-Episoden steht, denn nur so lässt sich noch ein halbwegs einheitlich nutzbarer Denkansatz finden.
Schlussendlich die widersprüchlichen Wortbedeutungen:
"Rule" gehört eher mit "Herrschaft" übersetzt.
Für "Regel/Gesetz" gilt nämlich eher "Law".
Und auch das ist nicht, was wir in Film und Serie gezeigt bekommen, wenn wir "Legacy" ignorieren (müssen).
Fazit:
Yodas Aussagen in TPM zu den Sith sind NIX wert!
Beweisführung:
Erstens haben die Jedi in der PT erstmal nur drei Dinge bewiesen:
- Unerschütterliche Glaubensstrukturen
- Unüberwindbare Anpassungsschwierigkeiten
- Unglaubliche Arroganz
Zweitens war der beste Lieferant für Sith Lords nun mal der Jedi Orden:
- Darth Tyranus
- Darth Vader
- Asajj Ventress (die ist laut TCW deutlich wichtiger, mächtiger und einflussreicher dargestellt worden, als Darth Maul, der eigentlich in Film und Serie immer nur versagt hat )
Und drittens hat sich der Jedi-Orden durch die omnipräsente, übergesellschaftliche Gleichgültigkeit jeglicher kritischen Bewertungsfähigkeit selbst beraubt:
- Qui-Gon: "Wir sind nicht hier um Sklaven zu befreien."
- Jocasta Nu: "Wenn etwas in unseren Archiven nicht aufgeführt ist, existiert es auch nicht."
- »Obi-Wan, das ist Verrat!« »Wir sind im Krieg, Anakin.«
Inuniverse:
Jeder dieser Punkte sagt aus, dass es fundamentalste Probleme auf jeder Ebene des Jedi-Ordens gibt:
Politik, Loyalität und Glaubenssystem versagen in den entscheidenden Augenblicken und somit ist es durchaus gerechtfertigt, dass man Yoda unterstellt, dass er nicht die geringste Ahnung von den internen Ordensstrukturen der Sith Lords haben konnte.
Exuniverse:
Jede Information, die wir heute zum Sith-Orden oder der "Rule of Two" haben, ist hinfällig geworden und kann nicht mehr in einer ernsthaften Diskussion verwendet werden (weil Präteritum; Danke, Legacy!). Die Filmromane selbst haben sich wegen exzessiver EU-Verweise ebenfalls ins Abseits geschossen und TCW steht in krassem stilistischem Widerspruch zum "Hauptwerk".