Danke, Melvar, für Deinen ausführlichen Beitrag.
Ein Punkt wundert mich bei der ganzen Sache allerdings extrem: Die meisten Leute scheinen zu denken, daß Gott und Kirche dasselbe wären, und daß die einzige Alternative zur Kirche das komplette Abwenden von Gott sei.
Diese Denkweise halte ich schlichtweg für falsch. Ich kann durchaus verstehen, wenn jemand schreibt, daß die Kirche nervt oder ist grausam und so weiter. Aber die Konsequenz, die viele daraus ziehen, verstehe ich nicht.
Ich nehme mal mich selbst als Beispiel: Ich glaube wirklich an Gott, aus tiefstem Herzen, und ich würde mich auch nie von ihm abwenden. Aber an Gott zu glauben bedeutet nicht, daß man mit Scheuklappen durch die Welt laufen muß. Es bedeutet nicht, daß man keinen Sex haben darf oder daß man die Forschung verdammen muß oder was-weiß-ich. Es bedeutet einfach nur, daß man daran glaubt, daß Gott existiert, daß er Raum und Zeit und alles andere erschaffen hat, und daß man dafür dankbar ist. Finde ich.
Die Luzifisten haben also Forschungen betrieben und ihr Wissen erweitert, ja? Das ist wunderbar - aber es ist doch nicht nötig, deswegen Gott abzuschwören! (...der Kirche vielleicht schon, meinetwegen...)
Das Streben nach Wissen und Weisheit ist doch keine Sünde. Ich bin zum Beispiel ein Mensch, der sich sehr für Naturwissenschaften interessiert. Aber ich sehe das überhaupt nicht als Widerspruch zu meinem Glauben. Wieso sollte man denn nicht versuchen, Gottes Schöpfung besser zu verstehen? Ich finde es seltsam, Wissenschaft und Forschung eher dem Teufel zuzuschreiben als Gott.
Ich bin noch nie in der Kirche gewesen - kriegt man da etwa erzählt, daß alle Forscher Ketzer sind, oder wie?