Interessant finde ich hier ja, dass einige zu glauben scheinen, die Namen, die man heute so gebräuchlich findet, wären mal vom einen Moment auf den anderen vom Apfelbaum herab gefallen. Oder war es doch Moses, der eine riesige Namensliste geimeinsam mit den 10 Geboten vom Berg herab brachte?
Jeder Name hat irgendwo seinen Ursprung. Mittlerweile geht man übrigens davon aus, dass Unterhaltungsliteratur in vergangenen Epochen weitaus präsenter war, als man bisher annahm. Beispielsweise Geschichten über Drachen im Mittelalter, die damals tatsächlich weitgehend auch nur als Unterhaltung empfunden, beim einfachen Volk ebenso wie beim Klerus und Adel - dass es gewisse Leute gab, die da trotzdem daran glaubten, zumal ja Dinosaurierskelette und ähnliches durchaus zum Spinnen anregten, ist natürlich auch klar.
Bzw. schauen wir einfach mal auf die Dietrich-Epik. Ich will nicht wissen, wie viele Menschen im Hoch- und Spätmittelalter, in denen diese Sagensammlung recht beliebt war (also ich beziehe mich auf den deutschen Sprachraum) ihren Sohn tatsächlich Dietrich nannten - und eben ganz klar und deutlich in Bezug auf diese Geschichtchen. Nach wem sollten sie den fünften Sohn denn sonst bennen, wenn Großväter, Vater und Onkel bereits als Namensvetter für die männlichen Nachkommen bereit standen? Und eben wie ich in Bezug auf den Wert von Unterhaltungsliteratur schon in den damaligen Epochen meinte, sicherlich war auch die Sage von Dietrich von Bern, bei allen historischen Bezügen zu Figuren wie Theoderich dem Großen, in erster Linie Unterhaltung.
Für nationalistische Zwecke genutzt und dann schon eher als Wahr wahrgenommen, wurde es dann erst viel später, eben in Zeiten des Aufkeimenden Nationalismus. (Erinnere an die Hunnenrede von Wilhelm II., in der er von Etzel spricht)
Dieses Beispiel des Dietrich sollte jetzt mal ein Beispiel sein. Es gibt sicher noch viele mehr. Ich möchte damit gar nicht so sehr auf die Unterhaltungsliteratur eingehen, sondern vielmehr aufzeigen, dass jeder Name irgendwo seinen Ursprung hat, damit meine ich nicht die Entstehung des Namens, sondern die verstärkte Verbreitung.
Irgendwo steht dann auch ein Beginn.
Ich muss sagen, ich kann bei den Vadims, Özdems, Nandors und Co oft ein Lachen nicht unterdrücken. Das ist denke ich eine natürliche Reaktion auf neues. Natürlich bin ich als jemand, dessen Vorfahren auf Generationen hinweg Deutsche sind, soweit zurückverfolgbar, an solche Namen auch nicht gewöhnt.
Sie erscheinen mir als ulkig und unschön. Doch was sind schon Namen? Ich kann ja mit der Person dahinter auch gut auskommen.
Ich denke gerade in unserer globalen Welt, wo eben gerade auch in Deutschland man täglich jetzt Namen wie die von mir aufgezählten antrifft und hört, da wird doch wohl Talon, ein Mace, ein Han oder Lando sicher nicht mehr so ins Gewicht fallen. Alle von mir genannten hören sich für mich weitaus weniger komisch oder sonderbar an, als die zuvor erwähnten Namen des östlichen Sprachraums.
Die Frage ist halt dann auch einfach, hört es sich für mich gut an? Ich würde meine Kinder nach keinem der genannten Namen nennen. Sondern sicher einen alltäglichen, deutschen Namen geben.
Aber als Option für andere sehe ich Talon, Mace, Jacen, Leia, Luke, Han, Gilad etc durchaus, bei einem Obi-Wan ist dann eben doch die Frage, wo man eigentlich namenstechnisch hinwill. Dann kann man ja gleich Sun Tzu als Namen nehmen, hört sich ja gegenüber den anderen, eher dem Westlichen Sprachraum entstammenden Namen ziemlich asiatisch an.