Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan, Aldera – Quartier am Raumhafen – mit der Leiche von Schwester Mamira: NPC-Sicherheitskräfte, Aulona und Wes

Wie sich herausstellte, gab es durchaus Gelegenheiten, bei denen Schwester Mamira den Wahrscheinlich-Yinchorri bei einem Verbrechen beobachtet haben könnte – sie waren zuvor auf Nar Shaddaa gewesen. Wes hatte den Hutt-Mond selbst noch nicht besucht, aber wenn man seinem vorauseilenden Ruf glauben wollte, war es schwieriger, dort Zeit zu verbringen, ohne ein Verbrechen zu beobachten, als andersherum.

»Ich hätte zwei Priesterinnen von, äh, Rano auf einer so gefährlichen Welt wie Nar Shaddaa vermutet,«

Erklärte er und sah Aulona genau an. Sie machte nicht unbedingt den Eindruck, sich zwischen Hutten und dem ganzen zwielichtigen Gesindel dort behaupten zu können.

»Sehr wahrscheinlich hat Mamira schlicht die Wahrheit gesagt und Ihr habt das Verbrechen gar nicht beobachten können. Ich würde rein von der Wahrscheinlichkeit her eher davon ausgehen, dass es sich auf Nar Shaddaa ereignet hat und nicht hier im friedlichen Alderaan. Allerdings weiß ich nicht, was mir da lieber wäre. Dass derjenige euch quer durch die Galaxis verfolgt, würde auf etwas Großes hindeuten. Etwas, in das eine Organisation ist, die Black Sun, Czerka, was weiß ich. Dann lieber ein Einzeltäter hier auf Alderaan, wir fassen ihn und der Spuk hat ein Ende.«

Wes gefiel der Gedanke nicht, dass sie womöglich nur einen gedungenen Mörder aus dem Verkehr zogen und an der nächsten Ecke wartete womöglich bereits der nächste auf die junge Ordensfrau. Wenn sie das verhindern könnten, würden sie es. Die beiden alderaanischen Sicherheitsleute statteten sie daher mit allen Details aus der Psychometrie-Vision aus, die sie wiedergeben konnten. Aulona hatte diese offenbar ebenfalls sehr klar sehen können und konnte sogar noch einen Hinweis geben, der Wes entgangen war: der Reptilienmann trug einen Ring am Finger. Noch ein Indiz, das dem Jedi so gar nicht gefiel. Solche Leute trugen Ringe selten, weil sie Schmuck schön fanden und bestimmt war es auch kein Ehering.

»Gut beobachtet! Das könnte unter Umständen ein geheimes Erkennungszeichen einer Verbrecherbande sein, ist aber schwer zu sagen, ohne ihn selbst wahrgenommen zu haben,«

Lobte Wes die junge Frau, anschließend schickte er die beiden Sicherheitsleute wieder auf die Reise. Wenn sie klug waren, würden sie die Beschreibung in einen Fahndungscomputer eingeben und die Überwachungsholos, die das Imperium sicher auch auf Alderaan hatte, so unimperial sich diese Welt sonst gerierte, würden ihnen bald den entscheidenden Hinweis geben. Sollten sie jedenfalls. Ob die alderaanische planetarische Sicherheit mit einem womöglich mit allen Wassern gewaschenen Auftragsmörder fertig wurde, stand auf einem anderen Flimsi. Nicht dass die noch die imperialen Sturmtruppen einschalteten, wie bei Briannas vermeintlichem Amoklauf, der der Aufhänger für ihre Geheimmission gewesen war. Ob Ian und die Jedi wohl schon Fortschritte gemacht hatten bei der Suche nach dem Virus? Hatte die Erschütterung der Macht, die sie alle gespürt hatten, womöglich damit zu tun? Die Unklarheit darüber, was vorgefallen war, begann erneut an ihm zu nagen.

Plötzlich riss Aulona ihn aus seinen Gedanken, als sie nach der Möglichkeit der Bestattung von Schwester Mamiras Leichnam fragte.


»Normalerweise lassen sie das in einem laufenden Ermittlungsverfahren nicht zu. Vielleicht ist es anders, falls der Mörder wirklich gefasst wird, ich kenne die alderaanischen Regeln nicht genau. Falls diese das hergeben, kann ich unter Umständen schon auf dieselbe Weise wie gehabt darauf hinwirken, dass Euch die Bestattung ermöglicht wird. Falls es das nach hiesigem Recht nicht gibt, wird es schwer.«

Erklärte Wes. Als Nachsatz fragte die junge Frau, ob er öfter mit den hiesigen Behörden zusammenarbeitete. Zweifellos hatte die spielerisch leichte Art und Weise, wie er zu seinem Ziel kam, sie stutzig gemacht.

»Wenn ich als Jedi helfen kann, universelle Werte durchzusetzen, wie dass ein Mörder für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden muss, dann ja. Aber ich kann mich denen nicht offen zu erkennen geben, denn streng genommen müssten die mich nach imperialen Vorschriften festnehmen, also nein. Ich erreiche das auf einem anderen Weg, mithilfe der Macht. Deshalb gibt es leider Grenzen, inwieweit ich Euch dabei helfen kann.

Ihr müsst sehen: mit einem Jedi-Geistestrick erreicht man in der Regel nur Dinge, die den Überzeugungen der Zielperson nicht diametral entgegenlaufen. Das sind Polizisten, die haben ihren Berufsethos, haben normalerweise einen Eid geleistet, sie befolgen ihre Regeln. Anders ist es nur, wenn man weiß, was sich diese insgeheim erhoffen. Sehr hypothetisches Beispiel: es gäbe eine imperiale Großfahndung nach einem Jedi in Begleitung zweier Droiden. Ich wäre jetzt dieser gesuchte Jedi und begegne einer Patrouille. Diese langweilen sich den ganzen Tag über zu Tode, weil sie zig Leute kontrollieren, die eben keine Jedi mit Droiden. Aber deswegen erhoffen sie sich ja nicht, dass sie diejenigen welchen sind. Sie hoffen, dass jemand anders den Jedi findet. Denn sie wissen: in ihrem Falle hätten sie ein großes Problem mit dem Jedi. Also sage ich ihnen vor: ›dies sind nicht die Droiden die ihr sucht,‹ und ich wette, dass ich damit durchkomme. Denn was diese Patrouillenleute am meisten wollen, ist Abends heil nach Hause zu kommen. Aber ich sag ihnen nicht, ›lasst mich jetzt durch, sonst seid ihr erledigt,‹ ich sage ihnen, dass es keine Rolle spielt, dass sie nicht so genau hinsehen müssen, weil es eh egal ist.«


Jetzt hatte er das Gefühl, den Faden verloren zu haben. War vielleicht ein blödes Beispiel…

»Lange Rede, kurzer Sinn: ich kann die Polizisten dazu bringen, Dinge zu tun, die in unserem gemeinsamen Interesse sind, aber mit dem Kopf durch die Wand geht nicht. Jedenfalls drücke ich euch die Daumen.«

Er musste es ihr sagen, oder? Sicherlich hatte sie sich das bei der Vision schon gefragt. Sie für die Jedi anzuwerben, wäre allein der beste Weg, um Aulona aus der Schlusslinie zu bringen. Der Taanaber sah die brünette Menschenfrau durchdringend an, als er ihr das Angebot machte, welches das Potential hatte, ihrem ganzen Leben eine völlig andere Richtung zu geben.

»Ist Euch eigentlich klar, dass Ihr selbst über die Möglichkeiten verfügt, den Jedi-Geistestrick und diese Visionen zu erlernen. Ihr könntet eine Jedi werden, wenn Ihr das wolltet.«

Alderaan, Aldera – Quartier am Raumhafen – mit der Leiche von Schwester Mamira: NPC-Sicherheitskräfte, Aulona und Wes
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Thea

Aris ließ die Worte seiner Besucherin auf sich wirken und musterte sie dabei von Kopf bis Fuß, ohne ein Wort zu sagen. Dann zuckten seine Mundwinkel unvermittelt und der Halb-Hapaner fing an zu lachen.

„Ha. Hehehe...also meine Mutter hat Sie nicht geschickt, dann würden Sie mir nicht so eine Geschichte aufzutischen versuchen. Darauf können wir uns wohl einigen. Hahaha.“

Mit einer jugendlichen Energie sprang der junge Mann auf, nachdem er sich auf die Oberschenkel geklopft hatte und ging an Firedevs vorbei zurück zu seinem Reparaturprojekt. Dabei ließ er vollkommen unkommentiert, was er mit der Erwähnung seiner Mutter gemeint haben könnte.

„Und ich soll mich jetzt dem Jedi-Orden anschließen? Wie soll ich mir das vorstellen? Bilden Sie mich zu einem großen Krieger aus und dann ziehe ich in die Schlacht, um irgendwelche Heldentaten zu vollbringen, wann immer das Büro des obersten Kanzlers danach verlangt?“

Aris schüttelte entschieden und ablehnend den Kopf als er nach seinem Werkzeug griff. Er war eindeutig nicht sonderlich begeistert von ihrem Vorschlag und scheute sich auch nicht, ihr das zu zeigen. Der Halb-Hapaner schmunzelte als ihn ein anderer Gedanke erfasste und schüttelte diesmal ungläubig den Kopf, bevor er sich Firedevs wieder zuwandte und mit einer Zange auf sie deutete.

„Sie haben Ihre Hausaufgaben wirklich nicht gemacht, sonst wüssten Sie schon, dass ich bereits meine Schuldigkeit für die Republik, ihre Völker und das Büro des Kanzlers geleistet habe. Und Sie wollen mich jetzt zurückholen? - Zugegeben, Ihre Geschichte übertrifft alle mal einen Wiedereinrufungsbefehl für Reservisten. Aber Sie bekommen dieselbe Antwort, die ich auch dem Militär geben würde. Ich habe meine Feuerprobe hinter mir und die hat mir eines mehr als klar gemacht: Ich habe keinen Appetit fürs Töten. Also vielen Dank für die Aufmerksamkeit, aber danke, nein danke.“

Für einen flüchtigen Moment lang wurde sein Blick so stumpf, dass man fast glauben konnte, Aris wäre spontan erblindet. Das Gespräch hatte den Halb-Hapaner an seinen ersten und letzten Kampfeinsatz erinnert. Er hatte dem Training und seinen Befehlen gemäß gehandelt und seine Torpedos auf den Hauptreaktor des Sternenzerstörers abgefeuert...kurz bevor die Seelen an Bord ohrenbetäubend zwischen seinen Ohren aufschrien...und plötzlich verstummten. Der Gedanke daran allein ließ ihn erschaudern, als wäre ihm ein Geist begegnet...oder Zehntausende von ihnen.

Der Horror war noch so stark wie am Tag als es tatsächlich passiert war und auch, wenn er sich äußerlich nicht halb so viel anmerken ließ, wie er tatsächlich spürte, so war er für
Firedevs empathische Fähigkeiten doch ein offenes Buch an der Stelle. Unwillkürlich wandte er das Gesicht von ihr beschämt ab, um der Jedi nicht zu zeigen, welche Gefühle diese Erinnerung in ihm wach gerufen hatte. Natürlich eine vollkommen wirkungslose Geste, auch wenn er das offensichtlich nicht wusste. Als nächstes räusperte Aris sich, um seine Stimme wieder unter Kontrolle zu bekommen.

„Wenn das also alles war? Ich würde, Ihnen ja noch anbieten, sich von Thea etwas kochen zu lassen, bevor Sie gehen...aber ich schätze, Sie werden den Helm und Anzug nicht ablegen wollen.“

Und damit setzte Aris an, sich wieder unter den Jäger zu begeben. Er sah das Gespräch offensichtlich als beendet an.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Thea
 
Alderaan-Aldera- Flur vor dem kleinen Quartier direkt am Raumhafen- mit Wes und der Leiche von Schwester Mamira.

Die Vorstellung, dass sie mit ihrer Vorsteherin auf einer Verbrecher-Welt wie Nar Shaddaa gewesen war, schien den Jedi zu überraschen und er musterte sie noch einmal. Aulona lächelte.

«Rano ist überall! Auch dort!
»

erklärte sie ihm dann geduldig, wie sie es wohl einem kleinen Jungen erklären würde. Gut, die wenigsten Lebewesen verstanden den Kreislauf, in dem sie sich befanden. Oder schenkten ihm überhaupt nur Aufmerksamkeit. Und ihr Orden ging nun auch nicht wirklich hausieren.
Wes meinte dann, dass ihre Vorsteherin vielleicht tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte und Aulona sah ihn erschrocken an.

«Natürlich hat sie die Wahrheit gesagt! Was würde es bringen, zu lügen?»

Allerdings hatte er recht und es machte sie nervös. Wenn die ihnen bis nach Alderaan gefolgt waren, was hatte Mamira dann gesehen? Und es musste so schnell passiert sein, dass nur sie es gesehen hatte und niemand sonst. Vor allem WANN sollte sie es gesehen haben? Was auch immer es war, musste in wenigen Sekunden geschehen sein und problematisch genug sein, um sie bis Alderaan zu verfolgen.
Der Jedi versorgte die Sicherheitsleute dann mit allen nötigen Informationen zu dem Mörder und fragte auch sie, was ihr aufgefallen war. Als sie von dem Ring berichtete, lobte er sie und meinte, dass es ein Erkennungzeichen sein könnte. Aulona nickte.

«Auf jeden Fall dürfte das die Auswahl der Verdächtigen einschränken. Nicht jeder hat sowas.»

Gut, es fiel auch nicht besonders auf und Aulona hatte ihn jetzt nur sehen können, weil die Hand , die das Messer hielt, kurz im Sichtfeld gewesen war.
Die Frage nach der Beisetzung Mamira’s war da wohl deutlich schwieriger. Zumindest solang die Ermittlungen liefen. Zur Not müsste sie halt warten, bis Mamira’s Körper freigegeben wurde für die Beisetzung. Als sie ihn fragte, ob er oft mit den Sicherheitsbehörden zusammenarbeitete- weil das ja so gut funktionierte- gestand er ihr, dass er eigentlich garnicht hier sein durfte und darum die Macht genutzt hatte, um seine Ziele dennoch zu erreichen. Allerdings hatte die Sache auch deutliche Einschränkungen, die er ihr kurz darauf erklärte. Aulona überlegte, ob sowas wohl gegen den Willen Rano’s war. Die junge Priesterin presste die Lippen aufeinander. Ihrer Meinung nach kam das ziemlich nah daran, gegen Rano’s Willen zu agieren. Aber sie verstand die Jedi auch, wenn er hier nicht auffallen und gefangen genommen werden wollte.

«Ich hoffe in dem Fall, dass ihr nicht entdeckt werdet.»


Das war das Beste, was sie ihm wohl wünschen konnte. Doch gerade, als sie dachte, er würde jetzt seiner Wege gehen, sah er sie überaus ernst an. Unwillkürlich machte Aulona einen Schritt zurück, aber wer würde das bei diesem Blick nicht tun? Was er dann sagte, hätte sie eigentlich schockieren sollen. Hätte sie wütend machen sollen, dass er überhaupt die Möglichkeit in Betracht zog.
Interessanterweise war dem aber nicht so. Für ein paar Sekunden hielt sie seinem Blick stand. Er meinte es ernst, das sah sie deutlich. Sie selbst fühlte sich, als hätte jemand einen Anker ausgeworfen und die Galaxis hielt für einen Moment die Luft an, bis sie diese Wahrheit annahm. Aber was würde ihr Orden dazu sagen? Würde sie die nicht hintergehen? Und sicher würde es schwierig werden, nicht der Sünde zu verfallen.

«Wie geht euer Orden mit Leuten um, die einem Gott dienen?»

All den Sorgen um ihre Seelenheil zum Trotz war dieses Angebot doch auch die Gelegenheit, die Frage endgültig zu klären, ob die Jedi allesamt blasphemische Sünder waren, die Rano verspotteten und sich mit ihm zu messen versuchten, oder ob sie Gesegnete und Erleuchtete waren, die von Rano auserwählt worden waren. Das war ja ebenso möglich und jetzt sogar wahrscheinlicher. Wenn Mamira gesagt hatte, dass Rano sie besonders liebte und auserwählt hatte und der Jedi jetzt sagte, sie könne ebenfalls eine Jedi werden….vielleicht war sie dann nicht allein Rano’s Liebling. Sie könnte ein Studienobjekt draus machen und ihre Erkenntnisse mit ihrem Orden teilen. Das würde zumindest einige Diskussionen in Zukunft vermeiden. Allerdings konnte sie das nur machen, wenn man ihr noch erlaubte, ihre Religion auszuüben. Ihre Gebete und Rituale waren ihr überaus wichtig. Gaben ihrem Leben Struktur und Bedeutung. Bekehren lassen würde sie sich sicher nicht.

Alderaan-Aldera- Flur vor dem kleinen Quartier direkt am Raumhafen- mit Wes und der Leiche von Schwester Mamira.
 
Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- In Aris' Schiff- Werkstatt-mit Thea und Aris

Der Pilot starrte sie an, als erwartete er, dass sie ihn rein legen wollte. Aber dem war natürlich nicht so. Dennoch begann Mr. Calborne zu lachen und meinte, dass seine Mutter sie wohl nicht geschickt habe. Nun war es Firedevs, die irritiert guckte und ihr Gegenüber musterte. Mutter? Sie hätte ihn für erwachsen gehalten, was hatte also seine Mutter mit der Sache zu tun? Der Rennfahrer sprang nun auch noch energisch auf und stapfte zurück zu seinem Jäger, um an ihm rum zu basteln. Firedevs beobachtete ihn still, während er ihr unter die Nase rieb, was er von einem Leben als Jedi wohl erwartete. Wenn er mit seinen Vermutungen richtig liegen würde, würde sie selbst wohl auch quittieren. Aber zum Glück lag der Pilot nicht richtig. Dann verriet er seine Militär-Vergangenheit und meinte, dass er schon genug geleistet hatte und töten nicht so sein Ding war. Das war an sich doch schonmal keine schlechte Einstellung für einen Jedi! Firedevs lächelte. Ihr Lächeln wurde sogar noch etwas breiter, als er sie mehr oder weniger rauszuschmeissen versuchte und sich wieder unter seinen Jäger verkriechen wollte. Das er ihren Vortrag mehrfach als Geschichte abgetan hatte, knabberte auch an ihr, weshalb sie die Hand leicht nach vorne hielt, mit der Handfläche nach oben. Sanft hob sein Jäger ein Stück ab- soweit die Werkstatt das ermöglichte und Firedevs ging neben dem Piloten in die Hocke.

«Ihre Vorstellung vom Jedi-Orden ist interessant. Und beinahe jeder Teil davon enthielt Fehler. Wir sind keine Soldaten. Wir handeln nicht auf Befehl von irgendeinem Politiker, egal, wie hoch er steht. Wir sind auch nicht auf Heldentaten aus. Wir sind in erster Linie Berater, Bewahrer, Gelehrte, Beschützer. Wir achten das Leben und ziehen sicher nicht los, um jemanden zu ermorden. Wenn sie also Leben bewahren und nicht vernichtet sehen wollen, sollten sie vielleicht in Erwägung ziehen, ihre Fähigkeiten zu verfeinern. Weil die Erschütterung war gross. Wirklich gross. Und ich weiss nicht, was daraus erfolgen wird. Aber wenn wir Pech haben, schreit irgendeine Partei bald sowieso Krieg und dann … Wiedereinberufungsbefehl sagen sie? Was passiert, wenn sie da auch Nein sagen? Kriegsdienstverweigerung? Ich glaube, das ist strafbar. Bei den Jedi würde dieser Befehl seine Gültigkeit verlieren.Es gibt schliesslich auch andere Wege, der Republik zu dienen.Wir haben Heiler, Archäologen, Visionäre,Piloten. Je nach dem , wo ihre Talente liegen. »

Ihr Blick wanderte über den Jäger, an dem er gerade rumschraubte.

«Vielleicht wäre ihr technisches Geschick gut für unsere Schiffe.»

Sie sah Mr. Calborne an.

«Wir könnten ihre Hilfe und ihre Fähigkeiten brauchen, Mr. Calborne.»

Machtsensitive waren rar. Immer. Sie ungeschult in der Galaxie zu lassen, war gefährlich. Ja, es konnte gut gehen und nichts geschah- der Grund, warum viele erst im Erwachsenenalter gefunden wurden. Aber Firedevs war sich nicht sicher, ob die Erschütterung nicht mehr ….machtbedingte Unfälle in den nächsten Tagen und Wochen nach sich ziehen würde. Wer wusste, wie sich das jetzt bei Mr. Calborne entwickeln würde. Vielleicht würde er das nächste Mal etwas tun, was er sein ganzes Leben lang bereuen würde. So etwas hatte es ja durchaus schon gegeben und Firedevs würde ihn gern davor bewahren. Allerdings wollte sie die «Sie sind vielleicht eine lebende Bombe»-Karte noch nicht spielen. Er sollte keine Angst vor dem haben, was in ihm ruhte. Schliesslich war es etwas wunderbares und das sollte er besser nicht verpassen.

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- In Aris' Schiff- Werkstatt-mit Thea und Aris
 
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Alderaan, Aldera – Quartier am Raumhafen – mit der Leiche von Schwester Mamira: NPC-Sicherheitskräfte, Aulona und Wes

Nicht wenige sahen den Jedi-Orden als Religion an, aber eigentlich war er das nicht. Das Leben als Jedi war vieles: eine Weltanschauung, ein Auftrag, durchaus auch eine spirituelle Erfahrung. Aber sicherlich hatten die Jedi nicht den Absolutheitsanspruch, den man bei klassischen Religionen in Wes' Augen zum Standardrepertoire zählen konnte: andere Ansichten, ein anderer Weg wurde nicht akzeptiert.

Was ihn auch wunderte war, dass sich die Vertreter der Genannten gerne selbst wissentlich in Gefahr brachten: schön, Ranos Weg war also überall. Warum fingen Aulona und Mamira dann nicht da an, wo es sicher und die Bewohner aufgeschlossen für neues waren? Warum Nar Shaddaa? Der Besuch dort hatte der älteren der Schwester wohl den Tod gebracht, aber dass diese aus Selbstschutz gelogen haben konnte, schien die Jüngere völlig abstrus zu finden.


»Um ihr eigenes Leben zu retten? Für mich wäre das plausibel. Macht ihr das nicht?«

Fragte Wes zurück. Auch Jedi waren der Wahrheit verpflichtet, aber das waren keine absoluten Gesetze oder sowas. Es gab immer wieder einmal Dinge, die wichtiger waren als das. Er war ja auch nicht gerade aufrichtig, verbarg sein wahres Aussehen hinter einer Illusion und machte die alderaanischen Sicherheitskräfte mit Geistestricks kooperativ. Nur war es eben für die richtige Sache – sonst würden die beiden jetzt ihn jagen anstatt den flüchtigen Mörder von Schwester Mamira.

Eine Reihe von Hinweisen hatten sie den Polizisten liefern können, mit dem Ring kam ein weiterer dazu. Selbst wenn Wes sich irren sollte und der Gesuchte kein Yinchorri sein sollte: ein Reptiloid mit brauner Haut und seinem solchen Klunker an den Fingern fiel auf Alderaan sicher auf wie ein bunter Hund.


»Das tut es auf alle Fälle. Ihr seid gut in diesen Dingen, wisst Ihr das?«

Als die beiden Sicherheitsleute weg waren, konnten sie freier reden. Auch Geistestricks hatten schließlich ihre Grenzen. Zum Glück hatte Wes sich nicht getäuscht, Aulona war nicht gleich alarmiert und drohte auch nicht, ihn zu verpetzen, sondern wünschte ihm Glück.

»Vielen Dank. Das ist auch nicht mein wahres Gesicht, müsst Ihr wissen,«

Gestand der Jedi ein und ließ die Illusion für einige Augenblicke fallen und ersetzte sie durch eine, wie er wirklich aussah. Die Schutzmaske wollte er ungern ganz abnehmen.

»Das Imperium zahlt pauschale Kopfgelder für Jedi, gestaffelt nach dem Rang, und da hätte ich Probleme, mich offen so zu zeigen. Bei mir besteht leider durchaus das Risiko, erkannt zu werden. So unimperial Alderaan auch in nahezu jeder Hinsicht sein mag, auf den schnellen Credit sind auch hier viele genug aus.«

Das implizite Angebot war natürlich ein gewisses Wagnis. Jemand anderen, religiös unbeleckten, hätte Wes vielleicht direkt gefragt, ob er oder sie die Reihen der Jedi verstärken wollte. Doch Leute wie Aulona sahen dergleichen gerne als Angriff auf ihren Glauben, deren Obere die Jedi als übermächtige Konkurrenz. Aber er musste sie fragen. Firedevs hatte völlig recht, sie waren auf jeden Neuzugang angewiesen. Einige Augenblicke lang war es unklar, wie die junge brünette Menschenfrau reagieren würde, doch dann schien es, es würde sie es sich überlegen. Schließlich fragte sie ihn, wie es die Jedi mit Leute hielten, die an Götter glaubten.

»Die meisten Jedi glauben nicht an höhere Wesen oder an wie auch immer geartete Personifikationen der Macht. Ich persönlich tue es nicht. Aber es ist auch kein Ausschlusskritierium und ich weiß auch in jüngerer Zeit von Neu-Jedi, die ihre Religion beibehalten haben. Wir Jedi sehen uns nämlich nicht unbedingt als eine solche. Uns geht es nicht darum, absolute Wahrheiten zu ergründen. Spirituelle Erleuchtung kann ein Nebeneffekt sein, er ist nicht das Ziel. Der Jedi-Orden ist da eher technischer Natur. Uns geht es darum, die Kräfte, die uns innewohnen, für da Gute in der Galaxis einzusetzen, denen zu helfen, die unsere Hilfe benötigen. Deshalb helfe ich auch hier auf Alderaan, einen Mordfall aufzuklären, obwohl das Imperium uns als Feinde sieht.«

Wes war es wichtig, auf diesen Punkt hinzuweisen. Was er tat war nicht selbstverständlich und Aulona sollte das auch bewusst werden.

»Wir gehen nicht immer nur den bequemen Weg, wir tun, was notwendig ist. Aber ich schweife ab. Die Bewahrung von Wissen ist uns ebenfalls ein großes Anliegen. Die vielfältigen Kulturen in der Galaxis sind ein Schatz, den es zu bewahren gilt, wo das Imperium nur alles gleich machen will. In den Lehren vieler Religionen steckt Weisheit, die einen persönlich voranbringen kann. Manche haben diesen Absolutheitsanspruch, der alle anderen, und auch Existenz der Macht ausschließt, allen Fakten zum Trotz. Wir Jedi selbt sehen Religionen aber nicht als Konkurrenz,«

Betonte der Jedirat.

»Ihr habt eine seltene Gabe, Aulona, und ich glaube, in Euch steckt der Wunsch, diese auch für das Gute einzusetzen. Ich kann Euch lehren, diese Fähigkeiten zu nutzen. Euer Potential steht nach Eurer Leistung bei der Psychometrie außer Frage.«

Mit der trauten Zweisamkeit wär's dann wohl vorbei, aber offensichtlich hatte die Macht andere Pläne mit ihm, als ihn mit seiner Firi einfach so in den Urlaub fliegen zu lassen.

Alderaan, Aldera – Quartier am Raumhafen – mit der Leiche von Schwester Mamira: Aulona und Wes
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Thea

Als Firedevs ihre telekinetischen Fähigkeiten demonstrierte, brach wahrlich die Hölle los. Das primitive Droidengehirn des Krans, an dem der Jäger hin, registrierte sofort die plötzliche Gewichtsverschiebung und schlug Alarm. Dieser Alarm wiederum, ließ die drei Pit Droiden in Panik verfallen. Zwei rannten kopflos ineinander, während der dritte Droide die Kiste in seinen Händen in die Höhe warf. Als diese Kiste wieder runterkam, brachte sie einen ganzen Kistenstapel mit Ersatzteilen zum umfallen. Einige davon öffneten sich dabei und verteilten ihren Inhalt über den Werkstattboden. Angesichts dieses Chaos schien die R2-Einheit einen Schaltkreiszusammenbruch zu erleiden und verfiel...nun...in das droidische Äquivalent eines Schreianfalls. - Thea hingegen war das genaue Gegenteil. Der Droide bewegte sich kein Stück, behielt mit den Sensoren hinter ihrer blanken Gesichtsplatte aber sowohl Firedevs als auch Aris genau im Blick und schien weiter nur auf den nächsten Befehl ihres Herren zu warten.

Aris selbst starrte zunächst nur stillschweigend auf die nun gute 30 Zentimeter weiter entfernte Unterseite des Jägers und nahm seine Hände runter, die die reparaturbedürftigen Teile nun nicht mehr erreichen konnten. Aber damit hatte die angebliche Jedi zweifelsfrei bewiesen, dass sie Zaubertricks beherrschte. Als sie dann sprach, hob er die Schultern und legte seine Werkzeuge ab, bevor er zu der kleineren Frau herunterschaute. Was sie zu sagen hatte, schien ihn tatsächlich zu erreichen, aber nicht wirklich zu gefallen.

„Sie sagen mir also, ich entgehe einer Gerichtsverhandlung, wenn ich mich Ihnen anschließe. - Na schön, ich beiße an.“

Der Halbhapaner verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf etwas schief während er eindringlich Firedevs' Gesicht musterte.

„Aber glauben Sie ja nicht, dass ich nicht verschwinde, wenn mir nicht gefällt, was ich sehe. - Wie geht es jetzt weiter? Bekomme ich einen Mitarbeiterausweis? Ich werde nicht so eine hässliche Robe anziehen.“

Allem Anschein nach schien sein Misstrauen
Firedevs gegenüber nur gewachsen zu sein, wenngleich er doch erst einmal zugestimmt hatte, ihr zu folgen.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Thea
 
Alderaan-Aldera- Flur vor dem kleinen Quartier direkt am Raumhafen- mit Wes und der Leiche von Schwester Mamira.

Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit waren ein wichtiger Teil in ihrem Orden. Aber natürlich war es auch nicht besonders schwierig, wenn man die meiste Zeit untereinander und miteinander war. Meistens kannte man einander doch so gut, das wirklich jede Lüge überflüssig war. Ausserhalb, in den Weiten der Galaxis galten da vielleicht andere Regeln. Aber wenn man- wie es ihnen eigentlich angedacht war- nur beobachtete, war es erneut nicht nötig, zu lügen. Der Jedi schlug das eigene, körperliche Wohl als Grund für eine Lüge vor. Aulona sah ihn an und zuckte bei seiner Frage mit den Schultern.

«Es war bisher schlicht nicht nötig.»

Wie sie selbst reagieren würde, wenn sie in einer Situation wie der von Mamira landete, war indes eine interessante Frage. Auch interessant war, warum ihre Ordens-Schwester nicht versucht hatte zu fliehen. Aulona hätte es wahrscheinlich zumindest versucht. Und das bevor es lange Unterhaltungen über Beobachtungen gegeben hätte.

Die Sicherheitsbeamten waren wieder ein Phänomen für sich. Sie lobten sie für die Hinweise und gingen diesen dann nach. Damit war Aulona mit dem Jedi wieder alleine. Wenn sie daran dachte, was heute alles geschehen war, wurde ihr immernoch schwindelig. Sie versuchte, diese Gedanken zu vermeiden. Sie musste jetzt stark sein und die Rituale abhalten. Den Jedi würde sie natürlich nicht verraten, auch wenn er gesucht wurde. Ein weiterer Punkt,der das wohl erleichtern würde, offenbarte der Mann nur Sekunden später. Seine Gestalt wabberte kurz wie eine Fata Morgana und er sah plötzlich ganz anders aus. Aulona kamen sofort wieder Dämonen in den Sinn, die ihre Gestalt wandeln konnten um ihre Opfer in die Irre zu führen. Erneut bat sie Rano um seinen Schutz und seine Führung. Hatte sie es doch mit so einem Wesen zu tun? War sie vielleicht schon zu weit gegangen? Aulona fuhr sich mit der Hand durchs Haar, um sich zu regulieren, während der Jedi erzählte, dass er für die meisten vielleicht schnell verdientes Geld wäre. Aulona nickte verständnisvoll.

«Was das angeht kann ich euch beruhigen. Wir leben ausschliesslich von Spenden. Weswegen unsere Reise nach Nar Shaddaa auch nicht wirklich so geplant war. Wir reisen per Anhalter. Wer halt bereit ist, uns mitzunehmen wo hin auch immer. Darum ist auch nie klar, wie lang diese Reise geht oder wohin wir kommen. Diese Entscheidung liegt ganz allein bei Rano und so hat es Mamira und mich halt erst nach Nar Shaddaa und dann hier her gebracht.»

Ihre Reise würde vielleicht eine für ihren Orden ungewöhnliche Richtung nehmen. Jedoch war das keine Entscheidung, die sie leichtfertig treffen sollte. Ein Grund,warum sie nach dem Umgang mit anderen Religionen gefragt hatte. Zu ihrer Überraschung standen die Jedi wohl recht neutral gegenüber anderen Religionen. Wes meinte sogar, dass die Jedi sich nicht als Religion sahen. Spielte er seine Gesinnung gerade etwas runter? So, wie er es darstellte, war seine Hilfe reine Selbstlosigkeit. Gut, möglich war es sicher.

«Wenn dem so ist, muss ich wohl noch dankbarer sein, dass mein Klagen erhört wurde.»


Sie lächelte sachte, auch wenn ihr garnicht danach zumute war. Wes betonte dann , dass den Jedi etwas an den unterschiedlichen Kulturen in der Galaxis lag und sie andere Religionen nicht als Konkurrenz sahen. Er hatte Rano ja auch eine «Personifikation der Macht» genannt. Als wäre er nur ein Teil davon. Aber was, wenn es andersrum war? Wenn seine Macht nur ein Teil Rano’s war?

«Ich schliesse die Existenz der Macht nicht aus. Aber ich habe meine Zweifel, dass sie das Höchste ist, das existiert.»


Schliesslich musste auch sie irgendwo her kommen. Und da sie.. physikalisch genug war, um von überhaupt irgendwem genutzt werden zu können, musste jemand dafür verantwortlich sein. Aulona hatte die Erfahrung gemacht, dass wenn man bei etwas nach der Herkunft suchte, man doch in den allermeisten Fällen am Ende wieder bei Rano landete. Immer. Und sie war sich ziemlich sicher, dass es sich auch bei der Macht so verhielt. Es kam bei der Frage nach der Herkunft sicher der Punkt, an dem es scheinbar keine Antwort mehr gab.

Der Jedi betonte dann noch einmal, dass sie eine seltene Gabe hätte und sprach ihr den Wunsch zu, diese für das Allgemeinwohl einsetzen zu wollen. Und er bot ihr an, sie zu unterrichten. Aulona sah ihn an. Lange. In dem Angebot lag viel Potenzial, aber auch viel Gefahr. Vielleicht verkaufte sie hier gerade ihre Seele und die ewige Verdammnis würde nach ihrem Tod auf sie warten. Aber sie könnte klar stellen, was die Jedi waren! Dämonen oder Erleuchtete? Und sie könnte Rano finden. Auf eine Art, die keine ihrer Ordensschwestern vor ihr erreicht hatte. Und vielleicht könnte sie tatsächlich Rano's Werk fortführen. Aber war sie stark genug dafür, den sicher zahlreichen Versuchungen auf diesem Weg zu widerstehen? Sie war Rano so nah wie kaum eine andere Priesterin. Vielleicht war ihre Prüfung genau deswegen so schwer. Aber davor drücken konnte und durfte sie sich nicht. Niemand konnte seinen Prüfungen entgehen! Und wenn man es versuchte, begegnete man ihnen nur wieder. In anderer Form vielleicht, aber mit der selben Aufgabe. Aulona fand den Beginn ihrer Prüfung erschütternd genug, um keine zweite Runde angehen zu wollen. Noch einmal sah sie zu Mamira.

"Ich denke... das alles hier führte mich genau zu diesem Punkt. Ich nehme euer Angebot an. Ich möchte verstehen, was meinen Orden in zwei Lager spaltet. Sozusagen."

Sie sah noch einen Moment auf ihre ehemalige Begleiterin, ehe sie weiter sprach.

"Dennoch möchte ich vorher Mamira bestatten. Das hat sie verdient."

Soviel Respekt musste sie ihr erbringen. Danach wäre sie frei. Für was auch immer dann auf sie warten würde.

Alderaan-Aldera- Flur vor dem kleinen Quartier direkt am Raumhafen- mit Wes und der Leiche von Schwester Mamira.
 
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Alderaan, Aldera – Quartier am Raumhafen – mit der Leiche von Schwester Mamira: Aulona und Wes

Aulona zufolge lebten diese Rano-Anhängerinnen ausschließlich von Spenden. Wes hätte auch nicht erwartet, dass die junge Dame sich angesichts des Preisschildes, das ihm als Jedi auf imperialem Gebiet anhaftete, spontan als Kopfgeldjägerin versuchen wollte. Aulona war zwar recht groß für eine Frau, gefährlich sah sie aber nun ganz und gar nicht aus. Das galt im Prinzip auf für die verstorbene Schwester Mamira. Sich auf Mitfluggelegenheiten als Anhalterinnen zu verlassen, war da gelinde gesagt mutig, vor allem auf Orten wie Nar Shaddaa. Zum Glück konnte Wes da etwas Sichereres anbieten.

»Ihr könntet mit uns nach Coruscant kommen, Euch die Stadt ansehen und so,«

Schlug er vor. In den Prachtvierteln der oberen Zehntausend, also jenen Bereichen, die Touris meist zu sehen bekamen, war das C-Virus durch die inzwischen extrem hohen Hygienestandards ja praktisch kein Thema mehr. Den Jedi-Orden konnte er ihr auch so schon etwas nahebringen. Oder zumindest, was die Mehrheitsmeinung war. Klar, es gab auch im Jedi-Orden Leute, die eher in die religiöse Richtung gingen, aber Wes sah das nicht so. Er musste nicht an die Macht glauben, er wusste ja, dass sie existierte. Wobei der Unterschied zu Aulona vielleicht gar nicht so groß war, fand Wes. Er wusste, dass die Macht seine Schritte lenkte. Sie musste sie sich als Person vorstellen, und gab ihr einen Namen. Es lief am Ende auf's Gleiche hinaus.

»Tja, die Wege der Macht sind oft unergründlich…«

Meinte der Taanaber, obwohl er überzeugt war, dass Aulona der Grund war, warum er hier gelandet war. Es wäre nur nicht angebracht, das so direkt zu sagen. Ob sie das so hielten? Der flexible, an die jeweilige Situation angepasste Umgang mit der Wahrheit schien Aulona ja total fremd zu sein, wenn der Gedanke, zu lügen, um das eigene Leben oder das der Gefährtin zu retten, nicht naheliegend war. Vielleicht war das auch ein Problem bei diesen Personenkulten. Zu dogmatisch. Alles, was an den Jedi je so gewesen war, war damals durch Arcanious' Hand zerstört worden. Led Manices neuer Jedi-Orden hatte vom ersten Tag an den Realitäten der sogenannten Neuen Ordnung in's Auge blicken müssen. Was zählte war, die Galaxis zu retten. Theologie und Absolutismen hatten da keinen Platz. Für Aulona war das anders, sie hing ganz an der antiquierten Vorstellung eines einzelnen Überwesens.

Würde er ihr das so direkt sagen, würde sie sich sofort verschließen und er hätte rein gar nichts erreicht, also blieb Wes diplomatisch:


»Kommt mit mir, und wir finden es gemeinsam heraus.«

Er musste der jungen Dame ja ihren Stolz lassen, bis sie soweit war, bis sie selbst die Wahrheit verstand – so jedenfalls der Plan. Es dauerte, es brauchte viel gutes Zureden und einiges an Bedenkzeit von Aulonas Seite – okay, sie war in einer außerordentlichen Stresssituation durch Schwester Mamiras Tod – doch am Schluss sagte sie ja, zu Wes' großer Freude.

»Das tat es wirklich. Der Wunsch zu verstehen, das ist die richtige Einstellung. Es freut mich wirklich sehr, dass Ihr mein Angebot annehmt.«

Doch zuvor wollte sie Schwester Mamira bestatten, aber das sollte ja kein Problem sein.

»Wir haben nicht vor, Hals über Kopf hier abzureisen, die Zeit habt Ihr. Ich gebe Euch die Adresse, wo Ihr uns finden könnt,«

Erklärte Wes, wandte dann den Blick von ihr ab und richtete ihn auf die Tür.

»Aber davor haben wir einen Mörder zu fassen.«

Er konnte nicht zulassen, dass so ein Verbrecher ungeschoren davonkam. Erschwerend kam hinzu: wenn Aulona eine Jedi werden sollte, wäre der ungesühnte Mord eine Hypothek, die es ihr schwer machen würde, auf den richtigen Pfad zu bleiben. Besser wäre es, wenn sie die Sache abschließen konnte. Sein Vertrauen in die Fähigkeiten der lokalen alderaanischen Sicherheitskräfte hielt sich in Grenzen. Das Imperium wäre dazu sehr wohl in der Lage – aber die kümmerte so etwas doch nicht.

Ihm fiel auf, dass es noch einen Gegenstand gab, auf dem der Mörder einen psychometrischen Abdruck hinterlassen haben konnte: den Türgriff. Viel war hier nicht zu erwarten, vermutete Wes, und er sparte sich, das zeitraubend zusammen mit Aulona zu machen. Aber wenn der Reptiloid in emotional aufgewühltem Zustand die Tür berührt hätte, würde er vielleicht zumindest etwas finden. Besser als gar nichts in der Hand zu haben.

Gedacht, getan, und doch fand er mehr, als er erhofft hatte. Ein Gedanke, Bilder…


»Ich weiß, wohin er unterwegs ist. Ich muss meine Kollegin zur Unterstüzung holen, aber keine Sorge, sie ist nett,«

Erklärte Wes Aulona, dass er vorhatte, den Mörder mit Firis Hilfe zu stellen. Er wünschte sich sein Kom zurück, wieder einmal. Es musste ohne gehen, zumindest wusste er ja, wo er sie finden würde, in der Landebucht von diesem Calborne, oder an Bord von dessen Schiff. Also machte er sich auf den Weg zurück in den Raumhafen hinein. Sobald er Firedevs' Präsenz spüren konnte, signalisierte er ihr in der Macht.

Firi, ich brauche dich.

Als er in der Landebucht ankam, stand das Raumschiff erwartungsgemäß an seinem Platz. Firedevs erwartete ihn noch nicht, also schritt er die Rampe hinauf, bis er vor demselben Komterminal stand wie sie beide vorhin. Er forderte eine Sprechverbindung an.

Alderaan, Aldera – Raumhafen, Landebucht 94 – im Schiff: Aris und Firedevs – außen: evtl. Aulona(?) und Wes
 
Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- In Aris' Schiff- Werkstatt-mit Thea und Aris

Manchmal zog ein winziges Event eine Kettenreaktion nach sich, die am Ende Chaos hinterlies. Und es war bestimmt nicht das erste Mal, das Firedevs so etwas passierte. Diesmal jedoch, verwüsteten die Auswirkung ihrer kleinen Levitation die Werkstatt der Anwärters, weil dessen Droiden in Panik gerieten. Stirnrunzelnd beobachtete Firedevs den Bogen, den die Kiste in der Luft beschrieb. Sicherlich hätte sie sie abfangen können, aber sie war für eine Sekunde abgelenkt. Wes Hilferuf erreichte sie und sie selbst war so furchtbar untalentiert, wenn es um Telepathie ging. Also war sein Ruf die einzige Information, die sie bekam und das liess sie bis zu einem gewissen Grad in Alarmbereitschaft fallen. Das unschuldig-spielerische in ihrer Art verschwand und wohl zum ersten Mal erkannte man, was sie wirklich war: Eine Kriegerin, die jetzt bereit war, wem auch immer gehörig den Tag zu vermiesen. Sie sah sich um auf das Chaos, das sie – wenn auch nur sekundär- angerichtet hatte. Sie lies den Jäger wieder runter und hob nun die zweite Hand, wodurch die Teile, die sich eben noch in der ganzen Werkstatt verteilt hatten, erneut in Bewegung setzten. Sie rutschten und sprangen zurück in ihre Kisten. Ja, Levitation war definitiv ihr Ding. Allerdings achtete sie nicht darauf, was in welcher Kiste landete. Es sollte einfach aus dem Weg sein. Dann sah sie Mr. Calbourne an.

«Schön, dass sie anbeissen. Über ihre Gerichtsverhandlung würde ich auch gern mehr erfahren, aber ich fürchte, dafür müssen wir uns später Zeit nehmen. Ich habe einen Notruf bekommen. Mein Vorgesetzter steht gleich vor der Tür, wenn sie mir also folgen würden?»

Damit wandte sie sich um und machte sich auf den Weg zur Rampe des Schiffs. Unterwegs hob sie den Zeigefinger.

«Ausserdem trage ich gerade keine Robe sondern ein Kleid. Mir persönlich ist herzlich egal, was sie tragen. Solang sie nicht nackt zum Training erscheinen.»

rief sie über die Schulter und erreichte nur etwas später den Eingang, wo sie Wes zusammen mit einer jungen Frau (Aulona) antraf. Auch wenn sie jetzt deutlich ernster unterwegs war, schenkte sie dem Mädchen ein Lächeln. Soviel Empathie beherrschte sie dann doch, um die Unsicherheit der Frau wahrzunehmen und diese nicht noch mit einem Panzer-Auftritt zu verschlimmern. Dann sah sie jedoch zu Wes.

«Was ist los?»

fragte sie. Er hätte sie sicher nicht telepathisch kontaktiert, wenn es nicht irgendwo brennen würde, auch wenn er gerade nicht so gehetzt wirkte, als wäre er direkt in Gefahr. Sein Gesichtsausdruck verriet jedoch, dass tatsächlich etwas Ernstes im Gange war und die Zeit drängte. Soviel zum Thema Urlaub. Hatte ja lang gedauert. Eine Tasse Kaff und schon gingen sie einen Anwärter einsammeln und mehr, wie es aussah. Die Macht gönnte ihren Dienern echt keine Auszeit! Gemeinheit!

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- In Aris' Schiff- Rampe- mit Wes, Aris, Aulona und den Droiden?
 
Alderaan-Aldera- Flur vor dem kleinen Quartier direkt am Raumhafen- mit Wes und der Leiche von Schwester Mamira.

Die Reise der Erkenntnis verlief stets auf unerwarteten Wegen. Ein Quarren hatte sie von Molavar nach Nar Shaddaa gebracht. Ein Mensch von Nar Shaddaa nach Alderaan. Und nun bot ein Jedi ihr an, sie nach Coruscant mitzunehmen, sobald sie Mamira bestattet hatte. Darüber hinaus würde er ihr mehr von seinem Orden und dem Aspekt Rano’s zeigen, dem er sich verpflichtet fühlte. Rano wollte offensichtlich, dass sie nicht nur für sich persönlich Erkenntnisse gewann, sondern auch für ihren Orden. Und es war ihr Pflicht, Demut zu zeigen und den Weg zu gehen, der ihr angedacht war. Darum schenkte sie dem Jedi ein kleines Lächeln, als er sie aufforderte, ihm zu folgen. Dann mal los!

«In Ordnung. Dann heisst mein nächstes Ziel also Coruscant. Aber war Coruscant nicht isoliert? Kommen wir da so ohne weiteres hin?»

Als sie sein Angebot, bei ihm zu lernen annahm, hellte sich das Gesicht des Mannes noch einmal auf und er freute sich wirklich über ihre Lernbereitschaft. Sie nickte noch einmal bestätigend und es war ebenso eine Erleichterung, dass er ihr zugestand, ihre Gefährtin zu bestatten. Er selbst erklärte auch, dass sie vorher einen Mörder fassen mussten. Das gab ihr vielleicht etwas Zeit. Allerdings hatte sie keine Ahnung, wie viel Zeit sie hatte. Die örtliche Sicherheit jagte den Mörder und nun auch noch ein Jedi. Sie rechnete eher mit Stunden als mit Tagen.

Um ihre Vermutung zu bestätigen, sah der Jedi zur Tür und trat nur kurze Zeit später auf selbige zu und griff nach der Türklinke. Für einen Moment sah er so aus, als würde er überlegen, wohin er als nächstes ging. Doch dann sah er sie an und meinte, dass er wisse, wohin der Mörder wollte. Wahrscheinlich musste sie ihren Zeitplan noch einmal anpassen. Wes erklärte auch, dass er die Hilfe seiner Kollegin bräuchte und beruhigte sie, dass diese nett seie. Das klang für Aulona danach, dass sie mit kommen sollte und sie sah sich noch einmal um und nahm dann ihre Tasche, legte ihre wenigen Sachen hinein und folgte dem Jedi dann. Zur Sicherheit schloss sie das Fremdenzimmer. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kam, die Leiche ihrer Gefährtin klauen zu müssen. Wenn die Sicherheit die Leiche holte, würde sie sie hoffentlich bald wiederbekommen. Aulona wollte sich garnicht vorstellen, was mit Mamira geschah, wenn sie nicht von ihr bestattet werden würde.

Sie lief dem Jedi nicht lang hinterher, bis sie ein Schiff erreichten. Wes zögerte nicht lange und marschierte die Rampe hoch und Aulona folgt ihm, auch wenn sie sich Sorgen machte. Hoffentlich würden sie mit dem Schiff jetzt nicht wegfliegen! Sie hatte noch so viel zu tun! Kaum waren sie jedoch im Eingangsbereich des Schiffes, kam ihnen eine dunkelhaarige Frau (Firedevs)entgegen, die in einem Schutzanzug steckte. Dieser irritierte Aulona kurz, auch wenn die Frau sie freundlich anlächelte. Hinter der Frau tauchte noch ein Mann mit hellen Haaren auf (Aris), der keinen Schutzanzug trug. War die Frau krank oder geschwächt? Sie wirkte nun garnicht so. Vor allem nicht, als sie Wes fragte, was los seie. Woher wusste sie, dass etwas los war? Sie hatte den Jedi nicht mit einem Com gesehen und trotzdem wirkte die Frau schon alarmiert. Ihre Irritation wuchs nur und sie musterte den hellhaarigen Mann noch einmal. Wie gehörte er in dieses Bild? War er der Freund von der Frau? Vielleicht war sie tatsächlich irgendwie krank und er hatte sich um sie gekümmert. Sorge könnte auch ein Grund für seinen Gesichtsausdruck sein. Aulona umklammerte ihre Tasche fester und sah sich um. Sie fühlte sich hier irgendwie wie auf einem Präsentierteller, was sicher daher kam, dass ihre deutlich erfahrenere Ordensschwester an einem deutlich geschützteren Ort angegriffen und ermordet worden war. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto nervöser wurde sie. Sie hätte vielleicht doch im Fremdenzimmer bleiben sollen.

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- In Aris' Schiff- Rampe- mit Wes, Aris, Firedevs und den Droiden?
 
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Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Thea

Unvermittelt brach Firedevs das Gespräch ab und meinte irgend etwas von einem Vorgesetzten, der gleich auftauchen würde. Aris hob gleichmütig die Schultern und folgte ihr zur Rampe des Schiffs mit einem Kafbecher und halbmondförmigen Gebäckstück in den Händen.

„Hat Ihr Anzug ein eingebautes Funkgerät oder wie hat er sich angekündigt?“

Als sie dann den Zeigefinger erhob, musste der Halbhapaner dann doch schmunzeln.

„Kleid unter einem Schutzanzug? Das muss doch einfach illegal sein, was sagt die Modepolizei dazu?“

Thea folgte den beiden und schloss sich dann erst einmal Vea bei den Aufräumarbeiten an, die mittlerweile praktisch abgeschlossen waren. Aris tunkte sein Gebäck in den Kaf und biss davon ab als er mit einer gehobenen Augenbraue feststellen durfte, dass sich Firedevs schon wie zu Hause bei ihm zu fühlen schien.

Mit etwas Skepsis musterte er dann den per
Machtillusion verschleierten Wes und die junge Frau in ihrer Kutte. War die ein Mönch oder so? Wo hatte der Vorgesetzte die denn aufgetrieben? Wie auch immer, er winkte beide herein.

„Bitte, kommt herein. Wir müssen nicht in der Schleuse stehen bleiben.“

Damit führte der
Halbhapaner die Truppe in den frisch aufgeräumten Aufenthaltsraum an Bord. Aris setzte sich an die Bar und trank gemütlich seinen Kaf, während Firedevs und ihr so genannter Vorgesetzter besprachen, was eben zu besprechen war. Die junge Frau hingegen schien nicht so recht zu wissen, was sie hier machen sollte. Also bedeutete Aris ihr, Platz zu nehmen, wo sie wollte.

„Wir haben frisch aufgebrühten Kaf und wenn jemand Hunger hat, kann Thea euch noch etwas zu essen bereiten. Sagen Sie einfach, wonach ihnen ist. Wir dürften die meisten Geschmäcker bedienen können.“

Der Raum war noch immer durchtränkt vom Duft frisch Gebackenens. Thea stand im Eingang zur kleinen Küche und wartete auf Befehle, während Vea sich ins weitere Innere des Schiffes begab, um dort weiter aufzuräumen.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne, Wes Janson, Aulona Ralegree und Thea
 
Alderaan, Aldera – Raumhafen, Landebucht 94 – im Schiff: Aris und Firedevs – außen: Aulona und Wes

Aulona zeigte sich bemerkenswert offen dafür, sich auf den Jedi-Orden einzulassen, offener als Wes es zunächst erwartet hatte. Sie stellte ganz einfach fest, dass ihr nächstes Ziel Coruscant lautete, als hätte sie erzählt, was sie heute zum Frühstück gegessen hatte. Von der Isolation Coruscants wegen des C-Virus hatte sie allerdings gehört.

»Hinkommen ist nicht das Problem, aber um wieder wegzukommen muss man sicher sein, dass man das sogenannte Coruscant-Virus nicht in sich trägt. Die Vorschriften haben wir ein wenig gedehnt, weshalb wir jetzt extra vorsichtig sind, obwohl wir es eigentlich nach der Zeit längst spüren müssten, wenn wir infiziert wären. Aber sicher ist sicher,«

Erklärte Wes, bevor er auf die Idee mit der Türklinke kam und aufgrund des neuerlichen Hinweises den Zeitplan etwas straffen musste. Auch das nahm Aulona bereitwillig hin, packte ihre Sachen und schloss die Tür ab. Die Sicherheitskräfte würden bestimmt mithilfe des Eigentümers hinein gelangen, von daher sollte es kein Problem sein, es zu tun. Sie beeilten sich, zu Firedevs zu kommen, weshalb sie recht wenig sprachen.

Firi empfing die telepathische Alarmierung, weshalb sie die Rampe des Schiffes herabgestiegen kam, kaum dass sie eingetroffen waren. Sie trug ihren Schutzanzug, was richtigen körperlichen Kontakt verhinderte, und trotzdem war Wes danach, sie zu drücken, weil er schon begann, sie zu vermissen, aber die Umstände waren nicht richtig. Aulonas Verunsicherung war mit Händen zu greifen, was auch die Ritterin spürte und die junge Frau ermutigend anlächelte. Anschließend fragte sie, was los ist.


»Firi, das ist Aulona, eine Anhängerin von Rano und außerdem machtsensitiv. Aulona, das ist Firedevs Kenobi, eine Jedi wie ich und meine Begleiterin hier auf Alderaan,«

Stellte er die beiden kurz einander vor.

»Aulonas Gefährtin, Schwester Mamira, wurde ermordet. Wir konnten den Täter psychometrisch ermitteln und auch, wohin er vermutlich unterwegs ist. Allerdings habe ich kein großes Vertrauen in die hiesigen Sicherheitskräfte, oder in den Willen des Imperiums, dem Fall einer ermordeten Außenweltlerin nachzugeben.«

Der Pilot, den sie in der Holoübertragung gesehen hatten, dieser Aris Calborne, war Firi die Rampe hinunter gefolgt und bot ihnen an, nach drinnen zu kommen. Wes zögerte kurz. Eigentlich hatten sie überhaupt keine Zeit für sowas, dachte er. Obwohl… der Mann war ein tollkühner Pilot und hatte ein Raumschiff. Außerdem wusste der Taanaber nicht genau, wo der Ort war, an dem er suchen wollte.

»Sicher. Ich bin Wes Janson, und ihr müsst Aris Calborne sein?

MIt diesen Worten nahm er die Einladung an und folgte nach drinnen, und Aulona folgte ihm mit großem Widerwillen, wie er bemerkte.

»Das könnte uns dabei helfen, den Mörder schneller zu stellen,«

Erklärte er. Flog sie nicht gern? Lag es an Calborne? Oder gab es einen anderen Grund. In der Lounge des Schiffes angekommen roch es so durchdringend nach gerade gebrühtem Kaf und frischen Backwaren, dass er es durch die Maske durch roch. Calborne bot ihnen selbiges an und die Versuchung war groß. Die letzte Tasse Kaf war schon wieder ein Weilchen her. An Essen war nach Tante Annes üppigen Kuchen nicht zu denken, aber Kaf ging immer. Nur eben nicht durch eine virendichte Maske… ein eingebauter Trinkhalm, das wäre Marktlücke und womöglich eine tolle Geschäftsidee für Erfinder.

»Ich fürchte, das muss ich ablehnen, sicher ist sicher,«

Bedauerte Wes und verwünschte seinen Schutzanzug. Bisher war der Urlaub auch zu großen Teilen auch ein Test in Sachen kulinarischer Beherrschung.

»Sagt einem der Anwesenden ein Ort namens ›Cortess Tower‹ etwas? Zumindest nannte der mutmaßliche Mörder ihn so. In meiner Vision habe ein Bild gesehen, ein Turm mit einem Flachdach wie für einen Raumschifflandeplatz und es schien mir außerhalb von Aldera zu liegen.«

Er beschrieb das Gebäude und seine Umgebung, so genau er konnte. Ein Pilot könnte so einen Bau schon beim Überfliegen gesehen haben. Vielleicht wusste auch Firedevs, wer oder was ›Cortess‹ war.

»Könnt Ihr uns mit Eurem Schiff schneller als ein Speeder dorthin bringen?«

Seine Hoffnung war, den Yinchorri zu beobachten, bevor er das Gebäude betrat. Anschließend konnten sie ihm nachschleichen, um den Auftraggeber zu ermitteln, oder die Sicherheitskräfte alarmieren, da war er sich noch nicht sicher. Sein Vertrauen in deren Kompetenz hielt sich ja leider in Grenzen.

Alderaan, Aldera – Raumhafen, Landebucht 94 – im Schiff: Aris und Firedevs – außen: Aulona und Wes

Da wir schon erheblichen Zeitdruck haben wäre es gut, uns in der nächsten Postrunde gleich an's Ziel zu fliegen.
 
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Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht 94- In Aris' Schiff- Rampe- mit Wes, Aris, Aulona und den Droiden?

Ihr doch recht spontaner Themenwechsel warf logischerweise Fragen auf. Mr. Calborne wollte wissen, wie sich Wes angekündigt hatte. Firedevs grinste und lief ein Stück Rückwärts, um ihren neuen Padawan anzugrinsen.

"Die Macht hat so ein paar Vorteile. Zum Beispiel, dass man keine Elektronik braucht um sich anzukündigen. Ich spüre ihn vor dem Schiff und dank Telepathie hat er mich wissen lassen, dass er mich braucht.Abhörsicher, keine Energiezellen, die streiken könnten und wasserdicht."

Mr. Calborne
beschwerte sich dann über die Tatsache, dass sie ein Kleid unter dem Schutzanzug trug.Firedevs runzelte die Stirn.

"Ich hatte leider keine Zeit mehr, mich für sie angemessen zu kleiden, Mr. Calborne. Wir haben sie im Holonet gesehen und hatten es von da an ziemlich eilig. Schliesslich waren wir nicht Aldera, sondern an der Sanctuary Coast. Das ist ein Stück bis hier rüber und wir hatten schon die Sorge, dass sie uns vielleicht verlassen würden, bevor wir sie erreichen."


An der Schleuse begegnete sie Wes und Aulona, der sie miteinander bekannt machte. Anschliessend gab er ihr einen kurzen Bericht über den Stand der Dinge. Ein Mordfall also. Und Wes hatte sich anscheinend nicht zurückhalten können und sich den Fall selbst aufgehalst. Firedevs verzog das Gesicht. Er sollte sich doch eigentlich ausruhen!

Mr. Calborne
lud sie dann alle an Board seines Schiffes ein und Firedevs nickte, um zu versichern, dass es in Ordnung war. Ausserdem war die Idee gut, das weitere Vorgehen in einem geschützteren Rahmen zu besprechen, als mitten auf einem Landefeld. Das Angebot von Mr.Calborne musste Wes- ebenso wie sie- ablehnen. Nur die Begleiterin von Wes könnte es annehmen und sah auch so aus, als könnte sie was gebrauchen.

Wes hingegen legte gleich los und frage, ob der "Cortess Tower" jemandem etwas sagen würden. Firedevs nickte.

"Ich hab davon gehört und ja, es liegt etwas Auswärts. Nicht zu weit weg, mit nem Schiff etwa 10 Minuten nordwestlich von hier im Kaamos-Territorium. Hoch imperial und mit Sicherheit von privaten Sicherheitskräften bewacht."

Sie sah Wes leicht besorgt an.

"Verkleiden wir uns als Sicherheitskräfte und klauen ID's? Oder andersrum?Weil wenn du da rein spazierst, wirds sicher lustig."

Firedevs sah zu Mr. Calborne und nickte.

"Können sie uns hinbringen, Mr. Calborne? Und dann vielleicht auf Aulona aufpassen,während wir unterwegs sind? Vielleicht wärs gut, nicht direkt auf diesem offensichtlichen Landeplatz runter zu gehen, oder Wes? Auf der anderen Seite ist Mr. Calborne ein Promi. Er könnte behaupten, das irgendwer aus dem Hause Cortess ihn eingeladen hat und so für Ablenkung und Verwirrung sorgen, während sie den Verantwortlichen suchen. Dann haben wir freie Bahn und am Ende kann er beleidigt sein, dass sich niemand zuständig fühlt. Zum Beispiel."

Sie grinste Wes an und zuckte mit den Schultern. Es wäre eine Option, um ihre Operation einfacher zu gestalten. Aber vielleicht hatte Wes schon andere Pläne.

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht 94- In Aris' Schiff-Aufenthaltsbereich- mit Wes, Aris, Aulona und den Droiden?
 
Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht 94- In Aris' Schiff- Rampe- mit Wes, Aris, Firedevs und den Droiden?
Der Jedi erklärte ihr, wie die Dinge auf Coruscant gehandhabt wurden. Sie liessen zwar Leute rein, aber nicht wieder raus. Wie gemein! Aber er erklärte auch,dass er und seine Begleiterin vorsichtig waren, was wohl besser war. Nicht, dass hier auch noch was ausbrach. Auch wenn er meinte, dass sie längst was merken würden.

"Ich bete, dass ihr und eure Begleiterin gesund bleibt!"

versicherte sie dem Mann und folgte ihm bis zu dem Schiff, wo ihnen die andere Jedi im Schutzanzug entgegen kam. Gut, sie lächelte freundlich, was Aulona kurz erwiederte. Wes stellte sie alle vor und erklärte auch kurz, was passiert war. Seine Kurzversion liess das Geschehene wie eine von vielen Meldungen in den Nachrichten klingen, auch wenn er ihr klar machte, dass er dem nachgehen wollte. Wofür sie ihm sehr dankbar war. Der hellhaarige Mann, der wohl Aris Calborne hiess, lud sie auf das Schiff ein und Wes erklärte, dass das dabei helfen würde, den Mörder schneller zu finden. Aulona nickte und folgte dem Jedi an Board des fremden Schiffes. Die Einrichtung war erstaunlich und Aulona fühlte sich etwas überwältigt. Irgendwann fiel ihr die Geste des Schiffsbesitzer auf, der auf die reichlichen Sitzmöglichkeiten wies.Wahrscheinlich machte sie alle nur nervös und sich umsehen konnte sie ja auch noch, wenn sie sass. Also liess sie sich auf der ihr nächsten Couch nieder und sah sich weiter um, als der hellhaarige Mann ihnen Kaff anbot. Die Jedi lehnten dies ab und Aulona sah die andere Frau an, ehe sie dem Mann zulächelte.

"Ich nehme gern etwas zu trinken, danke."

Sie war zwar nicht so der Kaff-Trinker, aber sie hatte seit Stunden nichts mehr zu sich genommen und war ja nicht umsonst unterwegs gewesen, um etwas Essbares zu besorgen. Auch wenn ihr der Appetit eigentlich gründlich vergangen war, erinnerte ihr Magen sie beim Duft der Backwaren lautstark daran, dass sie wirklich schon lange nüchtern war. Aber erstmal würde sie gucken, wie sie den Kaff vertrug. Ihr Blick wanderte zu den beiden Jedi, als Wes nach einem Turm fragte. Aulona schüttelte den Kopf. Sie waren noch nicht so lang auf Alderaan gewesen, um irgendetwas über Bauwerke herauszufinden. Doch die andere Jedi schien ihn zu kennen. Ob sie von Alderaan stammte? In dem Moment kam einer der Droiden zu ihr und reichte ihr eine Tasse mit der dunklen, heissen Flüssigkeit.

"Vielen Dank."

meinte sie leise zu dem Droiden,sah dann den weisshaarigen Mann an und nickte auch ihm dankbar zu. Vorsichtig nippte sie an dem Kaff und fing im selben Moment an zu husten, weil das Getränk wirklich stark war. Wie konnten Lebewesen das nur jeden Tag trinken? Und dann auch noch mit Genuss? Es gab Dinge in dieser Galaxie, die konnte wirklich nur Rano wissen.

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht 94- In Aris' Schiff- Wohnbereich- mit Wes, Aris, Firedevs und den Droiden?
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne, Wes Janson, Aulona Ralegree und Thea

Sie begaben sich ins Innere des Schiffes und als sich die Luftschleuse hinter ihnen schloss, waren die vier hermetisch vor allen etwaigen Abhörgeräten abgeschirmt. Hier konnte man sich also ungestört unterhalten und Pläne schmieden. Thea verschwand kurz in der kleinen Küche und bereitete ein Tablett mit Kaff und Gebäck für Aulona vor. Die junge Frau hatte sich auf einer Couch der Sitzgruppe niedergelassen und so stellte Thea das Tablett auf den kleinen Beistelltisch der Sitzgruppe, wo Aulona neben Kaff, Milch und Zucker auch einen kleinen Korb mit drei halbmondförmigen Gebäckstücken, einen kleinen Teller samt Messer sowie kleinen Schälchen mit Butter, Honig und drei Konfitüresorten vorfand. Hungern würde sie also nicht müssen. Anschließend begab sich der Droide wieder in seine Bereitschaftsposition im Eingang zur Küche.

„Cortess Tower? Haus Cortess ist eine der alt eingesessenen Adelsfamilien Alderaans. Erzkonservativ und absolut treu zum Imperium, soweit ich weiß. In deren Vorgarten herumzustochern, gleicht mit einem Wespennest herumzuspielen. - Aber ihr Status birgt auch ein paar Vorteile. Haus Cortess verfügt über einige ziemlich weitreichende Privilegien, unter anderem haben sie einen eigenen Sicherheitsdienst, der mehr oder weniger einer kleinen Privatarmee gleicht. Na jedenfalls würde es eine gewisse, sagen wir erhebliche, politische Peinlichkeit darstellen, müssten sie die planetaren Sicherheitskräfte wegen ein paar Einbrechern um Unterstützung bitten müssen. - Ich würde also sagen, so lange keine Lichtschwerter gesichtet werden...müsst ihr euch nur mit den Sicherheitskräften herumschlagen, die Haus Cortess vor Ort hat oder per Lufttaxi herbeiholen kann.“

Während der Halbhapaner sprach, öffnete er das Verdeck einer kleinen Computerkonsole und gab ein paar Befehle ein. Den technisch kundigen wurde an der subtilen Änderung der Geräuschkulisse an Bord schnell klar, dass Aris so die Startvorbereitungen begonnen hatte. Er griff aber auch auf das lokale HoloNet zu, um sich nach diesem Cortess Tower zu erkundigen.

„Schau mal einer an. Der Cortess Tower hat einen öffentlichen Bereich. 20 der 50 Stockwerke beherbergen ein Tagungshotel samt kleinem Casino, Spa-Bereich und ein paar Luxusrestaurants. - Das ist so die Art von Ort, an dem sich die Reichen und Mächtigen treffen, um Geschäfte zu besprechen, ohne das Sensationsreporter so ohne weiteres herausfinden können, dass A, B und C sich insgeheim getroffen haben. - Da bekomme ich uns rein, gar kein Problem. Aber euer Freund wird kaum eine Suite gebucht haben, hm?“

Mit diesen Worten griff Aris nach einem Headset, um Funkverbindung zur Raumhafenkontrolle aufzunehmen. Bei aller Automatisierung der modernen Zeit, musste eine Starterlaubnis immer noch persönlich eingeholt werden. Als Ziel gab er ganz offen den Cortess Tower an, ihm stünde der Sinn nach etwas Entspannung und die hätten da wohl sektorweit bekannte Masseusen. Die Starterlaubnis ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Alderaan war immerhin für seine Naturbelassenheit überall bekannt. Daher wurde bei prominenten Luxustouristen nicht allzu genau hingesehen, wenn die hier Unsummen an Geld ausgeben wollten und Aris war in den letzten Tagen ja in den lokalen Nachrichten gewesen.

Als nächstes wandte sich der
Halbhapaner wieder an die Anwesenden im Raum.

„Wir sollten in 10, vielleicht 12 Minuten ankommen. - Ich werde uns ein paar Zimmer buchen. Eine Suite für die junge Dame und mich und ein Zimmer für meine...Schiffsbesatzung? Damit sind wir durch die äußeren Sicherheitsmaßnahmen problemlos durch. Aber ab da ist eure Jedimagie gefragt, das wird die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.“

Und damit hob die Stellar Nomad vom Raumhafen ab. Das Schiff war offensichtlich automatisiert genug, dass Aris sich nicht im Cockpit am Steuer befinden musste, um es zu kontrollieren. Stattdessen saß er weiter an der kleinen Computerkonsole und gab ein paar Kommandos ein, bevor er einen weiteren Anruf tätigte.

<<Ist da die Rezeption des Cortess Towers? Wunderbar. Mein Schiff, die Stellar Nomad, befindet sich gerade im Anflug auf Ihr Landefeld. Machen Sie bitte Platz für mich, ach und ich bräuchte eine Suite mit zwei Schlafzimmern und meine Crew hätte auch etwas Landgang verdient, also ein Bedienstetenzimmer mit zwei Betten haben Sie sicher auch noch frei. - Was? Ja, ich weiß, dass ich nichts vorab gebucht habe. Prüfen Sie einfach, Ihr Kundenkonto, dann wird sich der Rest schon klären. Und buchen Sie mir einen Fensterplatz in Ihrem teuersten Restaurant, mir steht der Sinn nach einem kleinen Bankett mit Aussicht für meine Begleitung und mich. Vielen Dank.>>

Nach einer kurzen Überprüfung stellte der Rezeptionist fest, dass Aris eine kleine Geldsumme vorab an das Hotel überwiesen hatte. Das löste dann auch schon alle Proteste in Wohlgefallen auf. Es war wirklich immer wieder faszinierend, welche Türen man mit ein paar Zehntausend Credits öffnen konnte.

Alderaan - Kaamos Territorium, im Anflug auf den Cortess Tower, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne, Wes Janson, Aulona Ralegree und Thea
 
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