City of God
City of God handelt von der Entwicklung einiger Kleinkrimineller in Rio, der Stadt Gottes, aus denen schließlich richtige Gangster werden. Ihr Einfluss in den Armenvierteln nimmt mehr und mehr zu und mündet letztlich in einem Bandenkrieg.
An für sich beginnt der Film ein wenig träge, dabei bedarf es einer gewissen Zeit bis man sich in die Geschichte hineinversetzen kann und die Charaktere das Interesse des Zuschauers gewinnen. Allmählich kann sich der Plot steigern und erreicht ein konstantes Level, welches er durchaus einhält. Das unausweichliche und alles entscheidende Finale wartet mit einigen Finessen auf und bildet einen würdigen Abschluss.
Den eigentlichen Leitfaden der Story bildet der Werdegang des Jungen Buscapé, der als einziger sauber bleibt und sich zum Schluss seinen Traum, Fotograph zu werden, erfüllen kann, indem er wahrlich exklusive Bilder schießt. Doch das eigentliche Geschehen spielt sich in seinem Umfeld ab. Dabei weicht die Erzählweise, für die der Protagonist als seine Vergangenheit reflektierender Narrateur agiert, auf viele Episoden der Entwicklung seines Viertels aus. "Löckchen", der letzte einer Bande von Anfängern, rafft sich nach einem missglückten Coup auf, um seine Karriere selbst in die Hand zu nehmen und sich geradewegs an die Spitze des Viertels zu schießen, indem er jeden Konkurrenten ausschaltet. Fortan gilt er nicht nur als skrupelloser Bandenchef "Locke", sondern als einer der gefürchtetsten Kriminellen der Stadt. Sein Ziel besteht darin, das Viertel von "Karotte" in seinen Besitz zu erzwingen, um die volle Kontrolle zu erlangen. Blutige Auseinandersetzungen und ein nicht enden wollender Konflikt sind vorprogrammiert. Die Lösung besteht nur in dem gegenseitigen Ausschalten. Im Übrigen endet der Film wie er begonnen hat, mit dem Heranwachsen einer neuen Bande.
Die Kamera weiß durch ihren experimentierfreudigen und hektischen Einsatz zu gefallen, der nicht nervig daher kommt, sondern eine angebrachte Dynamik in die Bilder transferiert und eine gewisse Authenzität erreicht, die nicht zuletzt mittels roher, schonungsloser Gewaltdarstellung erfolgt. Eine dreckige und trockene Optik leistet ihr übriges.
Aus schauspielerischer Sicht hat man es hier, aufgrund des geringen Budgets und da es sich immerhin um eine Independent-Produktion handelt, zwar mit Laien zu tun, diese machen ihre Sache jedoch hervorragend und können die Verhältnisse und Umstände im Viertel überzeugend vermitteln. Das mag womöglich daran liegen, dass sie wahrscheinlich in ihrem richtigen Leben auch mit diesen Problemen konfrontiert sind.
Alles in allem ist City of God eine runde Sache. Der Plot kann zwar nicht immer fesseln, weist allerdings viele nette Details auf. Einige Schwächen bleiben, die aber in Anbetracht der geringen Produktionskosten zu verschmerzen sind. Gerade das sollte man diesem Werk zugute halten. Ein gelungener und mutiger Genrebeitrag!
8,5/10 fotographierten Copbestechungen