Zuletzt gehörtes Lied - was hört Ihr gerade?

@SamRockwell Ich weiß noch nicht, was ich davon wirklich halten soll:

Mich hat der Clip nostalgisch angesprochen. Daneben ist der Entstehungsprozess des Songs sehr interessant.

Der reine Song elektrisiert mich nicht, wie es viele Beatles-Song in der Vergangenheit geschafft haben. Einen guten Beatles-Song verbinde ich mit Tempo, Rhythmuswechsel, Unerwartetes, Energie, Lebendigkeit. Mir fehlt bei NOW AND THAN das gewisse Etwas, der unwiderstehliche Sog.
 
Kaum davon gesprochen, haben mich die Beatles nun doch vorübergehend in ihren Bann gezogen. Obwohl ich zwischenzeitlich einige tolle Songs entdeckt habe, die ich zuvor noch gar nicht kannte, hatte das bereits erwähnte „Yesterday“ erneut die stärkste Wirkung auf mich.
Als Kind mochte ich das Lied wegen seiner eingängigen Melodie, während der Text und seine Bedeutung gar nicht zu mir durchdrangen. Nicht nur aufgrund mangelnder Englischkenntnisse, ich hatte schlicht noch nicht die von Paul McCartney besungene Erfahrung gemacht, jemanden (oder etwas) zu verlieren, um dessentwillen man die Zeit am liebsten zurückdrehen würde. Es ist ein merkwürdig intensives Gefühl, diese Lied zum ersten Mal ganz bewusst auf mich wirken zu lassen, seitdem diese kindliche Unbekümmertheit verflogen ist und dabei nicht nur auf die vielen, vielen „Gestern“ zurückzublicken, die derweil schonungslos verstrichen sind, sondern vor allem die schmerzlichen „I said/did something wrong“- Momente, mit denen ich mir mein Leben viel zu oft unnötig schwer machte.

Seufz, Zeitreisende(r) müsste man sein…


Gleichzeitig glaube ich aber auch an das Morgen und dass Glück nur dann zu finden ist, wenn der Blick nach vorne gerichtet bleibt. Was geschehen ist, kann ich nicht mehr ändern, selbst wenn der Wunsch danach noch so stark ist. Ich musste lernen, dass dieser Wunsch sogar ins tiefste Unglück führt, lässt man ihn zu viel Raum einnehmen. Wer sich von der Vergebung anderer abhängig macht, der verliert sämtliche Chance auf echte Versöhnung. Mit dem Leben, mit sich selbst, und allem was noch kommt.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen nicht nur einen, sondern (noch) ganz viele schöne Morgen :-)

@SamRockwell
Auf meiner Beatles Entdeckungstour bin ich auch auf einige erstaunlich gute Cover von Hobbymusiker(inne)n gestoßen. In den Liedern steckt ungemein großes künstlerisches und emotionales Potenzial, was wohl auch die Vielfalt an Interpretationsmöglichkeiten ein und desselben Songs erklärt; das von dir gepostete gefällt mir ebenfalls ausgesprochen gut!
 
Ich bin so richtig auf die Beatles am 22. Dezember 1987 aufmerksam geworden. Damals lief dienstags in der ARD die Quizshow "Alles oder nichts". Ein Kandidat hatte als Spezialgebiet die "The Beatles - Ihr Leben und ihre Erfolge". Bis zum damaligen Zeitpunkt hatte ich mir aus Musik generell nicht viel gemacht, wurde aber an jenem Abend von den gezeigten Songausschnitten der Beatles regelrecht elektrisiert, aber auch von ihnen selbst als Persönlichkeiten.

Die für mich interessanteste Periode der Beatles liegt zwischen 1964 und 1968. Nach meinem Geschmack fehlt es vielen Songs auf "Abbey Road" und "Let It Be" an jener Kreativität und Originalität, die die Beatles-Songs während ihrer Hochphase auszeichneten, wenngleich sie auch in ihrer Spätphase immer noch in der Lage waren, einige zeitlose Songs zu schreiben.
 
Peter Gabriel bringt nach 21 (!) Jahren ein neues Studio Album. Bei seinem letzten Album war ich in der 11. Klasse der Oberstufe. Für mich hat sich das Warten aber gelohnt. Den Song finde ich besonders schön:
 
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