LEBENSLAUF
Über Yori's leibliche Eltern ist praktisch nichts bekannt.
Tatsache ist, dass sie wie nicht wenige andere Kinder auf notleidenden Welten auch von der Familie, welcher sie entstammte bereits in jungen Jahren in die Sklaverei verkauft worden war, und nicht in den Genuss kam, familiäre Geborgenheit kennenzulernen.
In Yori's Fall war dies ihr Vater, welcher sie nach dem Tod ihrer leiblichen Mutter einem Vorbeiziehenden Sklavenhändler überantwortete.
Vermutlich kam sie vor etwa 20 Jahren zur Welt, da sie sich jedoch nicht mehr an ihre Ursprungswelt erinnert, ist ein Versuch genauere Nachforschungen darüber anzustellen müssig.
Da Yori von Beginn an ein ein aufmerksames und gelehriges Kind war, brachte sie einen guten Preis ein. Sowohl ihrer Familie, als auch dem Sklavenhändler, welcher sie bereits nach wenigen Monaten an einen interessierten Abnehmer weiterverkaufen konnte.
Natürlich fehlte Yori auf eine gewisse Art und Weise ihr Vater, da sie an und für sich jedoch nur wenig innige Bindung mitbekommen hatte nahm sie dies als gegeben hin, und fügte sich vorerst ohne zu fragen in ihr neues Schicksal.
Nach ihrem nur wenige Monate andauernden Aufenthalt bei dem Sklavenhändler, welcher sie ihren leiblichen Eltern abgekauft hatte wurde sie auf einen entlegenen kleinen Mond im Outer Rim geschifft : Weiterverkauft in den Fundus eines dekadenten Kuat-Herzogs, welcher hier seinen Ruhestand genoss, und alle 10 Jahre einen Schwall junger Mädchen ausbilden liess eines Tages seine persönliche Unterhaltungsgesellschaft zu stellen.
So wurde Yori von Früh an in Kuat, der am Hof bevorzugt benutzten Sprache, sowie in Gehorsam, Benimm und der Kunst der Unterhaltung unterrichtet, gemeinsam mit acht anderen jungen Mädchen welche allesamt mehr oder minder im gleichen Alter waren wie Yori selbst.
Sie wurde eingehend geprüft, analysiert und beschaut, und neben ihrer aussergewöhnlichen Aufnahmefähigkeit und ihrem fast fotografischen Gedächtnis, war das einzigst nennenswerte Talent, welches die kleine Yori mit sich zu bringen schien der Gesang.
Sie wurde daher von der aktuellen Entertainerin unter ihre Fittiche genommen und in Gesang aber auch in Tanz unterrichtet, wobei Yori sich jedoch vor allem in zweiterem als wenig lernwillig erwies, und nur äusserst ungern Anweisungen anderer Folge leistete, was bei ihr häufige Bestrafungen nach sich zog.
Wobei ihr körperliche Strafen weitaus weniger ausmachte, als wenn sie zur Strafe für längere Zeit von den anderen Kindern getrennt wurde.
In ihrer Zeit der 'Einzelhaft' entdeckte Yori durch ihr kreatives Nachdenken über Fluchtmethoden jedoch zumindest ihre Freude am Herumbasteln an allen Arten von Apparaten und Maschinen, und liess sich wann immer sie es arrangieren konnte von den Wartungsdroiden mit welchem sie sich angefreundet hatte alles erdenkliche beibringen - Eine Tätigkeit, für welche sie die Bestrafungen nach und nach sogar
kalkuliert in Kauf nahm - Zumindest bis sie im Alter von zwölf Jahren mittels ihrer erworbenen Kenntnisse herausfand, wie sie es schaffen würde ihren implantierten Peilsender zu deaktivieren, was ihr eine Flucht in greifbare Aussicht stellen sollte. Doch eins nach dem anderen...
Sie erzählte den anderen Mädchen von ihrem gefassten Plan, und schlug vor, gemeinsam als Gruppe die Flucht anzutreten, wurde allerdings nicht so recht ernst genommen, und eher nüchtern belächelt, in der Annahme, dass sie da eher Wunschträume erzählte als alles andere..
Lediglich eines der Mädchen glaubte ihr, und beschloss sie zu begleiten - Eine junge Tänzerin namens Charvek.
Heimlich deaktivierte Yori Charvek's und ihren Transmitter, und gemeinsam mit einem der Protokolldroiden ihres Herren stellten die beiden Kinder einen Plan auf, wann Gäste ankamen und abreisten, und wo deren Schiffe geparkt waren, um klammheimlich im Fahrwasser eines Besuchers verschwinden zu können.
Doch wie immer im Leben entwickelte es sich anders als geplant, und die beiden wurden von einem der anderen Mädchen verraten, was für die beiden das 'Statuieren eines Exempels' nach sich ziehen solle, welchem sie nur dadurch entgingen, dass ihre Transmitter bereits deaktiviert waren.
Yori musste also blitzschnell umdisponieren, und ihre Chance sogleich in diesem Moment wahrnehmen, indem sie und Charvek ansetzten die Hofmeisterin ausser Gefecht zu setzen.
Die Hofmeisterin jedoch erledigte Charvek sehr schnell, bevor sie von Yori überwältigt und ihrerseits erstochen werden konnte.
Ohne ihre Begleiterin blieb Yori trotz alledem nichts anderes übrig, als alleine die Flucht anzutreten, da es für sie jetzt so oder so keinen Weg mehr zurück gab. Und selbst wenn, hätte sie sich wohl kaum um-entscheiden...
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Als temporärer Gast auf Abreise war es Captain Caan Teagan, ein alderaanischer Frachterkapitän, dessen Schiff "
Oncoming Storm" sich die kleine Yori als Transportmittel zur Flucht ausgesucht hatte.
Hier schaffte sie es ganze drei Tage unentdeckt zu bleiben, ehe ihre Ration verbraucht war, und sie notgedrungen hervorkommen musste um sich etwas zu Essen zu stehlen, wobei sie von Caan erwischt wurde.
Unerwarteterweise war er gleich auf eine ironische Art und Weise begeistert von der kleinen - Nicht weil sie sich als blinder Passagier versteckt hatte, sondern vielmehr weil sie es geschafft hatte ihn drei Tage lang ohne dass er es überhaupt bemerkte an der Nase herumzuführen!
Dies brachte Yori bei ihm von Anfang an Bonuspunkte ein, und hielt ihn davon ab, sie gleich wieder zurückzubringen, oder auf dem nächsten Planeten rauszuschmeissen. (Auch, wenn er in der ersten Zeit kaum eine Gelegenheit ausliess, ihr genau dies anzudrohen, wenn sie sich nicht benehmen würde.)
Nachdem er ihren Werdegang in Erfahrung gebracht hatte, brachte er es ohnehin nicht über's Herz, sie wegzuschicken, sondern nahm sie vorerst auf seinem Schiff mit, brachte ihr die Grundlagen der Astronavigation bei, und war seinerseits erfreut zu sehen, dass sich die kleine Yori für alles begeistern liess, was man zusammenschrauben, und wieder auseinandernehmen konnte.
Sie begann ihm zu assistieren wo sie konnte, und war froh über einen warmen Schlafplatz und etwas zu Essen, am meisten schätzte sie jedoch die Möglichkeit bei und von Caan etwas zu lernen.
Caan für seinen Teil machte Yori mit 12 Jahren zu einem Mitarbeiter in seinem kleinen Familienunternehmen "Perrsys Inc." und begann unbewusst mit ihr eine Art Nachfolge heranzuzüchten, über welche er sich fast schon mit einer Art väterlichem Stolz freute, auch wenn er es Yori nie zeigte.
Als sie etwa 13 war, war sie bereits offizielles Crewmitglied, und Caan führte sie als seine Co-Pilotin.
Gemeinsam besuchten sie zahllose Planeten und lieferten zahlreiche Kilotonnen verschiedensten Frachtgutes aus, wobei die Standardbesatzung der
Oncoming Storm zumeist drei bis vier Leute betrug, und Caan und Yori deren festen Kern bildeten.
Langsam aber sicher begann die nun praktisch erwachsene Yori aufzublühen, und auch wenn sie niemals 100% ausgefüllt war, so begann sie dennoch die schönen Seiten ihres neugewonnenen Lebens als freie Person zu erkennen, beispielsweise die Möglichkeit bei 'Landgängen' auf eigene Faust Erkundungen zu unternehmen.
Ein Hobby, welches Yori sehr zum Unmut ihres Mentors nahezu bis zum unerträglichen auswälzte und in die Länge zog, da sie jedem neuen Planeten mit Wissensdurst und Faszination begegnete - Beinahe so, als hätte sie ihre Jahre der Eintönigkeit nun nachzuholen, und das Tat sie auch...
Mit ca 15 Jahren erwarb Yori schliesslich selbst ihre Fluglizenz, und war nun offiziell zugelassen, die
Oncoming Storm zu fliegen, was Caan dazu veranlasste, langsam aber sicher etwas kürzer zu treten, und sich vorrangig der Schreibtischarbeit seines Unternehmens in dessen Heimathafen auf Coruscant zu widmen.
Nun selbst die Verantwortung für sich und die
Oncoming Storm zu tragen tat Yori zur Abwechslung ganz gut, und half ihr, besser spät als nie, so dennoch ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln - Vielleicht zeitweise sogar etwas zu Gesund...
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Als Yori etwa 17 war, nahm sie ihrerseits einen Anwärter auf den Co-Piloten-Posten an Bord, den damals 12-jährigen Chiss Nitals'ig'hanuac alias "Sigh", welcher bei einer Lieferung nach Dantooine eines Tages einfach auf ihrer Laderampe stand, und beteuerte, diese nicht eher zu verlassen, ehe sie ihn nicht als Besatzungsmitglied rekrutierte.
Eine saftige Zerreisprobe, denn er liess sich weder durch höfliches Bitten, noch durch Drohen, noch durch Starten der Triebwerke von seinem gefassten Plan abbringen, was Yori schliesslich dazu verannlasste murrend, seinem Geheiss zuzustimmen - Nicht ohne ein gewisses positives Erstaunen über sein Durchsetzungsvermögen.
Eigentlich war ein unfreiwilliger Azubi genau das Letzte, was Yori gebrauchen konnte, beziehungsweise wollte, aber sie musste ihm seine Hartnäckigkeit zugute halten, und ging davon aus, dass er mit Sicherheit seine Gründe hatte, warum er so sehr darauf beharrte, von irgendeiner fremden Person in einem unbekannten Raumschiff mitgenommen zu werden, immerhin war seine Anwesenheit hier, ausserhalb seiner Heimatwelt nicht grade etwas alltägliches – Etwas, das selbst Yori wusste...
(Zumal seine Situation sie durchaus mit ihrem eigenen Ankommen auf der
Oncoming Storm konfrontierte.)
Dennoch arrangierten sich die beiden schnell miteinander, und im Gegenzug gegen das Unterweisen in Handhabung eines Raumschiffes, unterwies Sigh Yori seinerseits in Nahkampf und seiner Sprache Cheunh.
Man konnte also sagen, dass beide voneinander profitierten.
Yori entwickelte sogar eine gewisse Art von fürsorglichem Stolz für Sigh, wenn auch die beiden im Alltag eher eine Art Hassliebe pflegten, und kaum eine Gelegenheit ausliessen, an einander herumzunörgeln.
Gemeinsam mit den rodianischen Zwillingen Soon und Yuco flogen sie einige Zeit lang recht erfolgreich Ziele im Mittleren und Äusseren Rand an, und mauserten die Perrsys Inc. zu einem recht standfesten, sorglosen und trotz alledem politisch weitläufig unabhängigem Unternehmen hoch, ehe bei einem 'Zwischenfall' mit Raumpiraten die Zwillinge umkamen, und auch die
Oncoming Storm mehr Stückweise, anstatt als Raumschiff in ihren Heimathafen zurückkehrte.
Die Reparaturkosten, oder eher gesagt die Kosten für die Fast-Komplettrestauration dieses alten Stückes, aber auch Yori's Preispolitik in Sachen Personentransport, welche sich an finanziellen Möglichkeiten potentieller Passagiere orientierte, anstatt einen Festtarif darzustellen, trieben die Company daher kurze Zeit später fast wieder in den Ruin, und holten Caan, Yori und Sigh wieder auf den schmucklosen Boden er Tatsachen zurück.
Um sich nicht noch mehr verschulden zu müssen nahmen Yori und Sigh nun auch mehr und mehr Schmuggleraufträge unter der Hand an, und erhielten langsam aber stetig stückweise Einblicke in die interstellare Unterwelt, in welcher Yori aus ihrer Zeit als Sklavin damals das ein oder andere Gesicht wiedererkannte, jedoch momentan anderen Dingen den Vorrang gab.
Sie und Sigh liessen kaum eine Gelegenheit aus, Geld in's Haus zu holen, und so lieferten sie skurrilstes Gefahrengut aus, kutschierten namenlose Flüchtlinge auf anonyme Planeten und nahmen sogar mit der
Oncoming Storm an Raumschiffrennen teil...
Da für Yori jedes bürokratische System genau so schlecht und verlorgen wie jedes beliebige andere war, konnten die politischen Gesinnungen ihrer Kunden und Passagiere ihr getrost gleichgültig sein, und sie zog vor, diese Angelegenheit vom für sie ausschlaggebenden, greifbaren und zwischenmenschlichen Aspekt zu betrachten: Sie wurde benötigt und arbeitete daher für alles und jeden.
Dies war auch der Grund, warum sie von zu überführenden Flüchtlingen, welche ja praktisch kein Einkommen besassen auch nichts für den Flug verlangte, sondern höchstens im Gegenzug Nahrung und Güter annahm, und ihre Finanzierung stattdessen durch die Gewinne bei den Raumschiffrennen wieder einholte.
Immerhin war es ihr auf der anderen Seite ja auch keinerlei Überwindung, Wohlhabende nach Strich und Faden auszunehmen, wodurch sie unter'm Strich fast immer mit Null bis einer Handvoll Credits zum Selbsterhalt herauskam, dies jedoch willig in Kauf nahm.
Dies war auch die Zeit, in welcher Captain Caan Teagan, nicht ohne einen gewissen Stolz im Rückblick auf die jüngsten Ereignisse, ihr nun offiziell die
Oncoming Storm übertrug, und sie zum Eigentümer des Schiffes machte, während er selbst sich nun, inzwischen von Krankheit und Erschöpfung heimgesucht in den Ruhestand zu begeben gedachte um zu seiner Familie nach Alderaan zurückkehren zu können.
Obwohl sich dies als durchaus turbulente Zeit gestaltete, war Yori mit sich und der Welt um sich herum zufrieden, äusserst stolz auf Sigh, welcher sich zu einem zuverlässigen und cleveren Besatzungsmitglied gemausert hatte, von welchem sie erwartete, dass er eines Tages ihren Platz einnehmen würde.
Aber wie üblich kam es anders als erwartet...
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Nachdem die
Oncoming Storm bei einem Rennen durch ein Asteroidenfeld schwer beschädigt wurde, kam Sigh bei den Reparaturen um, was Yori vom einen auf den anderen Augenblick einen riesigen Schlag in den Nacken versetzte, da sie sich - auch wenn sie es niemals vor anderen zugegeben hätte - inzwischen schon fast mütterlich für ihn verantwortlich gefühlt hatte und sein Wohlergehen ihr mehr am Herzen gelegen hatte als alles andere.
Gemeinsam mit Caan besuchte sie seinen Heimatplaneten, um seiner Familie die Nachricht von seinem Tod zu überbringen - Ein rarer Moment, in dem sie durchschimmern liess, was in ihr vorging, ehe sie schliesslich ein für allemal den Vorsatz fasste, nie wieder jemanden unverhofft in ihr Leben treten zu lassen, geschweige denn so etwas wie eine Besatzung an Bord zu haben, aus dem einfachen Grund, dass sie nie wieder ein Crewmitglied unter derartigen Umständen verlieren wollte...
Natürlich wusste Yori im Grunde selbst, dass ihr Vorsatz nur noch auf eigene Faust zu arbeiten niemals erfüllbar sein würde, hielt aber dennoch seit diesem Zeitpunkt daran fest so gut es eben ging, sich tapfer mit dem Selbstbetrug wappnend, dass ohnehin niemand sie würde brauchen können...
Einzige Ausnahme hier bilden eine handvoll Droiden, welche Yori nach und nach schrottreif erworben, und wieder instand gesetzt hat. Drei Stück davon bilden nachwievor ihre Crew, da sie es schlicht und ergreifend nicht über's Herz gebracht hat sich von ihnen zu trennen und sie als 'Verkaufsgut' enden zu lassen. (Auch wenn sie das natürlich niemals zugeben würde.)
...Inzwischen hat sie sich grösstenteils auf Personentransport spezialisiert, und lässt zum aktuellen Zeitpunkt kaum eine Gelegenheit aus mit ihrem eigenen Raumschiff zu liebäugeln, sich in irgendwelchen verrauchten Raumhafencantinas volllaufen zu lassen, oder an saftigen Barschlägereien teilzunehmen.
Oder kurzum - Sie ist nicht grade das, was man sich gemeinhin als Schwiegertochter wünscht...