Grundsätzlich stelle ich immer wieder fest, dass mir bei Disney-Serien zu ihren Franchises - egal ob "Star Wars" oder MCU - immer das gewisse Etwas fehlt. Fast keine Serie kann mich so wirklich fesseln, die einzigen Ausnahmen sind hier die erste Staffel von "Mandalorian" und "Andor" gewesen.
Mit dem Disney Inverstor day vor 3 Jahren im Hinterkopf, wo man 10 Serien und ein paar Filme angekündigt hat, ist das wohl sogar die Strategie im Hause Lucasfilm.
Man hat zum Einen die nette, leicht bekömmliche Kost für die ganze Familie mit dem Mandoverse (The Mandalorian, The book of Boba Fett, Ahsoka und vermutlich auch Skeleton Crew). Und dort fährt man bewusst die MCU-Schiene, wo das Ganze dann in einem grossen Film münden wird (Avengers like.)
Dann gibt es noch sowas wie Visions, was ein wildes Experiment ist und im besten Fall neue Kunden auf der ganzen Welt generiert.
Und dann haben wir Andor: Und Andor ist was rauskommt, wenn HBO auch Star Wars-Serien machen würde. Anderer Anspruch, andere Zielgruppe und auch mehr Budget (Wo ich glaube, dass „The Acolyte“ eine ähnliche Richtung einschlägt.)
Ehrlich gesagt gefällt es mir so: Lucasfilm hat inzwischen erkannt, dass es nicht nur ein grosses SW-Publikum gibt. Es sind neben der breiten Masse ausserhalb des Fandoms auch unterschiedliche Fan-Gruppen enthalten, bei denen ganz unterschiedliche Aspekte aus der Galaxy, far far away den Reiz ausmachen.
Es gibt Leute, die lieben den Mandalorianer (oder einfach Grogu) … Es gibt Leute, die wollen mehr Richtung Sci-Fi gehen mit einem Polit-Thriller wie Andor. Und dann gibt es auch die etablierte Fangemeinde der Animationsserien, welche ihre Anhänger haben.
Auch wenn einem eine Serie nicht gefällt … Ist es immer noch gut möglich, dass der Disney + Katalog eine alternative SW-Serie im Petto hat, welche den Geschmack des jeweiligen Zuschauers mehr anspricht.
Fast keine Serie kann mich so wirklich fesseln, die einzigen Ausnahmen sind hier die erste Staffel von "Mandalorian" und "Andor" gewesen.
Gutes Beispiel. „Andor“ ist für mich mit Abstand die beste Star Wars-Serie. Die erste Staffel von „The Mandalorian“ war für mich die Schlimmste von allen veröffentlichten Star Wars-Staffeln auf Disney +. (Auch die Animationsserien, mir gefielen bei Mando dann Staffel 2+3 deutlich mehr.)
Die restlichen Figuren...keine Ahnung, wer sie sind und keinen Bezug dazu. Ich finde schon, dass man das hätte etwas eleganter einleiten können. Eben für Leute wie mich, die die Animationsserien nicht so akribisch verfolgen. So hatte ich zu keiner Figur eine wirkliche Bindung. Das ist besonders bedauerlich, weil gerade in den ersten Episoden mit Schicksalen gespielt wurde, die mich komplett kalt ließen. Alles wirkte etwas so, als sei dies schon die zweite Staffel einer Serie - dabei sollte "Ahsoka" doch für sich stehen können.
Da hat die Serie halt generell seit Sekunde eins das Problem: Die Zielgruppe ist grösser als die Gruppe, welche die grosse Vorgeschichte dazu kennt.
Wenn man alles erklären würde, würde die Serie sich komplett in Exposition Dumping verlieren. Und wenn man auch mal das Filmmedium nutzen will und nach klassichem „Show don‘t tell“-Prinzip non-verbal was erzählen will, werden viele schlicht nicht mitkommen können. (Im Thread zu Folge 8 hatten wir ein gutes Beispiel rund um den Teaser mit den Mortis-Statuen.)
Die Serie steht diesbezüglich komplett zwischen den Stühlen. (Weshalb man wohl versucht hat, dass alle Zuschauer zumindest dem groben Plot folgen können. Auch wenn die Serie eindeutig die Fortsetzung zu TCW und vor allem Rebels ist, wo auch Dave Filoni selbst kein Geheimnis daraus gemacht hat.)