Tatsächlich freue ich mich ziemlich auf die Fortsetzung, deutlich mehr als auf den Mando-Film. Ahsoka hatte für mich alles, was ich mir von einer Star Wars-Serie wünsche. Sie hat Neues und Altes in einer Weise verbunden, die ich überaus ansprechend finde. Für mich ist Star Wars vor allem ein Gefühl, das sich durch die besondere Kombination von Optik und Musik ergibt, untermalt von einer Handlung, die weniger durch ihre Originalität als durch ihre archetypischen Themen besticht. In Bezug auf Star Wars bin ich wirklich der totale Emo. Etwaige Logiklöcher stören mich daher nicht so sehr, solange das Gefühl stimmt – das war bei den Filmen schon so und ist bei den Serien nicht anders. Und gerade optisch und musikalisch hat mir Ahsoka extrem viel geboten.
Die ersten zwei Folgen waren für mich etwas gewöhnungsbedürftig, weil ich Rebels nicht gesehen habe und mir deshalb der Bezug zu einigen Figuren gefehlt hat. Das schlägt sich natürlich besonders in Szenen negativ nieder, die emotionale Rückgriffe auf diese mir noch unbekannten Charaktere und deren Erlebnisse behandeln – das zündet dann einfach nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass die Serie hier bereits einige Zuschauer verloren hat. Trotzdem hat es für mich funktioniert, weil mir Ahsoka – besonders in der Realverfilmung durch Rosario Dawson – extrem gut gefällt und es einfach Spaß macht, ihr zuzusehen. Sie strahlt für mich einen angenehmen Mix aus Reife und trotzdem spürbarer Eigenwilligkeit aus.
Was ich mitbekommen habe, haben sich manche an der Idee gestört, Sabine als machtsensitiv darzustellen, da die Ausbildung zum Jedi dadurch beliebig wirken könnte, als wäre die Macht eine universale Gabe, die jeder in sich trägt und nur „erweckt“ werden muss. Ich hingegen fand die Idee, Sabine als quasi „minderbegabt“ in der Macht zu zeigen, eigentlich ziemlich spannend, ebenso die Herausforderungen, die das für sie mit sich bringt. Als Mandalorianerin hat sie ja bereits Talente und Stärken, die sie als Person ausreichend definieren könnten. Die Auseinandersetzung mit der Macht, die ihr neue Möglichkeiten, aber eben auch die ständige Gefahr des Scheiterns und der Niederlage eröffnet, lässt sich gut als Blaupause für sehr reale Herausforderungen sehen.
Zudem bot sich dadurch die erzählerische Möglichkeit, eine Jedi-Meister-Beziehung zu zeigen, die auf keinem dogmatischen Regelwerk basiert oder auf einer natürlichen Hierarchie zwischen Mentor und Schüler, sondern tatsächlich 'nur' auf gegenseitigem Vertrauen und freiwilliger Hingabe – eine Hingabe, die auch immer wieder hinterfragt und neu gewonnen werden muss. Auch hier sehe ich viele Parallelen zu realen Beziehungen, deutlich mehr als im traditionellen Meister-Padawan-Verhältnis.
Also ja, ich bin gespannt, was da noch kommt.