Doch, das hat man. Dann wurde der offizielle Kanon aber einfach dekanonisiert. Falls es dich interessiert: Alle vier Legends-Romane von Matthew Stover tauchen wirklich extrem tief in die Abgründe von Psychologie & Moral rund um Jedi und Sith hinab:
Mir ist klar, dass im alten Kanon schon sehr viel zu diesen Themen erschienen ist, und vieles davon scheint wohl wirklich gut geschrieben und atmosphärisch sehr stark. Danke für die Buchhinweise!

Mir ging es in meinem Beitrag aber vor allem um die filmischen und seriellen Produktionen des aktuellen Kanons, und da fehlt mir bislang einfach ein Format, das sich gezielt den düsteren - und ja, auch gruseligen - Aspekten des SW Universums widmet.
Gerade von The Acolyte hatte ich mir ehrlich gesagt genau das erhofft: eine Serie, die den Mut hat, dunkle Machtanwender in den Fokus zu rücken und dabei auch mit moralischen Grauzonen und Ambivalenz zu arbeiten. Dass dieses Projekt nach nur einer Staffel wieder eingestampft wurde, finde ich wirklich schade...da wurde meines Erachtens viel Potenzial verschenkt.
Das geht jetzt zwar ein Stück weit am eigentlichen Thema vorbei, aber ich frage mich ohnehin, ob Disney derzeit überhaupt die Bereitschaft hat, unkonventionelle SW-Projekte wirklich zuzulassen, vor allem dann, wenn sie Gefahr laufen, sofort vom üblichen Internetmob zerrissen zu werden.
Im Gegensatz zu GL, bei dem die eigene kreative Vision an erster Stelle stand (auch über etwaige Fanwünsche hinweg), scheint bei Disney (zumindest auf der Entscheidungsebene) oft die marktstrategische Absicherung im Vordergrund zu stehen. Den Schreiberlingen und Kreativen will ich das gar nicht unterstellen, aber auf oberster Ebene spürt man diese Vorsicht mE schon deutlich.
Andor z.B. empfinde ich da bislang als positiven Sonderfall. Nicht nur, weil es erzählerisch überzeugend und durchaus unkonventionell düster ist, sondern weil es trotz bescheidener Quoten immerhin vom ganz großen Online Hate verschont blieb.