Woher will Luke wissen dass noch Gutes in Vader ist?

Da seine Frau gerade gestorben ist und dies wenige Tage her ist und sie in diesem Moment beerdigt wird auf Naboo und dies jeder weiß, auch das Imperium mit seinen Zig Agenten und Spionen.

Dann wundere ich mich warum er Sidious und Tarkin mit deren neuen Spielzeug besuchen kommt und recht interessiert scheint was es doch für Möglichkeiten mit diesem netten Spielzeug gäbe.

Entweder ist Anakin in dieser Szene total im Schock und hat noch immer nicht das verarbeitet was passiert ist oder er leidet an Gedächnisschwund.

Klar ob der Imp Vader erzählt hat, wann seine Frau beerdigt wird und außerdem wird einige Zeit vergangen sein als Vader, sich mit dem Imp den Todesstern anschaut.

Zum einen braucht selbst Vader einige ZEit bis er mit den Prothesen richtig laufen kann.
Zum anderen muss man erst mal von Coruscant, zum Todesstern reisen.
Das wird schon Tage, wenn nicht sogar Wochen gedauert haben, bis zu der Szene auf der Brücke.

Ich sehe also immer noch nicht woran du erkennen willst, das ihm Padme egal ist und nicht zu vergessen jeder Mensch Trauert anders.
 
Die Frage ist doch wohl eher warum sollte Anakin/Vader nach Naboo zu Padmes Beerdigung reisen?

Unbedingt willkommen währe er dort sicher nicht. Und seine neue Identität währe dann wohl auch im Eimer.
 
Und darum lässt ROTS mehr Fragen offen als es beantwortet, was ja mein Ausgangspost war. Ein Armutszeugnis für das angebliche Finale dieser Reihe (Ich nenne es Finale, da es die Reihe kompletieren sollte).

Aber es ist nichts komplett. Anakin und Vader sind immer noch zwei lose Enden. Nicht verbunden und nicht vereint im Geiste, wie es bei ein und der selben Person eigentlich sein sollte. Wie soll der Vader der um Padme trauert (Dieses gezwungene NOOO), 20 Jahre später der Vader sein der Luke brutal und rücksichtslos den Arm abtrennt? Wäre es die selbe Person die Padme immer noch liebt, dann würden auch 20 Jahre Mord und Terror daran nichts ändern und er würde Luke allein um Padmes Willen verschonen. Aber in ANH scheint Vader sein ganzes altes Leben zu hassen und hat auch mit Padme abgeschlossen. Das ist doch offensichtlich dass er diese Frau und ihre Sprösslinge nicht wirklich liebt. Höchstens kontrollieren will.

Am Ende verschont/hilft er Luke nur weil dieser ihn so akzeptiert wie er ist und ihn als Vater sieht. Padme scheint überhaupt keine Rolle mehr zu spielen, ausser der Tatsache dass sie die biologische Verbindung zwischen Vater und Sohn ist.
 
Die Frage ist doch wohl eher warum sollte Anakin/Vader nach Naboo zu Padmes Beerdigung reisen?

Unbedingt willkommen währe er dort sicher nicht. Und seine neue Identität währe dann wohl auch im Eimer.

Ich verstehe nicht was ihn seine Identität kümmern soll? Seine Feinde haben doch alle nach gewisser Zeit vermutet und gewusst wer das da war. Und ob er willkommen ist oder nicht wäre ihm auch ziemlich egal gewesen wenn er sie noch geliebt hätte. Hat er ja aber nicht. Da ist nichts, ausser Selbstmitleid beim armen Vader.
 
Ich verstehe nicht was ihn seine Identität kümmern soll?

Na da er ja in ROTJ erzählt das ihn sein richtige Name nix bedeutet wird es wohl irgendwie wichtig sein.

Und ob er willkommen ist oder nicht wäre ihm auch ziemlich egal gewesen wenn er sie noch geliebt hätte.

Wenn er sie nicht liebt, wieso reagiert er dann so wütend auf die Nachricht von ihrem Tod?
 
Na da er ja in ROTJ erzählt das ihn sein richtige Name nix bedeutet wird es wohl irgendwie wichtig sein.

Komischerweise reden Vater und Sohn nicht ein einziges Mal über die Mutter. Vader fällt es nichtmal ein und Luke scheint es auch ziemlich Schnuppe zu sein da er Beru mehr als seine Mutter sah. Aber dass er Vader sofort als Vater akzeptiert und diesen scheinbar Owen vorzieht, lässt tief blicken. Allein das "Vater" lässt weiter förmlich in Verzückung versetzen.

Wenn er sie nicht liebt, wieso reagiert er dann so wütend auf die Nachricht von ihrem Tod?

Das frage ich mich ja die ganze Zeit. Wenn man inteligent beim Drehbuch gewesen wäre hätte man Vader nach seiner Auferstehung folgendes sagen lassen können. Auch wenn dies nur ein schwacher Versuch ist etwas Sinn in das Ende von ROTS zu bringen.

"Wo ist Padme? Ist sie in Sicherheit?"

"Ich fürchte sie ist mit dem Jedi geflohen..."

"Was?" (Entsetzt)

"Sie hatte euch im Stich gelassen, als ich euch fand, mein Schüler."

"Padme hat mich verraten, sie hat meinen Leib von den Flammen verzehren lassen? Das kann nicht wahr sein!" (Will es nicht wahr haben. Wird wütend. Erkennt dass er nur noch ein Krüppel ist und alles verloren hat.)

"Seht euch an Lord Vader. Seht euer verbranntes Fleisch und ihr werdet die Wahrheit erkennen.

(Vader erinnert sich an die Stunden und den höllischen Schmerz in den Flammen. Den Hass auf Obi Wan und die Enttäuschung aufgrund Padmes illoyalem Verhalten. Sie haben tatsächlich einfach in der Lava dem Tod überlassen.)

"Sucht in euren Gefühlen und sagt mir was ihr nun seht."

(Einige Sekunden Zögern und dann fällt Vader eine endgültige Entscheidung. Auch in seinem Zorn und seiner Enttäuschung.)

"...Es gibt nur noch euch, mein Meister."

Dann hätte ROTS wenigstens Sinn ergeben. Der Kampf und die Niederlage wären genug gewesen um Anakin zu Vader zu transformieren. Aber so mit dem Nooo Schrei ergibt nichts mehr Sinn! Was nun, liebt er sie oder nicht? Bereut er seine Tat oder nicht? Das ergibt keinen Sinn. Wenn Jemand seine Taten bereut dann macht er doch nicht einfach so weiter.

Auch hätten sie sich ruhig trauen sollen dass Padme ihn BEWUST zurück lässt statt das bewustlose Opfer zu miemen und ihre armselige Rolle noch weiter abzuwerten. Das Noo und Padme der Sandsack und der Tod aus Kummer waren ganz schön schwer zu verdauen. Gut dass man uns das mit ordentlich Action, Pseudopolitik und CGI vorgesetzt hat. Sonst hätten wir das nicht runtergewürgt bekommen.
 
...Vader fällt es nichtmal ein und Luke scheint es auch ziemlich Schnuppe zu sein ...
Na ja, weiß nicht: Wie man hier "Lukes akzeptieren von Vader als Vater" verstehen will, ist eine Sache für sich.
IMO kann man das aber DURCHAUS auch so verstehen, wie es die gesamte Situation dort spiegelt.
Jedenfalls glaube ich nicht, dass die beiden da groß Zeit für lang ausschweifende und tiefgründe Familiendiskussionen hatten.
Weil - nein, ist ja klar, nicht? Oben tobt eine Schlacht, die über das Schicksal der Galaxis entscheiden soll und jede Minute und Sekunde können wertvolle Verbündete bzw. gute Freunde sterben ... und Luke und Vader unternehmen mal eben einen kurzen Exkurs a lá: "Ach sag mal, hast Du meine Mutter eigentlich wirklich geliebt?" oder ähnlich. :konfus::rolleyes:

..."Ich fürchte sie ist mit dem Jedi geflohen..."
Sry, aber was hätte IMO eine solche "Lüge" genutzt? Vader hätte dann alles daran gesetzt, binnen kürzester Zeit die eigentliche Wahrheit herauszufinden. Palpatine/Sidious brauchte aber eine funktionierende "rechte Hand" an seiner Seite. Es gab ein Imperium zu sicher - auch vor allem gegen potenziell noch überlebende Jedi!!! Er brauchte Vader dafür als Ausführungsorgan und er musste sich dazu Vaders Loyalität möglichst gewiss sein können - und zwar Vaders "dunkler Loyalität". Ein "Sith", der noch Hoffnung hatte, etwas von dem wieder gut machen zu können, was er angerichtet hatte, war viel zu risikoreich.

..."Sie hatte euch im Stich gelassen, als ich euch fand, mein Schüler." ...
Damit hätte sich Palpatine IMO selbst gegenüber Anakin/Vader "ausgeknockt". Auch, wenn Anakin Padmé in ihrem Gespräch zuvor des Verrats bezichtigt hatte, hatte er Padmés Reaktion darauf durchaus wahrgenommen (sinngemäß "Nein, das ist nicht wahr...").
Und intuitiv wusste Anakin hier auch eigentlich, dass Padmé so nie gewesen war. Padmé hatte etwas oder jemanden einfach so im Stich gelassen, an dem ihr etwas lag.

Im Grunde hätte eine solche Äußerung in Anakin/Vader viel zu viel in Gang gehalten, was ohnehin schon in ihm aufgewühlt war. Palpatine war aber an jemanden gelegen, der "mit seiner Vergangenheit abzuschließen zu lernen hatte".

..."Seht euch an Lord Vader. Seht euer verbranntes Fleisch und ihr werdet die Wahrheit erkennen...
Was denn für eine Wahrheit?
Verstehe mich nicht falsch: Das ganze ist von Dir gar nicht einmal so schlecht gedacht, wie es jetzt ob meiner Entgegnungen dazu wirken mag. Aber ich halte es für unwahrscheinlich.
Anakin/Vader WUSSTE, wer für sein "verbranntes Fleisch" verantwortlich war bzw. wen er dafür für verantwortlich hielt: Seinen alten Meister Obi-Wan Kenobi.
Padmé hatte ihm das nicht angetan - und da Anakin auch IMO eigentlich in Wahrheit im Bezug auf Padmé einen anderen Verrat gemeint hatte (den an ihrer "Liebe" - die sie ihm ja gegenüber in der Geonosis-Arena eingeräumt hatte) - hätte er auch intuitiv gewusst, dass Palpatine ihm hier mit so etwas Quatsch erzählt.
Man darf hier auch nicht vergessen: NACH dieser seiner Verwandlung ist Anakin/Vader auch nicht mehr genau derselbe Anakin, der zuvor so einfach den Einflüsterungen Palpatines erlegen war.
All die Ereignisse in ROTS, die ihn bis zu diesem Punkt geführt haben, haben ihm auch gewisse Augen über die wahren Verhältnismäßigkeiten geöffnet.

...Sie haben (ihn) tatsächlich einfach in der Lava dem Tod überlassen...
Und ganz genau deshalb war es auch viel besser, dass Palpatine ihm hier die Wahrheit sagt bzw. ihn daraufhin stieß. Es erfüllte schlichtweg den Zweck, Anakin/Vaders "Kopf durchzulüften" - so nach dem Motto: "Schau hin was tatsächlich wahr ist".
Aber im Grunde weiß das Anakin/Vader auch, nur ist er noch nicht bereit, all das einfach so zu akzeptieren bzw. anzunehmen.
Das Padmé aber nach seinem Angriff mit dem Würgegriff zu keinem "physischen Verrat an ihm" mehr fähig war, dass muss auch ihm klar gewesen sein.

..."...Es gibt nur noch euch, mein Meister." ...
DIE Entscheidung war in Wahrheit LÄNGST gefallen: Und zwar, als Anakin Windu die Hand abschlug, damit Palpatine das Leben und dessen Macht rettete und das weitere Schicksal der Galaxis und der Jedi ausrichtete.
Danach GAB es nur noch "euch, mein Meister Sidious" für Anakin.
Und zwar völlig pragmatisch-sachzwänglich.

DAS hatte Anakin längst begriffen und DAS sieht man auch in ROTS, da er sich danach Sidious unterwirft!

...Aber so mit dem Nooo Schrei ergibt nichts mehr Sinn! ...
Hier machst Du IMO den Einschätzungsfehler, in-universes mit Inszenierungs-Schwächen zu verwechseln.
IMO ist das Problem, dass das "Noooo" leider viel zu unüberzeugend dargestellt ist und auch Christensens Körpersprache durch den Anzug unglücklich gewählt war.
Das "Noooo" hätte eher einem wütend-knurrendem "Aaarrrrgh" entsprechen sollen (zusammen mit verneinender Sub-Intonation zwecks Vaders Schwierigkeit, die Tatsachen hier zu akzeptieren). Und seine Körperhaltung hätte eher in folgende Richtung gehen sollen:
Exarkuncollapsing.JPG


Wie gesagt - nicht ganz genau dem entsprechend, sondern nur in die Richtung gehend. ;)
(Hier vielleicht noch einmal z. B. Vergleich die Szene im Film (YouTube-Vid)!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mit deinen Formulierungen und Deutungen kann ich mich schon anfreunden.

Nur zu Padmes Schuld in den Augen Vaders möchte ich etwas nachtragen:

Naja dass Padme Obi Wan auf ihrem Schiff mitgebracht hat, das zeigt ihm schon dass sie seinen Tod wollte. Auch wenn sich Kenobi wie eine Schiffsratte versteckt und somit für Padmes Tod mitverantwortlich ist. Er sieht sogar seelenruhig zu wie Anakin sie fast erwürgt. Ganz schön unwürdig für einen Jedi Meister.

Obi Wan wird überhaupt als ziemlich erbärmlich dargestellt. Versagt an seinem Schüler, versagt Vader endgültig zu vernichten und versagt Padme zu retten. Ein regelrechter Versager. Sogar Maul lebt noch! :)
 
Sooo,

Naja dass Padme Obi Wan auf ihrem Schiff mitgebracht hat, das zeigt ihm schon dass sie seinen Tod wollte. Auch wenn sich Kenobi wie eine Schiffsratte versteckt und somit für Padmes Tod mitverantwortlich ist. Er sieht sogar seelenruhig zu wie Anakin sie fast erwürgt. Ganz schön unwürdig für einen Jedi Meister.

Naja ich emfinde Deine Schilderung als ein wenig pessimistisch und nicht fair:

Die "offizielle" Schilderung (kurz) von Wookieepedia sagt da eigentlich über alle Deine Fragen aus:
The star skiff lands on Mustafar, and Padmé is greeted by a smiling Vader. Padmé reveals her conversation with Obi-Wan; he tells her it is only lies, though he doesn't deny the accusations. When she begs him to run away with her to raise their child in peace, though Vader counters by telling Padmé that he has brought peace to the Republic, and when he states he can overthrow Palpatine so the two of them can rule the galaxy together, she backs away in horror. Padmé, realizing how much Anakin has changed, begs him to stop.

As she pleads, Vader sees his former master Obi-Wan emerge from the starskiff. He then accuses Padmé of lying about her love for him and that she brought his former master to kill him. Enraged, he force chokes his wife: Obi-Wan orders him to let her go, which Vader subsequently does only after he has throttled Padmé into unconsciousness.

Quelle: ROTS

Weder nimmt Padmé Obi Wan bewusst mit, noch ist dieser direkt am Tod Padmés verantwortlich, noch will sie Anakins Tod, noch steht Kenobi "seelenruhig" daneben, als Anakin Padmé würgt.;)
IMO ist Obi Wan in diesem Moment noch nicht wirklich bereit, gegen seinen Schüler und langjährigen "Bruder" zu kämpfen, hofft noch auf einen anderen Ausgang als ihn töten zu müssen.

Padmé stirbt hauptsächlich, weil sie ihren Lebenswillen verloren hat... Dies ist eine Konsequenz aus diversen Gründen, die sich ebenfall aus der gesamten PT ergeben...;)


YCiv
 
Zuletzt bearbeitet:
@YCiv san Togru: ACK soweit, was Padmé betrifft (s. a. in meinem Posting hier weiter unten). Aber IMO ging es DM99 hier mehr darum, wie Anakin das auffasst - bzw. vor allem, weshalb? ;):)

Naja dass Padme Obi Wan auf ihrem Schiff mitgebracht hat, das zeigt ihm schon dass sie seinen Tod wollte...
So? Zeigt ihm das genau dieses an? Oder was meinte ihr verzweifeltes "Nein", als Kenobi plötzlich auf der Rampe des Schiffes steht?
Anakins Bezichtigung ihr gegenüber des Verrats ist nichts weiter, als sein verzweifelter Versuch, eine Kontrolle zurück zu erlangen, die er längst verloren hat. Der Würge-Griff symbolisiert genau das: Es ist, als würde Anakin damit sagen wollen: "Ich lasse nicht zu, dass Du mir eine Absage erteilst, Padmé!"
Und genau DAS zeigt seine Irrationalität hierbei: Er will ihr etwas verbieten, was er gar nicht mehr kann, weil sie sich längst entschieden hat.

Ihr "Nein" an dieser Stelle habe ich im Übrigen immer als ehrliche Mischung aus Überraschung und verzweifelter Erkenntnis gewertet: Padmé wusste genau - würden Kenobi und Anakin nachdem, was Anakin offenbar getan hatte - zusammentreffen, würde Kenobi als Jedi-Meister Anakin dingfest machen, ausschalten müssen owe.
Gerade deshalb hatte sie ja Kenobi zuvor auf Coruscant auf seine Nachfrage, ob sie wisse, wo Anakin sei, sozusagen fast belogen gehabt. Zum einen, weil sie selbst zuerst mit Anakin reden wollen musste, zum anderen, weil sie wusste, würde Kenobi zuerst auf Anakin treffen, würde sie vielleicht keine Chance mehr dazu erhalten.

Und das schwang auch für Anakin in diesem Moment eindeutig in ihrem "Nein" mit. Nur - Anakin WOLLTE, dass sie schuldig sei. Er WOLLTE, dass er nicht schuldiger war, als sie.
Das wäre sozusagen noch die einzige Möglichkeit gewesen, mit ihr in ihrer Welt der "Guten", der "Demokraten", "Friedensstifter", "Menschenhelfer" usw. auf gleicher Augenhöhe zusammenzutreffen.
Zumindest empfand er das in seiner Verzweifelung wahrscheinlich so.
Doch es war irrational, heißt unsinnig und unvernünftig. Selbst wenn Anakin jemals irgendwie ausreichend mit Padmé verband (was ich allerdings etwas bezweifle), war nach den Taten, die ihn mehr und mehr zum Sith gemacht hatten, schon gar kein Rückweg mehr zu dem "guten", was sie repräsentierte, möglich.

Und aus dieser Verzweifelung heraus beschuldigt er sie hier des Verrates und greift sie sinnloserweise mit dem Würgegriff an.
Sinnlos aber auch deshalb, weil Anakin hier schlicht einfach nur ausrastet, ohne seinem Bewusstsein zu gestatten, sich selbst "zurück zu rufen".

Obi Wan wird überhaupt als ziemlich erbärmlich dargestellt...
Auch hier sry, aber nein: Ich finde nicht dass Kenobi unwürdig dargestellt wird. Man muss sich mal die Situation vor Augen führen:
Man hat einen jahrelangen guten Kumpel und Freund, der einem durch gemeinsame Erfahrungen wie ein Bruder regelrecht geworden ist. Und auch, wenn man vielleicht nicht alle dessen Ansichten teilt oder manchmal etwas merkwürdig findet, wie dieser Kumpel reagiert, so glaubt man doch zumindest zu wissen, dass er mindestens nicht weiter gehen würde, als man auch selbst gehen würde.

Und dann geschehen plötzlich Dinge bzw. der Kumpel tut Sachen, von denen man nie geglaubt hatte, dass er dazu fähig sei. (Und Kenobis Macht-Gespür scheint ziemlich begrenzt wenn nicht gar schlecht ausgebildet zu sein: Im Aufzug zu Beginn von ROTS ist Kenobi ehrlich überrascht, dass Anakin hinter ihm in den Aufzug runterspringt und zückt gar sein Lichtschwert. Und das war es auch, was Jinn ihm immer beigebracht hatte: Die "lebendige Macht", seine Sinne auf das Hier und Jetzt und auf das, was vor einem liegt zu konzentrieren - nicht auf Dinge hinter einem oder die Kilometerweit entfernt sind. Das bürgt zwar auch erhebliche Nachteile, aber so gesehen ist eben auch Kenobi eben "nur ein Mensch", der nicht alles kann.)

Jedenfalls - wärst Du nicht völlig schockiert und überrascht, wenn Du plötzlich glauben solltest, Dein Kumpel hätte jemanden vergewaltigt oder gar getötet?
Wie gesagt sprechen wir hier ja nicht von einer losen Schulfreundschaft o. ä., sondern von jahrelanger, recht eingeschworener Gemeinsamkeit - eher vielleicht noch vergleichbar, wenn Eltern relativ urplötzlich sinnloser und sinnloser streiten und sich plötzlich gar trennen und scheiden lassen.
Als "Kind" oder "Freund" solcher Personen fragt man sich dann eher, was man selbst falsch gemacht hat (bzw. Erwachsene fragen sich auch, wie man so blind sein konnte, nicht zu sehen, was vor sich ging).

Und genau das ist es, was IMO dort zu diesen Zeitpunkten in Kenobi vorgeht. Wo sich das äußert? In seiner eigentlich sinnfreien Weigerung in Reaktion auf Yodas Hinweis, er müsse Anakin nachgehen und stellen und ihn ausschalten.
Sinnfrei weshalb? Weil Kenobi viel zu alt und erfahren ist, um nicht zu wissen, das Yoda völlig recht hat. Wenn jemand Anakin stellen und bekämpfen kann, dann Kenobi selbst. Denn er kennt ihn am besten, kennt am besten seine Stärken und Schwächen, als sonst jemand.
Und Kenobi befindet sich allerdings hier bei seiner irrationalen Reaktion auf Yoda, er könne das nicht tun, weil Anakin ihm wie ein Bruder sei, im Grunde fast in derselben Position wie Yoda selbst.

Auch Yoda hat nun durch die Holo-Aufzeichnung schon einmal einen Vorgeschmack von Sidious wahrer Macht erhalten. Aber im Grunde gibt es niemanden mehr, der nun tun könnte, was Yoda zufällt. Er ist der Großmeister des Ordens und mit Abstand der mächtigste Jedi seiner Zeit. Und er ist abkömmlich. Für Yoda stellt sich diese Frage da vielleicht gar nicht einmal, aber im Grunde ist es hier auch ebenfalls nur und ausschließlich Yoda, der sich alleine Sidious stellen muss.

Und IMO sind Kenobi als Jedi-Meister diese Dinge durchaus bewusst. Seine irrationale Weigerung hier entspricht nichts anderem als der starken Erschütterung und Schockierung, weil er Anakin viel zugetraut hätte, nicht aber das er Jedi-Jünglinge massakrieren könnte.
Und wenn Kenobi nachher bei Padmé aufläuft oder auf Mustafar plötzlich auf der Ausstiegsrampe erscheint, hat er sich noch immer nicht wirklich von diesem Schock erholt. Noch immer sträubt sich alles in ihm dagegen akzeptieren zu müssen, was Anakin so offenkundig nachweislich getan hatte.
Der junge Schüler, Kumpel und brüderliche Freund, mit dem er sich aufeinander verlassen konnte, mit dem er gemeinsam gescherzt und gelacht hatte - als gäbe es nichts unverfänglicheres auf der Welt.
Wie Kenobi sich hier verhält, ist schlicht dem Bemühen um Rationalität geschuldet. Er versucht einfach das zu tun, was richtig ist bzw. er für richtig hält. Denn als Jedi und Jedi-Meister WEISS er auch: Als er Anakin als Schüler annahm und ausbildete, übernahm er auch die Verantwortung für die Macht-Fähigkeiten, die Anakin entwickeln und ausbilden würde.
Und ob Anakin nun ein dunkler Jedi oder gar schon ein Sith ist - was Anakin tat, darf kein Jedi-Ritter jemals tun und als sein Meister hat Kenobi die Verantwortung, Anakins Fehlverhalten ob der daraus erwachsenen Konsequenzen zu klären.

Doch diese Situation ist eben auch für Kenobi so völlig neu und auf dieser Basis muss man hier verstehen, dass Kenobi nicht offensiv reagiert und auch erst einmal eine weitere Schock-Sekunde überwinden muss. Schließlich tut Anakin hier etwas in jeder Hinsicht komplett Sinnfreies (vor allem, weil Kenobi ja inzwischen wusste, dass die beiden irgendwie eine Liebesbeziehung zueinander aufgebaut hatten), als Anakin Padmé zu würgen beginnt.
Er versucht es mit Worten ("Anakin, lass sie los!"), weil das immer die Art war, wie er mit Anakin umgegangen war. Er wusste, nach kurzem zögern würde Anakin schließlich nachgeben.

Klar hätte Kenobi hier auch versuchen können, mit einem Macht-Schub Anakins Arm wegzustoßen oder gar mit dem Lichtschwert seinen Arm abzutrennen.
Aber Anakin war sehr stark in seinen Macht-Fähigkeiten geworden, dass wusste auch Kenobi. Möglicherweise hätte Kenobis Macht-Schub gar nicht ausgereicht oder das entsprechende Ergebnis erzielt. Und außerdem reagierte Kenobi hier im Grunde wie ein Jedi eben reagiert: schlichtend bzw. vermittelnd.

Was also IMO das Tragische hieran ist: Kenobi befand sich selbst hier in einer ähnlichen Situation wie Padmé. Auch er musste erst einmal mit Anakin reden, musste eigentlich zur eigenen Selbstbestätigung aus dessen Mund hören, was die Wahrheit ist.

Man kann also klar sagen: Ja, Kenobi hätte Padmé wohlmöglich vielleicht dich retten können. Das ist eine Wahrheit. Aber als wer oder was hätte er sie retten können?
IMO eher als der weit jüngere und reaktiongewandtere Kenobi aus TPM.- Und aber selbst dann hielte ich es in dieser Situation dann dennoch für nicht sehr wahrscheinlich. Denn in der Konfrontation mit Maul seinerzeit war alles klar gewesen. Maul war der "Bösewicht, der sie angegriffen" hatte. Und Maul bedeutete ihm nichts. Er war für Kenobi im Grunde tatsächlich nichts weiter als ein "diabolischer Teufelskerl mit Hörnern und Pferdefuß".

Hier aber auf Mustafar stand er einem langjährigen Freund gegenüber, der ihm wie ein Bruder geworden war.

;):)
 
Und außerdem reagierte Kenobi hier im Grunde wie ein Jedi eben reagiert: schlichtend bzw. vermittelnd.

@Lord Barkouris:
*Respekt für die (wiedereinmal) umfassende, tiefgründige, nieveauvolle Analyse - manchmal frag ich micht, woher Du die Ausdauer und vor allem die Z E I T nimmst, Deine Erklärungen immer derart komplex und detailliert niederzuschreiben ...ähm... (ca. 1350 ist total lang...)*:D:D:D


Zum Zitat: Ich liebe es, wenn jemand die Grundzüge der Jedi derart einbindet und hervorhebt;)

Zum Aufsatz;): Völliges ACK. Ich hätte es nicht besser (vlt. kürzer:braue) formulieren können.
Vor allem die Stellen mit dem "Nein" Padmés, Kenobi-Skywalker-Beziehung und vor allem Yodas Situation kann ich nur so unterschreiben:):):):D
(Schön dass Du das genau so siehst)

YCiv
 
Sooo,



Naja ich emfinde Deine Schilderung als ein wenig pessimistisch und nicht fair:

Die "offizielle" Schilderung (kurz) von Wookieepedia sagt da eigentlich über alle Deine Fragen aus:


Weder nimmt Padmé Obi Wan bewusst mit, noch ist dieser direkt am Tod Padmés verantwortlich, noch will sie Anakins Tod, noch steht Kenobi "seelenruhig" daneben, als Anakin Padmé würgt.;)
IMO ist Obi Wan in diesem Moment noch nicht wirklich bereit, gegen seinen Schüler und langjährigen "Bruder" zu kämpfen, hofft noch auf einen anderen Ausgang als ihn töten zu müssen.

Padmé stirbt hauptsächlich, weil sie ihren Lebenswillen verloren hat... Dies ist eine Konsequenz aus diversen Gründen, die sich ebenfall aus der gesamten PT ergeben...;)


YCiv

Schrieb ich denn, dass Padme Obi Wan bewusst mitgenommen hat. Ich glaube nicht. Bitte unterstelle mir nichts. Ich schrieb das Vader glaubte sie habe ihn mitgebracht um ihn zu töten. Und dass sich Kenobi wie eine Maus versteckt.

"Let her go Anakin" bittet er Vader fast, obwohl er zuvor sah wie dieser selbst kleine Kinder brutal abschlachtet. Zur Erinnerung Obi Wan ist ein Jedi der ruhig auch die Macht einsetzen kann und ein paar Schritte laufen kann um Vader zu stoppen. Aber ich glaube in diesem Moment war ihm Padme ziemlich egal. Er war nur dort um mit Anakin abzurechnen.

Wenn ich nochmal das mit dem Lebenswillen höre, dann laufe ich die Wände hoch. Das ist so platt wie ne Briefmarke.
 
@YCiv san Togru: ACK soweit, was Padmé betrifft (s. a. in meinem Posting hier weiter unten). Aber IMO ging es DM99 hier mehr darum, wie Anakin das auffasst - bzw. vor allem, weshalb? ;):)


So? Zeigt ihm das genau dieses an? Oder was meinte ihr verzweifeltes "Nein", als Kenobi plötzlich auf der Rampe des Schiffes steht?
Anakins Bezichtigung ihr gegenüber des Verrats ist nichts weiter, als sein verzweifelter Versuch, eine Kontrolle zurück zu erlangen, die er längst verloren hat. Der Würge-Griff symbolisiert genau das: Es ist, als würde Anakin damit sagen wollen: "Ich lasse nicht zu, dass Du mir eine Absage erteilst, Padmé!"
Und genau DAS zeigt seine Irrationalität hierbei: Er will ihr etwas verbieten, was er gar nicht mehr kann, weil sie sich längst entschieden hat.

Ihr "Nein" an dieser Stelle habe ich im Übrigen immer als ehrliche Mischung aus Überraschung und verzweifelter Erkenntnis gewertet: Padmé wusste genau - würden Kenobi und Anakin nachdem, was Anakin offenbar getan hatte - zusammentreffen, würde Kenobi als Jedi-Meister Anakin dingfest machen, ausschalten müssen owe.
Gerade deshalb hatte sie ja Kenobi zuvor auf Coruscant auf seine Nachfrage, ob sie wisse, wo Anakin sei, sozusagen fast belogen gehabt. Zum einen, weil sie selbst zuerst mit Anakin reden wollen musste, zum anderen, weil sie wusste, würde Kenobi zuerst auf Anakin treffen, würde sie vielleicht keine Chance mehr dazu erhalten.

Und das schwang auch für Anakin in diesem Moment eindeutig in ihrem "Nein" mit. Nur - Anakin WOLLTE, dass sie schuldig sei. Er WOLLTE, dass er nicht schuldiger war, als sie.
Das wäre sozusagen noch die einzige Möglichkeit gewesen, mit ihr in ihrer Welt der "Guten", der "Demokraten", "Friedensstifter", "Menschenhelfer" usw. auf gleicher Augenhöhe zusammenzutreffen.
Zumindest empfand er das in seiner Verzweifelung wahrscheinlich so.
Doch es war irrational, heißt unsinnig und unvernünftig. Selbst wenn Anakin jemals irgendwie ausreichend mit Padmé verband (was ich allerdings etwas bezweifle), war nach den Taten, die ihn mehr und mehr zum Sith gemacht hatten, schon gar kein Rückweg mehr zu dem "guten", was sie repräsentierte, möglich.

Und aus dieser Verzweifelung heraus beschuldigt er sie hier des Verrates und greift sie sinnloserweise mit dem Würgegriff an.
Sinnlos aber auch deshalb, weil Anakin hier schlicht einfach nur ausrastet, ohne seinem Bewusstsein zu gestatten, sich selbst "zurück zu rufen".


Auch hier sry, aber nein: Ich finde nicht dass Kenobi unwürdig dargestellt wird. Man muss sich mal die Situation vor Augen führen:
Man hat einen jahrelangen guten Kumpel und Freund, der einem durch gemeinsame Erfahrungen wie ein Bruder regelrecht geworden ist. Und auch, wenn man vielleicht nicht alle dessen Ansichten teilt oder manchmal etwas merkwürdig findet, wie dieser Kumpel reagiert, so glaubt man doch zumindest zu wissen, dass er mindestens nicht weiter gehen würde, als man auch selbst gehen würde.

Und dann geschehen plötzlich Dinge bzw. der Kumpel tut Sachen, von denen man nie geglaubt hatte, dass er dazu fähig sei. (Und Kenobis Macht-Gespür scheint ziemlich begrenzt wenn nicht gar schlecht ausgebildet zu sein: Im Aufzug zu Beginn von ROTS ist Kenobi ehrlich überrascht, dass Anakin hinter ihm in den Aufzug runterspringt und zückt gar sein Lichtschwert. Und das war es auch, was Jinn ihm immer beigebracht hatte: Die "lebendige Macht", seine Sinne auf das Hier und Jetzt und auf das, was vor einem liegt zu konzentrieren - nicht auf Dinge hinter einem oder die Kilometerweit entfernt sind. Das bürgt zwar auch erhebliche Nachteile, aber so gesehen ist eben auch Kenobi eben "nur ein Mensch", der nicht alles kann.)

Jedenfalls - wärst Du nicht völlig schockiert und überrascht, wenn Du plötzlich glauben solltest, Dein Kumpel hätte jemanden vergewaltigt oder gar getötet?
Wie gesagt sprechen wir hier ja nicht von einer losen Schulfreundschaft o. ä., sondern von jahrelanger, recht eingeschworener Gemeinsamkeit - eher vielleicht noch vergleichbar, wenn Eltern relativ urplötzlich sinnloser und sinnloser streiten und sich plötzlich gar trennen und scheiden lassen.
Als "Kind" oder "Freund" solcher Personen fragt man sich dann eher, was man selbst falsch gemacht hat (bzw. Erwachsene fragen sich auch, wie man so blind sein konnte, nicht zu sehen, was vor sich ging).

Und genau das ist es, was IMO dort zu diesen Zeitpunkten in Kenobi vorgeht. Wo sich das äußert? In seiner eigentlich sinnfreien Weigerung in Reaktion auf Yodas Hinweis, er müsse Anakin nachgehen und stellen und ihn ausschalten.
Sinnfrei weshalb? Weil Kenobi viel zu alt und erfahren ist, um nicht zu wissen, das Yoda völlig recht hat. Wenn jemand Anakin stellen und bekämpfen kann, dann Kenobi selbst. Denn er kennt ihn am besten, kennt am besten seine Stärken und Schwächen, als sonst jemand.
Und Kenobi befindet sich allerdings hier bei seiner irrationalen Reaktion auf Yoda, er könne das nicht tun, weil Anakin ihm wie ein Bruder sei, im Grunde fast in derselben Position wie Yoda selbst.

Auch Yoda hat nun durch die Holo-Aufzeichnung schon einmal einen Vorgeschmack von Sidious wahrer Macht erhalten. Aber im Grunde gibt es niemanden mehr, der nun tun könnte, was Yoda zufällt. Er ist der Großmeister des Ordens und mit Abstand der mächtigste Jedi seiner Zeit. Und er ist abkömmlich. Für Yoda stellt sich diese Frage da vielleicht gar nicht einmal, aber im Grunde ist es hier auch ebenfalls nur und ausschließlich Yoda, der sich alleine Sidious stellen muss.

Und IMO sind Kenobi als Jedi-Meister diese Dinge durchaus bewusst. Seine irrationale Weigerung hier entspricht nichts anderem als der starken Erschütterung und Schockierung, weil er Anakin viel zugetraut hätte, nicht aber das er Jedi-Jünglinge massakrieren könnte.
Und wenn Kenobi nachher bei Padmé aufläuft oder auf Mustafar plötzlich auf der Ausstiegsrampe erscheint, hat er sich noch immer nicht wirklich von diesem Schock erholt. Noch immer sträubt sich alles in ihm dagegen akzeptieren zu müssen, was Anakin so offenkundig nachweislich getan hatte.
Der junge Schüler, Kumpel und brüderliche Freund, mit dem er sich aufeinander verlassen konnte, mit dem er gemeinsam gescherzt und gelacht hatte - als gäbe es nichts unverfänglicheres auf der Welt.
Wie Kenobi sich hier verhält, ist schlicht dem Bemühen um Rationalität geschuldet. Er versucht einfach das zu tun, was richtig ist bzw. er für richtig hält. Denn als Jedi und Jedi-Meister WEISS er auch: Als er Anakin als Schüler annahm und ausbildete, übernahm er auch die Verantwortung für die Macht-Fähigkeiten, die Anakin entwickeln und ausbilden würde.
Und ob Anakin nun ein dunkler Jedi oder gar schon ein Sith ist - was Anakin tat, darf kein Jedi-Ritter jemals tun und als sein Meister hat Kenobi die Verantwortung, Anakins Fehlverhalten ob der daraus erwachsenen Konsequenzen zu klären.

Doch diese Situation ist eben auch für Kenobi so völlig neu und auf dieser Basis muss man hier verstehen, dass Kenobi nicht offensiv reagiert und auch erst einmal eine weitere Schock-Sekunde überwinden muss. Schließlich tut Anakin hier etwas in jeder Hinsicht komplett Sinnfreies (vor allem, weil Kenobi ja inzwischen wusste, dass die beiden irgendwie eine Liebesbeziehung zueinander aufgebaut hatten), als Anakin Padmé zu würgen beginnt.
Er versucht es mit Worten ("Anakin, lass sie los!"), weil das immer die Art war, wie er mit Anakin umgegangen war. Er wusste, nach kurzem zögern würde Anakin schließlich nachgeben.

Klar hätte Kenobi hier auch versuchen können, mit einem Macht-Schub Anakins Arm wegzustoßen oder gar mit dem Lichtschwert seinen Arm abzutrennen.
Aber Anakin war sehr stark in seinen Macht-Fähigkeiten geworden, dass wusste auch Kenobi. Möglicherweise hätte Kenobis Macht-Schub gar nicht ausgereicht oder das entsprechende Ergebnis erzielt. Und außerdem reagierte Kenobi hier im Grunde wie ein Jedi eben reagiert: schlichtend bzw. vermittelnd.

Was also IMO das Tragische hieran ist: Kenobi befand sich selbst hier in einer ähnlichen Situation wie Padmé. Auch er musste erst einmal mit Anakin reden, musste eigentlich zur eigenen Selbstbestätigung aus dessen Mund hören, was die Wahrheit ist.

Man kann also klar sagen: Ja, Kenobi hätte Padmé wohlmöglich vielleicht dich retten können. Das ist eine Wahrheit. Aber als wer oder was hätte er sie retten können?
IMO eher als der weit jüngere und reaktiongewandtere Kenobi aus TPM.- Und aber selbst dann hielte ich es in dieser Situation dann dennoch für nicht sehr wahrscheinlich. Denn in der Konfrontation mit Maul seinerzeit war alles klar gewesen. Maul war der "Bösewicht, der sie angegriffen" hatte. Und Maul bedeutete ihm nichts. Er war für Kenobi im Grunde tatsächlich nichts weiter als ein "diabolischer Teufelskerl mit Hörnern und Pferdefuß".

Hier aber auf Mustafar stand er einem langjährigen Freund gegenüber, der ihm wie ein Bruder geworden war.

;):)

Hier stimme ich auch zu, bis auf eine Kleinigkeit. Padme war doch nicht auf den Kopf gefallen. Sie hätte doch wissen müssen dass Kenobi ihr folgen würde. Ich denke nicht dass sie wirklich so überrascht war Kenobi zu sehen. Ich denke auf diesen modernen Raumschiffen kann der Bordcomputer sehr wohl berechnen ob 1 oder Zwei Personen an Bord sind, aufgrund des Sauerstoffverbrauches...
 
Schrieb ich denn, dass Padme Obi Wan bewusst mitgenommen hat. Ich glaube nicht. Bitte unterstelle mir nichts. Ich schrieb das Vader glaubte sie habe ihn mitgebracht um ihn zu töten. Und dass sich Kenobi wie eine Maus versteckt.

Na dann Sorry. Ich wollte Dir da überhaupt nichts unterstellen. Dann habe ich das missverstanden *Sry*

"Let her go Anakin" bittet er Vader fast, obwohl er zuvor sah wie dieser selbst kleine Kinder brutal abschlachtet. Zur Erinnerung Obi Wan ist ein Jedi der ruhig auch die Macht einsetzen kann und ein paar Schritte laufen kann um Vader zu stoppen. Aber ich glaube in diesem Moment war ihm Padme ziemlich egal. Er war nur dort um mit Anakin abzurechnen.

Dass mit dem Machteinsatz und Obi Wans Verhalten hat Lord Barkouris schon auf das Ausführlichste erkäutert...;)

Wenn ich nochmal das mit dem Lebenswillen höre, dann laufe ich die Wände hoch. Das ist so platt wie ne Briefmarke.

Echt? Warum denn nicht? Klar ist es nicht 100% stimmig bzw. hätte etwas besser rübergebracht werden können. Aber im Gesamtkonstrukt betrachtet macht es IMO durchaus Sinn...:D:D:D

YCiv
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja sicher und dennoch bleibt so ein flaues Gefühl im Magen der Zuschauer, dass es doch nicht wirklich soviel Sinn gemacht hat und ob wir alle womöglich ziemlich dolle vera...eppelt wurden vom guten George.

Trotz mehrmaligem besichtigen dieser ominösen "Lebenswille-Verlust" Szene die der merkwürdige Droide noch dem letzten Trottel in den hintersten Reihe vorsagen musste, muss ich sagen, nein es ist nichts da! Nichts! was man irgendwie besser versteht oder ein Sinn den man erst beim 20mal kucken herausstechen sieht. Leider nichts ausser einem ganz miesen Drehbuch mit einem schrecklichen Finale dass nur von den atemberaubenden Bildern und der tollen Musik eines John Williams gerettet wird.

Trotzallem fand ich diese Diskussion sehr lehrreich und habe meine notwendigen Schlüsse daraus gezogen. Bin vermutlich dem wahren Vader ein Stück näher gekommen. Ich bedanke mich erstmal für die ausführlichen persönlichen Analysen und wünsche gute Nacht.
 
Ja sicher und dennoch bleibt so ein flaues Gefühl im Magen der Zuschauer, dass es doch nicht wirklich soviel Sinn gemacht hat und ob wir alle womöglich ziemlich dolle vera...eppelt wurden vom guten George.

Trotz mehrmaligem besichtigen dieser ominösen "Lebenswille-Verlust" Szene die der merkwürdige Droide noch dem letzten Trottel in den hintersten Reihe vorsagen musste, muss ich sagen, nein es ist nichts da! Nichts! was man irgendwie besser versteht oder ein Sinn den man erst beim 20mal kucken herausstechen sieht. Leider nichts ausser einem ganz miesen Drehbuch mit einem schrecklichen Finale dass nur von den atemberaubenden Bildern und der tollen Musik eines John Williams gerettet wird.

Trotzallem fand ich diese Diskussion sehr lehrreich und habe meine notwendigen Schlüsse daraus gezogen. Bin vermutlich dem wahren Vader ein Stück näher gekommen. Ich bedanke mich erstmal für die ausführlichen persönlichen Analysen und wünsche gute Nacht.
 
...Padme war doch nicht auf den Kopf gefallen. Sie hätte doch wissen müssen dass Kenobi ihr folgen würde (...) Ich denke auf diesen modernen Raumschiffen kann der Bordcomputer sehr wohl berechnen ob 1 oder Zwei Personen an Bord sind, aufgrund des Sauerstoffverbrauches...
  1. Ich glaube, sie hat tatsächlich relativ sicher gehofft gehabt, Kenobi "abgehängt" zu haben.
  2. Natürlich ist sie nicht auf den Kopf gefallen, aber sie hatte wohl auch einige andere Sorgen. oder sagen wir mal so: Ich glaube, ich hätte auch so einige andere Sorgen, wenn Vater od. Mutter meines Kindes sich als "Kinder-Mörder" entpuppt. Keiner Tipp am Rande: Padmé war zu dem Zeitpunkt gerade ja schwanger von Anakin!!! (Und im Gegensatz zu ganz profanen, realweltlichen Erwägungen junger, werdender Mütter war es hier für Padmé wohl eher nicht die Frage, ob sie die Kinder kriegen würde. Im Gegenteil wusste sie ja gar von Anakins Vision und hatte daraufhin schon verdeulicht, dass es für sie in der Zweifelsfrage "Sie oder ihre Kinder" für sie gar keine Frage gab: Die Kinder mussten gesund und heil zur Welt kommen!!!)
  3. Wenn der Bordcomputer eines berechnen kann, dann IIRC und IMO die Gewichtsdifferenz zwischen geladener Fracht, sonstiger Standard-Ausrüstungsgegenstände und Gewicht der gemeldeten Crew und Flugteilnehmer. Und aber - Gewicht hin, Sauerstoff her - der Bordcomputer muss IMO auch von seinem Piloten/Navigator dazu angewiesen werden, dass zu tun. Ansonsten ist ein Computer grob gesagt dumm wie Brot. Was ihm nicht "gesagt" wird, tut er nicht. Weshalb Pilot-Co-Pilot bzw. Navigator hier nicht auf die Idee kamen? Zu Padmé siehe Punkt "Zweitens" bzgl. "andere Sorgen" und C-3PO ist ein vornehmlich auf Protokoll- und Übersetzungsaufgaben programmierter Droide und besitzt ansonsten im Grunde keine sonderlich höhere Kreativität, als auch der Bordcomputer selbst.
Zusammengefasst: IMO ging Padmé davon aus, sie wäre schnell genug nach dem Gespräch mit Kenobi von Coruscant aufgebrochen. Das Kenobi mehr "auf Zack war", als sie ihn einschätzte, wundert mich allerdings auch nicht. Denn es passt dazu, wie ich Kenobi selbst einschätze. ;)

Echt? Warum denn nicht? Klar ist es nicht 100% stimmig
Ganz genau, ACK.
Der Punkt an dieser "Lebenswillen"-Geschichte ist: Leider fehlt einfach Padmé in ihrer charakterlichen Skizzierung durch die PT hinweg zumindest eine ausreichend - sagen wir mal - esoterisch angehauchte Mentalitäts-Aspekte. Das ist IMO somit noch das größte Problem. (Bis heute bin ich auch gar überrascht, dass aus irgendeinem der PT-Romane sogar durch Yoda dargelegt wird, sie wäre machtempfänglich... :konfus: DAS ist nun wirklich mit das Idiotischste, was ich bislang zu ihr gehört habe. Weshalb ist sie dann nie zur Jedi ausgebildet worden? :verwirrt:)
Jedenfalls ist an der Geschichte mit dem "Lebenswillen" - ob einem das nun gefällt oder nicht - insgesamt aber generell nicht so viel weniger dran, als man vielleicht glauben würde. In der Psychosomatik geht man schon davon aus, dass das eine Rolle spielt.

Das andere Problem dabei: Padmé kommt eigentlich häufig in der PT eher auch als (politische) Pragmatikerin rüber. Somit wirkt sie (weshalb auch gerade immer ihre eher irrational wirkende Reaktion auf Anakins Geständnis der Tusken-Kinder und -Frauen-Abschlachtung gegenüber für Unverständnis, Stirnrunzeln und Kritik unter den SW-Fans stößt) mehr wie jemand, der sich eigentlich von solchen Dingen nicht beeinträchtigen lässt und gar im Gegeneil auch gerne mal ganz weltlich-handfeste Lösungen sucht.
Somit zeigt hier Padmé eigentlich durchaus eine gewisse charakterliche Rustikalität, welche aber eigentlich als Überdeckungs- und Ablenkungsmechanismus für tiefersitzende Ängste, die durchaus am Lebenswillen nagen können, nicht unrealistisch wäre.
Das aber ist IMO das Problem: Padmé ist ein fiktiver Fantasie-Charakter und im Grunde auch eher eine Nebenfigur in der PT. All zu viel Realismus ist da eben nicht unbedingt gewünscht und fragwürdige Realismen wirken dabei dann noch doppelt erschwerend, weshalb man sich mit dieser Szene - auch ob der fiktiv-futuristischen medizinal-technischen Möglichkeiten dort - sehr schwer tut, sich von ihrer Plausibilität überzeugen zu lassen.

Das geht mir auch so! ;):)
 
... sogar durch Yoda dargelegt wird, sie wäre machtempfänglich...

Ach ja... das wusste ich noch gar nicht ... *Das find ja selbst ich unstimmig* ...ACK zu Deinen Analysen Pkt. 1-3...

... (weshalb auch gerade immer ihre eher irrational wirkende Reaktion auf Anakins Geständnis der Tusken-Kinder und -Frauen-Abschlachtung gegenüber für Unverständnis, Stirnrunzeln und Kritik unter den SW-Fans stößt)

Aha ja, wo wir wieder meim "Padmé-Thread" wären:D

Da schrieb ich als Ansatz für die Figur Padmè und Erklärung der Unstimmigkeite in den Einzelsituationen (v.a. der angesprochenen Tussken-Räubern):

Meine Meinung für die PT zur Figur Padmé wäre im Gesamtkonstrukt der Story und im Hinblick auf die Wandelbarket des Charakters:
TPM: Sie wird als Kopfmensch, mitfühlende Regentin, durchaus schon kompetente Politikerin, Idealistin eingeführt. Hier sieht man ihren politischen/beruflichen Umgang und Charakter. Für sie steht ihr Volk und nicht sie selbst im Mittelpunkt. IMO recht stimmiges Bild...

AOTC: Sie wird als liebende und fühlende Frau, als Mensch, weiterentwickelt. Der primäre Augenmerk wandert von Politikerin zu Geliebte. In diesem Andere-Facette-Aufzeigen steht nun das Verhältnis zum Jedi Anakin Skywalker im Vordergrund.

ROTS: Hier führen beide "Seiten" der Figur Padmé zusammen. Auf der einen Seite muss sie im Senat stark sein und sieht die Demokratie untergehen und auf der anderen Seite ist da noch ihr Eheman, von dem sie schwanger ist und der sich wandelt. Diese Lage spitzt sich dann zu, die ganze tiefe Tragik kommt ans Licht. Am Ende dieser Klimax steht dann die Mustafarszene ...

Zu ergänzen wären diese Gedanken mit den folgenden Aspekten:

Padmé ist ein fiktiver Fantasie-Charakter und im Grunde auch eher eine Nebenfigur in der PT. All zu viel Realismus ist da eben nicht unbedingt gewünscht und fragwürdige Realismen wirken dabei dann noch doppelt erschwerend, weshalb man sich mit dieser Szene - auch ob der fiktiv-futuristischen medizinal-technischen Möglichkeiten dort - sehr schwer tut, sich von ihrer Plausibilität überzeugen zu lassen.

Ja. Genau. Da kann ich nur zustimmen:);)

Das geht mir auch so! ;):)

Ja, diese Zweifel und Unzufriedenheiten werden wohl für immer bleiben. Diesbezüglich geht es mir ähnlich...;)

YCiv
 
Nanana,nicht so schnell.Ich zitiere mal aus dem Roman zu RotS,okay?

So fühlt es sich an,Anakin Skywalker zu sein,für immer.Das erste Licht in deinem Universum bringt dir Schmerz...

In diesem lodernden Moment erkennst du die letzte Falle der dunklen Seite,die letzte Grausamkeit der Sith...Denn jetzt wirst du nur noch dich selbst haben.Und du tobst und schreist und greifst in die Macht,um den Schatten zu zerschmettern,der dich zerstört hat...
Letztendlich willst du ihn nicht einmal vernichten.
Denn nur der Schatten ist dir geblieben.
Nur der Schatten versteht dich,der Schatten verzeiht dir,er nimmt sich deiner an...

Im übrigen eine der genialsten Stellen, die ich bisher in einem SW Buch gelesen habe (zugegeben, es sind nicht viele). Das Ende dieses Buches ist so fantastisch geschrieben, dass ich jedes mal eine Gänsehaut kriege, wenn ich es lese bzw. dran denke. Ganz ganz groß!
 
Zurück
Oben