Yavin IV (Yavin-System)

[Yavon IV - Dschungel - an Bord der Dark Lady] mit Kuster, Arlan und Kors

"Meine Meinung, aber erst muss das Schiff noch durchchecken. Es scheint zwar nichts kaputt zu sein, aber kann nie vorsichtig genug sein. Wir hatten Glück, dass sich diese Viecher hier eingeschlichen haben. Wer weiß, was die Typen sonst kaputt gemacht hätten."

Midlo wandte sich nun wieder den Kontrollen zu und ließ den modifizierten Transporter einen gründlichen Systemcheck durchlaufen. Glücklicherweise waren alle wichtigen Systeme noch voll einsatzbereit. Es sollte ihnen gelingen den Planeten mit ihrem ziemlich ramponierten Schiffzu verlassen. Kurz dachte Midlo daran ob die Black Sun vielleicht Schadenersatz fordern würde, bevor er den Antrieb startete. Die Turbinen zündeten und dann erloschen auf einmal alle Lichter und das gesamte Schiff erstarb.

"OK, gaaaannnz ruhig. Das haben wir gleich wieder behoben."

Midlo erhob sich weider aus dem Pilotensitz und taste sich durch die Dunkelheit in den hinteren Teil des Schiffes.

"AUU, verdammt. Kann nicht mal irgendjemand Licht machen?"

Doch kaum hatte der Devaronianer diese Worte gesprochen, da sprang die Notbeleuchtung an. Nun war der Fehler im Energiesystem schnell erkannt und Midlo tauschte die durchgeschmorten Übersetzer und Relais aus, damit sie doch noch von hier wegkamen.
Der zweite Startversuch war von Erfolg gekrönt und die Dark Lady verschwand, nachdem sie den Masseschatten des Gasriesen hinter sich gelassen hatte, mit ihren Passagieren im Hyperraum.


[Yavon IV - Dschungel - an Bord der Dark Lady] mit Kuster, Arlan und Kors

tbc ----> Nar Shaddaa
 
Yavin 4

Yavin 4 Größte Tempelanlage des Mondes

Raven Galar war allein, er schickte rasch noch ein paar Eilmeldungen raus bevor er sich an seinen Raumjäger gelehnt eine Zigarre gönnte.
Der Tag auf Yavin 4 mochte schön, der Sonnenuntergang traumhaft, doch dafür war die Nacht umso Grausamer wilde Tiere und Bestien die so Monströs waren das sich selbst ein Wookie ins Fell gemacht hätte.
Doch Raven war zu oft in solchen Situationen gewesen als das es ihm Angst eingejagt hätte.
Er sah auf und schaute gen Himmel denn er meinte das Geräusch von Triebwerken zu hören und der Mittelgroße Transporter der gerade zur Landung ansetzte bestätigte ihn nur noch in seiner Annahme.
Als seine Kameraden Adyk Kesar und Vatok Bralor als erstes alleine die Rampe hinunter stiegen, konnte Raven die Enttäuschung nicht verbergen, in der Annahme, es sei niemand dem Ruf gefolgt.
Doch dann kamen weitere Krieger die Rampe hinunter und alle guter Laune wie es aussah.
Am ende konnte Raven 60 Soldaten zählen alle trugen sie ihre alte Beskar´gam und alle waren bekannte Gesichter zum mindest fast alle, einige hatten sich wohl auf der Stelle rekrutieren lassen.
Raven ging zu seinen Kameraden und begrüßte sie.



"Guten Abend Vode, ich weiß das wir momentan ein wenig dünn gesät sind doch das wird sich bald ändern es werden bald noch mehr eintreffen, schlagt solange euer Lager hier auf wir bringen die Tempelanlage wieder in Betrieb und werden Wachposten aufstellen danach werden Einheiten bestimmt und Vorräte ausgeteilt dies hier wird als unser neues Hauptlager fungieren vorübergehend!"


Als Raven fertig war bekam er ein Ohrenbetäubendes Haarchak zu hören dann
taten alle ihre Arbeit, Raven zertrat seine Zigarre auf dem Boden und führte die Technisch besonders begabten in die Tempel Anlage hinein.



Yavin 4 Hauptquartier der Mandalorianer-Größte Tempelanlage des Mondes
 
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Yavin 4-Hauptquatier der Mandalorianer-Größte Tempelanlage des Mondes


Raven Galar marschierte mit großen Schritten aus dem Hauptquartier der Mandalorianer das vorher einmal der Tempel gewesen war.
Draußen standen viele seiner Anhänger über Schlachtkarten und Taktikfeldern,einige gingen umher, wieder einige putzten ihre Waffen und Andere plauderten einfach nur mit einander, doch als er raus kam wurden alle still
und sahen ihn an .
Raven suchte nach den richtigen Worten um das zu sagen was er eigentlich sagen wollte, aber dann sprach er einfach.



"Meine Kameraden es tut weh euch diese Nachricht zu überbringen aber es muss sein, leider konnten wir bislang nicht genügend Soldaten auftreiben, und nach ausgibiger Einschätzung der lage sind unsere Chancen zu gering um etwas zu bewirken.
Aber glaubt nicht das hier wäre unser letztes Treffen,die Mandalorianer werden wieder auferstehen an einem anderen Tag!"
"Also verteilt euch wieder in der Galaxis nehmt eure normale Arbeit wieder auf ich werde das selbe tun.....aber folgt von nun an meinem Rückrufbefehl und keinem anderen es sei den er kann beweisen das ich es wünschte oder es sei der Mandalore selbst !"


Ein gekränktes Murmeln war zu hören dann verteilten sich alle und machten ihre Schiffe startklar um dann am Horizont zu verschwinden.
Als nur noch der Transporter von Adyk und Vatok da stand sprach Raven noch einmal mit ihnen.



"Also Jungs ich hoffe ich hab euch nicht die Stimmung versaut."

"Nein wir hatten schon den Verdacht das es nicht klappen würde, es waren einfach zu wenig Soldaten."

Das musste Raven zugeben.


"Ich werd noch mit euch in Kontakt bleiben also verliert nicht völlig den Draht zur Außenwelt ich werde ein bischen Spionage betreiben vielleicht brauche ich Informationen."


Die Beiden waren einverstanden, sie stiegen in den Transporter und reisten ab.
Raven blieb wieder alleine zurück es war einfach noch nicht so weit.



"Egal, nächster Halt The Wheel!"


Yavin 4 Tempelanlage
 
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Yavin System ө Yavin IV ө Massassi Tempel ө Eingangsbereich ө Kael und Sith Expedition

Das Innere des Tempels war anders als das der anderen Massassi Tempel, er fühlte sich dunkler an, jedoch auch anziehender. Kael wusste dass es falsch war, doch es war ihm egal, er wollte ins Innere. Die anderen waren bereits vorgegangen, allen voran ihr Meister. Langsam folgte er den anderen im gemäßigten Tempo. Selbst jetzt grenzte er sich von den anderen ab, wollte seine eigenen Erfahrungen machen. Nachdem er ins Innere des Tempels gelangt war, sah er sich um. Hier war alles so dunkel ... so hasserfüllt ... er konnte beinahe die Massassi sehen, welche diese Wände unter Zwangsarbeit errichteten. Der junge Cosianer betrachtete weiterhin die Wände und die Decken, welche vor Sith-Hieroglyphen und Reliefen geradezu strotzten. Kael konnte sie noch nicht lesen, und setzte deshalb seinen Weg fort. Schließlich kam er zu einer Gabelung. Drei Wege führten in drei verschiedene Kammern, doch der Weg war so dunkel, dass er nicht sehen konnte wohin sie führten. Der einzige Weg der ihm jedoch plausibel erschien wäre einer welcher nicht sichtbar war, dies war ein Grabmal, er hatte einmal gelernt dass Grabmäler stets Fallen enthalten, manchmal auch falsche Gänge, und dieser musste einer sein. Der einzige Weg der eigentlich blieb war durch den Boden. Er bückte sich, strich mit der Hand über den Boden, und sah dass es dünne, kaum sichtbare Spuren gab, dass hier ein Weg war. Zwar hätte Kael ihn auch mit roher Gewalt öffnen können, befand sich jedoch ein Mechanismus hier irgendwo, was ihm den Zugang erleichtern sollte. Er betastete die Wände, klopfte sie ab. Dann betrachtete er den Boden. Er wusste nicht genau was er tat, er wusste nur dass da diese Stimmen waren die nach ihm riefen, diese Stimmen welche nun in seinem Kopf waren. Er ließ sich leiten, er fühlte wie die Macht ihn durchströmte.

Dann sah er drei runde Vertiefungen. Sein Blick hob sich und sah nun zu den drei Gängen. Anscheinend führte doch der Weg zur Grabkammer durch die anderen drei. Er ging zuerst durch den linken Gang, und musste ständig antiken Fallen ausweichen. Entweder brach der Boden unter seinen Füßen, oder es schossen große Spitzen aus dem Boden hervor die jeden aufspießen würden. Teilweise kam es auch vor, dass die Wände sich blitzschnell soweit verengten, dass sie jemanden zu zerquetschen vermochten. Kael kam schließlich in die Hauptkammer und betrachtete seine Umgebung. Überall standen Steinquader auf denen das steinerne Abbild des Leichnams lag, als er noch lebte. In einer Ecke fand er was er suchte: Einen Sockel, auf dem das Zeichen der Sith abgebildet war. Diesen versuchte er zu verschieben. Zuerst ließ er sich kein Zentimeter bewegen. Er hätte beinahe aufgegeben, als der Stein sich um weniger als eine Handbreit verschieben ließ. Er versuchte es weiter. Als dies endlich klappte und seine Muskeln vor lauter Anstrengung brannten, wusste er dass er nun den ersten der drei Mechanismen ausgelöst hatte. Die zwei weiteren Mechanismen befanden sich in den beiden anderen vermeintlichen Hauptkammern. Als auch der letzte Mechanismus ausgelöst worden war öffnete sich eine Treppe welche in die Tiefe führte. Diese Wendeltreppe war genauso dunkel wie der Rest dieses Baus, doch die große Dunkelheit die hier herrschte, war nicht nur die Visuelle. Sobald er die Öffnung durchschritten hatte, schloss sich das Siegel hinter ihm wieder. Kael fuhr zurück und hämmerte gegen das Siegel, doch es bewegte sich keinen Millimeter. “Verdammt ... jetzt bin ich eingeschlossen, auf Gedeih und Verderb.“ Panik ergriff ihn, doch versuchte er einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn ihr Tutor sie hier sehen würde, wäre eine Strafe mit dem Stock fällig, vielleicht sogar mit der gefürchteten Schock Peitsche. Nein, er musste sich sammeln und einen Ausweg finden. Die anderen hatte er längst verloren, sie mussten einen anderen Weg gegangen sein. Irgendwo musste es doch so etwas wie einen Verbindungsgang geben, dachte der Cosianer. Vielleicht würde er so zu den anderen aufschließen können. Als er weiterging, fühlte er wie etwas in seinen Geist eindrang und ihn lenkte. Es war dunkel, und es versuchte Kael irgendwohin zu führen. Mit dem Aufbrechen des Siegels, wurde Kael bewusst wie nah er nun an der dunklen Quelle war. Das Epizentrum der dunklen Eruption kam immer näher. Die Treppe führte ihn immer tiefer, bis sie vor einem Durchgang endete. Als Kael durchging, erhellte sich der Raum plötzlich, indem sich eine Fackel nach der anderen in dem rundlichen Raum entflammte, bis sie wieder bei Kael ankamen. Erst durch das Licht konnte man die unglaubliche Dimension der Kammer erfassen, und dies in beide Richtungen.


Wie aus dem Nichts offenbarte sich nun eine diffuse Form, nebelig und irgendwie kalt, wahrscheinlich die Essenz eines Sith Lords vergangener Tage und Imperien, an eine andere, weitaus rationalere Möglichkeit konnte der Cosianer in diesem Moment nicht denken. Kael hatte nicht mit der Präsenz des Geistes gerechnet, doch nun stand sie direkt vor ihm. Obwohl Kael nicht wusste was er da eigentlich tat, kniete er vor diesem Geist nieder. Die Gestalt war groß, diffus, und hatte eine sehr machtdurchtränkte Aura. Tote leere Augen blickten auf die vor ihm niedergekniete Gestalt herab. Doch die Gestalt gewann immer mehr an Konturen und Substanz, bis sie zu einem Geist herangewachsen war. Die Augen blickten ihn nun mit einer inneren Flamme an, welche alles was sie ansah in Brand zu stecken vermochte. Sie blickten auf Kael herab, und versetzten seine Seele in Brand. Der Schmerz der durch Kael Körper ging wurde unerträglich. Es fühlte sich an als ob er von innen nach außen verbrennen würde, als ob seine Schädeldecke aufplatzen würde, um ihm endlich Ruhe zu gönnen, doch der Schmerz ließ nicht ab. Mittlerweile krümmte sich Kael vor Schmerz. Dann ließ der Geist von ihm ab und betrachtete den Cosianer erneut. Dieser lag am Boden und versuchte wieder aufzustehen, was ihm erst nach mehreren Versuchen gelang. Er ging wieder in die Knie und blickte den Geist nun direkt in die eiskalten Augen an.


„Wer seid ihr? Wer sind eure Freunde? Wieso stört ihr die Ruhe der hier liegenden Sith?


Die Stimme die tief und basshaltig in dem großen Raum erschallte schmerzte Kael erneut. Sie zu vernehmen tat ihm weh, sie schmerzte auf eine Art und Weise, wie sie Kael vorher noch nie vernommen hatte. Er musste sich mit seinen Händen auf dem Boden abstützen, um nicht umzufallen.


„Wir ... wir sind Sith ...“ sprach der Sith Schüler mit geschwächter Stimme. Der Schmerz bohrte tief in ihm, und löste weitere Schmerzen aus, von deren Existenz Kael nie gewusst hatte. Der Geist lachte markerschütternd auf, Kael war starr vor Schreck. Er hatte oft schon Angst verspürt. Besonders wenn der Tutor den Cosianer bestrafte. Doch so etwas, hatte Kael noch nie erlebt.


„Sith? Ihr nennt euch Sith? Ihr seid eine Schande! Du wirst als erstererfahren was es bedeutet zu Leiden, danach sind deine kleinen Freunde dran. Stirb!“


Sogleich ließ der dunkle Geist einen wahren Sturm von Machtgewittern auf den Sith Schüler herabregnen. Er drang in seine Gedanken ein und zerfraß sie von innen. Er drückte mit der Macht auf den Eindringling ein. Kael krümmte sich vor Schmerzen, der ihn nun nicht mehr losließ. Dieser Schmerz ging bis in die letzte Faser, und er fühlte wie sich seine Haut langsam abschälte, und verbrannte. Die Machtblitze verunstalteten ihn, und der Einsatz der Macht ließ seine Knochen unter dem Druck des Geistes zerbersten. Sein Brustkorb war zertrümmert, und seine Lungen füllten sich mit Blut. Jeder einzelne Knochen wurde von dem Geist zertrümmert. Doch der Geist ließ nicht ab. Mittels seines Willens und seiner Kraft im Umgang mit der Macht hielt er den Sith am Leben um ihn weiter in seinem Schmerz schmoren zu lassen. Kael wandte sich im Schmerz, es fühlte sich an als ob seine Schädeldecke platzen würde, um ihm endlich die letzte Ruhe zu gewähren, was sie jedoch nicht tat. Mittlerweile war der Cosianer ein lebendes Wrack. Jeder Knochen zertrümmert, die inneren Organe tödlich verletzt, sein Herz förmlich verbrannt. Des Cosianers Gefühlswelt war nur noch ein Meer aus Schmerz und Pein. Der Geist ließ weiterhin nicht von ihm ab, beinahe so, als hätte er auf diesen Moment so lange gewartet. Doch Kael fühlte bereits eine Veränderung. In jenem Augenblick, wurde sein Geist immer dunkler, seine Augen schmerzerfüllt, die Zunge trocken, den Rachen verstopft fühlend vor Schmerz, die Brust gepresst, das Blut gefroren, das Fleisch verfallen, das Herz durchbohrt. Langsam fühlte er wie sich seine Seele von seinem Körper löste. Ein leichtes Flimmern ging von seinem Körper ab, bis Kael einen letzten markerschütternden Schrei losließ, bevor er seufzend, als ob er damit seine Seele aushauchen würde zurücksank. Er schloss die Augen und alles wurde dunkel um ihn herum.


Yavin System ө Yavin IV ө Massassi Tempel ө Kammer ө Kael, Sith Geist
 
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[Hyperraum Richtung Yavin-System - "Force of Waru" - Brücke - Yun Adi Dundee]


Die Force of Waru durchpflügte den Hyperraum in Richtung des Yavin Systems mit der Geschwindigkeit eines altersschwachen Nerfs. Jedenfalls kam es einem Cereaner mit dem Namen Yun Adi Dundee, seit 10 Minuten Inhaber des Captain-Rangs, in der vor 15 Minuten eingeführten Ranghierachie, so vor. Sie hatten für die Strecke von Mon Calamari zum Yavin-System mittlerweile doppelt so lange gebraucht, wie ein imperialer Sternenzerstörer und noch hatten sie das System keineswegs erreicht.

Da ihm das ständige Starren auf die Sternenstreifen zu langweilig wurde wandte er sich um und marschierte zu seiner Kabine, die er sich mit sieben weiteren Mitgliedern von Warus Hand teilte. Auf dem Weg kam er an einer der drei Cafeterien des Schiffes vorbei und entschied, dass Kaf jetzt zurzeit das beste wäre was er zu sich nehmen könnte. Er stellte sich am Ende der kurzen Schlange die sich vor dem Kafautomaten, ein Klotz der ein dunkelbraunes, glücklicherweise geschmackloses Etwas in Becher abfüllte, gebildet hatte an und verwünschte seine derzeitige Situation. Früher, bevor er den Fehler seines Lebens, nämlich in Warus Hand einzusteigen, begangen hatte, war er ein respektabler Geschäftsmann, mit einer Menge Geld, mehreren Häusern und guten Kafautomaten, gewesen. Aber das alte Leben hatte ihn nach einiger Zeit nicht mehr gereizt und er hatte eine neue Herausforderung gesucht, als er von Warus Hand hörte. Ohne irgendeine nachvollziehbare begründung hatte er seine Unternehmung aufgegeben und war überstürtzt nach Coruscant abgereist. Dort hatte er sich der Gruppe, welche "inviduelle Freiheit" versprach, angeschlossen. Er hätte den Rechtschreibfehler als Zeichen mangelnder Seriosität werten sollen, aber als er das bemerkte war es bereits zu spät. Seit diesem Tag hatte sich keine Gelegenheit mehr geboten, den Fängen dieses Untiers zu entkommen.

Mittlerweile hatte er der Maschien für viel zu viel Geld einen Kaf abgerungen und wanderte zu einem der vergilbten und schiefen Stehtische in der Ecke, als der Erste Rückfallalarm erschallte. Seufzend eilte er zur Brücke und verstreute derweil mehr als die Hälfte des Kafs in den Gängen der Force of Waru.

Gerade rechtzeitig zum zweiten Alarm war er auf der Brücke angekommen und lies sich in einen der Crewsessel am hinteren Ende der Brücke fallen. Zwei Minuten später ertönte der dritte Alarm und die Waru fiel in den Normalraum zurück. Die Brückenverglasung gab einen hervorragenden Blick auf den Gasriesen Yavin und seine Monde frei.

Mit einem Nicken befahl Berl, nein, Commander Berl, ein stämmiger Mensch mittleren Alters, der Crew Kurs auf den vierten Planeten des Systems zu setzen. Dort würden sie von der Disciples of Waru, der vengeance of Waru und, dem Flaggschiff von Warus Hand, der Waru erwartet werden. Außerdem hatte der Commander bei der diestägigen Besprechung auch durchblicken lassen, dass ihre nächste Operation von einer weiteren Freiheitsbewegung, wie Warus Hand sich selbst bezeichnete, unterstützt werden würde.

Es würde spannend bleiben, dachte Yun als er den kläglichen Rest seines Kafs trank
.


[Yavin System - Auf dem Weg zu Yavin 4 - "Force of Waru" - Brücke -Yun Adi Dundee]
 
[Yavin System - Orbit über Yavin 4 - "Force of Waru" - Brücke -Yun Adi Dundee]



Wie in einem Tanz bewegten sich die vier Sternschiffe durch den Weltraum über Yavin IV, bis sie plötzlich langsamer wurden und in der Schwerelosigkeit des Raums schwebten. Um sie herum schwirrten Schwärme aus Sternjägern unterschiedlichster Baumarten, Altersstufen und - vorallem - Vorbesitzer. Die Mitte dieses Durcheinders aus Metall und Transparistahl bildete ein etwas älterer, beinahe baufälliger Vindikator Sternenzerstörer, der auf vermutlich nicht allzu legale Weise den Weg aus den imperialen Fuhrparklisten in die nichtvorhanden Äquivalente von Waurs Hand gefunden hatte. Auf den Rupf war in großen Lettern, deren Zustand besser war als der des restlichen Schiffes, "Waru" angepinselt worden. Die Waru bildete das Rückgrat von, wollte man es so bezeichnen, der Flotte, mit der Warus Hand versuchte, ihren galaxisweiten Protestaktionen gegen den moralischen Verfall und das Abebben der Religionen, vor allem derer, welche an Waru glaubten, zu koordinieren und den Argumenten Durchschlagende Wirkung zu verleihen.

An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass der Gründer von Warus Hand, übrigens ein Mensch, der Ansicht gewesen war, dass, wenn auch für solch unnütze Sachen wie Tier- und Umweltschutz Gewalt angewendet werden durfte, dies religiösen Schutzgruppen, oder wie Warus Hand sich selbst gerne bezeichnete, Religionsschützern, schon lange erlaubt sein sollte. Mit dieser Entscheidung hatte er eine Spirale der Gewalt ausgelöst, derer sich bald andere "Religionsschützer" anschlossen. Und die Spirale drehte sich und drehte sich, bis die vier Schiffe im Orbit von Yavin IV auftauchten.

Auf einem der drei kleineren Schiffe, Kreuzern, welche auf sicherlich weniger legalem Wege aus den Depots von Neuer Republik, Imperium und anderer Organisationen verschwunden waren und sich, wie von selbst, einen neuen Besitzer gesucht hatten, stand ein Humanoide an der Sichtscheibe der oberen Brückenebene. Dieses menschenähnliche Wesen, besaß etwas das einige Menschen am besten überhaupt hätten, es hatte zwei Hirne. Es gehörte somit, würde der Speziesforscher sagen, der humanoiden Rasse der Cereaner an. Es, oder vielmehr er, sein Name war Yun Adi Dundee, eventuell bekannt aus vorangegangenen Beiträgen, starrte hinab auf die grüne und sehr lebendige Dschungelwelt von Yavin IV. Dort, wo bereits vor mehreren Jahrtausenden intelligentes Leben geregt und gewerkelt hatte, waren davon nur noch Ruinen zu sehen. Eine davon betrachtete Yun Adi Dundee derzeit mit nicht zu großer Aufmerksamkeit, als vom anderen Ende der Captain des Kreuzers, Chief Captain Loran Faceton, der Spezies Mensch zuzuordnen, auf ihn zugeeilt kam.

In seiner Hand hielt Faceton etwas das man hätte für einen Rasierer halten können. Jedenfalls in anderen Galaxien, auf Planeten, deren Einflussreichweite nur bis zum eigenen Satelliten reichte. Doch in dieser Galaxis, in der sich Facton und Adi Dundee befanden, wusste jedes Kind, nun fast jedes, auf abgelegenen Sumpfplaneten konnte es durchaus passieren, das dies nicht der Fall war, das es sich bei diesem kleinen Gerät um nichts anderes als einen Kommunikator handelte. Fachmännisch betrachtet wäre es sogar ein Toxxconn Hyperkom 5000-A-75B, ein sehr verbreitetes Modell, aber ohne große Reichweite und damit verdammt auf Raumschiffen und in geschlossenen Gebäuden Dienst zu tun. Außerdem fiel bei eben jenem Modell desöfter das Display heraus, doch der Fachmann weiß auch das es viel schlimmer kommen könnte. Es könnte etwa das Mikrofon gestört sein oder, noch viel schlimmer. der Lieblingsklingelton nicht funktionieren. Da letzteres Faceton sehr wichtig war, hatte er auf seinem privaten Kommunikator, welchen er eben an Yun weitergab, nichts auszusetzen und hörte stattdessen lieber bei jedem Anruf "Let the Waru shine on me".

Yun Adi Dundee, man erinnert sich, der Humanoide mit den zwei Hirnen, hatte inzwischen den Kommunikator von Faceton entgegengenommen und meldete sich, so wie er es immer tat, auf cereanisch. Dies schien der Person bzw. dem Wesen, welches am anderen Ende der Leitung saß nicht zu gefallen, deshalb antwortete es in seiner Heimatsprache, welche, angesichts der verwendeten Aussprache, von einem sehr barbarischen Planeten stammen musste, auf dem Wesen mit viel Pelz und scharfen Krallen durch den Wald hüpften. Der Kenner wird nun sicher einwerfen das Wookiees nicht durch den Wald hüpfen. Genau richtig erkannt! Darum handelt es sich bei Yuns Gesprächspartner ja auch um einen Teddiebä... äh einen Ewok.

Dieser Ewok, einem lautlosen Konsens mit seinem Gesprächspartner folgend, wechselte, sehr ungewöhnlich für Ewoks zu einer, einer größeren Allgemeinheit bekannteren Sprache. Nennen wir sie doch einfach, einfallsreicherweise, Basic.

Der Dialog zwischen beiden, dem pelzigen Bären und dem doppelhirnigen Humanoiden war sehr kurz, aber gleichzeitig, zumindest für Yun, sehr informativ. Nun wusste er, Inhaber des Dienstranges Captain, und damit vierhöchster Mann an Bord,zehn Minuten bevor die Weiterreise begann, wohin die Reise gehen würde. Sie würde vier Lichtjahre aus dem Yavin-System führen. Dort würden sie auf eine weitere Gruppe treffen, welche sich allerdings mit genau den entgegengesetzten Interessen von Warus Hand beschäftigte. Sie versuchte nicht eine oder alle Religionen zu schützen, sie versuchte eher etwas, das einige Leute unerklärlicherweise als Religion ansahen zu vernichten. Selbst Yun musste ihnen beipflichten und sich eingestehen das manche Religionen eben das Papier auf denen sie entstanden sind nicht wert waren. Allerdings war in diesem Fall, von welchem Gott auch immer, die klitzekleine Herausforderung eingebaut worden, dass die nächste Religion nicht auf Papier geschrieben war, sondern sich wie ein Netz um das bekannte Universum spann. Aber, so war sich der Cereaner bewusst, mit dem richtigen Glauben und der richtigen Einstellung konnte man alles schaffen. Dies waren seine letzten Gedanken bevor alles vor ihm schwarz wurde. Sein Doppelhirn hatte nicht verhindern können, dass er beim Eintritt in den Hyperraum gegen die Scheibe knallte.



[Hyperraum Richtung Außerhalb Yavin-System (4 Lichjahre außerhalb) - "Force of Waru" - Brücke - Yun Adi Dundee]

Hinweis: Dies ist ein experimenteller Post, Kritik im Zweifelsfall bitte an Mace Windu. Danke :D
 
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Weltraum - Orbit von Yavin 4 | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"

Sedros runzelte die Stirn. Für wen hielt Daemon ihn? Er hatte sein Essen natürlich nicht vorgekostet, der Gedanke allein war dem reinblütigen Sith zuwider. Er steckte doch nicht seinen Löffel in jemand anderes Essen. Jedenfalls nicht, wenn er ihn nicht abgrundtief verabscheute. Und der Halb-Echani war ja an sich ein recht angenehmer Zeitgenosse, wenn er auch so seine Ecken und Kanten hatte. Er schüttelte den Kopf, nein, das würde er Daemon sicher nicht antun.

„Nein, natürlich nicht. Ich hatte eine Fleischpastete. Dir habe ich das viel frischere sahnige Fischragout mit überlassen. Ich glaube, da sind sogar ein paar Meeresfrüchte drin und da dachte ich, so etwas edles ist doch genau das Richtige für dich. Außerdem war es wie gesagt das Frischeste, was ich gefunden habe. Schmeckt's dir etwa nicht?“

Sie durchbrachen schließlich die Wolkendecke und Sedros bewunderte, die Landschaft, die sich unter ihnen offenbarte. Endlose Wälder, aus denen uralte Sithtempel stolz emporragten. Ihre Erbauer, so mächtig sie auch in der Vergangenheit gewesen sein mögen, waren längst verschwunden. In den Geschichtsbüchern war praktisch nichts über sie zu finden, von den meisten kannte man nicht einmal noch die Namen. Er musste leise für sich kichern und begann wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Sie hatten geglaubt, unendliche Macht zu besitzen und doch waren sie letztlich nicht mehr als ein Blatt im Wind der Äonen gewesen. Die dunkle Seite der Macht mochte noch in diesen Hallen unter ihnen verweilen. Und doch waren es nicht mehr als jämmerliche Schatten vergangener Zeiten, die nie wiederkommen würden. Der Anblick war in den Augen des reinblütigen Sith so jämmerlich, das er einfach nur komisch wirkte. Und so landeten sie endlich.

„Ja, hier sind wir. Hörst du das Flüstern der dunklen Seite schon? Tausende Sklaven müssen gestorben sein, um diese Gebäude zu errichten. Die dunkle Seite der Macht ist stark an diesem Ort und so verführerisch wie die tanzenden Hüften und prallen Brüste einer Lustsklavin. Es hinterlässt einen gar exquisiten Geschmack auf dem Gaumen. Aber lass dich nicht darauf ein! Der unvorbereitete Geist kann davon verschlungen werden und wenn du dich zu tief in diese Hallen hervorwagst, kommst du vielleicht nicht mehr hinaus...nunja, zumindest dein Verstand nicht mehr.“

Trotz der ernst gemeinten Warnung lächelte Sedros glückseelig als er seinen Begleiter ansah. Er wollte nicht, dass Daemon zu Schaden kam. Es wäre doch wirklich bedauerlich, wenn er von einem alten Machtgeist in den Wahnsinn getrieben würde. Eine wahre Verschwendung wäre das, dachte der reinblütige Sith bei sich und biss sich unterbewusst auf die Unterlippe. Die Aura dieses Ortes hatte ihn wirklich in eine Wallung gebracht, die nahezu sexuell war. Nur schwer konnte er sich von Daemons wunderbarem Antlitz losreißen, doch schließlich sprang Sedros auf, um erst das Cockpit und schließlich das Schiff zu verlassen.

„Das Wer ist viel weniger wichtig als das Wie, mein Freund. Manchmal ist der Weg das Ziel und manchmal...ja manchmal auch einfach ein ganz angenehmer Zeitvertreib. Wenn deine Machtsinne erst einmal geschärft sind, zeige ich dir gerne, welche Kraft du aus einem...Verhör...ziehen kannst. - Einmal allgemeiner gesprochen: Natürlich jeden, der es wagt meinem zukünftigen Meister im Wege zu stehen.“

Der Ton des reinblütigen Sith war geradezu zärtlich, ja intim. Schon wieder in so kurzer Zeit waren seine Gedanken abgeglitten und schon wieder musste er sich losreißen. Er strich seine Kleidung glatt, atmete tief durch und trat auf die Landeplattform heraus. Hier in unmittelbarer Nähe dürften alle Raubtiere und damit auch das Objekt seiner Begierde ausgemerzt worden sein, sie würden einen Gleiter brauchen. Und doch...sich ein wenig die Füße zu vertreten wäre doch auch nicht schlecht. Er war noch einmal einen verliebten Blick zu seinem Begleiter rüber.

„Steht dir der Sinn vielleicht nach einer kleinen Wanderung? Es wäre keine schlechte Übung für uns. Alternativ sollten wir uns einen Gleiter besorgen und in jedem Fall brauchen wir etwas Campingausrüstung. Also, was meinst du? Stehlen wir das Nötige einfach oder Fragen wir ganz lieb?“

Schnell wandte Sedros den Blick diesmal ab. Er hoffte, dass Daemon nicht sah, wie er sich über die Lippen leckte. Die Aura dieses Wortes hatte wirklich die Lebensgeister des reinblütigen Sith geweckt. Und doch, bei aller Freude dachte er sich, dass der Halb-Echani nicht bereit für all' das war, was dies bedeutete.

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"
 
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Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"

Daemon beobachtete Sedros Reaktion auf seine Anschuldigung bezüglich des Essens mit einem strengen Blick. Es war schwer zu entscheiden, ob Sedros die Wahrheit sagte oder ob er sich einfach nur einen Spaß erlaubte. Der Gedanke, dass der reinblütige Sith tatsächlich eine andere Portion gegessen hatte, wirkte verdächtig. Aber in dieser bizarren Reise war nichts vollkommen unwahrscheinlich.

"Meeresfrüchte, Fisch, wirklich?"

Daemon’s Stimme wirkte mehr als nur ungehalten und er war von seiner Portion nicht zu viel gegessen zu haben, nachdem er hörte, was der andere Jünger da von sich gab.

“Schonmal was von Konservenvergiftung oder Fischvergiftung gehört, du Knilch? Ich wusste, dass du mein Tod bist, aber deine Dummheit wird mich vermutlich wirklich noch ins Grab bringen.”

Während die Obsidian Gauntlet durch die Wolkendecke schwebte, verlagerte sich Daemons Aufmerksamkeit von der unsicheren Mahlzeit zu den majestätischen Sith-Tempeln, die aus dem Dschungel ragten. Die alten Mauern bargen eine Dunkelheit, die selbst den erfahrensten Sith beeindrucken konnte. Doch Daemon, der sich mit der Macht verband, fühlte keine bedrohliche Präsenz. Nur die Erinnerung an längst vergangene Machtspielchen, die längst verschwunden waren.
Die Landung verlief reibungslos und Daemon sah zu, wie Sedros das Cockpit verließ und sich auf die Landeplattform wagte. Die Worte seines Begleiters über die Macht und die alten Sith klangen faszinierend.
Als die Frage nach einer Wanderung aufkam, zog Daemon eine Augenbraue hoch. Die Vorstellung, die uralten Sith-Tempel auf Yavin 4 zu erkunden, reizte ihn.


"Ein Gleiter wäre vernünftiger."

Sagte Daemon nach einem Moment des Zögerns.

"Ich hoffe, du planst nicht, wieder eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen, wenn wir nach einer Campingausrüstung und einem Gleiter suchen. Wir nehmen uns einfach was wir brauchen, aber bitte diesmal mit mehr Taktik, mein guter Freund."

Der Magen von Daemon grummelte in dem Moment laut und er hoffte inständig, dass er nur laut verdaute und er das Essen nicht bald wieder herausbringen würde, was Sedros ihm angedreht hatte.

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"
 
Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"

Sedros schüttelte den Kopf. Er hat sich extra Mühe gegeben, seinem Reisebegleiter die frischeste Mahlzeit zu finden und zuzubereiten und wie wurde ihm das vergolten? Nichts als Undank hatte Daemon für ihn übrig und der reinblütige Sith schwor sich, das dem Halb-Echani so schnell nicht zu vergessen. Kaum einen Bissen hatte jener von der schön duftenden Mahlzeit genommen und dann ließ er die Schale auch nur unbeachtet auf der Konsole stehen. Grummelnd nahm sich Sedros der Schale an und löffelte auch Daemons Portion aus, das schöne Essen war viel zu wertvoll als dass er es wegschütten wollen würde. Er schnaubte und warf seinem Reisebegleiter einen giftigen Blick zu, was sollte das ganze Gehabe? Das Essen schmeckte doch einwandfrei.

Und dann fing er auch noch an, sich wieder über ihre Flucht von Cantonica zu beschweren. Was war nur in
Daemon gefahren so plötzlich? Sedros verstand den scheinbar willkürlichen Gefühlsumschwung seines Reisebegleiters nicht und wenn er ehrlich zu sich war, fing Daemon an, ihm gehörig auf den Geist zu gehen. Wenn jener seine Einstellung nicht bald änderte, würde er ihn eventuell hier zurücklassen und alleine zum Tempel zurückkehren, das versprach er sich hier und jetzt hoch und heilig. Und so versiegelte er auch das Schiff mit seinem persönlichen Identifikationscode und verstaute die Schlüsselkarte sicher in einer Innentasche.

„Gut, Freund, dann schreite voran und setze deine ‚Taktik‘ in die Tat um, Freund. Ich werde deiner weisen Führung folgen, Freund.“

Sedros musste an sich halten, um Daemon nicht vor die Füße zu spucken und verbeugte sich theatralisch vor seinem Begleiter, um sein verächtliches Gesicht zu verbergen. Er würde ihm die Führung überlassen. Fürs Erste jedenfalls. Der reinblütige Sith war sehr gespannt, wie der Halb-Echani sich schlagen würde. - Die Leute am Rand der Landeplattform wirkten schon etwas verdutzt. Ein unangemeldeter Anflug war hier offenbar schon selten genug und dann kamen zwei Gestalten heraus, die sich erstmal gut sichtbar stritten? Merkwürdig, einen sehr merkwürdigen ersten Eindruck machten sie hier.

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"
 
Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"

Daemon spürte die zunehmende Spannung zwischen ihm und
Sedros. Irgendetwas hatte sich während des Flugs verändert und der Halb-Echani konnte den Finger nicht genau darauf legen. Genaugenommen, seit dem sie zusammen trainiert hatten. Der andere Jünger schien wohl schlecht mit Niederlagen umgehen zu können. Die Verletzung von Sedros und die heikle Flucht hatte wie ein Keil zwischen sie getrieben. Es war nicht nur das Essen, es war das allmähliche Gefühl von Uneinigkeit und Misstrauen.
Die beleidigende Art, mit der
Sedros auf Daemons Äußerungen reagierte, ließ das Blut des Halb-Echani in Wallung geraten. War das Absicht? Ein Versuch, ihn zu provozieren? Daemon wollte nicht der Aggressor sein, aber die Herausforderung lag in der Luft.

"Du kannst diesen Freund-Kram stecken lassen,
Sedros. Wir sind hier nicht, um uns zu bekriegen, auch wenn du dich mit dem Essen eindeutig an mir rächen hattest wollen. Du weißt genau, dass mein halb-menschlicher Körper daran verrecken könnte! Und dies nur, weil du keine Niederlagen ertragen kannst!"

Sagte Daemon mit einem eisigen Unterton. Er versuchte, seine aufkeimende Wut zu zügeln, doch es war schwierig, angesichts von Sedros herausfordernder Haltung.
Die beiden Männer standen sich auf der Landeplattform gegenüber, die anderen Leute um sie herum ignorierend und die umstehenden Leute verlagerten ihre Aufmerksamkeit von den seltsamen Neuankömmlingen zu der sich abzeichnenden Konfrontation. Es schien, als ob ein Funke genügen würde, um das Pulverfass zu entzünden.
Die Unverschämtheiten von Sedros flammten auf und Daemon konnte die Aggression in sich spüren, die immer mehr drohten die Kontrolle zu verlieren. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Es wäre so einfach gewesen, die Kontrolle zu verlieren, die Fäuste sprechen zu lassen, doch Daemon zwang sich, ruhig zu bleiben. Es gab wichtigeres zu erledigen, als sich hier auf einem ihm fremden Planeten mit Sedros zu prügeln. Auch wenn sein Instinkt gerade was anderes meldete.

"Was ist dein Problem!?"

Fauchte er seinen Kumpan an und ballte die Fäuste und war kurz davor dem reinrassigen Sith eine ordentliche Lektion zu erteilen. Sein Zorn über diese Situation schien ihn zu übermannen und der Alkohol im Blut der Beiden, trug wohl auch einiges zur Situation bei.

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"
 
Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"

Daemons erneuter Wutausbruch ließ den reinblütigen Sith etwas überrascht zurückschrecken. Ein kleiner Streit war eine Sache, auch eine ausgeprägte Hassliebe war unter den Sith nicht unbedingt üblich, aber auch nicht ungehört. Was der Halb-Echani nun aber an den Tag legte, war ganz etwas anderes. Dieser beinahe ungezügelte Zorn war selbstzerstörerisch und ziemlich untypisch für den Mann, den Sedros bisher kennen gelernt hatte. Seine Gedanken gingen sofort zu dem Tempel vor dem sie standen und der Überlegung, ob Daemon bereits von ihm vereinnahmt wurde. Die dunkle Seite der Macht war schließlich stark an diesem Ort und ihre Verführungen waren häufig so subtil, dass man sie anfangs nicht einmal mitbekam, wenn man nicht wusste, worauf man zu achten hatte.

„Reiß' dich zusammen, Daemon! Halte deinen Zorn in Zaum! Wenn du dich deinen Gefühlen ergibst, dann macht dich das nur unvorsichtig und verwundbar. Ja, nutze deine Wut, nähre dich von ihr, stärke dich an ihr. Aber lass sie niemals dein Handeln bestimmten! Und was soll überhaupt diese Paranoia? Du willst mir ernsthaft sagen, du bist so wütend, weil du Angst hast, ich würde dich umbringen wollen? Schau mich an! Ich habe alles aufgegessen und mir geht es prächtig!“

Sedros schüttelte verächtlich den Kopf und spuckte Daemon vor die Füße.

„Was soll der Quatsch? Ich bin weder ein Humanbiologe noch ein Menschenarzt. Woher soll ich bitte wissen, was dein offensichtlich minderwertiger Magen verträgt oder auch nicht? Lass dir eines gesagt sein, würde ich dich umbringen wollen, dann nicht aus einer Laune heraus und garantiert nicht wenn du alarmiert bist. Nein, ich würde aus den Schatten losschlagen. Und zwar dann, wenn du es am wenigsten erwartest. Vielleicht, wenn du schläfst.“

Sedros streckte die Arme einladend aus und trat einen Schritt von Daemon zurück.

„Also los, ergib dich deinem Zorn und schlage mich. Zeige uns beiden, wie wenig du deine Gefühle unter Kontrolle hast, wie schwach du wirklich bist, dass du dich von Angst und Paranoia zu Dummheiten treiben lässt! Gib dich der dunklen Seite hin! Ich werde nicht nachtragend sein. Und wenn du dich verausgabt hast, dann können wir uns vielleicht endlich wichtigeren Dingen widmen als deinen verletzten Gefühlen.“

Der reinblütige Sith begann verächtlich zu lächeln, fast schon zu lachen. Daemon war offensichtlich kurz davo seinen Emotionen zu erliegen und das würde ihn nur zur dunklen Seite verführen. Sedros begrüßte dies, so wie er dem Schmerz, den er nun vielleicht erleiden würde, mit morbider Freude entgegen sah. Der Schmerz würde ihm mehr Stärke verleihen als jede Verletzung, die der Halb-Echani ihn gleich vielleicht zufügen würde.

„Na los, mach schon! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit! Ergib dich deinen Gefühlen, lass' dich von der dunklen Seite der Macht vereinnahmen!“

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"
 
Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus vor der "Obsidian Gauntlet"

Daemon kämpfte innerlich mit sich selbst. Sein Zorn, durch die Warnung und die provokativen Worte von
Sedros angefacht, brannte wie eine heiße Glut in ihm. Er versuchte, sich nicht von seinen Emotionen leiten zu lassen, aber die Herausforderung von Sedros war zu viel.
Die Leute um sie herum beobachteten die Szene mit wachsender Neugier. Einige hatten ihre Aktivitäten unterbrochen, um den Streit der beiden Neuankömmlinge zu verfolgen. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre auf der Landeplattform, als die beiden Männer sich gegenüberstanden.
Daemons Gedanken waren wirr. Die Worte von
Sedros klangen wie ein Echo in seinem Kopf. Sein Verstand kämpfte gegen die aufsteigende Wut, gegen die Dunkelheit, die in seinen Emotionen lauerte. Doch sein Zorn übermannte ihn. In einem Moment der Schwäche gab Daemon nach und ließ seine Wut zu.
Daemons Faust rauschte durch die Luft und ein wütender Ausdruck verzerrte sein Gesicht. Er zielte genau auf das rote Gesicht von
Sedros und hielt sich dabei nicht zurück.

“Du elendiger Mistkerl! Du hast es nicht anders gewollt! Deine Hochnäsigkeit ist inakzeptabel!”

Um sie herum bildete sich eine neugierige Menge, die das unerwartete Handgemenge beobachtete.
Die Humanoiden auf der Landeplattform drängten sich zurück, um nicht in den tobenden Kampf verwickelt zu werden. Einige riefen aufgeregt durcheinander, während andere mit ihren Datapads begannen, die Szene aufzunehmen.
Daemon konnte die wachsende Dunkelheit in sich spüren, wie sie durch die Wut genährt wurde.
Sedros Provokationen hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Halb-Echani setzte seine Angriffe fort, ohne viel Rücksicht auf die Konsequenzen zu nehmen.
Die Landeplattform wurde zu einem improvisierten Ring, auf dem sich die beiden Männer unerbittlich bekämpften. Sedros Worte hallten in Daemons Kopf wider, während er sich in einem Strudel aus Emotionen und roher Gewalt verfing.
Das Spektakel zog die Aufmerksamkeit nicht nur der Umstehenden, sondern auch einiger Wachen an, die langsam näher kamen, um die Situation zu klären. Der Kampf eskalierte und es schien, als ob die Dunkelheit in Daemon eine bedrohliche Gestalt annahm, während er sich weiter gegen seinen Reisebegleiter wandte.


Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus vor der "Obsidian Gauntlet"
 
Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus vor der "Obsidian Gauntlet"

Daemons Faust flog auf das Gesicht des reinblütigen Sith zu und traf ihr Ziel. Sedros versuchte nicht einmal dem ersten Schlag auszuweichen. Einfach um dem Halb-Echani die Genugtuung eines sauberen Treffers zu geben. Von dem Faustschlag wurde er zurück geworfen, doch Sedros fing sich wieder, bevor Daemon den nächsten Schlag setzte. Sicher, der Halb-Echani war der bessere, der erfahrenere Kämpfer von den beiden. Doch der reinblütige Sith konnte dem einiges entgegen setzen. Die Straßen von Kaas City, in denen er aufgewachsen war, waren für ein obdachloses Waisenkind ein raues Pflaster. Wenn er dort eines gelernt hatte, dann wie man eine Tracht Prügel einsteckte, ohne an den Folgen zu verbluten. Und so begann er, sich von Daemon verprügeln zu lassen. Manchen Schlägen wich er tatsächlich aus, die meisten jedoch fanden mehr oder weniger ihr Ziel. Sedros achtete peinlichst darauf, seine empfindlichsten Stellen zu schützen, um keinen Leberriss oder ähnliches zu riskieren.

Es dauerte nicht lange, bis das Blut des reinblütigen Sith nach jedem Schlag spritzte und schließlich ging er zu Boden. Doch noch bevor die Wachen endlich eingreifen konnten, rappelte
Sedros sich wieder auf und hob abwehrend die Hand, um sie mit einem Kopfschütteln auf Distanz zu halten. Die Augen ließ er dabei nicht von seinem gegenüber und ging mit leicht zittrigen Händen auf ihn zu, um ihn dazu zu zwingen, den Kampf fortzusetzen und weiter auf Sedros einzuprügeln. Schmerz bestimmte Sedros' Gefühlskorsett, selbst jeder Atemzug schmerzte ihn nunmehr. Von einem Schnitt über dem rechten Auge war mittlerweile so viel Blut sein Gesicht und ins Auge geflossen, dass ein Teil seines Sichtfelds komplett hinter einem roten Schleier lag. Und der reinblütige Sith genoss jede einzelne Sekunde der Qual. Der Schmerz, den er fühlte und der Hass, den Daemon ihm entgegen warf, waren der dunklen Seite der Macht, die in seinem Herzen eingenistet war ein gefundenes Fressen und gaben ihm die nötige Kraft, diese Tortur durchzustehen.

Sedros ging letztlich ein zweites mal zu Boden. Doch er rappelte sich wieder auf und gebot den Wachen wieder, fernzubleiben. Er hob mittlerweile leicht schwankend wieder die Fäuste zur Verteidigungshaltung und blickte Daemon mit grimmiger Entschlossenheit in die Augen.

„Ich kann das den ganzen Tag machen...und du?“

Schritt...für Schritt...ging Sedros wieder auf Daemon zu.

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Die Umstehenden waren inzwischen in eine Art geschocktes Schweigen verfallen. Die Wachen, die nähergekommen waren, schienen unsicher, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Daemons Faust war inzwischen blutverschmiert und er spürte, wie die Wut in ihm wuchs. Doch etwas stimmte nicht. Sedros passive Haltung, seine Bereitschaft, sich schlagen zu lassen, provozierten Daemon auf eine Weise, die er nicht vollständig verstand.
Jeder Schlag, den er ausführte, fühlte sich wie ein stumpfes Echo seiner Wut an. Die Dunkelheit in seinem Inneren schien zu pulsieren und nach mehr zu verlangen. Ein Teil von Daemon genoss die Macht, die er in seinen Fäusten spürte, aber zugleich nagte an ihm eine seltsame Unzufriedenheit.
Als Sedros erneut zu Boden ging, spürte Daemon die Worte des reinblütigen Sith wie einen Stachel. Der Triumph, den er erwartet hatte, blieb aus. Stattdessen spürte er eine Mischung aus Frustration und Verwirrung.


"Wieso... wieso wehrst du dich nicht?"

Brüllte Daemon, während die Wut in seiner Stimme die Umgebung zu durchdringen schien. Sein Blick wanderte zu den umstehenden Zuschauern, die mit weit aufgerissenen Augen das Spektakel verfolgten.

"Komm schon, Sedros! Verteidige dich! Oder hast du etwa Angst vor der Wahrheit?"

Die Landeplattform schien sich im Takt von Daemons Wut zu verengen. Der Zorn, den er empfand, war jedoch nicht nur auf Sedros gerichtet. Ein tiefer, lodernder Hass brannte in ihm und drohte, ihn zu verschlingen. Daemon spürte, wie sich etwas in seinem Inneren regte, etwas Dunkles und Verlockendes.

"Stehe auf und kämpfe!"

Schrie Daemon, während er erneut auf Sedros zuschritt. Die Menge begann zu murmeln und die Wachen schienen sich endlich zu entscheiden, einzugreifen. Doch Daemon schien nicht darauf zu achten. Seine Augen waren auf Sedros fixiert und seine Fäuste zitterten vor unterdrückter Wut.
Der Halbechani spürte, wie die Wut in ihm immer mehr aufstieg, ein loderndes Feuer, das jede Faser seines Seins durchdrang. Sedros vermeintliche Gelassenheit wirkte auf ihn wie Hohn, ein Stachel in seinem ohnehin schon aufgebrachten Gemüt. Die Verweigerung, sich zu verteidigen, fühlte sich für Daemon an wie ein Schlag ins Gesicht. Er wollte nicht nur kämpfen, sondern erwartete auch, dass sein Gegenüber den Kampf annahm.
Die Menge um sie herum verschwamm und sein Fokus lag allein auf Sedros. Seine Faust traf auf Fleisch, auf den reinblütigen Sith, der keinen Versuch machte, dem Schlag zu entkommen. Ein Zucken ging durch Daemons Hand, als würde er den Aufprall genauso sehr spüren wie sein Gegenüber. Doch Sedros blieb aufrecht, sein Gesicht von einem Ausdruck der herausfordernden Ruhe geprägt.
Die Worte von Sedros hallten in Daemons Kopf wider. Beherrsche deinen Zorn. Die Dunkelheit als Werkzeug, nicht als Meister. Es war, als ob Sedros direkt in seine Seele sprach, und der Halb-Echani konnte nicht leugnen, dass ein Teil von ihm diesen Worten zustimmte. Aber der Zorn, dieser alles verzehrende Zorn, vernebelte sein Urteilsvermögen.
Ein weiterer Schlag, dann noch einer. Daemon konnte die Blicke der Umstehenden spüren, konnte ihre Erwartungen und Zweifel regelrecht in der Luft fühlen. Er wollte diesen Zorn loswerden, wollte ihn auf Sedros projizieren, ihn herausbrüllen und dabei vergessen, dass es die Dunkelheit selbst war, die ihn antrieb.
Ein markerschütternder Schrei entwich seiner Kehle, als er gegen Sedros losging. Seine Faust flog wild, unkontrolliert, aber mit einer ungeheuren Kraft. Ein Teil von Daemon schrie nach Kontrolle, nach Überlegung, aber ein stärkerer Teil wollte nur, dass der Schmerz und die Wut nachließen.


"Verteidige dich, verdammt noch mal!"

Brüllte Daemon, während er wild zuschlug. Die Menschenmenge um sie herum schien zu rauschen und er hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die Dunkelheit lachte in seinem Inneren und er konnte hören, wie sie flüsterte, ihn ermutigte, weiterzumachen. Er verlor völlig die Kontrolle über sich selbst… .

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus vor der "Obsidian Gauntlet"
 
Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus vor der "Obsidian Gauntlet"

Der Schmerz dominierte den Großteil seiner Wahrnehmung. Der Körper unter der mittlerweile blutdurchtränkten Kleidung wirkte mehr und mehr schwarz statt rot vor unzähligen blauen Flecken und Blutergüssen, die sich dank der Schläge und Tritte von Daemon bildeten. Wäre es nicht um die dunkle Seite der Macht, die sich von eben diesem Schmerz nährte und Sedros mit unnatürlicher Kraft versorgte, wäre er sicherlich schon vor einigen Minuten bewusstlos zu Boden gegangen. Dennoch, Sedros‘ Sicht begann sich an den Rändern einzuengen, der reinblütige Sith war also nahe seiner eigenen Belastungsgrenze mittlerweile. Zum Glück wurden auch die Bewegungen des Halb-Echani langsam fahrig, er schien sich in einen Wahn hinein gesteigert zu haben und seine Umgebung gar nicht mehr so richtig wahrzunehmen. Dies gab Sedros die Gelegenheit, das Schauspiel endlich zu beenden. Im wachen Zustand hätte der Halb-Echani den folgenden Angriff sicher problemlos blocken können, doch so hatte er keine Chance. Ein weit ausholender Haken von Daemon ging ins Leere, da Sedros einen Halbschritt zur Seite machte. Eine halbe Pirouette später war sein Ellenbogen auf Kopfhöhe erhoben und Daemons Gesicht rammte ungebremst in den Knochensporn an selbigem.

Der Aufprall von Knochen auf Knochen wirkte unnatürlich laut, da es sonst nicht viele Geräusche auf der Landeplattform gab. Doch nun war es tatsächlich vorbei. Daemon fiel gegen Sedros, der unter dem Schmerz des Hautkontakts keuchte. Aber er konnte sich und Daemon auf den Beinen halten. Zärtlich streichelte er über die Haare des halb Besinnungslosen, dann hob der reinblütige Sith das Gesicht des Halb-Echani am Kinn an und legte seine blutigen Lippen über die des anderen, um ihn zärtlich zu küssen.

„Komm, mein Freund, wir müssen nochmal rein und die Wunden versorgen. Irgendwo im Frachtraum finden wir sicher auch etwas weniger Blutiges zum Anziehen.“

Mit diesen Worten führte er halb, halb trug Sedros seinen Reisebegleiter zurück aufs Schiff und ließ die ratlose Zuschauermenge zurück. Das Schauspiel war vorbei und so löste sich die Gruppe an Schaulistigen recht schnell wieder auf. Ein derartiges Spektakel hatten sie wahrscheinlich schon länger nicht mehr gesehen, wenn überhaupt. Und so würden die beiden Sithjünger hier noch länger Gesprächsthema sein.

Drinnen brachte
Sedros den Halb-Echani auf die winzige Krankenstation der "Obsidian Gauntlet". Daemon wurde auf die einzige Krankenliege gelegt und Sedros machte sich daran, den Medizinschrank auf Verbände und ähnliches zu überprüfen, während er sich die nun blutigen, kaum mehr als Lumpen erkennbare Oberbekleidung vom Leib zu reißen und achtlos auf den Boden zu werfen. In der Ecke stand ein halb ausgeschlachteter Medizindroide in Ruhestellung. Schließlich fand er ein paar nicht sterile Verbände und medizinischen Alkohol zur Desinfektion. Äußerst fürsorglich verband der reinblütige Sith die Kopfwunde seines Patienten.

„Du hast heute einen wichtigen Schritt getan auf dem Weg zu wahrer Macht, erinnere dich immer an das Hochgefühl, das dir der erste ungezügelte Rausch der dunklen Seite gebracht hat. An dem Rest…daran werden wir noch arbeiten.“

Mit diesen Worten küsste Sedros seinen Patienten zum Abschluss ein zweites Mal, bevor er sich selbst notdürftig versorgte. Anschließend brachte der reinblütige Sith den Halb-Echani in eines der Quartiere. Er würde erst einmal etwas Ruhe brauchen. Das erste Mal…es war für die meisten ein buchstäblich überwältigendes Erlebnis und Sedros war gerne gewillt, Daemon alle Zeit der Welt zu geben, um das Erlebte zu verarbeiten. Innerhalb eines vernünftigen Rahmens natürlich. Vielleicht bis morgen früh.

Unter der Dusche dann wusch sich der reinblütige Sith das viele Blut vom Körper. Das meiste davon war seines. Mit den krallenbesetzten Fingern fuhr
Sedros geradezu rituell die Umrisse der unzähligen Blutergüsse auf seinem Körper nach. Er würde noch viel Freude daran haben und das über einige Zeit, dafür hatte Daemon gesorgt. Der reinblütige Sith genoss jede einzelne Sekunde des Schmerzes. Er wurde von dem mahlstromartigen schwarzen Loch in seiner Brust aufgesogen und dieses Gefühl zauberte ein Lächeln auf Sedros‘ Gesicht. Seine Hände zitterten, nicht allein vom Blutverlust, sondern auch aus purer Euphorie.

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"
 
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Daemon lag da, sein Körper von Schmerz durchzogen, sein Atem rau und unregelmäßig. Die schmerzhaften Erinnerungen des Kampfes pulsierten in seinem Kopf. Er hatte erwartet, dass Sedros endlich zurückschlagen würde, dass dieser unbändige Zorn, den er herausgelassen hatte, eine Reaktion provozieren würde. Doch Sedros blieb regungslos, wie ein gefallener Krieger, der den Tod annimmt.
Als Sedros ihn küsste, durchzuckte eine Mischung aus Verwirrung, Schmerz und Überraschung Daemon. Was sollte das bedeuten? War das eine Art von Triumph, eine Geste der Überlegenheit? Der Kuss selbst war nicht gewalttätig, im Gegenteil, er war fast zärtlich. Aber die Worte, die Sedros dazu sprach, waren von einer seltsamen Mischung aus Fürsorglichkeit und Überlegenheit durchzogen.
Die Rückkehr auf das Schiff war ein verschwommenes Bild. Daemon spürte die Hand Sedros auf seinem Rücken, spürte, wie er getragen wurde und hörte vage die gedämpften Schritte auf dem Metallboden. Die Krankenstation, die Berührung der kühlen Metallliege, der beißende Geruch von Desinfektionsmitteln - all das verschwamm zu einem einzigen, unscharfen Bild.
Während Sedros die Wunden versorgte, spürte Daemon den Schmerz wieder aufleben. Die Kopfwunde, die von seinem eigenen Angriff herrührte, pochte im Takt seines Pulses. Und doch war da noch etwas anderes. Eine Art von Erschöpfung, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Als Sedros ihn küsste, spürte Daemon die Dunkelheit in sich flüstern, sie lachte fast. Die Worte von Sedros waren wie ein Echo, das durch seinen Kopf hallte. War dies wirklich der Weg zur Macht? War dies der Preis, den er bezahlen musste?

In dem Quartier angekommen, lag Daemon still da. Das Rauschen der Dusche drang durch die Stille. Ein dumpfes Pochen hallte in Daemons Kopf wider, ein ständiger Begleiter, der ihn daran erinnerte, was gerade passiert war. Worte und Dinge, die Sedros gesagt und getan hatte, durchzogen seinen Verstand. Ein Gedankenkarussell ohne erkennbares Ende.
Die Dunkelheit, die Daemon umgab, fühlte sich jetzt anders an. Sie war nicht nur Wut und Hass, sondern auch Verwirrung und Unsicherheit. Der Kampf hatte nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich Narben hinterlassen. Die Lehren, die Sedros ihm gerade präsentierte, waren wie ein wirres Puzzlespiel, bei dem Daemon die Zusammenhänge noch nicht erfassen konnte.
Was hatte er hier getan? War das wirklich der Weg zur Macht? Oder war er einfach nur den Verlockungen gefolgt? Das Bild von Sedros blutverschmiertem Gesicht tanzte vor seinen Augen. Eine Erinnerung, die er nicht so leicht loswerden würde. Und während er dort lag, in der Dunkelheit seines Quartiers, umhüllt von Schmerz und Erschöpfung, fand Daemon keine klaren Antworten, nur die flüsternde Dunkelheit, die auf mehr wartete.... .


Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus an Bord der "Obsidian Gauntlet"
 
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Sedros zog sich in das zweite Einzelquartier an Bord zurück und erlaubte sich ein Ächzen als er sich auf das Bett im Lotussitz setzte, um zu meditieren. Daemons Tracht Prügel war in der Tat heftiger ausgefallen als er zunächst erwartet hatte. Doch der reinblütige Sith gab dem Halb-Echani keinerlei Schuld an seinem jetzigen Zustand. Er hatte ihn schließlich selbst provoziert und sich auch nicht ordentlich gewehrt. Letzteres wäre eh zum Scheitern verurteilt gewesen und so hatte er sich schlicht auf Schadensbegrenzung konzentriert. Und wenn er so an den Ausgang des Abends dachte…hatte Operation Schildkröte bestens funktioniert. Unbewusst leckte sich Sedros über die halb angeschwollenen Lippen, bevor er in die Heiltrance abglitt. Es gab viel zu reparieren und er war alles andere als ein Experte darin. Er konnte keine Wunder bewirken, sondern nur den natürlichen Heilungsprozess beschleunigen. Ein klein wenig zumindest…

Kurz vor Sonnenaufgang öffneten sich seine Augen schließlich wieder. Er fühlte sich…nicht besser, aber zumindest halbwegs ausgeruht.
Sedros schaute an sich hinab. Die Schwellungen waren etwas zurück gegangen, würden aber noch eine kleine Weile sein Begleiter sein. Er stand auf und testete seine Beweglichkeit aus. Es schmerzte, aber er konnte sich bewegen. Wenn er vorsichtig war, konnte er sich relativ schmerzfrei bewegen. Aber wenn es nötig werden würde, konnte er sich durch den Schmerz durchbeißen und fast uneingeschränkt bewegen. Das war gut. So konnte er in den Tag starten. Im Kleiderschrank des Quartiers fand er ein paar alte Kleidungsstücke. Sie stanken nach Staub, aber sie passten halbwegs und nachdem er sie ausgeklopft hatte, staubte Sedros nicht mehr bei jedem Schritt. Das war gut genug für die Expedition in den Wald.

Jetzt ging es daran,
Daemon zu wecken. Er war sicher hungrig, das würde ihn schon aus dem Bett holen. Er betrat das Quartier des anderen und sah nach ihm. Er schlief noch, war vermutlich vollkommen erschöpft. Ein ordentliches Frühstück würde das sicher ändern. Sedros trat zum Fußende des Bettes und griff nach der Bettdecke, um sie vom Körper des Halb-Echani herunterzuziehen. Nicht um grausam zu sein, sondern um ihn möglichst schonend zu wecken. Der Temperaturunterschied würde schon dafür sorgen, dass Daemon aufwachte und den anderen wachzurütteln, den Halb-Echani zu berühren…das wäre jetzt nicht die richtige Handlung gewesen, es hätte sich falsch angefühlt. So wartete Sedros geduldig, bis Daemon aufwachte und er lächelte freundlich.

„Guten Morgen, mein Freund. Es ist Zeit aufzustehen, da draußen können wir sicher irgendwo ein ordentliches Frühstück kaufen.“

Als sich Daemon aufsetzte, setzte Sedros sich auf die Bettkante und schaute Daemon direkt in die Augen.

„Gestern war ein wichtiger Tag, mein Freund. Du hast viel gelernt. Die dunkle Seite der Macht ist eine mächtige Dienerin und leidenschaftliche Geliebte. Doch sie ist auch eine ungestüme Bestie, die dich vollkommen vereinnahmen und von innen heraus zerstören kann. Du hast gestern die Kontrolle verloren und je mächtiger du wirst, umso leichter kann das passieren. Es ist wichtig, dass du das verstehst, dass du dich dagegen wappnest. Du musst dich entscheiden, ob du ihr harscher Gebieter wirst oder ihr willenloser Sklave. Die Macht…erlaubt keine Halbherzigkeiten.“

Mit diesen Worten erhob sich der reinblütige Sith wieder. Auf dem Weg aus dem Quartier hielt er noch einmal inne und schaute über die Schulter.

„Sieh dies bitte nicht als Belehrung an, sondern als wohlgemeinten Rat an einen Freund. Ich würde…Bedauern empfinden, wenn du dich von der dunklen Seite der Macht vereinnahmen lassen würdest und wir dich verlieren würden. Zu viele von uns haben keinen klaren Kopf und geben sich trunken vor weltlicher Macht dem Wahnsinn hin. Du bist besser als das. Also enttäusche mich nicht, ich bitte dich. Und glaube auch nicht, dass ich über der Versuchung stehe. Es ist ein täglicher Kampf, auch für mich. Doch der Kampf lohnt sich, du wirst es schon sehen.“

Damit ließ er Daemon alleine in dessen Quartier zurück. Er hatte alles getan und gesagt, was er konnte. Der Rest blieb dem Halb-Echani überlassen. Der reinblütige Sith ließ die Rampe des Schiffs herunter und trat in die frische Morgenluft auf der Landeplattform hinaus. Da hinten im Schatten des Tempels gab es ein paar Verkaufsstände. Dort würde es sicher ein Frühstück geben und vielleicht auch alles, was für ihren kleinen Ausflug nötig war.

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus auf dem Weg zu den Verkaufsständen neben der Landeplattform
 
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Daemon erwachte aus einem unruhigen Schlaf, von dem er nicht sicher war, ob man es überhaupt Schlaf nennen konnte. Sein Körper fühlte sich an, als wäre er von einem Speeder überfahren worden. Als Sedros die Decke beiseitezog, traf die kühle Luft auf seine Haut und brachte ihn schlagartig zu vollem Bewusstsein und er zuckte zusammen.
Der Anblick des Sith, der freundlich lächelte, war beinahe surreal nach den Ereignissen der letzten Nacht. Daemon starrte ihn einen Moment lang an, während Sedros von einem ordentlichen Frühstück sprach. Doch das, was in Daemons Gedanken vorging, hatte wenig mit Frühstück zu tun, auch wenn sein Magen da eine andere Meinung dazu hatte.

Sedros Worte über die dunkle Seite der Macht hallten in seinem Kopf wider. Daemon setzte sich auf, die Schmerzen in seinem Kopf waren eine ständige Erinnerung an das, was passiert war. Den reinblütigen Sith hatte es dabei fiel schlimmer getroffen und dennoch lächelte er. Er schaute Sedros direkt in die Augen, als dieser über die Macht sprach. Es war mehr als nur eine Belehrung, es war eine Warnung, eine Bitte, eine Mahnung. Daemon verstand das, aber gleichzeitig gab es da diese Frage, die in seinem Geist nagte: Woher wusste er davon und wie konnte sich der Mann derart beherrschen?! Gestern… das war doch nicht normal gewesen, dass Sedros nicht einmal Anstalten gemacht hatte sich zu wehren.
Als Sedros das Quartier verließ, blieb Daemon allein zurück. Er schaute sich im Raum um, als ob er nach Antworten suchen würde. Der Kampf, die dunkle Seite, Sedros Ratschläge - all das wirbelte in seinem Kopf durcheinander. Die Dunkelheit, die er gestern freigelassen hatte, schien immer noch in ihm zu lauern, ein Schatten, der ihn begleitete. Irgendetwas war anders. Ob besser oder schlechter, vermochte der Weißblonde nicht zu sagen.

Er stand auf, fühlte sich immer noch benommen, doch die Pflicht rief und er wollte weder weiter Schwäche zeigen, noch innerlich sentimental werden. Das war nicht seine Art. Die Worte von Sedros hatten einen Nerv getroffen, einen Gedankenkeim gepflanzt, den er nicht ignorieren konnte. Während er sich anzog, während er sich auf den kommenden Tag vorbereitete, kreisten seine Gedanken jedoch nur um die mahnenden Worte von Sedros und an die letzten Stunden. Der Kampf, der eigentlich keiner gewesen war, sowie…die bizarre Nacht, ehe sie zur Ruhe gekommen waren. Die Fürsorglichkeit von Sedros hatte fast etwas an sich gehabt, die im Nachhinein betrachtet…fast als abartig gesehen werden konnte, wenn man bedachte, was Daemon ihm angetan hatte. Skurril war gar kein passender Ausdruck für die letzten Stunden und er fühlte sich weiterhin …merkwürdig. Ob gut oder schlecht, vermochte er nicht zu entscheiden und er versuchte schließlich mit einem starken Verdauungsschnaps sein Gedankenkarussell ein wenig zu bremsen.

Die Sonne stieg langsam über die Baumspitzen, als Daemon schließlich das Schiff verließ. Er sah Sedros draußen auf der Landeplattform stehen und sich umsehen. Daemon trat neben ihn und schaute zu den nahen, primitiv aussehenden Ständen und das rege Treiben von verschiedenen Spezien und Droiden.


"Woher wissen wir, dass die dunkle Seite uns nicht schon längst vereinnahmt hat?"

Dachte er laut nach.

"Wie können wir sicher sein, dass wir nicht bereits ihre Sklaven sind?"

Die Worte hingen in der Morgenluft. Daemon spürte eine innere Zerrissenheit, ein Ringen um Erkenntnis und Kontrolle. Die Dunkelheit, die er in sich trug, war wie ein gefährliches Tier, bereit, sich zu befreien. Jene Nacht hatte einiges in ihm verändert.

“Woher weißt du so viel? Entspringt deine Weisheit Büchern, Flimsiplast oder hat sie dich jemand gelehrt? Ich zweifle nicht an deinen Worten, doch du bist genau wie ich ein Jünger. Hattest du schon einmal einen Mentor an deiner Seite?”

Fragte Daemon interessiert, der nicht glaubte, dass Sedros alleine auf die Erkenntnis gekommen war.

“Deine Kontrolle hat mich gestern…beeindruckt.”

Gab der Langhaarige offen zu.

Du hättest ebenso deine Rage benutzen können, um mich zu töten. In meinem Wahn hätte ich immerhin dich beinahe zu Tode verprügelt.”

Mit einem forschenden Blick sah Daemon seinen Begleiter interessiert an und bewegte sich dann mit Sedros zu den Ständen, während sie sich weiter unterhielten.

“Wie hast du deine Kontrolle behalten? Wie hast du dies fertig gebracht, ohne dass der Schmerz dich zu rasender Wut geführt hat? Beeindruckend.”

Fragte der Weißblonde und seine Fassungslosigkeit über dieses Ereignis war dabei nicht zu überhören, während er sich gerade ein Schild näher ansah, da der Geruch von Pannakuchen ihm in die Nase stieg. Jenen Geruch hatte er das letzte mal auf Coruscant oder einem der Raumhäfen gerochen. Der Pannakuchen wurde mit Banthabutter und Carbosirup serviert, sowie Zoochbeeren oder Ettelnüsse. 5,70 Credits, klangen dafür erschwinglich, denn die Portion sah recht groß aus und der Stand hatte noch einige freie Sitzplätze. Sitzplätze, die durch Lagerkisten improvisiert gebastelt worden waren.

“Ich nehme eine Portion mit allen Extras!”

Meinte schließlich Daemon zu dem Sullustaner und sah fragend zu Sedros, ob er sich auch einen Teller gönnen wollte.

“Ich lad dich ein.”

Meinte er schließlich wohlwollend zu ihm, ehe dieser wieder vor Hunger auf die Idee kam, irgendetwas verdorbenes zu Kochen… .

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Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus auf dem Weg zu den Verkaufsständen neben der Landeplattform

Der reinblütige Sith schenkte seinem Begleiter ein mit Reiß- und Fangzähnen besetztes Lächeln.

„Woher wir wissen, dass wir noch einen freien Willen haben, willst du wissen? Die Antwort ist simpel. Ich will meinen, geradezu offensichtlich. Du bist noch in der Lage genau diese Frage zu stellen. Hat dich die dunkle Seite erst einmal komplett vereinnahmt, hast du keine Selbstzweifel mehr. Du hinterfragst dann nicht mehr. Du bist einfach vollkommen überzeugt von dir und der Kraft, die durch deine Adern pulsiert. Nicht unähnlich einem Narren. Bis es dir das Genick bricht. Sei es nun buchstäblich durch einen anderen Sith oder nur im übertragenen Sinne, weil deine Widersacher dich hinters Licht führen und für ihre Zwecke manipulieren.“

Und so spazierten die beiden über die Landeplattform in Richtung des Tempels mit dem kleinen Markt als Ziel. Sedros wirkte ganz entspannt. Soweit seine schmerzenden Verletzungen dies zuließen zumindest.

„Ich habe in der Tat viele digitale Archive durchstöbert, selbst unzählige altertümliche, in Stein- und Stahlwände eingravierte Aufzeichnungen studiert. Mein Heimatplanet Dromund Kaas ist voll von Ruinen. Manche uralt, andere nur ein paar Jahrhunderte jung. Und sie alle zeugen sowohl vom Größenwahn als auch der Hybris unzähliger vergangener dunkler Lords der Sith und vom Niedergang eines jeden einzelnen von ihnen. Von den meisten kennen wir gerade mal noch ihre Namen und bei nicht wenigen nicht einmal die. Es ist ein beeindruckender Anblick und eine dystopische Warnung an unsere Generation zugleich. Irgendwann führe ich dich vielleicht mal ein wenig herum. Und ja, ich hatte dort bereits Mentoren und Lehrer. Einige leben noch, andere hingegen nicht mehr. - Aber das ist nicht die Antwort auf deine Frage. Auch diese ist simpel wie offensichtlich. Ich bin Sith. Ich war es schon vor meiner Geburt und ich werde es sein bis zum letzten meiner Tage. Die dunkle Seite der Macht pulsiert durch mich seit dem ersten Herzschlag in der Gebärmutter und sie wird es tun bis zum Ende meiner Tage. Diese Einflüsterungen? Ich höre sie seit bevor ich einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn ein gesprochenes Wort formulieren konnte. Die dunkle Seite der Macht ist mein Geburtsrecht, meine ewige Last und meine mächtigste Waffe.“

Die nächste Frage brachte den reinblütigen Sith zum Schmunzeln. Daemon verstand nicht, wie konnte er auch? Ihrer beider Vergangenheit konnte unterschiedlicher nicht sein. Natürlich nahm Sedros dies dem Halb-Echani nicht übel. Er konnte nichts für seine Unwissenheit und weder lag eine Gefahr in der Frage noch in ihrer Beantwortung.

„Nicht jeder von uns ist mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden, mein Freund. Als Straßenratte aufzuwachen erlaubt nur zwei Ergebnisse. Du endest tot im Straßengraben oder du wirst unglaublich zäh. Das gestern? Das war nicht die erste Tracht Prügel, die ich je bekommen habe. Und du bist wirklich gut darin, auszuteilen. Das muss ich dir lassen. Aber ich fürchte, du musst mit dem Gedanken leben, dass ich schon schlimmeres, willkürlicheres und grausameres habe erleben dürfen in der Vergangenheit.“

Ihre Schritte führten sie schließlich zwischen die Stände, wo sie die Waren begutachteten, während Sedros seine Erklärungen fortführte.

„Schmerz kann sehr nützlich sein, mein Freund. Ist die dunkle Seite der Macht erst einmal dein Begleiter, wirst du feststellen, dass du sie mit dem Leid anderer und auch deinem eigenen nähren kannst. Das geht so weit, dass in der Vergangenheit von so manchem dunklen Lord tausende, wenn nicht zehntausende Sklaven geopfert wurden, um schier unvorstellbare Dinge mit der Kraft, die dies freisetzt, zu vollbringen. Natürlich würde ich dir niemals nahe legen, das zu wiederholen, hm? - Mache dir keine Sorgen. Es ist Kontrolle, nach der du strebst? Die kommt mit etwas Übung ganz von allein. Ich schätze, dein Echanikampftraining gibt dir da einen riesigen Vorteil, den ich so nicht hatte. Wenn du dein Training erst einmal begonnen hast, wirst du schnell Fortschritte machen.“

Beim Essen zeigte Daemon einen riesigen Appetit, während Sedros sich mit einer bescheideneren Mahlzeit zufrieden gab. Das Frühstück ging ohne Zwischenfall über die Bühne und sie fanden tatsächlich recht unkompliziert jemanden auf dem Markt, der sie für ein paar wenige hundert Credits mit seinem Gleiter in den Dschungel hinaus fliegen und auch wieder zurückbringen würde.

Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus und diverse andere Marktbesucher
auf dem Markt neben der Landeplattform
 
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Yavin 4 - Landeplattform vor einem der Sithtempel | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus -Verkaufsstände

Daemon griff herzhaft zu bei den Pannakuchen und das Gefühl von warmem Teig und süßem Sirup war eine willkommene Ablenkung von den Gedanken, die noch immer in seinem Kopf kreisten. Sedros Erklärungen über die Dunkelheit, die Macht und die Kontrolle klangen für Daemon so weit entfernt und fremdartig wie die Welt, die sie umgab. Aber gleichzeitig spürte er eine Neugier, eine Faszination für die Geschichten, die Sedros erzählte. Er hatte sich vorher nie groß Gedanken dazu gemacht. Er hatte einfach nur einen Nutzen gezogen aus der Macht und seinen Privileg.

“Interessant. Ich werde es beherzigen. Ich habe in Rage meinen Bruder getötet. Aber er hat es auch nicht anders verdient. Somit war ich im Erbrecht und meinen Vater…nun da konnte ich mich etwas mehr zügeln…noch. Ich bin nicht sehr beliebt, eher gefürchtet in meiner Familie. Aber sie sind mittlerweile mehr Schall und Rauch für mich. Deswegen wollte ich sie auf Cantonica nicht sehen. Ich habe Angst wie ich auf sie reagieren könnte.”

Erzählte er im kühlen Plauderton einfach nebenbei heraus. Vielleicht weil die Worte von Sedros ihn doch mehr beschäftigten und der Sinn dahinter, als er selbst zugeben wollte.

Die Dschungelluft war warm und feucht, als sie aus dem Gleiter stiegen. Daemon blickte um sich, versuchte, die fremdartige Flora und Fauna zu verstehen, die ihn umgab. Sedros Erklärungen über die Kontrolle über die Dunkelheit hatten Daemon nachdenklich gestimmt. Konnte er das auch erreichen? Konnte er die Dunkelheit nutzen, ohne von ihr verschlungen zu werden? Konnte seine Echanikampfkunst ihm wirklich dabei helfen? Bei der gesamten Ausbildung zum Sith? Erstmal brauchte er einen Meister… .

Während sie durch den Dschungel wanderten, kam es Daemon vor, als würden sie planlos umherirren. Die Dschungelgeräusche und -gerüche umgaben sie, aber Daemon konnte nichts Greifbares erkennen. Sedros schien jedoch weiterhin ruhig und in seinem Element zu sein.


“Was genau suchst du nochmal?”

Plötzlich blieb Daemon stehen. Ein seltsames Gefühl durchzog ihn, als würde ihn etwas rufen. Seine Hand griff reflexartig an seinem Gürtel, obwohl es hier keinen sichtbaren Feind gab. Ein Blick zu Sedros verriet, dass dieser nichts Ungewöhnliches wahrnahm.
Etwas zog ihn an, etwas, das jenseits der Bäume zu liegen schien. Ein verlockender Ruf, den er nicht ignorieren konnte. Unsicher überließ er es der Macht, ihn zu leiten, während er vorsichtig in die Richtung ging, aus der das merkwürdige Gefühl kam.
Die Geräusche des Dschungels wurden leiser, als Daemon weiter ging und bald war er von Stille umgeben. Schließlich erreichte er eine Lichtung, in deren Mitte ein uraltes, verwittertes Raumschiff lag. Es war, als ob es hier seit Ewigkeiten versteckt gewesen wäre. Ein Schauer lief Daemon über den Rücken, während er sich dem Wrack näherte. Es war ein seltsames Gefühl der Verbindung, als ob die Dunkelheit des Dschungels und die Dunkelheit des Schiffes miteinander verschmolzen. Und in diesem Moment wusste Daemon, dass dies keine zufällige Entdeckung war. Etwas hatte ihn hierher geführt, etwas, das er vielleicht noch nicht ganz verstand, aber das definitiv seine Aufmerksamkeit beanspruchte.


“Hier stimmt irgendetwas nicht… .”

Flüsterte er und umrundete das Wrack.

Yavin 4 - Dschungel - Wrack | Daemon Galdore Midracha, Sedros Xyrtademus
 
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