Kapitel 21
Mos Vegas, Tatooine
Die schrillen Schreie, die durch ihren Kopf hallten, geißelten Jades Bewusstsein. Sie lagen tief in ihr verborgen, fanden nun aber ihren Weg zurück in ihre Gedanken und ließen jede Faser in ihrem Kopf anspannen.
Dann explodierten alle ihre Empfindungen auf einmal und rissen sie mit, hinaus in eine gähnende, dunkle Leere.
Das Gefühl eines freien Falls drehte ihr den Magen um.
Die Schreie endeten nicht, sie begleiteten Jade weiter in die Dunkelheit und ließen ihre Trommelfelle fast platzen.
Ihr Körper fing an zu kribbeln, überall, bis in die Fingerspitzen.
Mit einemmal wurde sie zurück in die Realität gerissen.
Panisch öffnete sie ihre Augen und schreckte in eine aufrechte Position.
Sie fand sich in einer ihr fremden Umgebung wieder, ihr Körper war schweißgebadet. Kleine Perlen liefen ihren Körper hinab.
Nur langsam erkannte sie, das die Schreie die sie hörte von ihr selber kamen.
Ihre Schreie verklangen als sie ihren Mund schloss.
Sie atmete schwer und sah sich panisch um. Sie lag in einem Bett das sie nicht kannte, in einem Zimmer das sie nicht kannte.
Das schwach beleuchtete Zimmer hatte etwas bedrohliches an sich.
Sie riss ihre Bettdecke weg und schaute auf ihren Körper hinunter. Sie hatte nur ihre Unterwäsche an, ihren knappen Slip und ihren BH.
Ihr fröstelte leicht.
Jade wollte sich mit einer schnellen Drehung aus dem Bett rollen um ihre Umgebung zu sondieren, wurde aber mit grausamen Schmerzen in ihrer Schulter belohnt.
Ihr Arm knickte unter den Schmerzen weg und Jade fiel kopfüber aus dem Bett.
Unsanft schlug sie mit ihrem Kopf auf den harten Boden und blieb benommen liegen.
Zwielicht herrschte in dem Zimmer, die einzige Lichtquelle war ein kleiner Leuchtkristall, der in einer Ecke auf einem kleinen Tisch stand.
„Verdammt, wo bin ich“ zischte sie.
Langsam ließen die Schmerzen in ihrer Schulter nach und erlaubten es ihr sich aufzurichten.
Vorsichtig tastete sie nach ihrer Schulter und fühlte eine Kompresse.
Das konnte nur ein Bacta-Pflaster sein.
Jemand musste es bei ihr angelegt haben um ihre Verletzung zu heilen.
Jade versuchte sich zu Erinnern was vorgefallen war.
Sie hatte mit einem anderen Kopfgeldjäger gekämpft. Die Bilder des Kampfes liefen kurz vor ihrem inneren Auge ab.
Sie wurde von ihm verletzt, aber sie konnte sich nicht mehr daran Erinnern was danach vorgefallen war.
Dort lag nur ein dunkler Schleier.
Alles war ins Chaos gestürzt.
Irgendetwas lief ganz furchtbar schief.
Und das alles hatte irgendetwas mit ihr zu tun.
Langsam tastete sie sich durch den Raum.
Sie musste hier raus.
Von ihren Klamotten war keine Spur zu sehen.
Jade fluchte leise.
Sie erkannte die Umrisse einer Tür und ging langsam darauf zu.
„Na, wenn das keine beschissene Situation ist“ dachte Jade bei sich. „Halb nackt in einer fremden Umgebung, keine Waffe parat und dabei noch verletzt. Kann es noch schlimmer kommen?“
Adrenalin pumpte durch ihre Venen als die Tür leise zur Seite zischte.
Man wusste nie was hinter einer solchen Tür lauerte.
Vorsichtig schaute sie in den Raum hinein, bereit auf jeden Angriff zu reagieren.
Der Raum war groß und hell Beleuchtet. Sie konnte ein großes Sofa mit einem Tisch in der Mitte des Raumes sehen.
Auch ein Terminal und einige andere Konsolen konnte sie erkennen.
Es schien so, das dies ein Wohnzimmer war.
Also, musste sie in einem Haus sein.
Die Wände waren aus ockerfarbenem Material, wie man es auf Tatooine vorfindet.
Vorsichtig ging sie einige weitere Schritte in den Raum hinein.
Überall lagen irgendwelche Sachen herum.
Es sah fast wie eine Müllkippe aus.
Hier musste jemand leben, der keinen Sinn für Ordnung hatte.
Anscheinend war auch keiner da, denn sie konnte keine weiteren Geräusche hören als ihr leiser Atem.
Sie schaute sich weiter um.
Es gab weitere Türen hier, die sie vorsichtig Untersuchte.
Hinter einer lag das Badezimmer, das wie so ziemlich alle anderen aussah die sie gesehen hatte.
Dann gab es noch ein Küchenbereich, der noch recht unbenutzt aussah.
Und noch immer keine Spur von ihren Klamotten.
Jade schlang ihre Arme um ihre Brust, da es doch langsam kalt wurde.
Sie widmete sich der letzten Tür zu, die, so nahm sie an, ins Freie führte.
Kaum war sie dort angelangt, zischte diese zur Seite und gab den Umriss eines Mannes frei, der abwesend in den Raum schritt und kurz vor Jade abrupt stehen blieb.
Ihre Blicke trafen sich, da beide vollkommen überrascht wurden.
Die Zeit schien still zu stehen.
Die hellen blauen Augen des Fremden, die so tief und kristallklar waren wie die Seen auf Corellia, blickten direkt in ihre Augen. Es lag eine Wärme in diesem Blick, die Jade noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr frösteln wandelte sich abrupt in einen warmen Schwall, der durch ihren gesamten Körper floss.
Diese Augen passten vollkommen zu dem markanten und doch gutaussehendem Gesicht des Fremden, der sie mit offenem Mund anstarrte.
Taron musste schwer schlucken als er direkt in die stechend grünen Augen der atemberaubenden Frau schaute die vor ihm stand.
Er konnte sein Blick nicht von ihr wenden und schaute langsam an ihr herab. Der perfekt durchtrainierte Körper nahm ihm den Atem.
Eine dunkle röte erschien auf seinem Gesicht als er ihre wunderschön geformten Brüste sah, die unter ihrem BH perfekt zur Geltung kamen.
Jade schaute, dem Blick folgen, an sich hinunter.
Sie war ja halb nackt.
Sie hatte es vollkommen vergessen.
Irgendwie reagierte ihr Körper anders als sie es gewohnt war.
Statt ihr Gegenüber niederzuschlagen, was in der unbekannten Umgebung und Situation ratsam wäre, konnte Jade nur ihre Arme um ihre Brust schlingen um ihr Dekolleté zu verbergen.
Wärme stieg in ihren Kopf und sie wusste, das auch sie rot anlief.
Eine eigenartige Stille lag in der Luft, aber man konnte deutlich eine pulsierende Spannung zwischen den beiden Körpern spüren.
„Ähmmm ......“ stotterte Taron.
Sein Gesicht verriet, das er nach Worten suchte, aber keine passenden fand.
Stattdessen hob er seinen Arm und streckte Jade ihre Sachen hin, die er sauber gefaltet darüber liegen hatte.
Wie verzaubert sah Jade den Mann weiter an, obwohl sie ihre Sachen auf seinem Arm sah.
Nur langsam nahm Jade ihre Sachen vom Arm des Mannes und gab den Blick auf ihren Körper wieder frei.
Wieder fühlte sie den Blick des Mannes, der an ihrem Körper haftete und ihn in jeder Einzelheit abtastete.
Statt Scharm zu fühlen, was unter diesen Umständen normal wäre, war es ihr nicht unangenehm das der Mann sie anstarrte.
Jade genoss es sogar.
Und Taron genoss es auch.
Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Diese Frau hatte ihn gefangen, wie in einem Traktorstrahl.
Es gab kein Entkommen.
Jade drehte sich langsam um und ging in die Mitte des Raumes, wo das Sofa stand und legte ihre Sachen darauf.
Taron ging ihr hinterher, hielt sich aber etwas weiter rechts.
Verdammt war es heiß hier, dachte sich Taron.
Eine Schweißperle lief an seiner Schläfe herab.
„Ähmm, ja ..... schön das es dir ... ähhhh .... ihnen ...ähh..dir gut geht“. Sichtlich nervös wusste Taron nicht wie er stehen sollte und hibbelte von einem Fuß auf den andern.
Jade zog gerade ihre Hose an, schaute aber mit einem verschmitzten Lächeln Taron an.
Irgendwie war er ja ganz süß.
So nervös wie er so dastand.
„Danke, es geht mir soweit gut. Die Schulter macht etwas Probleme, aber es ist nicht so schlimm.“
Erleichtert lächelte Taron.
Nachdem Jade ihr Top angezogen hatte setzte sie sich auf die Couch und machte sich an ihre Stiefel.
„Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ fragte sie ganz beiläufig.
Sie war sich nicht sicher wie sie herkam und was nach ihrem Kampf vorgefallen war, also wollte Jade ganz normal wirken.
Wenn dieser Mann sie gefunden hatte, dann wusste er nichts.
Somit war er keine Gefahr für sie.
Aber was wäre, wenn es anders ist.
Ihre Gedanken überschlugen sich.
Sie wollte diesen gutaussehenden Mann nicht einfach so ausschalten ohne zu wissen was er weiß.
„Mein Name ist Taron. Taron Gerra.“ sagte er zu ihr.
„Schön sie kennen zu lernen Taron. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Leider weiß ich nicht mehr, wie ich in diese missliche Lage gekommen bin“ log Jade.
„Kein Problem“ entgegnete Taron. „Hab ich gern gemacht. Ich kann schlecht eine so bezaubernde Frau verletzt liegen lassen.“
Sofort schossen Taron wilde Gedanken durch den Kopf.
Hat er das wirklich gerade gesagt?
Er versuchte lässig zu wirken, doch in seinem inneren verkrampften sich seine Eingeweide.
Taron verfluchte sich. Er machte sich gerade zum Vollidioten vor dieser Frau.
Und das schlimmste war, das er genau wusste wer und was sie war.
Er hat den Kampf gesehen, hatte ihren Namen gehört und sofort war ihm klar, das er kurz vor seinem Ziel stand.
Er hätte sie eigentlich sofort ins Hauptquartier bringen sollen damit sie unter Verwahrung gestellt wird.
Aber er konnte es nicht.
Er wusste nicht warum.
Vorher hatte er sie nur als Ziel, als Mission gesehen.
Und nun saß sie hier auf seiner Couch, in seinem Haus und schaute ihn mit einem warmen lächelnd an, das er wohl nie vergessen können würde.
Jade wusste nicht was in sie gefahren war.
Sie verhielt sich irgendwie wie ein Kleinkind. In ihrem Bauch kribbelte es.
Irgendwas musste sie sagen.
„Ich weiß gar nicht mehr was passiert ist. Vielleicht können sie mir das sagen?“ dabei schaute Jade recht unbeholfen an.
„Das ist schwer zu erklären fürchte ich.“ stammelte Taron.
Langsam ging auch er zur Couch und setzte sich ihr gegenüber.
Jade lehnte sich in Tarons Richtung und streckte ihre Hand aus.
„Mein Name ist ....“ fing sie an.
„Jade DeLounge“ platzte es aus Taron heraus.
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hasste er sich schon dafür.
Das war ein Fehler gewesen, das wusste er.
Jade schaute ihn fassungslos an. Damit hatte sie nicht gerechnet.
Woher wusste er ihren richtigen Namen.
Was sollte sie tun.
Taron erkannte, das die Situation brenzlig wurde und wollte etwas freundliches hinzufügen.
Er wollte ihre Hand greifen und schütteln, aber schlagartig sprang sie auf, griff seine Hand und drehte sein Handgelenk Richtung Boden, woraufhin er gezwungener Maßen auf die Bretter geschickt wurde.
Jade reagierte instinktiv als sie Taron in eine Defensivposition brachte.
„Woher kennst du mich“ schrie sie ihn an, in der Hoffnung auf eine simple Antwort.
Sie wollte Taron nicht töten.
Es war zu schade um ihn.
Irgendetwas sagte ihr, das sie es bereuen würde. Es war schwer ihre Instinkte zu zähmen, die sie nun zwangen ihre Hand zu einem tödlichen Schlag gegen seinen Hals zu heben.
Unter normalen umständen wäre er schon längst tot.
„Nicht ...“ schrie Taron vor Schmerzen. „Ich tu dir nichts. Ehrlich.“
Die Schmerzen in seinem Handgelenk waren mörderisch und er presste die Zähne zusammen.
Noch nie hatte er jemanden gesehen der so schnell und präzise jemanden ausschalten konnte.
Jade wusste nicht was sie tun sollte.
Ihre Hand zitterte.
Ihr Verstand sagte ihr das sie ihn töten musste, denn er kannte sie irgendwo her, aber ihr Körper versagte ihr den Dienst.
„Jade ....ich bin nicht dein Feind“ stöhnte Taron vor Schmerzen.
Sie sah ihn verwirrt an.
Langsam lockerte sie ihren Griff und gab ihn frei.
Taron massierte sein Handgelenk und lehnte sich an die Couch.
Er atmete schwer ein und aus, den ihm war bewusst, das er hätte auch Tot seien könnten.
Taron musterte Jade kurz.
Erschöpft ließ Jade sich nach hinten auf die Couch fallen.
Sie schaute Taron ungläubig an.
„In letzter Zeit scheint mich jeder zu kennen, obwohl das unmöglich seien sollte“
Mit einem lauten pusten entspannte sich Taron etwas.
„Das glaub ich dir gern. Darf ich dich Jade nennen?“ fragte er vorsichtig.
Jade nickte nur kurz.
„Woher kennst du mich?“ fragte sie nur kurz.
Taron atmete schwer aus und verzog leicht das Gesicht.
„Puh, das ist eine komplizierte Geschichte.“
„So wie es aussieht, hab ich etwas Zeit.“
„Ok. Ich versuche es kurz zu halten.“
Taron fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht um sich kurz zu sammeln.
„Ich arbeite für den Geheimdienst der Rebellen. Vor ca. 4 Jahren sind uns Informationen zugespielt worden die besagen, das daß Imperium in den frühen Tagen ihrer Herrschaft verschiedene Geheime Expriemente durchgeführt hat. Auf eines sind wir speziell gestoßen. Dort ging es um ein Serum, das die Fähigkeiten von Soldaten um ein vielfaches steigern sollte. Das Labor wurde aber von unbekannten überfallen und die Forschungen gingen verloren. Aber das Serum gab es. Das wissen wir. Nun ist es so, das wir danach suchten, da wir glauben mit diesem Serum die Herrschaft des Imperiums brechen zu können.“
Jade schmunzelte leicht.
„Und was hab ich damit zu tun?“
Unwillkürlich drangen Bilder aus ihrer Vergangenheit in ihren Kopf.
„Soweit wir herausfinden konnten ist das Serum einer Testperson injiziert worden. Darum konnte man es nicht sofort finden.“
„Dann würde ich nach dieser Person suchen.“ entgegnete Jade.
Taron schaute sie jetzt so eigenartig an.
Jade hob eine ihrer Augenbrauen.
„Nein. Du meinst doch wohl nicht .......“
„Doch. Ich habe dich gefunden.“
„Das kann nicht sein. Du musst dich irren.“ Jade schüttelte ungläubig ihren Kopf.
Plötzlich hielt sie inne und erinnerte sich zurück an ihren Traum.
Sie sah ihren Vater der ihr etwas injizierte.
„Verdammt.“ stieß sie hervor.
Taron schaute sie mitfühlend an und legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Hast du dich nie gefragt warum du so schnell bist? Oder so viel Stärker als andere?“
„Wenn ich ehrlich bin nein. Ich richtete meine Aufmerksamkeit immer auf andere Dinge. Auf meine Ausbildung und mein Überleben.“
Taron nickte verständnisvoll.
„Ich weiß was du durchmachen musstest. Auf meiner Suche nach dir war bei Jabba und danach auf Sleheyron. Ich kann verstehen, das es Dinge gab, die wichtiger waren als auf sonderbare Körperreaktionen. Aber es ist so wie es ist. Du trägst das Serum in dir. Und es funktioniert.“
„Was willst du jetzt machen Taron? Mich zu euch in das Labor schicken damit sie Test mit mir machen? Mich aufschneiden und sezieren? Ich denke das du weiß, das ich das nicht zulasse.“
Taron nickte zustimmend.
„Das weiß ich. Ich hätte dich längst in unser HQ hier auf Tatooine bringen können. Damit wäre ich dann raus aus der Sache. Aber ich konnte es nicht. Es wäre nicht richtig.“
Jade schaute ihn fragend an.
Er konnte es nicht? Was wollte er damit sagen?
Sie verwarf den Gedanken. Anderes war jetzt erst mal wichtiger.
„Da gibt es noch ein Problem.“ meinte Taron.
„Von was für einem Problem sprichst du?“ wollte Jade wissen.
„Dieser Kopfgeldjäger, gegen den du gekämpft hast. Ich bin mir sicher, das der hinter einigen Schwierigkeiten steckt, die mir auf der Suche nach dir wiederfahren sind. Außerdem hat er meinen besten Freund auf dem Gewissen.“
Jade dachte kurz nach.
„Als ich gegen ihn gekämpft habe hat er einiges gesagt. Aber ich kann mich nur bruchstückhaft daran erinnern.“
„Kein Wunder“ entgegnete Taron, „Irgendetwas muss mit dir im Kampf passiert sein. Ich sah, das der Kopfgeldjäger sein Messer in deine Schulter gerammt hat. Ich dachte, es wäre vorbei. Aber mit einemmal schlugst du zurück, sprangst auf, und das mit einem unvorstellbaren Tempo und hast ihn in die Flucht geschlagen. Danach fielst du einfach um.“
Jade grübelte über die Worte von Taron nach.
„Ich erinnere mich, das ich plötzlich eine unvorstellbare Energie hatte. Ich konnte sie nicht kontrollieren.“
„Das scheint das Serum gewesen zu sein.“
„Aber ich hatte so etwas vorher noch nie gespürt. Und ich hatte schön öfters harte Kämpfe.“
„Vielleicht war es diese Situation, die erst das volle Potenzial des Serums entfacht hat. Man kann es nur mutmaßen.“
Taron schaute geistesabwesend zu Boden.
„Jedenfalls scheint es mir so, das wir diesen Zabrak nicht das letzte mal gesehen haben.“
„Das denke ich auch“ meinte Jade. „Zum einen hat er noch eine Rechnung mit mir zu begleichen. Und die wird er begleichen wollen. Er ist ein Jäger, genau wie ich. Und zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, das er alleine gehandelt hat. Er muss ein Auftraggeber haben, der hinter dem allen steckt. Er erwähnte einen Namen ....“
Angestrengt versuche Jade sich an den Namen zu erinnern.
„Verdammt. Ich kann mich nicht erinnern.“
Beschwichtigend legte Taron seine Hand auf ihre Schulter und schaute sie lächelnd an.
„Das wird schon wiederkommen mit der Zeit. Aber erst mal müssen wir ein sicheres Versteck finden. Ich glaube nicht, das wir hier bei mir sicher sind. Denn dieser Zabrak schien sehr viel zu wissen und sehr gut vorbereitet gewesen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, das er nicht herausfindet wo ich oder auch du wohnen.“
Jade verzog ihr Gesicht.
„Damit fällt mein Bunker auch als sicheres Versteck raus.“
„In eines unserer Verstecke kann ich dich auch nicht bringen, da man dich sofort in Gewahrsam nehmen würde.“
Jade fing an zu lächeln.
„Ich habe da eine Idee.“
Taron schaute fragend Jade an.
„Muss ich Angst haben? Ich weiß ja nicht, auf was für Ideen du kommst.“
Jade fing an zu lachen.
„Warte es ab. Das einzige was ich dazu brauche ist ein Raumschiff.“
„Na, wenn das kein Glück ist. Meines steht startbereit in nahegelegenen Hangar und wartet darauf abzuheben.“
„Dann sieh zu, das du in die Gänge kommst. Ich will hier weg. Tatooine geht mir ohnehin auf die Nerven. Ich bin von dem ganzen Sand schon ganz wund gescheuert.“
Taron grinste Jade breit an.
„Davon habe ich aber nichts sehen können als ich dich verbunden habe.“
„Ey... “ schnaubte Jade und schlug Taron leicht frözelnd auf die Schulter.
Beide suchten noch einige Sachen in der Wohnung zusammen und machten sich dann in Richtung des Hangars auf, um in das unbekannte sichere Versteck zu fliegen.
Mos Vegas, Tatooine
Die schrillen Schreie, die durch ihren Kopf hallten, geißelten Jades Bewusstsein. Sie lagen tief in ihr verborgen, fanden nun aber ihren Weg zurück in ihre Gedanken und ließen jede Faser in ihrem Kopf anspannen.
Dann explodierten alle ihre Empfindungen auf einmal und rissen sie mit, hinaus in eine gähnende, dunkle Leere.
Das Gefühl eines freien Falls drehte ihr den Magen um.
Die Schreie endeten nicht, sie begleiteten Jade weiter in die Dunkelheit und ließen ihre Trommelfelle fast platzen.
Ihr Körper fing an zu kribbeln, überall, bis in die Fingerspitzen.
Mit einemmal wurde sie zurück in die Realität gerissen.
Panisch öffnete sie ihre Augen und schreckte in eine aufrechte Position.
Sie fand sich in einer ihr fremden Umgebung wieder, ihr Körper war schweißgebadet. Kleine Perlen liefen ihren Körper hinab.
Nur langsam erkannte sie, das die Schreie die sie hörte von ihr selber kamen.
Ihre Schreie verklangen als sie ihren Mund schloss.
Sie atmete schwer und sah sich panisch um. Sie lag in einem Bett das sie nicht kannte, in einem Zimmer das sie nicht kannte.
Das schwach beleuchtete Zimmer hatte etwas bedrohliches an sich.
Sie riss ihre Bettdecke weg und schaute auf ihren Körper hinunter. Sie hatte nur ihre Unterwäsche an, ihren knappen Slip und ihren BH.
Ihr fröstelte leicht.
Jade wollte sich mit einer schnellen Drehung aus dem Bett rollen um ihre Umgebung zu sondieren, wurde aber mit grausamen Schmerzen in ihrer Schulter belohnt.
Ihr Arm knickte unter den Schmerzen weg und Jade fiel kopfüber aus dem Bett.
Unsanft schlug sie mit ihrem Kopf auf den harten Boden und blieb benommen liegen.
Zwielicht herrschte in dem Zimmer, die einzige Lichtquelle war ein kleiner Leuchtkristall, der in einer Ecke auf einem kleinen Tisch stand.
„Verdammt, wo bin ich“ zischte sie.
Langsam ließen die Schmerzen in ihrer Schulter nach und erlaubten es ihr sich aufzurichten.
Vorsichtig tastete sie nach ihrer Schulter und fühlte eine Kompresse.
Das konnte nur ein Bacta-Pflaster sein.
Jemand musste es bei ihr angelegt haben um ihre Verletzung zu heilen.
Jade versuchte sich zu Erinnern was vorgefallen war.
Sie hatte mit einem anderen Kopfgeldjäger gekämpft. Die Bilder des Kampfes liefen kurz vor ihrem inneren Auge ab.
Sie wurde von ihm verletzt, aber sie konnte sich nicht mehr daran Erinnern was danach vorgefallen war.
Dort lag nur ein dunkler Schleier.
Alles war ins Chaos gestürzt.
Irgendetwas lief ganz furchtbar schief.
Und das alles hatte irgendetwas mit ihr zu tun.
Langsam tastete sie sich durch den Raum.
Sie musste hier raus.
Von ihren Klamotten war keine Spur zu sehen.
Jade fluchte leise.
Sie erkannte die Umrisse einer Tür und ging langsam darauf zu.
„Na, wenn das keine beschissene Situation ist“ dachte Jade bei sich. „Halb nackt in einer fremden Umgebung, keine Waffe parat und dabei noch verletzt. Kann es noch schlimmer kommen?“
Adrenalin pumpte durch ihre Venen als die Tür leise zur Seite zischte.
Man wusste nie was hinter einer solchen Tür lauerte.
Vorsichtig schaute sie in den Raum hinein, bereit auf jeden Angriff zu reagieren.
Der Raum war groß und hell Beleuchtet. Sie konnte ein großes Sofa mit einem Tisch in der Mitte des Raumes sehen.
Auch ein Terminal und einige andere Konsolen konnte sie erkennen.
Es schien so, das dies ein Wohnzimmer war.
Also, musste sie in einem Haus sein.
Die Wände waren aus ockerfarbenem Material, wie man es auf Tatooine vorfindet.
Vorsichtig ging sie einige weitere Schritte in den Raum hinein.
Überall lagen irgendwelche Sachen herum.
Es sah fast wie eine Müllkippe aus.
Hier musste jemand leben, der keinen Sinn für Ordnung hatte.
Anscheinend war auch keiner da, denn sie konnte keine weiteren Geräusche hören als ihr leiser Atem.
Sie schaute sich weiter um.
Es gab weitere Türen hier, die sie vorsichtig Untersuchte.
Hinter einer lag das Badezimmer, das wie so ziemlich alle anderen aussah die sie gesehen hatte.
Dann gab es noch ein Küchenbereich, der noch recht unbenutzt aussah.
Und noch immer keine Spur von ihren Klamotten.
Jade schlang ihre Arme um ihre Brust, da es doch langsam kalt wurde.
Sie widmete sich der letzten Tür zu, die, so nahm sie an, ins Freie führte.
Kaum war sie dort angelangt, zischte diese zur Seite und gab den Umriss eines Mannes frei, der abwesend in den Raum schritt und kurz vor Jade abrupt stehen blieb.
Ihre Blicke trafen sich, da beide vollkommen überrascht wurden.
Die Zeit schien still zu stehen.
Die hellen blauen Augen des Fremden, die so tief und kristallklar waren wie die Seen auf Corellia, blickten direkt in ihre Augen. Es lag eine Wärme in diesem Blick, die Jade noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr frösteln wandelte sich abrupt in einen warmen Schwall, der durch ihren gesamten Körper floss.
Diese Augen passten vollkommen zu dem markanten und doch gutaussehendem Gesicht des Fremden, der sie mit offenem Mund anstarrte.
Taron musste schwer schlucken als er direkt in die stechend grünen Augen der atemberaubenden Frau schaute die vor ihm stand.
Er konnte sein Blick nicht von ihr wenden und schaute langsam an ihr herab. Der perfekt durchtrainierte Körper nahm ihm den Atem.
Eine dunkle röte erschien auf seinem Gesicht als er ihre wunderschön geformten Brüste sah, die unter ihrem BH perfekt zur Geltung kamen.
Jade schaute, dem Blick folgen, an sich hinunter.
Sie war ja halb nackt.
Sie hatte es vollkommen vergessen.
Irgendwie reagierte ihr Körper anders als sie es gewohnt war.
Statt ihr Gegenüber niederzuschlagen, was in der unbekannten Umgebung und Situation ratsam wäre, konnte Jade nur ihre Arme um ihre Brust schlingen um ihr Dekolleté zu verbergen.
Wärme stieg in ihren Kopf und sie wusste, das auch sie rot anlief.
Eine eigenartige Stille lag in der Luft, aber man konnte deutlich eine pulsierende Spannung zwischen den beiden Körpern spüren.
„Ähmmm ......“ stotterte Taron.
Sein Gesicht verriet, das er nach Worten suchte, aber keine passenden fand.
Stattdessen hob er seinen Arm und streckte Jade ihre Sachen hin, die er sauber gefaltet darüber liegen hatte.
Wie verzaubert sah Jade den Mann weiter an, obwohl sie ihre Sachen auf seinem Arm sah.
Nur langsam nahm Jade ihre Sachen vom Arm des Mannes und gab den Blick auf ihren Körper wieder frei.
Wieder fühlte sie den Blick des Mannes, der an ihrem Körper haftete und ihn in jeder Einzelheit abtastete.
Statt Scharm zu fühlen, was unter diesen Umständen normal wäre, war es ihr nicht unangenehm das der Mann sie anstarrte.
Jade genoss es sogar.
Und Taron genoss es auch.
Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Diese Frau hatte ihn gefangen, wie in einem Traktorstrahl.
Es gab kein Entkommen.
Jade drehte sich langsam um und ging in die Mitte des Raumes, wo das Sofa stand und legte ihre Sachen darauf.
Taron ging ihr hinterher, hielt sich aber etwas weiter rechts.
Verdammt war es heiß hier, dachte sich Taron.
Eine Schweißperle lief an seiner Schläfe herab.
„Ähmm, ja ..... schön das es dir ... ähhhh .... ihnen ...ähh..dir gut geht“. Sichtlich nervös wusste Taron nicht wie er stehen sollte und hibbelte von einem Fuß auf den andern.
Jade zog gerade ihre Hose an, schaute aber mit einem verschmitzten Lächeln Taron an.
Irgendwie war er ja ganz süß.
So nervös wie er so dastand.
„Danke, es geht mir soweit gut. Die Schulter macht etwas Probleme, aber es ist nicht so schlimm.“
Erleichtert lächelte Taron.
Nachdem Jade ihr Top angezogen hatte setzte sie sich auf die Couch und machte sich an ihre Stiefel.
„Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ fragte sie ganz beiläufig.
Sie war sich nicht sicher wie sie herkam und was nach ihrem Kampf vorgefallen war, also wollte Jade ganz normal wirken.
Wenn dieser Mann sie gefunden hatte, dann wusste er nichts.
Somit war er keine Gefahr für sie.
Aber was wäre, wenn es anders ist.
Ihre Gedanken überschlugen sich.
Sie wollte diesen gutaussehenden Mann nicht einfach so ausschalten ohne zu wissen was er weiß.
„Mein Name ist Taron. Taron Gerra.“ sagte er zu ihr.
„Schön sie kennen zu lernen Taron. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Leider weiß ich nicht mehr, wie ich in diese missliche Lage gekommen bin“ log Jade.
„Kein Problem“ entgegnete Taron. „Hab ich gern gemacht. Ich kann schlecht eine so bezaubernde Frau verletzt liegen lassen.“
Sofort schossen Taron wilde Gedanken durch den Kopf.
Hat er das wirklich gerade gesagt?
Er versuchte lässig zu wirken, doch in seinem inneren verkrampften sich seine Eingeweide.
Taron verfluchte sich. Er machte sich gerade zum Vollidioten vor dieser Frau.
Und das schlimmste war, das er genau wusste wer und was sie war.
Er hat den Kampf gesehen, hatte ihren Namen gehört und sofort war ihm klar, das er kurz vor seinem Ziel stand.
Er hätte sie eigentlich sofort ins Hauptquartier bringen sollen damit sie unter Verwahrung gestellt wird.
Aber er konnte es nicht.
Er wusste nicht warum.
Vorher hatte er sie nur als Ziel, als Mission gesehen.
Und nun saß sie hier auf seiner Couch, in seinem Haus und schaute ihn mit einem warmen lächelnd an, das er wohl nie vergessen können würde.
Jade wusste nicht was in sie gefahren war.
Sie verhielt sich irgendwie wie ein Kleinkind. In ihrem Bauch kribbelte es.
Irgendwas musste sie sagen.
„Ich weiß gar nicht mehr was passiert ist. Vielleicht können sie mir das sagen?“ dabei schaute Jade recht unbeholfen an.
„Das ist schwer zu erklären fürchte ich.“ stammelte Taron.
Langsam ging auch er zur Couch und setzte sich ihr gegenüber.
Jade lehnte sich in Tarons Richtung und streckte ihre Hand aus.
„Mein Name ist ....“ fing sie an.
„Jade DeLounge“ platzte es aus Taron heraus.
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hasste er sich schon dafür.
Das war ein Fehler gewesen, das wusste er.
Jade schaute ihn fassungslos an. Damit hatte sie nicht gerechnet.
Woher wusste er ihren richtigen Namen.
Was sollte sie tun.
Taron erkannte, das die Situation brenzlig wurde und wollte etwas freundliches hinzufügen.
Er wollte ihre Hand greifen und schütteln, aber schlagartig sprang sie auf, griff seine Hand und drehte sein Handgelenk Richtung Boden, woraufhin er gezwungener Maßen auf die Bretter geschickt wurde.
Jade reagierte instinktiv als sie Taron in eine Defensivposition brachte.
„Woher kennst du mich“ schrie sie ihn an, in der Hoffnung auf eine simple Antwort.
Sie wollte Taron nicht töten.
Es war zu schade um ihn.
Irgendetwas sagte ihr, das sie es bereuen würde. Es war schwer ihre Instinkte zu zähmen, die sie nun zwangen ihre Hand zu einem tödlichen Schlag gegen seinen Hals zu heben.
Unter normalen umständen wäre er schon längst tot.
„Nicht ...“ schrie Taron vor Schmerzen. „Ich tu dir nichts. Ehrlich.“
Die Schmerzen in seinem Handgelenk waren mörderisch und er presste die Zähne zusammen.
Noch nie hatte er jemanden gesehen der so schnell und präzise jemanden ausschalten konnte.
Jade wusste nicht was sie tun sollte.
Ihre Hand zitterte.
Ihr Verstand sagte ihr das sie ihn töten musste, denn er kannte sie irgendwo her, aber ihr Körper versagte ihr den Dienst.
„Jade ....ich bin nicht dein Feind“ stöhnte Taron vor Schmerzen.
Sie sah ihn verwirrt an.
Langsam lockerte sie ihren Griff und gab ihn frei.
Taron massierte sein Handgelenk und lehnte sich an die Couch.
Er atmete schwer ein und aus, den ihm war bewusst, das er hätte auch Tot seien könnten.
Taron musterte Jade kurz.
Erschöpft ließ Jade sich nach hinten auf die Couch fallen.
Sie schaute Taron ungläubig an.
„In letzter Zeit scheint mich jeder zu kennen, obwohl das unmöglich seien sollte“
Mit einem lauten pusten entspannte sich Taron etwas.
„Das glaub ich dir gern. Darf ich dich Jade nennen?“ fragte er vorsichtig.
Jade nickte nur kurz.
„Woher kennst du mich?“ fragte sie nur kurz.
Taron atmete schwer aus und verzog leicht das Gesicht.
„Puh, das ist eine komplizierte Geschichte.“
„So wie es aussieht, hab ich etwas Zeit.“
„Ok. Ich versuche es kurz zu halten.“
Taron fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht um sich kurz zu sammeln.
„Ich arbeite für den Geheimdienst der Rebellen. Vor ca. 4 Jahren sind uns Informationen zugespielt worden die besagen, das daß Imperium in den frühen Tagen ihrer Herrschaft verschiedene Geheime Expriemente durchgeführt hat. Auf eines sind wir speziell gestoßen. Dort ging es um ein Serum, das die Fähigkeiten von Soldaten um ein vielfaches steigern sollte. Das Labor wurde aber von unbekannten überfallen und die Forschungen gingen verloren. Aber das Serum gab es. Das wissen wir. Nun ist es so, das wir danach suchten, da wir glauben mit diesem Serum die Herrschaft des Imperiums brechen zu können.“
Jade schmunzelte leicht.
„Und was hab ich damit zu tun?“
Unwillkürlich drangen Bilder aus ihrer Vergangenheit in ihren Kopf.
„Soweit wir herausfinden konnten ist das Serum einer Testperson injiziert worden. Darum konnte man es nicht sofort finden.“
„Dann würde ich nach dieser Person suchen.“ entgegnete Jade.
Taron schaute sie jetzt so eigenartig an.
Jade hob eine ihrer Augenbrauen.
„Nein. Du meinst doch wohl nicht .......“
„Doch. Ich habe dich gefunden.“
„Das kann nicht sein. Du musst dich irren.“ Jade schüttelte ungläubig ihren Kopf.
Plötzlich hielt sie inne und erinnerte sich zurück an ihren Traum.
Sie sah ihren Vater der ihr etwas injizierte.
„Verdammt.“ stieß sie hervor.
Taron schaute sie mitfühlend an und legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Hast du dich nie gefragt warum du so schnell bist? Oder so viel Stärker als andere?“
„Wenn ich ehrlich bin nein. Ich richtete meine Aufmerksamkeit immer auf andere Dinge. Auf meine Ausbildung und mein Überleben.“
Taron nickte verständnisvoll.
„Ich weiß was du durchmachen musstest. Auf meiner Suche nach dir war bei Jabba und danach auf Sleheyron. Ich kann verstehen, das es Dinge gab, die wichtiger waren als auf sonderbare Körperreaktionen. Aber es ist so wie es ist. Du trägst das Serum in dir. Und es funktioniert.“
„Was willst du jetzt machen Taron? Mich zu euch in das Labor schicken damit sie Test mit mir machen? Mich aufschneiden und sezieren? Ich denke das du weiß, das ich das nicht zulasse.“
Taron nickte zustimmend.
„Das weiß ich. Ich hätte dich längst in unser HQ hier auf Tatooine bringen können. Damit wäre ich dann raus aus der Sache. Aber ich konnte es nicht. Es wäre nicht richtig.“
Jade schaute ihn fragend an.
Er konnte es nicht? Was wollte er damit sagen?
Sie verwarf den Gedanken. Anderes war jetzt erst mal wichtiger.
„Da gibt es noch ein Problem.“ meinte Taron.
„Von was für einem Problem sprichst du?“ wollte Jade wissen.
„Dieser Kopfgeldjäger, gegen den du gekämpft hast. Ich bin mir sicher, das der hinter einigen Schwierigkeiten steckt, die mir auf der Suche nach dir wiederfahren sind. Außerdem hat er meinen besten Freund auf dem Gewissen.“
Jade dachte kurz nach.
„Als ich gegen ihn gekämpft habe hat er einiges gesagt. Aber ich kann mich nur bruchstückhaft daran erinnern.“
„Kein Wunder“ entgegnete Taron, „Irgendetwas muss mit dir im Kampf passiert sein. Ich sah, das der Kopfgeldjäger sein Messer in deine Schulter gerammt hat. Ich dachte, es wäre vorbei. Aber mit einemmal schlugst du zurück, sprangst auf, und das mit einem unvorstellbaren Tempo und hast ihn in die Flucht geschlagen. Danach fielst du einfach um.“
Jade grübelte über die Worte von Taron nach.
„Ich erinnere mich, das ich plötzlich eine unvorstellbare Energie hatte. Ich konnte sie nicht kontrollieren.“
„Das scheint das Serum gewesen zu sein.“
„Aber ich hatte so etwas vorher noch nie gespürt. Und ich hatte schön öfters harte Kämpfe.“
„Vielleicht war es diese Situation, die erst das volle Potenzial des Serums entfacht hat. Man kann es nur mutmaßen.“
Taron schaute geistesabwesend zu Boden.
„Jedenfalls scheint es mir so, das wir diesen Zabrak nicht das letzte mal gesehen haben.“
„Das denke ich auch“ meinte Jade. „Zum einen hat er noch eine Rechnung mit mir zu begleichen. Und die wird er begleichen wollen. Er ist ein Jäger, genau wie ich. Und zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, das er alleine gehandelt hat. Er muss ein Auftraggeber haben, der hinter dem allen steckt. Er erwähnte einen Namen ....“
Angestrengt versuche Jade sich an den Namen zu erinnern.
„Verdammt. Ich kann mich nicht erinnern.“
Beschwichtigend legte Taron seine Hand auf ihre Schulter und schaute sie lächelnd an.
„Das wird schon wiederkommen mit der Zeit. Aber erst mal müssen wir ein sicheres Versteck finden. Ich glaube nicht, das wir hier bei mir sicher sind. Denn dieser Zabrak schien sehr viel zu wissen und sehr gut vorbereitet gewesen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, das er nicht herausfindet wo ich oder auch du wohnen.“
Jade verzog ihr Gesicht.
„Damit fällt mein Bunker auch als sicheres Versteck raus.“
„In eines unserer Verstecke kann ich dich auch nicht bringen, da man dich sofort in Gewahrsam nehmen würde.“
Jade fing an zu lächeln.
„Ich habe da eine Idee.“
Taron schaute fragend Jade an.
„Muss ich Angst haben? Ich weiß ja nicht, auf was für Ideen du kommst.“
Jade fing an zu lachen.
„Warte es ab. Das einzige was ich dazu brauche ist ein Raumschiff.“
„Na, wenn das kein Glück ist. Meines steht startbereit in nahegelegenen Hangar und wartet darauf abzuheben.“
„Dann sieh zu, das du in die Gänge kommst. Ich will hier weg. Tatooine geht mir ohnehin auf die Nerven. Ich bin von dem ganzen Sand schon ganz wund gescheuert.“
Taron grinste Jade breit an.
„Davon habe ich aber nichts sehen können als ich dich verbunden habe.“
„Ey... “ schnaubte Jade und schlug Taron leicht frözelnd auf die Schulter.
Beide suchten noch einige Sachen in der Wohnung zusammen und machten sich dann in Richtung des Hangars auf, um in das unbekannte sichere Versteck zu fliegen.