Zoey Liviana
Archäologin, Sithlady, Meisterin von Ari`a
Korriban, im Gleiter kurz hinter Dreshdae: Saphenus und Zoey
Die Archäologin und Sithschülerin hatte sich mit der Wahrheit zurückgehalten. Saphenus schwieg. Zoey erwartete irgendwelche blöden Kommentare zu Janus und sich, doch sie kamen nicht! Sie nahm an, dass er weiter nachhaken und bohren würde, doch dem war nicht so. Ihr war ein wenig unwohl und sie saß neben ihrem Meister wie auf glühenden Kohlen, doch sie ließ sich nichts anmerken und langsam beruhigte sie sich, umso länger sein Schweigen anhielt.
Der Gleiter brachte sie zum kläglichen Rest der noch gestern imposanten Residenz. Plötzlich ergriff ihr Meister das Wort und schien zufrieden mit dem zu sein, was er sah, denn seine Worte bezogen sich auf die Residenz. Gut so! Er betonte, dass sie gute Arbeit geleistet hatten. Sie nickte kurz. Zoey dachte kurz nach. Sie hatte dort drinnen immerhin überlebt gehabt! Außerdem hatte sie mit dem untoten Ignavius gekämpft und ihn in Stücke gehackt! Auch als Untoter würde er keine Gefahr mehr darstellen! Zumindest hoffte sie das und nahm es an. Sein Körper existierte jedenfalls nicht mehr! Sein Geist?! Nun, der Untote war längst nicht mehr Ignavius gewesen! Sie hatte ihre Gruppe heil heraus gebracht! Etwas Glück gehörte immer dazu! Sie hatte gegen etliche Untote gezwungenermaßen kämpfen müssen! Sie hatte viele Artefakte aus dem Tempel bergen können, alle sehr machtvoll. Zu schade, dass davon kaum etwas übrig geblieben war! Saphenus sei dank! Also, galt das Lob zurecht auch ihr!
“Ja, Ignavius ist nun Geschichte! Die Zukunft gehört Euch, Meister! Ich bin so froh, dass wir gesiegt haben!”
Sie wollte sich nicht ausmalen, was geschehen wäre, wäre es nicht so gewesen! Sie wäre entweder Ignavius`Frau oder tot! Beides keine gute Vorstellung! Er meinte nun, dass Ignavius`Schicksal als Warnung gelten sollte, sich nicht mit ihm zu messen. Sie nickte. Warum sagte er das?
“Natürlich, Meister! Niemand sollte sich mit Euch anlegen!”
Sie lächelte wohlwollend.
Plötzlich schien ihm Janus sein Schüler einzufallen. Er gab Befehle diesbezüglich, damit seine Anweisungen in die Tat umgesetzt werden konnten. Zufrieden lehnte sich Saphenus zurück und betrachtete sein Werk. Sie fuhren längst im Gleiter einmal um das ganze Areal mit der Ruine. Seine Laune schien in Anbetracht der Ruine besser zu werden!
Nun fragte er sie, ob sie seine Meinung teilte und ebenfalls von der Zerstörungskraft der Bomber fasziniert gewesen wäre. Zumindest deutete sie das so. Sie nickte irritiert. Die Bomben hätten sie und ihre Mitstreiter, obwohl es um Avlan nicht schade gewesen wäre, fast lebendig begraben, erschlagen, in tausend Stücke zerrissen oder verbrannt oder erstickt! Sie konnte jetzt nicht unbedingt jubeln! Zu sehr saß ihr die Furcht und ihr Überlebenskampf und die Zeit im Nacken noch in den Gliedern! Aber, kriegstechnisch war das wohl gut gewesen?! Was wusste sie schon davon?! Allerdings tat ihr auch irgendwie der schöne Tempel leid. Das Gemäuer war schon ein hübsches bauliches Kunstwerk eines antiken Architekten und Bauherren gewesen! Aber, die Untoten! Sie hatte dazu gemischte Gefühle.
“Ich verstehe mich nicht auf Angriffstechniken und Kriegsführung, doch der antike Baustil hatte schon etwas und darum ist es schade! Allerdings war es wohl von großer Notwendigkeit auf Grund der vielen Untoten! Es war Wahnsinn!”
Das sie das alle überlebt hatten!? Das sie gesiegt hatten!? Trotz der Armee der Finsternis! Aber, ob die Geister davon beseitigt wurden, konnte sie nicht glauben. Sie hatte dort drin eine hohe finstere Sithkunst zu spüren bekommen! Furchtsam warf sie einen Blick über die Trümmer. Sie wollte Saphenus`Laune aber nicht wieder in den Keller zurück werfen, so dass sie ihre Gedanken mit keiner Silbe erwähnte.
Dann wechselte Saphenus spontan das Thema, sah sie an und meinte, dass er nicht gedacht hätte, dass Janus auf derart düstere Gemälde stehen würde. Irritiert sah sie ihn an und zuckte mit den Schultern. Nun, er hatte immer Gemälde mit ernsten Themen. Sie dachte an die Gogh-Gemälde. Ok, diese hier waren ihr zu finster gewesen. Doch nun wurde ihr Blick ungläubig, als er meinte, sie sollten sich zusammensetzen und darüber reden. Wie, sie wollten über diese Bilder reden? Er fragte, was ihr Lieblingskünstler wäre. Sie zuckte erneut mit den Schultern.
“Wie, welcher Lieblingsmaler oder überhaupt? Ich...weiß nicht!”
Weshalb wollte er das wissen? Zoey fiel niemand ein. Sie liebte sich selbst als Künstlerin, als Autorin, am liebsten! Doch das sagte sie mal lieber nicht!
Doch plötzlich veränderte sich seine Mimik, sie riss ihre Augen ungläubig auf und Zoey wurde klar, dass er gerade geschauspielert hatte. Er meinte, dass dies ihm doch völlig egal wäre. Ihr Herz begann heftig zu hämmern! Erschrocken sah sie ihn an. Dann wiederholte er ihren Satz, dass das alles privat wäre und meinte, gut, und dass er damit leben könnte. Dann sah er auf die Ruine. Zoey wurde blass. Was wollte er damit ausdrücken? Sie begann zu zittern, Furcht kroch in ihr hoch und ihre Hände wurden eisig. Ihr Atem ging schnell und flach. Ihr Hals schnürte sich ihr zu. Ihr Magen begann zu rumoren. Dann fuhr er fort. Sie traute ihren Ohren nicht! Die Macht wäre auch privat! So konnte man es also auch sehen! Das wäre also der Preis dafür. Privatsphäre gab es nicht mehr! Er würde sie dann nicht mehr unterrichten! Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie heftig wegschluckte. Zoey wollte nicht weinen! Sie hatte einen riesigen Kloß im Hals. Sie wollte gerne unterrichtet werden! Ihr war nicht bewusst gewesen, dass das die Bedingung war. Hatte er geglaubt, sie hätte ihn verraten? Vermutlich musste er das denken und dabei war genau das Gegenteil der Fall. Sie hatte auf jedes Wort aufgepasst, was sie gesagt hatte! Zumindest glaubte sie das! Sie hätte auf die schönen Stunden mit Janus verzichten sollen! Wenn sie das geahnt hätte! Warum starrte er auf die Trümmer? Würde er sie jetzt hier umbringen wollen? Sie musste die Sache schnellstens bereinigen! Zoey hatte das Herz einer Kämpferin! Sie musste es wieder hin bekommen! Sie holte tief Luft und ihre Hände hielten sich am Stoff des längeren seitlichen Teils ihres Oberteiles fest.
“Verzeiht, Meister! Das war mir nicht bewusst! Ich würde dann bitte gerne nochmal von vorne anfangen!”
Sie rang nach Luft! Irgendwie konnte sie vor lauter Aufregung und Panik nicht richtig atmen. Dadurch war ihre Stimme auch ziemlich zittrig und dünn gewesen. Sie räusperte sich daher nochmal, schon wegen dem Frosch im Hals.
“Um es vorweg zu nehmen, da war nichts Besonderes! Ich als Autorin weiß sehr wohl, dass Worte eine Bedeutung und ein Gewicht haben. Ich war sehr bedachtsam damit! Zumindest gab ich mein Bestes!”
Hoffentlich hatte ihr Bestes gereicht, ging es ihr durch den Kopf! Erneut holte sie tief Luft.
“Er hatte mich erwartet. Er hatte ein Dinner für Zwei vorbereiten lassen. Mit Bedacht hatte er etliche Speisen und den Wein aus Naboo, meiner Heimat, auf den Tisch gebracht. Das Tischgespräch im Laufe des Abend bezog sich eher auf Komplimente und kurz darauf, ob Ignavius mir Korriban verleidet hätte. Ich erzählte ihm lachend, dass ich ihn fast hätte heiraten müssen, ohne auf die Details einzugehen, wie es dazu kam. Er meinte, dass er das niemals zugelassen hätte. Er würde mir immer helfen! Er schimpfte auf Ignavius nochmal! Wir tranken auf unsere Zukunft an, die wir laut seinen Worten miteinander teilen würden, auf eine gemeinsame Zukunft! Nach dem Essen zog es uns vor seinen Kamin. Er meinte, eine echte Sith genießt die Leidenschaft und gibt sich ihr voll und ganz hin! Es wurde rasch romantischer und er zog mich in sein Schlafzimmer und sein Bett. Ja, ich ließ es zu und wir verbrachten die Nacht zusammen. Doch dort gab es nur Leidenschaft. Wir sprachen nicht im Bett. ….Auch der Graf nicht!”
Das fiel ihr selber jetzt erst auf. Manche Männer sprachen ja dann im Bett und erzählten mal dies und das und plauderten auch kleine Geheimnisse aus. Er nicht!
“Am nächsten Morgen wachte ich auf und das Bett neben mir war leer! Ich sah auf die Uhr und bekam einen Schreck, dass Ihr mich vermutlich längst zurück erwarten würdet und die Arbeit rief. Ich sprang aus dem Bett und erhaschte einen Blick aus dem Fenster und ich sah Euch mit Avlan und Kerr dort stehen und reden. Ich zog mich rasch, also halb an und schnappte den Rest und ging auf den Flur hinaus. Mir wurde bewusst, dass Janus eine Geheimtür am Abend benutzt hatte, als wir in sein Schlafgemach gingen. Nach zwei Schritten stoppte ich. Ich bekam ein Gespräch mit. Janus sprach mit seinem Schüler. Ich hörte alles. Der Schüler, es muss der Andere sein, wenn ich es mir recht überlege, als der, den ihr mit dem Wirt weg geschickt habt, hatte ihm alles gebeichtet. Den Massenmord! Sein Schüler hatte auch einige Artefakte mitgehen lassen. Janus verzieh ihm das Massaker, doch betonte, dass er in Zukunft solche Amokläufe lassen sollte und er nur noch auf Befehl töten dürfte. Ansonsten lobte er ihn, dass er seine Aufgabe gut gemeistert hätte. Wir wissen ja, dass er Avlan beschatten sollte. Er meinte, er würde ihn nicht bestrafen! So viel also dazu! Er wird ihn nicht bestrafen!”,
betonte sie besonders.
“Ich lief rasch zurück. Dann kam Janus mit Frühstück. Er hatte mitbekommen, dass ich es belauscht hatte. Ich fürchtete mich etwas in dem Moment. Doch er war liebenswürdig und charmant wie immer und er bestand darauf, dass ich erst noch frühstücken sollte und ich Euch nicht, im Gespräch vertieft, stören sollte. Er erklärte mir, dass es zwar nicht vorgesehen war, wie alles abgelaufen war, doch so spürte der Kult, dass der Kult nicht unverwundbar wäre und sie wüssten jetzt, dass nicht sie, sondern Ihr, Meister, die Macht auf Korriban ausübt! Ich verstand, es ist ein Unterschied, ob man Anführer oder Geführter ist! Ich hätte an Stelle der Wirtstochter sein können, verdeutlichte er mir! Sie hatten ihr Widerliches angetan! Ihr Tod war Barmherzigkeit! Seine Worte waren nicht von der Hand zu weisen. Dennoch war mir klar, dass er mir das Vorgefallene als etwas Gutes verkaufen wollte. Ich bin nicht dumm! Bei unserem Wiederaufbau Korriban`s können wir keine derartigen Störungen gebrauchen! Doch, um mein Leben als Mitwisserin nicht zu gefährden, nahm ich es sang-und klanglos hin. Er schenkte mir einige oder alle mitgebrachten Artefakte. Ich fragte mich schon, ob er mich jetzt kaufen wollte, doch ich hätte es Euch erzählt, wenn er es nicht selbst getan hätte!”
Zumindest glaubte Zoey das jetzt in diesem Moment!
“Er meinte, der Kult könne den Wert der Artefakte eh nicht schätzen. Sie sind alle historisch sehr wertvoll! ...Aber nicht machtvoll!”
Zoey dachte plötzlich an den Handgriller!
“Ich habe übrigens den Handschuh von Ignavius, das letzte übrig gebliebene machtvolle Artefakt mitgebracht. Schon am Abend vorher. Er liegt auf meinem Bett! Ich gebe ihn Euch nachher. Erinnert mich bitte daran!”
Wie formulierte sie das Nächste am besten?
“Nun, dann hüpften wir nochmals ins Bett.”,
erzählte sie leise. Sie wurde rot im Gesicht. Das Alles erzählen zu müssen, war beschämend!
"Dann aßen wir im Speiseraum ein zweites kleines Frühstück. Dort stellte er mir dann die nicht ganz so einfach zu beantwortende Frage, was alles seit meiner Abreise von der Gala geschehen war. Ich erzählte ihm lediglich einige anfängliche Eckpunkte. Das wir gleich von dem Diener Fey abgeholt wurden, es sofort aufs Schiff und Richtung Korriban ging. Ich erwähnte nicht die Besatzung. Nicht Talitha! Ich erwähnte eine Meinungsverschiedenheit und das ich dort meine Macht das erste Mal gezeigt hatte und ich daraufhin Eure Schülerin wurde und Euch Treue schwor. Dann lenkte ich das Gespräch auf die Gemälde. Kurz darauf kamen wir zu Euch und er erzählte Euch von selbst von den Vorkommnissen, die sein mordrünstiger Schüler fabriziert hatte. Er erwähnte nur nicht, dass er ihm längst versprochen hatte, ihn nicht zu bestrafen! Mehr war nicht!”
War er nun zufrieden?
Korriban, im Gleiter vor der Ruine von Ignavius`Tempel: Saphenus und Zoey
Die Archäologin und Sithschülerin hatte sich mit der Wahrheit zurückgehalten. Saphenus schwieg. Zoey erwartete irgendwelche blöden Kommentare zu Janus und sich, doch sie kamen nicht! Sie nahm an, dass er weiter nachhaken und bohren würde, doch dem war nicht so. Ihr war ein wenig unwohl und sie saß neben ihrem Meister wie auf glühenden Kohlen, doch sie ließ sich nichts anmerken und langsam beruhigte sie sich, umso länger sein Schweigen anhielt.
Der Gleiter brachte sie zum kläglichen Rest der noch gestern imposanten Residenz. Plötzlich ergriff ihr Meister das Wort und schien zufrieden mit dem zu sein, was er sah, denn seine Worte bezogen sich auf die Residenz. Gut so! Er betonte, dass sie gute Arbeit geleistet hatten. Sie nickte kurz. Zoey dachte kurz nach. Sie hatte dort drinnen immerhin überlebt gehabt! Außerdem hatte sie mit dem untoten Ignavius gekämpft und ihn in Stücke gehackt! Auch als Untoter würde er keine Gefahr mehr darstellen! Zumindest hoffte sie das und nahm es an. Sein Körper existierte jedenfalls nicht mehr! Sein Geist?! Nun, der Untote war längst nicht mehr Ignavius gewesen! Sie hatte ihre Gruppe heil heraus gebracht! Etwas Glück gehörte immer dazu! Sie hatte gegen etliche Untote gezwungenermaßen kämpfen müssen! Sie hatte viele Artefakte aus dem Tempel bergen können, alle sehr machtvoll. Zu schade, dass davon kaum etwas übrig geblieben war! Saphenus sei dank! Also, galt das Lob zurecht auch ihr!
“Ja, Ignavius ist nun Geschichte! Die Zukunft gehört Euch, Meister! Ich bin so froh, dass wir gesiegt haben!”
Sie wollte sich nicht ausmalen, was geschehen wäre, wäre es nicht so gewesen! Sie wäre entweder Ignavius`Frau oder tot! Beides keine gute Vorstellung! Er meinte nun, dass Ignavius`Schicksal als Warnung gelten sollte, sich nicht mit ihm zu messen. Sie nickte. Warum sagte er das?
“Natürlich, Meister! Niemand sollte sich mit Euch anlegen!”
Sie lächelte wohlwollend.
Plötzlich schien ihm Janus sein Schüler einzufallen. Er gab Befehle diesbezüglich, damit seine Anweisungen in die Tat umgesetzt werden konnten. Zufrieden lehnte sich Saphenus zurück und betrachtete sein Werk. Sie fuhren längst im Gleiter einmal um das ganze Areal mit der Ruine. Seine Laune schien in Anbetracht der Ruine besser zu werden!
Nun fragte er sie, ob sie seine Meinung teilte und ebenfalls von der Zerstörungskraft der Bomber fasziniert gewesen wäre. Zumindest deutete sie das so. Sie nickte irritiert. Die Bomben hätten sie und ihre Mitstreiter, obwohl es um Avlan nicht schade gewesen wäre, fast lebendig begraben, erschlagen, in tausend Stücke zerrissen oder verbrannt oder erstickt! Sie konnte jetzt nicht unbedingt jubeln! Zu sehr saß ihr die Furcht und ihr Überlebenskampf und die Zeit im Nacken noch in den Gliedern! Aber, kriegstechnisch war das wohl gut gewesen?! Was wusste sie schon davon?! Allerdings tat ihr auch irgendwie der schöne Tempel leid. Das Gemäuer war schon ein hübsches bauliches Kunstwerk eines antiken Architekten und Bauherren gewesen! Aber, die Untoten! Sie hatte dazu gemischte Gefühle.
“Ich verstehe mich nicht auf Angriffstechniken und Kriegsführung, doch der antike Baustil hatte schon etwas und darum ist es schade! Allerdings war es wohl von großer Notwendigkeit auf Grund der vielen Untoten! Es war Wahnsinn!”
Das sie das alle überlebt hatten!? Das sie gesiegt hatten!? Trotz der Armee der Finsternis! Aber, ob die Geister davon beseitigt wurden, konnte sie nicht glauben. Sie hatte dort drin eine hohe finstere Sithkunst zu spüren bekommen! Furchtsam warf sie einen Blick über die Trümmer. Sie wollte Saphenus`Laune aber nicht wieder in den Keller zurück werfen, so dass sie ihre Gedanken mit keiner Silbe erwähnte.
Dann wechselte Saphenus spontan das Thema, sah sie an und meinte, dass er nicht gedacht hätte, dass Janus auf derart düstere Gemälde stehen würde. Irritiert sah sie ihn an und zuckte mit den Schultern. Nun, er hatte immer Gemälde mit ernsten Themen. Sie dachte an die Gogh-Gemälde. Ok, diese hier waren ihr zu finster gewesen. Doch nun wurde ihr Blick ungläubig, als er meinte, sie sollten sich zusammensetzen und darüber reden. Wie, sie wollten über diese Bilder reden? Er fragte, was ihr Lieblingskünstler wäre. Sie zuckte erneut mit den Schultern.
“Wie, welcher Lieblingsmaler oder überhaupt? Ich...weiß nicht!”
Weshalb wollte er das wissen? Zoey fiel niemand ein. Sie liebte sich selbst als Künstlerin, als Autorin, am liebsten! Doch das sagte sie mal lieber nicht!
Doch plötzlich veränderte sich seine Mimik, sie riss ihre Augen ungläubig auf und Zoey wurde klar, dass er gerade geschauspielert hatte. Er meinte, dass dies ihm doch völlig egal wäre. Ihr Herz begann heftig zu hämmern! Erschrocken sah sie ihn an. Dann wiederholte er ihren Satz, dass das alles privat wäre und meinte, gut, und dass er damit leben könnte. Dann sah er auf die Ruine. Zoey wurde blass. Was wollte er damit ausdrücken? Sie begann zu zittern, Furcht kroch in ihr hoch und ihre Hände wurden eisig. Ihr Atem ging schnell und flach. Ihr Hals schnürte sich ihr zu. Ihr Magen begann zu rumoren. Dann fuhr er fort. Sie traute ihren Ohren nicht! Die Macht wäre auch privat! So konnte man es also auch sehen! Das wäre also der Preis dafür. Privatsphäre gab es nicht mehr! Er würde sie dann nicht mehr unterrichten! Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie heftig wegschluckte. Zoey wollte nicht weinen! Sie hatte einen riesigen Kloß im Hals. Sie wollte gerne unterrichtet werden! Ihr war nicht bewusst gewesen, dass das die Bedingung war. Hatte er geglaubt, sie hätte ihn verraten? Vermutlich musste er das denken und dabei war genau das Gegenteil der Fall. Sie hatte auf jedes Wort aufgepasst, was sie gesagt hatte! Zumindest glaubte sie das! Sie hätte auf die schönen Stunden mit Janus verzichten sollen! Wenn sie das geahnt hätte! Warum starrte er auf die Trümmer? Würde er sie jetzt hier umbringen wollen? Sie musste die Sache schnellstens bereinigen! Zoey hatte das Herz einer Kämpferin! Sie musste es wieder hin bekommen! Sie holte tief Luft und ihre Hände hielten sich am Stoff des längeren seitlichen Teils ihres Oberteiles fest.
“Verzeiht, Meister! Das war mir nicht bewusst! Ich würde dann bitte gerne nochmal von vorne anfangen!”
Sie rang nach Luft! Irgendwie konnte sie vor lauter Aufregung und Panik nicht richtig atmen. Dadurch war ihre Stimme auch ziemlich zittrig und dünn gewesen. Sie räusperte sich daher nochmal, schon wegen dem Frosch im Hals.
“Um es vorweg zu nehmen, da war nichts Besonderes! Ich als Autorin weiß sehr wohl, dass Worte eine Bedeutung und ein Gewicht haben. Ich war sehr bedachtsam damit! Zumindest gab ich mein Bestes!”
Hoffentlich hatte ihr Bestes gereicht, ging es ihr durch den Kopf! Erneut holte sie tief Luft.
“Er hatte mich erwartet. Er hatte ein Dinner für Zwei vorbereiten lassen. Mit Bedacht hatte er etliche Speisen und den Wein aus Naboo, meiner Heimat, auf den Tisch gebracht. Das Tischgespräch im Laufe des Abend bezog sich eher auf Komplimente und kurz darauf, ob Ignavius mir Korriban verleidet hätte. Ich erzählte ihm lachend, dass ich ihn fast hätte heiraten müssen, ohne auf die Details einzugehen, wie es dazu kam. Er meinte, dass er das niemals zugelassen hätte. Er würde mir immer helfen! Er schimpfte auf Ignavius nochmal! Wir tranken auf unsere Zukunft an, die wir laut seinen Worten miteinander teilen würden, auf eine gemeinsame Zukunft! Nach dem Essen zog es uns vor seinen Kamin. Er meinte, eine echte Sith genießt die Leidenschaft und gibt sich ihr voll und ganz hin! Es wurde rasch romantischer und er zog mich in sein Schlafzimmer und sein Bett. Ja, ich ließ es zu und wir verbrachten die Nacht zusammen. Doch dort gab es nur Leidenschaft. Wir sprachen nicht im Bett. ….Auch der Graf nicht!”
Das fiel ihr selber jetzt erst auf. Manche Männer sprachen ja dann im Bett und erzählten mal dies und das und plauderten auch kleine Geheimnisse aus. Er nicht!
“Am nächsten Morgen wachte ich auf und das Bett neben mir war leer! Ich sah auf die Uhr und bekam einen Schreck, dass Ihr mich vermutlich längst zurück erwarten würdet und die Arbeit rief. Ich sprang aus dem Bett und erhaschte einen Blick aus dem Fenster und ich sah Euch mit Avlan und Kerr dort stehen und reden. Ich zog mich rasch, also halb an und schnappte den Rest und ging auf den Flur hinaus. Mir wurde bewusst, dass Janus eine Geheimtür am Abend benutzt hatte, als wir in sein Schlafgemach gingen. Nach zwei Schritten stoppte ich. Ich bekam ein Gespräch mit. Janus sprach mit seinem Schüler. Ich hörte alles. Der Schüler, es muss der Andere sein, wenn ich es mir recht überlege, als der, den ihr mit dem Wirt weg geschickt habt, hatte ihm alles gebeichtet. Den Massenmord! Sein Schüler hatte auch einige Artefakte mitgehen lassen. Janus verzieh ihm das Massaker, doch betonte, dass er in Zukunft solche Amokläufe lassen sollte und er nur noch auf Befehl töten dürfte. Ansonsten lobte er ihn, dass er seine Aufgabe gut gemeistert hätte. Wir wissen ja, dass er Avlan beschatten sollte. Er meinte, er würde ihn nicht bestrafen! So viel also dazu! Er wird ihn nicht bestrafen!”,
betonte sie besonders.
“Ich lief rasch zurück. Dann kam Janus mit Frühstück. Er hatte mitbekommen, dass ich es belauscht hatte. Ich fürchtete mich etwas in dem Moment. Doch er war liebenswürdig und charmant wie immer und er bestand darauf, dass ich erst noch frühstücken sollte und ich Euch nicht, im Gespräch vertieft, stören sollte. Er erklärte mir, dass es zwar nicht vorgesehen war, wie alles abgelaufen war, doch so spürte der Kult, dass der Kult nicht unverwundbar wäre und sie wüssten jetzt, dass nicht sie, sondern Ihr, Meister, die Macht auf Korriban ausübt! Ich verstand, es ist ein Unterschied, ob man Anführer oder Geführter ist! Ich hätte an Stelle der Wirtstochter sein können, verdeutlichte er mir! Sie hatten ihr Widerliches angetan! Ihr Tod war Barmherzigkeit! Seine Worte waren nicht von der Hand zu weisen. Dennoch war mir klar, dass er mir das Vorgefallene als etwas Gutes verkaufen wollte. Ich bin nicht dumm! Bei unserem Wiederaufbau Korriban`s können wir keine derartigen Störungen gebrauchen! Doch, um mein Leben als Mitwisserin nicht zu gefährden, nahm ich es sang-und klanglos hin. Er schenkte mir einige oder alle mitgebrachten Artefakte. Ich fragte mich schon, ob er mich jetzt kaufen wollte, doch ich hätte es Euch erzählt, wenn er es nicht selbst getan hätte!”
Zumindest glaubte Zoey das jetzt in diesem Moment!
“Er meinte, der Kult könne den Wert der Artefakte eh nicht schätzen. Sie sind alle historisch sehr wertvoll! ...Aber nicht machtvoll!”
Zoey dachte plötzlich an den Handgriller!
“Ich habe übrigens den Handschuh von Ignavius, das letzte übrig gebliebene machtvolle Artefakt mitgebracht. Schon am Abend vorher. Er liegt auf meinem Bett! Ich gebe ihn Euch nachher. Erinnert mich bitte daran!”
Wie formulierte sie das Nächste am besten?
“Nun, dann hüpften wir nochmals ins Bett.”,
erzählte sie leise. Sie wurde rot im Gesicht. Das Alles erzählen zu müssen, war beschämend!
"Dann aßen wir im Speiseraum ein zweites kleines Frühstück. Dort stellte er mir dann die nicht ganz so einfach zu beantwortende Frage, was alles seit meiner Abreise von der Gala geschehen war. Ich erzählte ihm lediglich einige anfängliche Eckpunkte. Das wir gleich von dem Diener Fey abgeholt wurden, es sofort aufs Schiff und Richtung Korriban ging. Ich erwähnte nicht die Besatzung. Nicht Talitha! Ich erwähnte eine Meinungsverschiedenheit und das ich dort meine Macht das erste Mal gezeigt hatte und ich daraufhin Eure Schülerin wurde und Euch Treue schwor. Dann lenkte ich das Gespräch auf die Gemälde. Kurz darauf kamen wir zu Euch und er erzählte Euch von selbst von den Vorkommnissen, die sein mordrünstiger Schüler fabriziert hatte. Er erwähnte nur nicht, dass er ihm längst versprochen hatte, ihn nicht zu bestrafen! Mehr war nicht!”
War er nun zufrieden?
Korriban, im Gleiter vor der Ruine von Ignavius`Tempel: Saphenus und Zoey