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Fragger MT
Gast
Woah, kaum einen Tag nicht hier und schon ist der Thread voll.
Also:
@micah:
Weil ich ein Kanon-Fanatiker bin (Heil dem Kanon!) und stets einen Weg suche, die bisherigen Widersprüche irgendwie unter einen Hut zu quetschen. Sst zwar unmöglich, aber bisweilen ist meine hier dargelegte Theorie dabei herausgekommen, die zwar auch an ein paar Eckpunkten ihre Widersprüche zum Rest aufweist, aber insgesamt ihrem Zweck dient. Außerdem bietet mir diese Diskussion eine hervorragende Möglichkeit fürs *Debugging* jener Theorie
Touché. Hochkanonisch wäre das nur Episode 1 - dort wird jedoch die Balance nur als Balance beschrieben. 99% der Natur dieser Balance entstammen von den Keimen, die Lucas in Interviews gesät hat.
Verzeih mir, eigentlich sollte es heißen "nämlich insbesondere die Sith". Die Kerle frönen der dunklen Seite immerhin, das galaktische Otto-Normal-********* juckt sich relativ wenig daran. Klar sind auch die schädlich... Aber offensichtlich hat sich die Macht bis für mehrere Jahrmillionen nicht gezwungen gesehen, gegen die kleinen Störenfriede ins Feld zu ziehen.
Ein Sith sieht die dunkle Seite als Werkzeug, das er benutzen kann. Als Waffe, als Herdkocher, Überraschungsei - jedenfalls benutzt der Sith die Macht für sich selbst.
Die Beeinflussung ist doch relativ simpel. Stärkere Präsenzen in der Macht, sprich Sith oder dunkle Jedi, können einen Einfluss auf die Macht haben, weil sie sie eben nutzen können. Chaos ist ein Zustand, in dem keine Balance herrscht. Vielleicht klingt der Begriff zu stark und wir können es einfach eine Form von Korrumpierung nennen.
Nach meiner Definition (die sich auf Lucas' Aussage stützt), ist die dunkle Seite einfach das, was die Balance stört -> Chaos entsteht.
Ein Sith wie Palpatine mag nach Ordnung streben, doch seine weltliche Ordnung im Stile eines stabilen Regimes ist nicht gleichzusetzen mit einer Ordnung innerhalb des Machtgefüges.
Nehmen wir an, du fällst ein einen halben Wald, um dir eine Hütte zu bauen. Du hast jetzt zwar einen Ort geschaffen, an dem für dich und Kumpanen Ordnung herrscht - doch hingegen die Ordnung des Lebens im Wald Chaos geschaffen, weil du Lebensräume zerstört hast, etc.
Sehr schön gesagt. Das wäre eine andere Möglichkeit - dass vernunftbegabtes Leben eine noch imperfekte Neuschöpfung ist, die erst heranreifen muss, bevor sie vollkommene Symbiose mit sich und dem Universum eingehen kann.
Nun ja, wir sprechen hier von einer Form omnipräsenten, prä-existenten Seins, einer Ursuppe im immateriellen Sinne, die nunmal göttlich ist, weil sie aus dem Nichts etwas schaffen kann. Hier muss man natürlich entscheiden ob das Nichts nicht auch die Macht ist.
Henne-Ei Problem gibt es für die meisten Philosophien und Mythologien nicht unbedingt, weil es sich um ein doch sehr weltliches Problem handelt.
1. Simpel. Welche Periode aus Dunkelheit war denn die Schlimmste? Wir wissen nicht, welche Ausmaße das Chaos in der Macht bei welchem Einfluss annimmt - aber prinzipiell ist für mich Palpatines Regime der größte Quell für die dunkle Seite.
Sagte Yoda nicht selbst, dass die dunkle Seite alles vor ihnen verbirgt? Dass die Dunkelheit so stark geworden ist, dass die Jedi ihre Vorhersehung verlieren? Für mich klingt das doch recht absolut.
Und dieser Zustand wäre ein ideales Sprungbrett gewesen für einen totalen Chaoszustand, hätte er angehalten - die Macht musste also schummeln und hat eingegriffen.
2. Wir wissen doch nicht, was die Macht wirklich anstrebt, oder? Sogar du hast angeführt, dass vernunftbegabtes Leben nicht prinzipiell schlecht ist, sondern vielmehr *noch* schlecht, weil es sich nicht in das System einfügt. Dieser Gedankengang ist imho brilliant. Es wird sogar der Rückschluss möglich, dass die Macht sich mitten im Erziehungsprozess ihres neusten Bestandteils befindet. Pubertierende rebellieren doch gerne, oder?
Nein. Im Buddhismus gibt es kein Paradies. Ein Buddhist versucht mithilfe von Tugenden, Weisheiten, Meditation, etc. einen höheren Geisteszustand zu erreichen, indem sie nichts mehr beeinflussen - sprich kein Karma abgeben. Dieser Zustand ist das Nirvana, absolute Erkenntnis. Durch Nirvana bricht man aus dem endlosen Kreislauf von Leben und Wiedergeburt aus. Dieser Zustand wiederrum ist das Samsara. Eben weil das Leben im Kreislauf von Samsara imperfekt und mit Leiden behaftet ist, wird es immer wiedergeboren, bis es irgendwann eventuell zum Nirvana findet.
Zu beachten ist, dass viele Buddhisten einsehen, dass sie in einem Leben den Weg nicht vollenden können und somit möglichst viel gutes Karma (beseitigen von Leiden) ansammeln, um in menschlicher Gestalt wiedergeboren werden.
Was wäre ein Jedi per Definition denn sonst?
Kann dir auch jemand sagen, ob das nicht genau beabsichtigt war? Eine imperfekte Entscheidung für die Herbeiführung eines (wenn auch temporär) perfekten Zustandes? Wäre doch sehr ironisch.
IMHO halt. Es liegt in der Natur des Menschen, sich einem unnatürlichen, perfekten Spiegelbild von sich selbst anzunähren. So wurde auf der Erde die Religion erschaffen. So wurde auf der Erde Gott geschaffen. Einfach aus dem Grund, weil wir unsere eigene Imperfektion auslöschen möchten - nur sollte man nicht vergessen, dass nicht jedes Lebewesen in der GFFA einen menschlichen Verstand besitzt, weswegen wir an dieser Stelle wohl ins Endlose diskutieren könnten.
Oh ja, der Ausdruckswurm schlägt zurück. Mit dem Autoritätsargument bezog ich mich auf In-Universe Aussagen - in diesem Fall der von Großmeister Skywalker höchstselbst. Machtwörtchen spricht der, der außerhalb steht - oftmals mit der netten Addition *leider*.
Na ja, für Lucas hat Luke nie geheiratet und es gibt wohl auch keine Vong. Für ihn ist wohl daher auch diese Diskussion für Post-Endor-Inhalte irrelevant - und immerhin hat die Macht in SEINEN Filmen doch zwei Seiten, oder? Jedenfalls wird es so recht eindeutig ausgelegt.
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@Wraith Five:
Sehr guter Einwand. Hier ist ein Leck im meiner Theorie. Mal sehen, wie ich es schließen kann (oder ob ich es schließen kann):
Wie erwähnt sind Emotionen der Schlüssel. Emotionen bewegen uns dazu, etwas zu tun - doch im Grunde genommen kommt die Emotion ja zuerst. Wir reagieren also nur.
Ohne Emotionen und nur mit unserer Vernunft könnten wir frei agieren. Doch Emotionen sind der Antrieb. Ohne sie wäre unser Handeln wohl nur sehr sporadisch. Wir würden keine unnötigen Entscheidungen mehr treffen - vielleicht auch gar keine.
Wie erwähnt - dieser Zustand ist unnatürlich und so gut wie nicht erreichbar. Die reine helle Seite ist also ein Zustand in Höhen, die man nicht erklimmen kann. Genauso wäre die reine dunkle Seite ein Zustand von ureigener Getriebenheit, die wohl nur für die niedersten Lebewesen sprechen könnte.
Man mag hier einen Widerspruch erkennen, denn so gesehen wäre das gesamte Universum wohl ein dunkler, chaotischer Ort. Immerhin gibt es weit mehr von puren Instinkten getriebenes Leben als solches, dass einen vernunftbegabten Verstand besitzt.
Doch hier kann ich prima in ein vorher angebrachtes Zahnrädchen greifen.
Die Beeinflussung des Lebens ist die Beeinflussung der Macht selbst. Zivilisationen und deren Technologien, Bedürfnisse und Einwirkungen auf planetenweite Ökosysteme haben dank ihres Potentials zur Beeinflussung also einen weitaus höheren Stellenwert als bloße Tiere, seien sie auch noch so durchtrieben.
Ich gehe jetzt am ehesten davon aus, dass die Beeinflussung des Kreislaufs von Leben und Tod und somit das Stören der symbiotischen Beziehung mit der Natur besagtes Chaos hervorruft. Überpopulation, Krieg, alles Dinge, die das System in Ungleichgewicht bringen. Und all deren Schlüssel sind die Emotionen - die sich in Verbindung mit Intelligenz nicht so gut in Anbetracht auf das Gleichgewicht der Macht verhält.
Jetzt stelle ich doch mal die interessante Frage: was ist jetzt wirklich schlechter? Vernunft oder Instinkt, Verstand oder Emotion?
Die reine helle Seite wäre ein Zustand toten und unnatürlichen Lebens.
Die reine dunkle Seite wäre ein Zustand von sich selbst zerstörenden und natürlichen Lebens.
Hm, das gefällt mir.
Stimmt. Doch hier steht halt meine Frage im Raum, ob das dann nicht als Fehler zu werten ist. Immerhin sind wir parasitärer Natur, doch die meisten Parasiten können sich keine ganze Welt untertan machen - wir schon.
Das habe ich in micahs Part abgeklärt.
Palpatines Vorherrschaft war das Sprungbrett für ein Chaos innerhalb der Macht, weil das Gefüge von Leben und Tod vollkommen auseinander geraten könnte. Anakin dient als der, der ein paar Bugs löscht, um es vor der Eskalation zu bewahren.
Problematisch wird diese Sichtweise in Hinblick auf den Vong-Krieg. Hier ist rein zahlentechnisch noch ein bisschen mehr kaputt gegangen... Doch vielleicht gab es auch hier einen Auserwählten - mit dem Unterschied, dass der nicht prophezeit wurde
Deine zweite Idee gefällt mir. Es würde zur symbiotischen Natur passen, die eigentlich die Balance darstellt. Außerdem würde es gut mit der Theorie zusammenpassen, dass vernunftbegabtes Leben noch jung und unvollkommen ist und die Macht es erst gewissermaßen erziehen muss.
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Fortsetzung im nächsten Post.
/FMT
Also:
@micah:
Das ist ja interessant. Da man in der Fanfiction ja selbst bestimmen kann, was passiert, frage ich mich, was Dich dazu gezwungen hat, Deine Denkweise zu ändern.
Weil ich ein Kanon-Fanatiker bin (Heil dem Kanon!) und stets einen Weg suche, die bisherigen Widersprüche irgendwie unter einen Hut zu quetschen. Sst zwar unmöglich, aber bisweilen ist meine hier dargelegte Theorie dabei herausgekommen, die zwar auch an ein paar Eckpunkten ihre Widersprüche zum Rest aufweist, aber insgesamt ihrem Zweck dient. Außerdem bietet mir diese Diskussion eine hervorragende Möglichkeit fürs *Debugging* jener Theorie
In wie vielen hochkanonischen, oder einfach nur kanonischen Werken wird denn das ominöse Gleichgewicht überhaupt erwähnt? Und was wird dazu gesagt und von wem? Ist davon auszugehen, dass diese Aussagen die absolute Wahrheit sind? Oder muss man sie als Interpretationen einstufen, die ähnlich ahnungslos sein können wie unsere Theorien hier?
Touché. Hochkanonisch wäre das nur Episode 1 - dort wird jedoch die Balance nur als Balance beschrieben. 99% der Natur dieser Balance entstammen von den Keimen, die Lucas in Interviews gesät hat.
(...)denn nichts in Lucas' Aussage schließt aus, dass es auch andere schädigende Einflüsse auf die Macht gibt, die im System nicht existieren sollten.
Verzeih mir, eigentlich sollte es heißen "nämlich insbesondere die Sith". Die Kerle frönen der dunklen Seite immerhin, das galaktische Otto-Normal-********* juckt sich relativ wenig daran. Klar sind auch die schädlich... Aber offensichtlich hat sich die Macht bis für mehrere Jahrmillionen nicht gezwungen gesehen, gegen die kleinen Störenfriede ins Feld zu ziehen.
Ich verstehe zwei Gedankensprünge nicht:
Warum ist oder schafft diese Beeinflussung Chaos?
Und warum ist die dunkle Seite Chaos (siehe mein vorheriger Beitrag, das Streben der Sith nach Ordnung)?
Ein Sith sieht die dunkle Seite als Werkzeug, das er benutzen kann. Als Waffe, als Herdkocher, Überraschungsei - jedenfalls benutzt der Sith die Macht für sich selbst.
Die Beeinflussung ist doch relativ simpel. Stärkere Präsenzen in der Macht, sprich Sith oder dunkle Jedi, können einen Einfluss auf die Macht haben, weil sie sie eben nutzen können. Chaos ist ein Zustand, in dem keine Balance herrscht. Vielleicht klingt der Begriff zu stark und wir können es einfach eine Form von Korrumpierung nennen.
Nach meiner Definition (die sich auf Lucas' Aussage stützt), ist die dunkle Seite einfach das, was die Balance stört -> Chaos entsteht.
Ein Sith wie Palpatine mag nach Ordnung streben, doch seine weltliche Ordnung im Stile eines stabilen Regimes ist nicht gleichzusetzen mit einer Ordnung innerhalb des Machtgefüges.
Nehmen wir an, du fällst ein einen halben Wald, um dir eine Hütte zu bauen. Du hast jetzt zwar einen Ort geschaffen, an dem für dich und Kumpanen Ordnung herrscht - doch hingegen die Ordnung des Lebens im Wald Chaos geschaffen, weil du Lebensräume zerstört hast, etc.
Man könnte natürlich sagen, dass wir noch nicht vernunftbegabt genug sind. Denn ein wirklich vernunftbegabtes Leben wäre in jeder Beziehung nachhaltig. Das Problem ist wohl eher, dass wir noch zu viel der ursprünglichen Instinkte in uns haben, die uns zwecks unseres Überlebens in erster Linie einflüstern: "Ich!" und "mir!". Dank unserer (ansatzweisen ) Vernunft können wir diese Instinkte aber auf eine ganz andere, viel verheerendere Weise ausleben als nicht vernunftbegabte Wesen.
Sehr schön gesagt. Das wäre eine andere Möglichkeit - dass vernunftbegabtes Leben eine noch imperfekte Neuschöpfung ist, die erst heranreifen muss, bevor sie vollkommene Symbiose mit sich und dem Universum eingehen kann.
Um ein gott-gleiches Verstandesequivalent für sich zu schaffen, hätte die Macht auch vorher schon zu Willen und Taten fähig sein müssen. Das ist ein klassisches Henne-Ei-Problem.
Nun ja, wir sprechen hier von einer Form omnipräsenten, prä-existenten Seins, einer Ursuppe im immateriellen Sinne, die nunmal göttlich ist, weil sie aus dem Nichts etwas schaffen kann. Hier muss man natürlich entscheiden ob das Nichts nicht auch die Macht ist.
Henne-Ei Problem gibt es für die meisten Philosophien und Mythologien nicht unbedingt, weil es sich um ein doch sehr weltliches Problem handelt.
Ebenfalls zwei Haken an der Sache:
Warum hat die Macht diesen Auserwählten erst erschaffen, nachdem es schon Millionen Jahre lang vernunftbegabtes Leben in der Galaxie gab, durchaus auch mit sehr dunklen Zeitaltern und Phasen von großer Sith-Aktivität?
Und wenn sie wirklich eine abschließende Lösung des Problems gewollt hätte, dann hätte sie doch eigentlich das vernunftbegabte Leben vollständig auslöschen müssen. Denn das Grundproblem bleibt ja erhalten, und früher oder später wird wieder etwas kommen, das das Ungleichgewicht herstellt.
1. Simpel. Welche Periode aus Dunkelheit war denn die Schlimmste? Wir wissen nicht, welche Ausmaße das Chaos in der Macht bei welchem Einfluss annimmt - aber prinzipiell ist für mich Palpatines Regime der größte Quell für die dunkle Seite.
Sagte Yoda nicht selbst, dass die dunkle Seite alles vor ihnen verbirgt? Dass die Dunkelheit so stark geworden ist, dass die Jedi ihre Vorhersehung verlieren? Für mich klingt das doch recht absolut.
Und dieser Zustand wäre ein ideales Sprungbrett gewesen für einen totalen Chaoszustand, hätte er angehalten - die Macht musste also schummeln und hat eingegriffen.
2. Wir wissen doch nicht, was die Macht wirklich anstrebt, oder? Sogar du hast angeführt, dass vernunftbegabtes Leben nicht prinzipiell schlecht ist, sondern vielmehr *noch* schlecht, weil es sich nicht in das System einfügt. Dieser Gedankengang ist imho brilliant. Es wird sogar der Rückschluss möglich, dass die Macht sich mitten im Erziehungsprozess ihres neusten Bestandteils befindet. Pubertierende rebellieren doch gerne, oder?
Sie töten die Essenz ihres Seins also im Diesseits ab, in der (zweifelhaften) Hoffnung auf ein Paradies im Jenseits? Ich hatte ja keine Ahnung, dass Buddhismus so knallhart ist...
Nein. Im Buddhismus gibt es kein Paradies. Ein Buddhist versucht mithilfe von Tugenden, Weisheiten, Meditation, etc. einen höheren Geisteszustand zu erreichen, indem sie nichts mehr beeinflussen - sprich kein Karma abgeben. Dieser Zustand ist das Nirvana, absolute Erkenntnis. Durch Nirvana bricht man aus dem endlosen Kreislauf von Leben und Wiedergeburt aus. Dieser Zustand wiederrum ist das Samsara. Eben weil das Leben im Kreislauf von Samsara imperfekt und mit Leiden behaftet ist, wird es immer wiedergeboren, bis es irgendwann eventuell zum Nirvana findet.
Zu beachten ist, dass viele Buddhisten einsehen, dass sie in einem Leben den Weg nicht vollenden können und somit möglichst viel gutes Karma (beseitigen von Leiden) ansammeln, um in menschlicher Gestalt wiedergeboren werden.
Floskelalarm!
Was wäre ein Jedi per Definition denn sonst?
Um nochmal das Beispiel aus RotJ zu bemühen: Es glaubt ja wohl niemand, dass Anakin Skywalker eine emotionslose Vernunftentscheidung getroffen hat, als er Palpatine tötete, um Luke zu retten.
Kann dir auch jemand sagen, ob das nicht genau beabsichtigt war? Eine imperfekte Entscheidung für die Herbeiführung eines (wenn auch temporär) perfekten Zustandes? Wäre doch sehr ironisch.
In den genannten kurzen Zeitabschnitten ja, aber langfristig macht das permanente Loslösen von Emotionen IMHO blind, weil man sich von einem wichtigen Bestandteil des eigenen Wesens, der Mitmenschen und damit auch der Macht abschneidet.
IMHO halt. Es liegt in der Natur des Menschen, sich einem unnatürlichen, perfekten Spiegelbild von sich selbst anzunähren. So wurde auf der Erde die Religion erschaffen. So wurde auf der Erde Gott geschaffen. Einfach aus dem Grund, weil wir unsere eigene Imperfektion auslöschen möchten - nur sollte man nicht vergessen, dass nicht jedes Lebewesen in der GFFA einen menschlichen Verstand besitzt, weswegen wir an dieser Stelle wohl ins Endlose diskutieren könnten.
Wie jetzt? Das Wort von GJM Skywalker ist für Dich nicht äquivalent zum Wort Gottes, ääh, ich meine, zum Willen der Macht? Das geht aber gar nicht!
Oh ja, der Ausdruckswurm schlägt zurück. Mit dem Autoritätsargument bezog ich mich auf In-Universe Aussagen - in diesem Fall der von Großmeister Skywalker höchstselbst. Machtwörtchen spricht der, der außerhalb steht - oftmals mit der netten Addition *leider*.
Andererseits wüsste ich aber auch nicht, dass er mal die klare Aussage gemacht hat, dass die Macht Seiten hat oder keine Seiten hat.
Na ja, für Lucas hat Luke nie geheiratet und es gibt wohl auch keine Vong. Für ihn ist wohl daher auch diese Diskussion für Post-Endor-Inhalte irrelevant - und immerhin hat die Macht in SEINEN Filmen doch zwei Seiten, oder? Jedenfalls wird es so recht eindeutig ausgelegt.
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@Wraith Five:
Ich habe schon verstanden, dass du keine moralischen Qualitäten in die Macht hineinprojizieren willst, aber irgendwie muss sich dein "Karma" ja definieren und entweder als "hell" oder "dunkel" in der Macht abbilden. "Chaos" ist sehr allgemein und ganz unterschiedlich interpretierbar. Wenn ich in mir selbst ruhe und in meiner emotional unbewegten Weisheit erkannt habe, dass das Leben für alle anderen Wesen ein einziges Jammertal ist, und deshalb beschließe, sie alle umzubringen, um sie zu erlösen: ist mein Karma dann weiß? Wenn ich ein Freiheitskämpfer bin, einen Diktator erschieße und den vormals stabilen Staat in Ungleichgewicht stürze, ist mein Karma pechschwarz, weil ich so viel Chaos verursacht habe? Wenn ich einen Virus loslasse, der alle anderen Lebewesen abtötet, sich selbst aber weiter ausbreitet als je ein Wesen zuvor, ist mein Karma dann ausbalanciert? Was ist mit dem Karma des Virus?
Sehr guter Einwand. Hier ist ein Leck im meiner Theorie. Mal sehen, wie ich es schließen kann (oder ob ich es schließen kann):
Wie erwähnt sind Emotionen der Schlüssel. Emotionen bewegen uns dazu, etwas zu tun - doch im Grunde genommen kommt die Emotion ja zuerst. Wir reagieren also nur.
Ohne Emotionen und nur mit unserer Vernunft könnten wir frei agieren. Doch Emotionen sind der Antrieb. Ohne sie wäre unser Handeln wohl nur sehr sporadisch. Wir würden keine unnötigen Entscheidungen mehr treffen - vielleicht auch gar keine.
Wie erwähnt - dieser Zustand ist unnatürlich und so gut wie nicht erreichbar. Die reine helle Seite ist also ein Zustand in Höhen, die man nicht erklimmen kann. Genauso wäre die reine dunkle Seite ein Zustand von ureigener Getriebenheit, die wohl nur für die niedersten Lebewesen sprechen könnte.
Man mag hier einen Widerspruch erkennen, denn so gesehen wäre das gesamte Universum wohl ein dunkler, chaotischer Ort. Immerhin gibt es weit mehr von puren Instinkten getriebenes Leben als solches, dass einen vernunftbegabten Verstand besitzt.
Doch hier kann ich prima in ein vorher angebrachtes Zahnrädchen greifen.
Die Beeinflussung des Lebens ist die Beeinflussung der Macht selbst. Zivilisationen und deren Technologien, Bedürfnisse und Einwirkungen auf planetenweite Ökosysteme haben dank ihres Potentials zur Beeinflussung also einen weitaus höheren Stellenwert als bloße Tiere, seien sie auch noch so durchtrieben.
Ich gehe jetzt am ehesten davon aus, dass die Beeinflussung des Kreislaufs von Leben und Tod und somit das Stören der symbiotischen Beziehung mit der Natur besagtes Chaos hervorruft. Überpopulation, Krieg, alles Dinge, die das System in Ungleichgewicht bringen. Und all deren Schlüssel sind die Emotionen - die sich in Verbindung mit Intelligenz nicht so gut in Anbetracht auf das Gleichgewicht der Macht verhält.
Jetzt stelle ich doch mal die interessante Frage: was ist jetzt wirklich schlechter? Vernunft oder Instinkt, Verstand oder Emotion?
Die reine helle Seite wäre ein Zustand toten und unnatürlichen Lebens.
Die reine dunkle Seite wäre ein Zustand von sich selbst zerstörenden und natürlichen Lebens.
Hm, das gefällt mir.
Die Menschheit hat das Potential, besser zu sein als von der Natur vorgesehen.
Stimmt. Doch hier steht halt meine Frage im Raum, ob das dann nicht als Fehler zu werten ist. Immerhin sind wir parasitärer Natur, doch die meisten Parasiten können sich keine ganze Welt untertan machen - wir schon.
Die Macht wartet Millionen von Jahren (Evolution vernunftbegabter Wesen), dann noch mal Tausende (Jedi, Sith, et al. toben sich aus), und erschafft sich dann irgendwann Anakin, der seine Mission, wie du sie siehst, jahrzehntelang hinauszögert und dabei die Diener des Machtnirvana genauso dezimiert wie es 1000 Jahre vorher mit den Sith geschehen war. Und dann erwischt er nichtmal alle Chaostreiber, sondern ein paar Jahre später kommen sie wieder, und das Spielchen geht von vorne los. Das hätte doch auch einfacher und endgültiger gehen können für ein denkendes, allmächtiges Wesen?
Vielleicht ist es genau andersherum: die Macht zieht einen Vorteil daraus, wenn sich ihrer bedient wird. Dazu benötigt sie vernunftbegabte Wesen, und vielleicht lässt sie deshalb Anakins Schlangenlinien zu. Kinder lernen am besten aus eigenen Erfahrungen; sollen die Jedi (oder generell Machtnutzer) die richtige Methode lernen, wie mit der Macht umzugehen ist? Sind die Sith zu grob und die Jedi zu sachte? Die Sith zu zerstörerisch ("chaotisch", meinetwegen) und die Jedi zu wenig? Auf mittlere Sicht gesehen hat das (scheinbare) Ende von Jedi und Sith zu einem Neustart der Jedi geführt, mit allerlei Experimenten, von denen eines ins Schwarze hätte treffen können.
Das habe ich in micahs Part abgeklärt.
Palpatines Vorherrschaft war das Sprungbrett für ein Chaos innerhalb der Macht, weil das Gefüge von Leben und Tod vollkommen auseinander geraten könnte. Anakin dient als der, der ein paar Bugs löscht, um es vor der Eskalation zu bewahren.
Problematisch wird diese Sichtweise in Hinblick auf den Vong-Krieg. Hier ist rein zahlentechnisch noch ein bisschen mehr kaputt gegangen... Doch vielleicht gab es auch hier einen Auserwählten - mit dem Unterschied, dass der nicht prophezeit wurde
Deine zweite Idee gefällt mir. Es würde zur symbiotischen Natur passen, die eigentlich die Balance darstellt. Außerdem würde es gut mit der Theorie zusammenpassen, dass vernunftbegabtes Leben noch jung und unvollkommen ist und die Macht es erst gewissermaßen erziehen muss.
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Fortsetzung im nächsten Post.
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