Danke

Doch deine Erklärung wäre völlig überflüssig wenn der Übersetzer wirklich übersetzt hätte.
Bei Personennamen habe ich nicht das geringste dagegen, daß sie unübersetzt bleiben, beziehungsweise würde es auch schlimm finden wenn man ihnen deutsche Namen gibt.
Genauso habe ich nichts dagegen wenn alle Wörter, die seit geraumer Zeit Bestandteil der deutschen Sprache sind, unübersetzt bleiben. Jeder weiß was ein Scanner ist, genauso wie jeder weiß was eine Garage ist (auch wenn es für Scanner wohl mit 'Ortungssystem' ein besseres deutsches Wort gegen würde aber das ändert ja nichts an der Verständlichkeit oder der Aussprache weil wir es täglich benutzen).
Aber Wörter die etwas aussagen wollen und nicht im allgemeinverständlichen Sprachgebrauch vorkommen oder die für die deutsche Sprachgewohnheit unaussprechbar sind oder für die es schlicht und einfach bereits viel bessere deutsche Wörter gibt müssen, meiner Meinung nach, unbedingt übersetzt oder eingedeutscht werden.
Artoo-Detoo konnte ohne weiteres in ein Erzwo-Dezwo übersetzt werden. Beim englischen Original erschließt sich den unbedarften Leser die Bedeutung erst auf den zweiten Blick, mit dem deutschen Name weiß jeder sofort was gemeint ist, nämlich ein R2-D2.
Ähnlich ist es bei Schiffsnamen, die genauso wichtig sind wie Droidennamen:
Z.B. Der Sternzerstörer "Gnadenlos". Das drückt für mich imperiale und angsteinflößende Stärke aus. Der Name hat eine Bedeutung. Heute würde das Schiff wie im Englischen "Belicose" heißen. Und sei mal ehrlich: Das klingt völlig Bedeutungslos und eher wie eine ansteckende Krankheit als irgendwas das fliegt.
Aber nicht nur das.
Dadurch, daß die Schiffsnamen nur noch ganz selten ihren deutschen Namen behalten (wie die Jadeschwert) und die Übersetzer nun fast ausschließlich die englischen Namen verwenden, kommt man zudem noch durcheinander.
Heute heißt Talon Karrdes Schiff "Etherway". Das mag sich für den geneigten Leser zwar cool anhören aber was spricht denn dagegen den Namen "Ätherstraße" zu belassen wie er früher einmal war? Beides bedeutet das Selbe. Dafür kann es aber jeder Deutschleser verstehen und auf anhieb aussprechen. (Und ich hätte das Schiff sofort im "Ersten Kontakt" wiedererkannt und mir nicht eine ganze Kurzgeschichte lang darüber Gedanken machen müssen warum Talon ein neues Schiff hat...)
Wenn wir schon die Amis so cool finden und ihnen alles nachmachen müssen, warum vernachlässigen wir dann ihre Angewohnheit alles was sie nicht verstehen oder aussprechen können in ihre Sprache umzuwandeln? Laß einen Ami mal als Beispiel den Namen "Jörg Wittgenstein" aussprechen - der würde, schneller als du blinzeln kannst und ohne Gewissensbisse zu bekommen, den Betreffenden in "Joe Whitesteen" umtaufen.
Ein geschriebenes Wort folgt der Sprache und nicht anders herum.
Will ein Übersetzer, daß jeder das Wortes Toughcatch begreift dann sollte er doch einfach "schwerer Fang" schreiben. Was spricht denn dagegen? "Es hört sich dämlich an" ist mir immernoch lieber als nicht zu verstehen oder es nicht aussprechen zu können.
Will der Übersetzer, daß man es so ausspricht wie im Original dann muß er eben Taff-Kätsch schreiben. (Deshalb finde ich das "Tattuin" im Episodentext zu Episode VI auch so großartig weil es eben jeder aussprechen kann und man nicht erst von jemandem gesagt bekommen muß wie er mit dem Wort umgehen soll.)
Und bevor du jetzt mit dem Kopf schüttelst denke mal an chinesische Wörter. Die werden auch in Lautschrift umgewandelt um es für den hiesigen Mund sprechbar zu machen.
Da aber diese Variante nur bei Fantasiewörter wirklich Sinn macht bleibt allein die Übersetzung um eine allgemeine Verständlichkeit zu gewährleisten die ja schließlich der Zweck einer Übersetzung ist. Ein Übersetzer darf nicht erwarten, daß ein Leser eine Sprache lernt um seine Übersetzung zu verstehen. Wenn der Leser die Sprache kann dann brauch er ja den Übersetzer nicht mehr.
Wenn ich ein deutsches Buch lese dann will ich es auch auf deutsch lesen und nicht zwischen verschiedenen Sprachen hin und her wechseln.
Angenommen ein Buch käme aus einer Sprache die wir nicht als cool bezeichnen würden, wären dann bei einer Übersetzung auch noch Wörter drin die unübersetzt bleiben oder gar unaussprechlich sind?
Die Sprache des angesprochenen Lesers ist ausschlaggebend und nicht die Sprache aus dem das Buch übersetzt wurde. Da sollte es völlig egal sein ob es nun aus Amerika oder sonst woher kommt. Eine Übersetzung muß immer eine Übersetzung bleiben und wenn ein Wort nicht übersetzt wird dann sollte zumindest das geschriebene Wort so angepaßt werden damit es der Leser auch so aussprechen kann wie es dem Wort angedacht war. Im Schlimmsten Fall können wir gleich mit kyrillischen oder chinesischen Zeichen anfangen Lesen zu lernen nur weil es irgendwann gerade besser aussieht oder Originalähnlicher wäre. Deshalb sage ich entweder richtig übersetzen oder garnicht...