Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk- Gänge- mit dem Mörder-NPC, Wes und vielleicht noch anderen.


Wes amüsierte sich wohl ebenso über die von Mr. Calbourne befürchtete Kleiderordnung wie Firedevs. Er berichtete von einer Rätin, die nur Jeans trug. Firedevs zuckte mit den Schultern.

"Warum nicht?"


Sie selbst trug auch gern Jeans. Und Kleider. Sie war schliesslich eine Frau. Ganz toll waren Hosenröcke und Einteiler, die dann wie Kleider aussahen, auch wenn es eigentlich Hosen waren.
Wes' Idee mit der Modekasse liess sie ihn schräg angucken. Auf was für Ideen er kam!
Dann meinte ihr Schatz jedoch, dass der Rat für keine Kosten aufkommen würden, die durch Missfallen der Tempel-Angebote entstanden. Firedevs schmunzelte.

"Keine Sorge, ich schaue schon, dass der Jedi-Orden nicht mit unwichtigen Rechnungen überschwemmt wird. Ich glaub eh, das hat er garnicht nötig. Aber da frag ich mich ja schon, was für Rechnungen denn da so auf euren Schreibtischen landen.Eigentlich sollten wir uns ja bemühen, möglichst Kostenneutral zu arbeiten.Und bevor du Fragst: Auch die Reise hier her ging nicht auf Ordenskosten. Obwohl ich inzwischen überlege, es doch einzureichen."


Es würde ihr niemals einfallen, irgendwelche Spa-Aufenthalte oder so einzureichen. Es gab zwar durchaus Rechnungen, die sie meldete. Nahrung, die sie nicht geschenkt bekam. Eintritte zu Verantstaltung, wenn sie zum Einsatz gehörten. Aber eigentlich bekamen Jedi doch so ganz allgemein recht viele Spenden. Da kam also eigentlich gar nicht so viel zusammen, was man einreichen musste.
Ihre Idee mit dem... Minimieren des Komforts auf ein so geringes Niveau, dass Aris anschliessend die Versorgung im Tempel wie Luxus vorkam, schien Wes anzusprechen und er nannte sofort einen Jedi-Meister, an den sie sich da wenden konnte, um quasi ein Schiff kostenlos zu entsorgen. Sie hob die Augenbraue und sah Wes an.

"Wenn wir Schiffe schon illegal entsorgen müssen, sollte ich die Prominenz meines Padawans besser ausnutzen, um im Senat Werbung für den Jedi-Orden zu machen. Vielleicht gibts ein paar Gelder für uns."


schlug sie vor und grinste. Für Firedevs war das Leben eine Herausforderung, die sie voller Positivität und Eifer anging. Für andere jedoch war das Leben eine Last, die sie wohl beinahe erdrückte. Ein Zeichen von fehlender Erfahrung. Idealerweise profitierten solche Wesen von den Erfahrungen anderer. Weniger Optimal war es, die Erfahrungen alle selbst zu machen, auch wenn man um manche Lektionen einfach nicht drum rum kam. WorstCase war es, die Erfahrungen zu machen und nichts draus zu lernen. Auch solche Wesen gab es. Scheinbar unzählige.
Wie gut ihre eigenen Erfahrungsschätze waren, konnte sie kurze Zeit später beweisen. Wes und sie liessen das verliebte Paar durchscheinen. Sie konnten wohl nicht mehr sagen, dass sie es nur spielten. Aber das machte das Ganze ja eigentlich nur einfacher. Sie verfolgten ihr Ziel bis zu einer Doppeltür, in dessen Nähe Wes ihr noch einmal unter die Nase rieb, dass sie ihm ja sein Com weggenommen hatte. Firedevs zuckte mit den Schultern. Er konnte weinen so viel er wollte. Hätte sie das nicht getan, wären sie sicherlich nicht hier. Er hätte Aulona nicht gefunden, sie hätten Mr. Calborne nicht gefunden. Und es hätte auch keinen Kuchen bei ihrer Tante gegeben.

"Ich hab dir lediglich dein Com abgenommen, damit man dich mal ein paar Tage in Ruhe lässt. Und das hier ist sicher hundert mal besser als in deinem Büro zu sitzen, oder?"

fragte sie zurück und ihre Augen blitzten herausfordernd. Demonstrativ zückte sie ihr eigenes Com und hielt es ihm hin.Die Com's im Orden waren ja alle einheitlich. Was er von seinem Com an Funktionen vermisste, würde er auch auf ihrem finden. Er wie sie dann an, mit ihren Machtsinnen aufmerksam zu bleiben, was sie sowieso schon war, seit sie das Stockwerk betreten hatten. Dann verschwand Wes und konzentrierte sich stärker auf den Raum, in dem der Mörder verschwunden war. Aber die allgemeine Stimmung darin war - noch- recht entspannt. Offensichtlich kannte man sich. Nur kurze Zeit später kam Wes in Form eines Gungan's zurück. Mit Putzutensilien.

"Willst du es so hässlich werden lassen?"

fragte sie schmunzelnd. Natürlich wollte er das nicht. Keiner von ihnen würde sowas wollen. Als er fragte, ob sie bereit war, nickte sie und erhob sich. Als sie den Eimer nahm, fiel ihr ihre türkise Haut auf.

"Das war so klar...."

grummelte sie kaum hörbar, ehe sie dem Gungan in etwas folgte, das wie ein Tagungsraum doder so aussah. Nur ohne grossen Tisch, dafür eher...privat von der Einrichtung her. Wes mimte die Sprachstörung der Gungans ziemlich gut nach, während sie sich eher unterwürfig verhielt, wie man das wohl von einer Twi'lek erwartete. Sie wackelte etwas mehr als sonst mit ihrem Hintern und bemühte sich um den typischen Laufsteg-Gang dieser Spezies. Dann wies er sie an, den Boden zu reinigen. Unter anderen Umständen hätte sie ihm unter die Nase gerieben,dass er doch nur ihren Hintern sehen wollte. Aber das hier war ein angesehenes Hotel. Leute , die solche Äusserungen vor Gästen fallen liessen, durften hier nicht mal ein Praktikum machen. Firedevs startete den Staubsauger und sah es mit eben jenem vor allem auf unauffällige Ritzen und Spalten ab. Ihren Jedi-Sinnen entgingen die natürlich nicht. Wenn dort irgendwas versteckt war, ob Datensticks oder Credit-Chips. SIe würden im Staubsauger landen. Der Mensch brüllte unterdessen, was das hier zu bedeuten hätte. Firedevs spürte Irritation und Wut von ihm ausgehen. Der Yinchorri hingegen war deutlich beunruhigt, als wisse er, dass sie versuchten ihn zu überführen. Während beide Männer sich mit Wes beschäftigten, bückte Firedevs sich, um die Leistung des Staubsaugers zu erhöhen, wodurch der noch lauter wurde. Ihre gebückte Haltung nutzte sie, um eine Holocamera unter das Highboard zu kleben, die von da aus den zentralen Tisch, und die Cocktailbar ablichten würde. Dann saugte sie noch an der Fussleiste entlang zurück zu dem Gungan und verzog das Gesicht, weil der Mensch immernoch so wütend aussah.

"Vielleicht kommen wir einfach später wieder. Wir können ja erstmal auf der anderen Seite sauber machen und dann in einer Stunde oder so noch mal kommen."


schlug sie vor und lächelte den Mann und den Yinchorri an, ehe sie den Staubsauer und einen Eimer nahm und den aufgebrachten Menschen noch einmal anlächelte.

" Entschuldigen sie, wenn wir sie gestört haben. Wir machen nur unseren Job.Einen schönen Tag noch."

Damit wandte sie sich um und marschierte aus dem Raum.Sie verzichtete darauf, sich irgendeinen Namen für Gungan-Wes auszudenken und ihn mit selbigem zu rufen. Namen konnten leichter kontrolliert werden als vage Beschreibungen des Aussehens. Hoffentlich aber gab es nicht wirklich ein Gungan-Twi'lek-Putzteam, dass heut Abend wegen ihnen den Job verlor. Allerdings: Wenn ein hohes Tier wie Cortess schmutzige Geschäfte machte, die den Mord einer Priesterin erforderten, sollten die für den nichtmal als Parkettkosmetiker arbeiten. Vielleicht tat man ihnen damit langfristig sogar einen gefallen.
Im Gang draussen schlenderte Firedevs dann in aller Ruhe tatsächlich in die Richtung der Putzkammer, um darin zu verschwinden. Wes würde ihr sicherlich folgen und sie grinste jetzt schon. Wes allein mit ihr in einer Besenkammer. Viel klischeehafter konnte es garnicht mehr werden.

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk-Besenkammer- mit Wes?

 
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Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower, Chefetage – Yinchorri, Cortess-Angehörige (NPCs), Firedevs und Wes

Wes kannte Calborne kaum, er konnte also unmöglich sagen, ob dieser Padawan nun besonders kostspielig in der Haltung sein würde oder das Gegenteil. Fest stand aber, dass sie hier auf Alderaan auf Privatkosten bisher vor allem Jedi-Dinge erledigten und das musste ja nicht unbedingt sein. Firedevs hatte allemal recht wenn sie mit dem Gedanken spielte, die Reisekosten einzureichen.

»Ich bekomme das nicht so mit, der Rat befasst sich selten mit Rechnungen die kleiner sind als die für unser Schulschiff, wir haben altgediente Jedi-Meister wie Yeedle für sowas. Aber klar, reiche es ein, schließlich sind wir bisher ausnehmend erfolgreich. Vielleicht sogar zu erfolgreich, nicht dass wir ein größeres Schiff für den Rückflug brauchen. Schlimmstenfalls kürzt dir der alte, knausrige Kleine Grüne die Mehrkosten raus, verglichen mit einem Standard-Transport,«

Vermutete Wes, der diese Haushaltsknilche lange genug kannte, wobei die Affäre um Briannas Raumschiff dabei eines der Highlights war. Illegale Schiffsentsorgung im Rahmen einer möglichen Trekkingtour ging da schon in eine ganz ähnliche Richtung. Lustig, dass Firi dabei gleich an eine Methode zur Requirierung von Geldern für den Orden dachte.

»Ist er denn so prominent? Ich verfolge diese Sportdinge nicht so. Schätze das liefe auf sowas wie ›Extreme Survival Trekking mit Aris Calborne und Firedevs Kenobi‹ hinaus, als Hlog auf einem der einschlägigen Kanäle,«

Ulkte der Taanaber. Eigentlich hätte er den ganzen Tag so weiter machen können, jetzt wo die beiden Bälger verräumt waren und sie beide Zeit für sich alleine hatten. Da wäre es schon fast schöner, wenn ihr Gesuchter nicht auftauchen würde – aber nur fast. Aulona täte ihm da schon sehr leid und er wollte ihr einen Abschluss bieten, um Frieden zu finden. Wenigstens mussten sie wegen ihrer Zielperson nicht aufhören, so zu tun als wären sie genau das, was sie auch wirklich waren, ein verliebtes Pärchen nämlich. Eines, das ganz genau das tat, was er am liebsten tat. Sie waren auf Mission und stellten Missetätern und ihren Hintermännern (oder -frauen) nach.

Natürlich ließ Firedevs den leisen Vorwurf, Wes' Kom konfisziert zu haben, nicht auf sich sitzen. Oh, und dieser Blick, den sie ihr zuwarf. Dieses Feuer in ihren Augen. Unwiderstehlich. Eine Aulona war nicht einmal in derselben Liga. Das war die Frau, die er liebte! Wenn sie doch nur nicht in diesen blöden Schutzanzügen steckten…


»Mal überlegen: mit dir zusammen einen gefährlichen Kriminellen jagen, auf einer imperialen Welt ohne Rückendeckung der lokalen Behörden und ohne dass jemand überhaupt weiß, wo wir sind und hinter dieser Tür wartet der mutmaßliche Drahtzieher auf uns, der über eine eigene kleine Privatarmee verfügt. Da fragst du noch? Es könnte kaum besser werden als das!“

Wes grinste. Dieser Nervenkitzel, da fühlte man sich gleich zwanzig Jahre jünger. Und Firedevs' Gegenwart ließ ihn auch gleich zwanzig Jahre jünger fühlen. Dann wäre er… nein, das passte irgendwie doch nicht so ganz. Die Spielchen mit Maskerade und Illusionen, die er so liebte und hier ebenfalls ausleben konnte, passten dagegen schon. Die Gelegenheit, einen Gungan zu mimen, ließ er sich auch nicht entgehen.

»Nicht hässlich, besonders sauber!«

Entgegnete er – seine Firi in eine Gungan zu verwandeln, hätte er nicht über's Herz gebracht, für sie passte nur etwas schönes, anmutiges. Eine Twi'lek war gut und nicht nur wegen Mya konnte er die auch gut und ohne große Mühe darstellen. So crashten sie die Party in dem großen Büro und Wes lenkte die Herrschaften ab, während Firedevs in Ruhe die Spionagegerätschaften anbringen konnte. Schließlich bot sie den Cortess an, einfach später wiederzukommen. Der Taanaber verstand, sie war hier fertig.

»Aaah, andere Seite zuerst. Duse sein schon immer die Klügere von uns beiden. Kleiner Boss nicht sein böse und wir nicht verlieren Job. Plan gut!«

Firedevs ließ ihren weiblichen Charme spielen, den sie auch als Twi'lek maskiert mit wundervoller Leichtigkeit rüberbrachte. Wes dagegen gefiel es in seiner Rolle sehr gut, er konnte gar nicht anders, als ihnen noch ein wenig auf die Nerven zu gehen.

»Wirse kommen wieder und dann kleiner Boss hoffentlich sein besser gelaunt. Bis dann und baba!«

Der Jedi grinste in sich hinein, als sie den Raum hinter sich gelassen hatten. Schade dass es keinen Spiegel gab, dieses Bild von sich hätte er gerne gesehen. Vermutlich blieb ihnen jetzt nichts anderes übrig als zu warten. Er folgte Firedevs. Seelenruhig im Restaurant der Cortess zu speisen oder in ihr gemietetes Zimmer zu gehen konnte er sich nicht vorstellen, aber das hatte die wunderschöne Ritterin auch gar nicht vor. Sie steuerte zielsicher die Putzkammer an, aus der Wes sich vorhin bedient hatte. Zu zweit und mit dem Wagen dort abgestellt war es klein und eng darin, aber hier würde sie niemand bemerken und falls sie zum Cortess-Büro zurück mussten um einzuschreiten, wären sie schnell dort. Trotzdem konnten sie jetzt nur warten und sie waren sich beide nah, so nah…

Firedevs fühlte es doch auch? Wie sich ihre Auren überlappten, dass sie miteinander zu verschmelzen schien. Wes kam es wie eine wunderschöne Harmonie vor, als wären sie einfach füreinander bestimmt. Die Macht wollte auch, dass sie zusammen waren. Natürlich hatte er die Illusion aufgegeben, er wollte das wunderschöne Gesicht seiner Liebsten sehen. Er wollte sie auch riechen und schmecken, der Drang den er spürte war schwer zu widerstehen. Das hier war ihr Urlaub, bei der Macht! Er nahm seine Maske ab, hier steckten sie schließlich niemanden an, dann kam er seiner geliebten Firedevs noch näher, immer näher…


Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower, Chefetage – in der trauten, zweisamen Putzkammer – Firedevs :-)inlove:) und Wes
 
Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Restaurant- mit Aris und anderen Gästen.

Niemals hätte sie von sich aus solche Gebäude betreten. Zumindest nicht, um dort in das Restaurant zu gehen. Und schon garnicht mit Kleidung, die so dermassen kurz war. Sie schämte sich in Grund und Boden dafür, auch wenn sie damit wohl die einzige war. Die Speisekarte war leider zu klein, um sich dahinter zu verstecken und Aulona konnte nur zu Rano beten, dass er sie in dieser Situation leiten möge, damit sie sich nicht ganz zum Gespött machte. Zumindest ihr Begleiter schmunzelte schon. Na prima. Vielleicht könnte sie auf die Toilette gehen? Wer würde sie dort schon angreifen? Gut, Mamira war in einem Zimmer angegriffen worden, das eigentlich gut versteckte gewesen war. Und dennoch war sie jetzt tot. Also wäre die Einsamkeit der Toilette wohl nur ein willkommener Ort. Wenn sie nur wüsste, warum man sie derart angegriffen hatte. Dann müsste sie sich jetzt hier nicht so zur Schau stellen.

Sie hatte den Gedanken gerade zuende gedacht, als Aris ihre Karte antippte und sich dann zu ihr rüber lehnte. Er wollte, dass sie sich entspannte, um nicht unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Aulona nickte tapfer und atmete tief durch.

"In Ordnung."

bestätigte sie auch noch einmal mündlich und straffte sich. Sie sah sich jetzt um, wie sich andere Damen hier verhielten. Viele tranken alkoholische Getränke, etwas, dass ihre Religion ihr verbat. Zumindest als Priesterin war der Verzehr solcher Mengen an Alkohol eine Sünde. Es gab Rituale, in denen sie an Wein nippte, aber es war nie mehr ein als Teelöffel voll. Sie war noch nie in die Nähe eines Rausches gekommen und legte auch keinen gesteigerten Wert auf diese Erfahrung. Aris meinte dann, dass sie nach dem Essen ja einkaufen gehen könnten. Aulona sah ihn schockiert an.

" Oh nein. Die Kleider an diesem Ort kann ich mir nicht leisten und es ist ja nun nicht so, dass ich nichts habe. Ich habe nur nichts, dass... nun ja, dass so ist wie das hier. Aber ich brauche sowas auch nicht. Ich.. ich werde einfach hier sitzen bleiben, bis die Jedi zurück sind."

Wenn Aris recht hatte und man hier wirklich nichts von ihr sah, war das sicher die bessere Alternative als durch die Gegend zu laufen. Aulona rutsche noch etwas weiter vor, um so weit wie möglich unter dem Tisch zu verschwinden.Was sie dann aber überraschte, war das Interesse des Renn-Piloten an ihrer Religion. Neugierig musterte sie den Mann erneut. Sie hätte sicher viel vermutet, ausser, dass er sich für etwas interessierte, dass mehr war als Geld und Adrenalin.
"Nun. Wir haben unser Leben Rano gewidmet. Er ist das Höchste. Der Beginn von allem. Viele fürchten ihn als Gott des Todes und der Zerstörung, aber das stimmt so nicht. Er bereitet die Erde und macht sie fruchtbar. Er schafft Platz, damit Neues entstehen kann und lässt den Samen aufgehen. Er hat den ersten Planeten aus Feuer erschaffen und ihn dann mit seinen Tränen ertränkt, damit Leben gedeihen kann. Und das tut er noch heute. Im Kleinen wie im Grossen. So wie das Land, das nach einem Vulkanausbruch fruchtbarer ist. Bist du noch nie an einem Ort gewesen, wo du dich gefragt hast, wie da überhaupt irgendwas leben kann? Und dennoch war da etwas? Glaubst du, das wäre Zufall? Oh nein. Das sind die Orte, an denen es gerade erst begonnen hat. Der erste Keim, wenn der Acker vielleicht noch unwirtlich und wüst aussieht. Aber er ist da. Rano ist der Kreis des Lebens, ohne den Leben garnicht möglich wäre. Sein Wille ist die Energie, die ein Herz zum Schlagen bringt und die Knospe aufbrechen lässt. Viele Wissenschaftler forschen und forschen. Finden Erklärungen und Theorien für dieses und jenes. Aber sie kommen immer wieder an den Punkt, an dem sie etwas eben nicht mehr erklären können. Warum leuchtet die Zelle auf, wenn sie befruchtet wird und neues Leben entsteht? Warum wird aus einem verwüsteten Planeten irgendwann wieder eine grüne Oase des Lebens? Egal, wie tief sie forschen: Irgendwann kommen sie immer an den Punkt, an dem sie nicht weiter kommen ohne zugeben zu müssen, dass es da etwas geben muss, dass da nachhilft. Und das ist Rano."

Aulona war absolut überzeugt davor, dass es ihren Gott gab. Natürlich. Es gab praktisch keine andere Erklärung dafür, dass die Galaxie war, wie sie war. Das alles so genau aufeinander abgestimmt war, dass Leben überhaupt erst möglich wurde. Egal, wie chaotisch es auch aussehen mochte. Das in diesem Chaos überhaupt etwas entstanden war. Aulona lächelte ihren Begleiter an.

"Das Universum dehnt sich immer weiter aus, trotzdem Gravitation ja eigentlich alles zusammen zieht. Hast du eine Idee, warum das so ist?"

lächelnd legte sie die Ellenbogen auf den Tisch, faltete die Hände und legte ihr Kinn darauf, während sie neugierig auf die Idee des Piloten wartete.

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Restaurant- mit Aris und anderen Gästen.

(Farbe kommt später)
 
Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk- Gänge- mit dem Mörder-NPC, Wes und vielleicht noch anderen.

Wes erklärte, dass der Rat mit den Klein-Finanzen nicht so viel zu tun hatte, lud sie aber ein, die Kosten dieses Urlaubs ruhig einzureichen. Firedevs grinste.

"Naja. Sooo viel haben wir ja jetzt noch nicht unnütz ausgegeben. Kost und Logis hätten mein Onkel und meine Tante sicher gestellt. Und alles danach war ja wirklich nur Arbeit- sozusagen. Nicht schlecht, ganz und garnicht. Aber ich wär mit dir auch gern zum Fluss runter gewandert und hätte mich mit dir da in die Sonne gelegt. Mal die Füsse ins Wasser gehalten. DAS hingegen hätte ich sicher nicht so gut abrechnen können wie eine Tasse Kaf im Cortess-Tower."


Ja, sie hätte schöne Dinge für Wes geplant gehabt. Aber wer wusste schon, ob ein Nachmittag am Flussufer mit Schwimmen und nem Lagerfeuer nach Sonnenuntergang überhaupt was für Wes gewesen wär. Vielleicht tat ihm der etwas aktivere "Urlaub" jetzt richtig gut und war daher besser als die paar Chill-Tage, die sie sonst veranstaltet hatte. Die Macht hatte schon ihre Gründe, warum etwas so geschah, wie es geschah. Da musste man einfach Vertrauen haben.
Wes's Vorstellung, eine Trekkingtour mit ihrem neuen Padawan öffentlich zu machen, brachte Firedevs zum lachen.

"Aber es ist sicher nicht mehr wirklich ne Trekking-Tour, wenn dich so ein Holo-Droide auf Schritt und Tritt verfolgt. Vor allem würde ich wahrscheinlich nach spätestens zwei Kilometern die Krise bekommen mit dem Ding und es eigenhändig vom Himmel holen."

Nein, Firedevs musste wirklich nicht in die Medien. Das überliess sie dann doch gern anderen. Wes' Frage nach der Prominenz des Piloten entlockte Firedevs jedoch ein Schulterzucken.

"Ich hab keinen Plan. Allerdings hast du sein Schiff ja gesehen. So oder so hat er offensichtlich genug Geld, um so ein Schiff zu besitzen. Ich weiss nicht. Jemand, der nicht erfolgreich bei Rennen ist und sich so einen Namen geschaffen hat, hat sicher auch nicht so ein Schiff. Ich denke, ich werde es raus bekommen."

Sie grinste, ehe sie sich den Ernsten Themen zuwandten: Dem Kopf hinter der ganzen Sache mit Wes' Padawan. Die Worte des Tanaabers bestätigten Firedevs' Vermutung, dass der "Action-Urlaub" vielleicht viel eher Wes' Ding war. Er wirkte in der Tat deutlich lebendiger als noch auf Coruscant. Mehr wie ein Junge, den man endlich mal unbeaufsichtigt gelassen hatte und der nun endlich tun und lassen konnte, was er wollte. Naja, so fast zumindest. Firedevs lächelte, als sie Wes' Grinsen sah. Ja, das war auf jeden Fall sein Ding und später- zurück auf Coruscant- würden sie sicher noch oft über diese "Entführung" lachen.

Den CEO des Cortess-Hauses auszuspionieren war auch spannend. Wenns nicht so ernst wäre, hätte Firdevs sicher laut gelacht, kaum, dass sie aus dem Raum draussen waren. Wes tobte sich als Gungan noch etwas mehr aus und sie war sich sicher: Wenn es für Wes noch etwas teures und zerbrechliches in Reichweite gegeben hätte, hätte er sich das Geräusch von zerberstenden Glas- oder Töpferwaren sicher nicht entgehen lassen. Nur, um das Blut des vermeintlichen Drahtziehers zum Kochen zu bringen. Firedevs blickte nicht zurück, damit niemand ihr Grinsen sah. Erst als sie- dicht gefolgt von Wes- in die Putzkammer trat, drehte sie sich wieder zu ihm um.

"Soviel zu "Gefühle gibt es nicht." Du hast doch ein heiden Spass daran gehabt, ihn zum kochen zu bringen. Gibs zu."


Sie grinste, als sie Wes Platz machte, damit er zu ihr in die Besenkammer treten konnte. Es war eng hier. Und ruhig. Firedevs stellte noch ihr Com auf, dass alles anzeigte, was im Konferenzraum geschah. Dann hiess es warten. Firedevs betrachtete den Mann vor sich. Den Mann, um dessen Wohlbefinden sie sich sorgte wie bei keinem anderen Jedi. Der Mann, mit dem sie ja gewissermassen durchgebrannt war. Der Mann, mit dem sie etwas Zeit zu zweit haben wollte. So sehr, dass sie es einfach getan hatte. Ihre Auren schmiegten sich ineinander, als hätten sie nur drauf gewartet. Sein Blick lag auf ihr und sie lächelte. Im nächsten Moment hatte Wes seine Maske abgelegt und Firedevs folgte seinem Beispiel, ohne lang darüber nachzudenken. Wenn er meinte, dass sie sie hier nicht brauchten, war sie ihm dankbar.

Endlich war etwas weniger zwischen ihnen. Die Erleichterung, die sie deswegen empfand, war deutlich höher, als sie erwartet hatte. Aber Wes ging es wohl ebenso, denn er kam ihr langsam näher. Firedevs lächelte breiter und legte die Schutzmaske neben sich auf den kleinen Wagen mit Putzutensilien, um die Hände frei zu haben. Während dessen liess sie ihren Blick weiter auf Wes liegen, zumindest bis er einen gewissen Punkt auf dem Weg zu ihr überschritten hatte. Den Rest der Distanz überwand sie und berührte seine Lippen mit ihren. Ihre Hände fanden ihren Weg in seine Haare und sie hätte nichts dagegen gehabt, jetzt die Zeit anhalten zu können. Der erste richtige Kuss zwischen ihnen. In einer Besenkammer. Sicherlich gäbe es romantischere Orte, aber über die würden sie sich wohl nicht für den Rest ihres Lebens amüsieren. Den Schmetterlingen in ihrem Bauch war das "Wo" ziehmlich egal. Sie freuten sich aufgeregt über diesen Schritt und brachten alles zum Kribbeln. Hoffentlich gab es jetzt nicht gleich Aufregung, die sie dazu zwang, das hier viel zu früh abzubrechen. Wenigstens ein Mal konnte die Macht doch etwas nachsichtig mit ihnen sein. Nur heute.

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk-Besenkammer- Eins mit Wes :inlove:
 
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Alderaan - Kaamos Territorium, Luxusrestaurant im Cortess Tower | Aris Calborne und Aulona Ralegree und diverse andere Restaurantbesucher, Restaurantpersonal

Während die beiden aßen, erzählte Aulona ausgiebig von ihrer Religion und Aris befand, dass sie unzähligen anderen Religionen nicht unähnlich war. Es gab also unerklärliche Dinge im Kreislauf des Lebens, ja des Universums und weil man noch nicht wusste, wie passierte, was eben passierte, musste irgend eine Art von göttlichem Wesen dafür sorgen, dass die Dinge eben so abliefen, wie sie es taten. Der Halbhapaner konnte dieser Denkweise nicht viel abgewinnen. Der Mangel an wissen ließ seinen hochgezüchteten, analytischen Verstand nicht daran denken, dass es eine übergeordnete Kraft gab, die alles im Hintergrund lenkte und für Ordnung sorgte. Es regte allenfalls seinen Ehrgeiz an, zu ergründen, was unbekannt war und zu forschen, wo Wissen bisher einfach fehlte. Natürlich konnte er ihr das so kaum auftischen. Er wollte sie ja nicht vergraulen oder vom Hof jagen.

„Willst du auf die Urknalltheorie hinaus? Ich will dich nicht mit einem stundenlangen Vortrag langweilen, auch wenn das ein ziemlich faszinierendes Thema ist. Aber wo du die Gravitationskräfte ansprichst, muss ich an meine erste Heimat Corellia denken. Das System verfügt über nicht weniger als 5 Planeten in der grünen Zone um die Sonne Corell und können damit intelligentes Leben unterstützen. Das ist ziemlich ungewöhnlich nicht wahr? Man möchte schon fast sagen, es ist einzigartig in der bekannten Galaxis.

Entsprechend ranken sich viele Gerüchte und Theorien um dieses Mysterium und archäologische Ausgrabungen haben so manche obskure Tatsache zu Tage gebracht, die nur noch mehr Fragen hervor gebracht haben. Es gilt mehr oder weniger als erwiesen an, dass die fünf Brüder ursprünglich nicht aus dem System stammen, sondern dahin transportiert wurden. Gemein hin denken die Leute, dass dies mit Hilfe der so genannten Centerpoint Station geschehen ist. Von der kann ich dir gerne ein anderes mal erzählen, sie ist ein wirklich faszinierendes wie mysteriöses Thema und das seit Tausenden von Jahren. Die Frage ist nur, wer hat all' das angestellt und wenn es sich dabei um einen Gott handelt...warum wäre er dafür auf eine Jahrtausende alte Raumstation angewiesen? Ein Gott müsste das doch mit einem Fingerschnippen erledigen können oder nicht?“

Um den Punkt zu unterstreichen, schnippte Aris mit einem Finger.

„Die...nennen wir sie Architekten...des corellianischen Systems, wie wir es heute kennen, werden gemeinhin als die Himmlischen bezeichnet. Was meinst du? Ich frage mich, ob dein Rano einer von ihnen ist? Vielleicht hatte er ja seine Hände im Spiel, als das corellianische System geschaffen wurde.“

Ganz selbstverständlich war seine Begleiterin ins du verfallen und sie schien sich beim Essen merklich entspannt zu haben. Über ein wohl bekanntes Thema zu reden, half doch eigentlich fast immer, einem die Nervosität zu nehmen. Der Halbhapaner war wirklich gespannt darauf, was sie zu seiner Idee zu sagen hatte, dass ihr Gott Rano eventuell ein uralter Erbauer von mächtigen Raumstationen war, die Planeten von einem System in ein anderes transportieren konnten.

Doch sein eigentlicher Plan war, sich im Einkaufszentrum ein wenig umzusehen und der Priesterin ein paar Sachen zu kaufen. Nach dem Nachtisch drängte er sie also einfach dazu, aufzustehen und ihm zu folgen. Er war sich dabei auch sicher, dass sie nicht alleine zurück gelassen werden wollte und so landeten sie ging er nach ihrem zweiten Einspruch einfach los.


„Ich weiß, ich weiß... Aber ich habe ja auch nie behauptet, dass du sie bezahlen musst.“

Mit einem schelmischen Grinsen führte Aris seine junge Begleiterin raus aus dem Restaurant und rein in den Einkaufsbereich. Boutique reihte sich hier an Boutique und als erstes erweckte ein Laden für Wanderkleidung das Interesse des Halbhapaners.

„Schau mal, als Jedi wirst du auf jeden Fall bequeme Wanderstiefel brauchen, die laufen doch viel rum oder? Und das bei Wind und Wetter. Du brauchst wirklich wetterfeste Kleidung!“

Und damit begann für Aulona die nicht enden wollende Tortur einer Anziehpuppe. Dieses und jenes Outfit sollte sie in einer Boutique nach der anderen anprobieren und Aris lobte ihr Aussehen in nicht wenigen der Outfits, die sie anprobierte. Weite Teile Alderaans hatten ein eher kühles, gebirgiges Klima, sodass es hier ein großes Angebot an Wander- und Skikleidung gab. Der Halbhapaner ließ es sich aber auch nicht nehmen, die Priesterin ein paar Abendkleider anprobieren zu lassen.

„In diesem Kleid, siehst du wirklich reizend aus. Ich könnte mich glatt in dich verlieben!“

Spielerisch ließ er ihr einen Luftkuss zukommen und bat dann die Verkäuferin das Kleid für sie einzupacken. Recht schnell wurden die vielen Einkäufe zu viel, um sie selbst zu tragen. Doch dafür fand sich unaufgefordert eine junge Dame in Uniform des Cortess Tower Personals, die beim Tragen half...dann eine zweite, als es um hochwertige Hautpflegeprodukte ging und schließlich eine dritte, als sie etwas Sportkleidung für Aulona besorgten, die sie für die Übungen beim Jeditraining sicher gut gebrauchen konnte. - Nirgendwo fragte Aris nach den Preisen sondern bezahlte einfach. Die Ware war auch nicht wirklich ausgepreist, was den Wissenden schnell verriet, wie teuer das alles war.

"Ich glaube, das reicht für den Anfang. Wie wäre es jetzt mit einem Eis? Hast du schonmal Zuckerwatte gegessen?"

Zum Glück war der Weg nicht weit zur kleinen Fressmeile zwischen den Boutiquen.

Alderaan - Kaamos Territorium, Luxusrestaurant im Cortess Tower | Aris Calborne
und Aulona Ralegree und diverse andere Shoppingcenterbesucher, -Personal
 
Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower, Chefetage – in der trauten, zweisamen Putzkammer – Firedevs :inlove: und Wes

Dass Firedevs auf Alderaan noch kaum Credits ausgegeben hatte, an denen selbst die Ordenskämmerei Anstoß nehmen konnte, war im Grunde eher ein Problem. Die schöne Brünette hatte einen solchen Aufwand für die ›Entführung‹ betrieben für etwas, was bisher ein reiner Arbeitsaufenthalt geblieben war. Das hätten sie auch ganz offiziell ohne all die Mühen und Kosten haben können. Sie zählte die Dinge auf, die sie eigentlich vorgehabt hatte und Wes hoffte, dass es diese Zeit noch geben würde, dass die Galaxis vielleicht einmal zwei Wochen ohne sie beide auskommen würde.

Holostar würde Firedevs wohl nicht mehr werden, obwohl sie zweifellos die Optik und auch die Ausstrahlung dafür hatte. Dafür hatte sie zu sehr ein Problem damit, auf Schritt und Tritt von einem Holodroiden gefilmt zu werden. Gut, dafür gab es andere Jedi, denen es gar nicht genug Holocams geben konnte, die sie filmten, aber im Moment auch nicht, naja. Würde vielleicht auch wieder anders werden – Ahna würde sicherlich dafür sorgen.

Vielleicht mussten sie auch gar nicht erst für Publicity sorgen und Calborne erledigte das von allein. Sein Schiff war nicht gerade das Billigteil von der Stange und wie er an einen Eta 2 Actis gekommen war, wussten wohl nur die Sterne. Firedevs hatte wohl recht: wer mit Rennen so viel Geld schaffelte, musste auch über einen gewissen Bekanntheitsgrad. Hoffentlich war es positive Publicity, die Jedi konnten ja beileibe Nachwuchs gebrauchen. Es schien ja fast, als ob der öffentlich breit dargestellte Einsatz der Jedi in der C-Virus-Krise die potentiellen Anwärter eher abschreckte. Coruscant war ja momentan nicht gerade ein Ort der Sehnsüchte…

Bezeichnend war, dass Firedevs und Wes sich alsbald wieder in trauter Zweisamkeit wiederfanden, aber diesmal, auf Anstoß der Jediritterin, völlig abgeschirmt, geradezu intim, in der kleinen Putzkammer. Sofort fragte sie ihm nach dem aus, was sie sicherlich leicht erraten hatte, so gut wie sie ihn inzwischen kannte. Natürlich hatte Wes seinen Spaß in der Rolle als Gungan gehabt.


»Spaß? Welcher Spaß? Das war alles nur für die Ermittlungsarbeit. Ich musste den Cortess reizen, denn wer wütend wird, macht Fehler. Fehler kämen uns sehr gelegen, ohne Hausmacht hier auf Alderaan,«

Behauptete Wes scheinheilig und fing schließlich an zu grinsen.

»Natürlich hat es das. Die schrägen Rollen sind das beste an den Illusionen überhaupt und wenn wir schon alles hätten was wir bräuchten, hätte ich es gerne auf die Spitze getrieben. Bis sie versucht hätten uns gewaltsam zu entfernen. Aber ohne anschließenden Krawall – wir sind ja schließlich im Urlaub.«

Den Holoprojektor des Koms in Sichtweite, konnten sie im Moment nichts anderes tun als zu warten, und das in der engen Putzkammer, in die sie sich beide hineingedrückt hatten. Sie beide, dicht an dicht, in intimer Distanz. Ihre Auren, die eins zu werden schienen. Die Schutzmasken fühlten sich in diesem Moment einfach nur sowas von falsch an und nach kurzer Zeit hatten sie beide abgelegt. Wes konnte Firedevs' wunderschönes, makelloses Gesicht aus nächster Nähe sehen. Endlich allein… Es schien ihm, als ob die Hormone in ihm verrückt zu spielen begannen. Sein ganzer Körper richtete sich auf eine bestimmte Sache aus. Er wollte es von ganzem Herzen, und Firi doch auch? Oder würde sie es als unprofessionell empfinden, wo sie doch die Geschehnisse im anderen Raum observierten? Aber was gesagt wurde, hörten sie so oder so.

Oder auch nicht. Schließlich war es Firedevs, die das letzte Stückchen Abstand zwischen ihnen überwand und ihn tief und fest küsste. Für den Taanaber war es wie eine Explosion – es hätte ein Feuerwerk in der Putzkammer gen Himmel geschossen werden und er würde es nicht mitbekommen. Ihre Hände fanden seinen Hinterkopf und seine suchten und fanden unter dem weiten Schutzanzug ihren schlanken, durchtrainierten Körper. War es ihr erster Kuss? Oder hatte es auf Coruscant, auf der Jagd nach der Kirche von Waru, schon einmal einen gegeben? Sicher war er sich nicht, doch das erste Mal, es war einmalig. Es musst sein. Wes konnte sich nicht vorstellen, dass man so etwas vergessen könnte, egal wie hart der Drogencocktail war, den man gespritzt bekam. Seine Gefühle fuhren Achterbahn mit ihm – ja, er würde es wissen.

In einer Besenkammer also. Sie hätten das ganz gepflegt und normal in Wes' Quartier haben können, aber da waren sie noch nicht so weit gewesen. Es hätte nicht gepasst. Den Aufwand, den Firedevs betrieben hatte, ihm diesen Urlaub zu ermöglichen, sprach für sich. Alderaan passte für diesen ersten Kuss. Aber es hätte am Landsitz ihrer Verwandtschaft passieren müssen, vielleicht im Garten, im Abendrot. Stattdessen waren sie in einen Putzkammer, wo es nach Desinfektionsmittel und künstlichem Citrelladuft roch. Aber für Wes hätten sie gerade an jedem beliebigen Ort in der Galaxis sein können, in diesem Moment gab es nur
SIE. Was spielte es da für eine Rolle, dass sie sich in einer Besenkammer befanden? Irgendwie passte es auch für zwei Jedi, die zueinander fanden: in einem Luxushotel, dort aber im engsten, unscheinbarsten Winkel.

Dieser erste Kuss schien ewig zu dauern und endete schließlich doch. Wes kam wieder zu Atem, lächelte Firedevs an und strich eine Haarsträhne zur Seite, die ihr ins Gesicht hing. Im Konferenzraum schienen die Cortess und der Yinchorri über etwas Unverfängliches zu sprechen. Sie hatten also noch Zeit. Sie küssten sich ein weiteres Mal, es schien sogar noch intensiver zu sein. Wes war so aufgeregt. Wenn er ihnen hier einen Herzinfarkt erlitt, konnte Firi ihn hoffentlich wiederbeleben? Hoffentlich hatte sie ein paar Dinge von ihrer Schwester Sahra, der Heilerin abgeguckt, denn ihm war, als würde er kein drittes Mal überstehen. Völlig fertig stand er da und drückte seine Liebste nur an sich, genoss ihre Körperwärme und das Gefühl ihrer
verbundenen Auren und wünschte, sie hätten die Schutzanzüge nicht an.

»Ich liebe dich, Firi. Danke für alles,«

Sagte er schließlich. Doch dann plötzlich fiel das Stichwort. Aus Firedevs' Kom klangen die Worte von der Priesterin im blauen Kleid. Schwester Mamira. Der Wortführer, der Unsympath, den Wes mit Vergnügen auf die Palme gebracht hatte, fragte ganz explizit und ausdrücklich nach der Ermordeten.

»Tot, wie Ihr es wolltet.«

»Und das Spice?«

»Es war nicht da. Ich hab deren ganzes Quartier auf den Kopf gestellt, keine Spur.«

»Du sagtest es gäbe eine zweite Priesterin… sie muss es haben!«


Der Yinchorri schüttelte den Kopf.

»Die beiden sind so weltfremd, die Jüngere noch mehr wie die Alte. Selbst wenn sie das Spice gefunden und gewusst hätten, was das ist, hätten sie es direkt zu den Sicherheitskräften gebracht. Oder aber sie hätten es ahnungslos auf dem Flug in einem Müllkompaktor entsorgt, was weiß ich.«

»Wir müssen sichergehen. Finde das Mädchen! Bring es mir!«

Der Dialog, den Firi und Wes Wange an Wange verfolgten, als würden sie einen innnigen Tanz führen, ging noch eine Weile weiter. Der Cortess erteilte seinem Handlanger sogar noch einen weiteren Mordauftrag, scheinbar an einem neugierigen Staatsanwalt, und schließlich verließen sie nacheinander den Raum, erst der Yinchorri, dann die Angehörigen des Hauses Cortess.

»Hast du gehört? Wir dürfen keine Zeit verlieren! Erst die Kamera mit den Beweisen, dann Aulona und anschließend müssen wir die Sicherheitskräfte vor einem möglichen Attentat warnen!«

Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower, Chefetage – in der trauten, zweisamen Putzkammer – Firedevs
:inlove:
und Wes
 
Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Restaurant- mit Aris und anderen Gästen.

Ihr Begleiter erzählte ihr von seinem Heimat-System, dass 5 Planeten in der doch eigentlich schmalen Zone hatte, in dem Leben entstehen konnte. Aulona runzelte die Stirn als er weiter sprach und den Aufbau seines System als „künstlich angelegt“ bezeichnete. Sie nickte.

„Ok. Das mit dem System ist interessant. Ich hätte zwei Theorien. Erstens: Das Corellia-System wurde tatsächlich von Rano so angelegt. Vielleicht um seine Kreaturen zu ermutigen, einen Schritt von ihrer Heimatwelt weg zu wagen. Bis zu einem anderen Planeten im selben System ist für Raumreise-Anfänger eher machbar als Planeten in anderen Systemen. Und ja: 5 Planeten im selben System in die habitable Zone zu quetschen, ohne das ihre Gravitationsfelder miteinander interagieren und es zu Kollisionen kommt, ist mit Sicherheit Millimeter-Arbeit. Aber ich denke dennoch nicht, dass es Rano war. Diese Form von Hilfe gibt er nicht. Das klingt eher dem Werk eines Sterblichen. Sicherlich eine Rasse, die technologisch so hoch war, dass sie gottähnliche Fähigkeiten hatte. Aber wie du schon sagst: Ein Gott hätte keine technischen Hilfsmittel gebraucht. Meine andere Theorie ist: Es war vielleicht eine Art Prüfung und sie hatten Hilfe von Rano, was die Position angeht. Vielleicht hat es in einer Region eine Katastrophe gegeben und Rano hat das Corellia-System als Notlager so anlegen lassen. Um den Wesen aus der Katastrophengegend eine Zuflucht zur Verfügung zu stellen.“

Ja, Aulona verlor sich gerade ein wenig in Spekulationen und sie bekam nicht schlecht Lust, sich Corellia mal genauer anzusehen. Allerdings sank ihre Laune gleich wieder, als sie sich die Frage stellte, ob ihr Weg sie und Mamira irgendwann in dieses bemerkenswerte System geführt hätte. Doch viel Zeit , darüber zu sinnieren und Trübsal zu blasen, hatte sie nicht. Ihnen wurden irgendeine schneeweisse Masse serviert, die auf der Zunge zerfloss und dabei den Mund mit einer angenehmen Süsse erfüllte und das Aroma von Nüssen mit sich führte. Interessant! Kaum hatten sie das Dessert gegessen, beharrte Aris darauf, shoppen zu gehen. Aulona faltete die Hände vor der Brust und folgte dem jungen Mann… wohl am ehesten wie eine Mutter ihrem Kind durch eine Spielwarenabteilung folgte, damit es nichts dummes anstellte. Als erstes gingen sie in eine Art Sportgeschäft, in dem es Wanderausrüstung gab. Aris plünderte in der Tat beinahe die Ständer mit den Kleidern. Aulona runzelte die Stirn.

„Ich habe wetterfeste Kleider und meine Stiefel sind gut! Das sind Reisestiefel! Die sind dafür da, viel zu laufen!“

protestierte sie, doch es half nichts. Ehe sie sich umsehen konnte, drückte ihr der Pilot einen unmöglich grossen Stapel Kleider in die Arme und schob sie dann in eine kleine Kabine. Er stand vor dem Vorhang, das konnte sie sehen. Sie hingegen starrte erstmal nur den Berg an Kleidern an. *HILFE* schrie sie innerlich und nahm dann die obere Hose in die Hand. Gut, ein Vorteil hätte es, zumindest einen Satz dieser Kleider mitzunehmen: Sie würde nicht mehr halb nackt rumlaufen müssen! Allerdings wurde sie von der schieren Menge fast erschlagen. Aulona nahm die erste Hose, die ihr in die Finger kam und zog einen dazu passenden Pullover aus dem Haufen. Sie probierte beides an und betrachtete sich im Spiegel. Immerhin sah man ihren Po nicht mehr. Also nahm sie die anderen Sachen und wollte damit schon aus der Kammer raus. Doch Aris bat sie, auch die anderen Kleider anzuprobieren. Sie sah ihn einen Moment lang an und dann kurz zur Tür, als würde sie überlegen, ob sie davonlaufen könnte. Aber da waren immernoch Mamira’s Mörder, die es vielleicht auf sie abgesehen haben könnten. Also gab sie sich geschlagen und kehrte in die Kabine zurück. Probierte eine Kombination nach der anderen. Irgendwann nach der fünften oder sechsten hatte ihr Bewusstsein wie abgeschaltet und sie lief nur noch auf Autopilot. Sie liess den Piloten einfach machen und dackelte einfach hinterher, während er jeden Laden betrat, als hätte man dort nur auf ihn gewartet. Es dauerte auch garnicht lange, bis sie völlig die Übersicht verloren hatte, was Aris nun alles gekauft hatte.Sie sah nur noch grosse Einkaufstaschen und fragte sich, ob da auch was für den noblen Herren drin war. Ihr letzter Stop war eine Boutique, in dem es nur Abendgarderobe gab. Jene Kleider, die die Schönen und Reichen trugen, wenn sie lachend beieinander stand und Alkohol tranken. Aulona hatte sich nichtmal vorgestellt, jemals soetwas anzuziehen. Doch nun lief es ähnlich wie in den anderen Läden. Aris brachte ihr irgendwas und sie versuchte es anzuziehen. Manchmal war nicht ganz klar, wie der Designer sich das gedacht hatte. Aber eines stellte sie bald fest: Diese Ballkleider sahen viel schöner aus, als sie sich anfühlten. Einige kratzten oder waren steif. Oft war der Stoff viel zu dünn. Sie trat mit einem gelb-goldenen Kleid aus der Kabine, das zur Abwechslung mal halbwegs bequem war, wenn auch immernoch dünn. Der Rock reichte ihr bis unters Knie und war mit Mustern und Perlen bestickt. Das selbe Muster fand sich in einem Streifen am Dekolletee, was das ganze harmonischer aussehen liess. Das war der Moment, in dem Aris wohl endlich zufrieden war. Bei seinem Kommentar lief Aulona feuerrot an und als er ihr auch noch einen Luftkuss zuwarf ,blickte sie auf ihre Füsse. Doch das verbarg ihr Gesicht wohl kaum. Sie hörte, wie der Pilot die Anweisung gab, das Kleid einzupacken, dass sie gerade trug und Aulona flüchtete fast in die Umkleidekabine, als fürchte sie, jemand könnte sie sehen. Rasch reichte sie das Kleid raus und schlüpfte dann in eine Hose und einen Pullover, in denen sie sich wohler fühlte als in dem viel zu kurzen Shirt. Aber dennoch war sie völlig überwältigt. Als sie den Laden verliessen, und Aris sie fragte, ob sie ein Eis wollte oder ob sie schon einmal Zuckerwatte gegessen hatte. Aulona nickte und schüttelte den Kopf, nur um wieder zu nicken.Sie kannte Eis und Süssigkeiten aus ihrer Zeit vor dem Orden, als sie noch klein gewesen war. Aber das erschien ihr weit weg und sie wusste nicht, ob ihre Erinnerung noch mit der Realität überein stimmte.

„Kann ich bitte Wasser bekommen?“


fragte sie schon fast verzweifelt, als Aris sie in ein Café führte und sie sich setzen durfte. Sie atmete tief durch und sah ihren Gönner an.

„Tut mir leid, dass ich nicht so viel rede gerade. Ich glaube, ich leide etwas unter Reizüberflutung.“

Sie schenkte ihm ein Lächeln und legte ihre Hände dankbar um das Wasserglas, das man ihnen gebracht hatte. Konnte man sich innerlich wund fühlen? Ja, sie fühlte sich gerade so. Als wär ihr Schädel auf der Innenseite wund.

„Machst du solche...Marathon’s öfter?“


Ihn schien das Ganze garnichts auszumachen, was Aulona fast nicht verstehen konnte. Ausser eben, dass er sowas öfter machte. Dann lächelte sie wieder und stützte ihren Kopf auf die Hände.

„Und verrätst du mir auch,wofür ich dieses wunderschöne Ballkleid brauche?“

Er war so im Kaufrausch gewesen, dass er wahrscheinlich garnicht darüber nachgedacht hatte, dass Aulona wahrscheinlich nie auf einen Ball oder ähnliches kam. Die Jedi waren nun auch nicht gerade für ihre überschwänglichen Feste bekannt. Sie musterte die Augen ihres Begleiters und fragte sich, was er von seiner Zukunft erwartete. Wie er sich sein weiteres Leben vorstellte.

„Was denkst du, wie das wird, so als Jedi?“

fragte sie darum und legte den Kopf schief. Sie selbst hatte sich noch nichts ausgemalt und liess das Ganze einfach auf sich zukommen.Das einzige, was sie sich vorgenommen hatte, war die beiden Religionen miteinander zu vergleichen und die Wahrheit zu suchen. Waren Rano und „die Macht“ das selbe? War „die Macht“ eine Kreation von Rano? Das könnte sie sich auch noch vorstellen. Warum segnete Rano Wesen mit einem Zugang zu solchen Fähigkeiten, die ihn nichtmal anpriesen? So viele Fragen und sie würde ihnen nachgehen! Das war auch ein Lebenssinn und Aulona wusste, von wem dieser kam.

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower-Café- mit Aris und anderen Gästen.
 
Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk-Besenkammer- Eins mit Wes :inlove:

Wes freute sich tatsächlich wie ein kleiner Junge über diese Arbeit hier. Etwas, dass Firedevs erleichterte und ebenso freute. Das Leben war in den Mann zurück gekehrt,nachdem Wochen an Verwaltungs-und Organisationsaufgaben es fast aus seinem Blick getilgt hatten. Und- das musste man ja auch mal sagen- von der einen Tasse bei ihrer Tante mal abgesehen war bisher noch keine Silbe über Kaf gefallen. Und er war weit unter der Menge, die er sonst im Tempel verkonsumiert hatte. Sehr gut. Allein das war noch ein Grund mehr für Firedevs, Wes leidenschaftlich zu küssen. Ein Kuss, der ganz und gar erfüllend war. Eine Aspekt der hellen Seite, das war für Firedevs ganz klar. Liebe war ein Aspekt der hellen Seite. Wenn nicht DER Aspekt überhaupt. Sie lächelte vor sich hin, als sie sich voneinander lösten und er sie an sich drückte. Auch Firedevs liess ihre Arme um ihn liegen und genoss für den Moment die Nähe zu ihm. Eine Nähe, die nichtmachtsensitive Wesen sich nicht einmal vorstellen konnten. Diese Berührung war echt und tief und vollkommen. Für ein paar Sekunden schwiegen sie, bis Wes sich bei ihr bedankte. Firedevs schmunzelte.

„Du musstest wirklich dringend gerettet werden. Auch wenn wir dafür etwas total verrücktes machen mussten. Aber ich wette jetzt schon: Wenn wir nach Hause zurück kehren, erkennen dich deine Rats-Kollegen nicht mehr wieder.“

Sie hob den Kopf , um ihn etwas erschrocken anzusehen.

„Nachher lassen sie dich nicht mehr rein! Oder stecken dich in ne Zelle als fremden Eindringling!“

Dann grinste sie.

„Dann muss ich dich einfach noch mal retten.“

Nur Sekunden später erklangen ihre Stichworte und brachten die romantische Blase zum platzen, in der Wes und sie bis gerade noch gewesen waren. Auch wenn die Worte es nicht ganz vermochten, sie von Wes zu trennen. Ihre Verbindung war tief und stark. Wahrscheinlich war die Macht allein in der Lage, sie jemals wieder zu kappen.Gebannt lauschten sie zusammen den Worten des Mannes und des Yinchorri, bis der Auftrag fertig ausgesprochen war. Das war auch ihr Startschuss und Wes umriss ihre Aufgaben. Firedevs nickte und setzte sich ihre Schutzmonitur wieder auf.

„Dann los. Ich hätte sich ja sonst vorgeschickt, deine Padawan sichern, während ich die Kamera hole. Aber das Zeug fällt zu sehr auf. Leider.Ich muss unbedingt bei dir in die Lehre gehen, wenn Zeit dafür ist!“

Sie war aber schnell fertig mit anziehen und kontrollierte mit Hilfe der Macht den Gang vor der Tür, um nicht jemanden zu erschrecken oder so. Als sie sicher war, dass niemand in Sichtweite war, öffnete sie die Tür und sah noch einmal nach, auch wenn das eigentlich nicht mehr nötig war. Da war niemand. Also hielt sie Wes die Tür auf. Dieser verdammte Virus. Sie könnten so viel effektiver sein, wenn sie sich jetzt aufteilen würden. Firedevs hätte Wes spielerisch wiedergefunden. Egal, wieviele Leute in diesem Tagungshotel rumliefen. So verbunden, wie sie waren, müsste sie wahrscheinlich nicht mal aktiv nach seiner Aura suchen. Und nur wegen diesem dummen Anzug- und weil sie keine Illusionen konnte- wurden sie so ausgebremst. So ein Mist.

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk-Auf dem Weg, die Schurken aufzuhalten- mit Wes
 
Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower, Chefetage – in der trauten, zweisamen Putzkammer – Firedevs
:inlove:
und Wes


Wes war nicht mehr auf Mission gegangen seit den Anfängen der Viruskrise, damals mit Admiral Blades Marines, Agent Duval und der liebreizenden Elise. Es war lange her, viel zu lange, dass er etwas anderes gemacht hatte als, im Großen und Ganzen, Verwaltungskram. Ja, da war diese Mission gewesen mit Alisah und Lianna, wo er Firedevs das erste Mal begegnet war, aber die zählte nicht. Er erinnerte sich kaum an irgendwas, wusste nicht einmal mehr so richtig, wie seine Kurzzeitpadawan Lianna genau ausgesehen hatte und wo sie abgeblieben war. Das zählte also nicht. Zählte ihr kleiner Ausflug als Mission? Wes fand ja. Am Anfang hatte er große Bedenken der ganzen Alderaan-Sache wegen gehabt, aber jetzt wusste er, dass seine Liebste recht gehabt hatte, wie eigentlich immer. Er konnte es spüren, wie gut ihm eine kleine Undercover-Scharade mit Versteckspiel tat. Dass das Liebespaar sich in der Besenkammer so nah gekommen war, wie es an so einem unpassenden Ort nur ging, war da noch die Muja auf der Torte.

Firedevs war erkennbar zufrieden damit, dass Wes es nun selbst merkte. War es verrückt gewesen? Mit Sicherheit. Aber vielleicht gerade verrückt genug für ihn. Wobei Wes schon hoffte, von seinen Rats-Kollegen wiedererkannt zu werden, den wenigen, die sich momentan überhaupt im Tempel aufhielten. Eigentlich nur Murrrar und Rornan. Das war wenig, verdammt wenig. Er wollte gerade etwas erwidern, wie positiv die Veränderung doch sei, als die schöne Ritterin die Gelegenheit auf ihre unnachahmliche Weise für einen Scherz nutzte. Als Eindringling weggesperrt zu werden, mit einer Firedevs, die ihn gleich nochmals retten musste – das musste man einfach laut loslachen.


»Mehr Action klingt gut! Die El'mireth-Methode!«

Rief Wes aus und wusste sofort, dass er sich verplappert hatte. Er beeilte sich, darüber hinwegzugehen.

»Ich merke, wie gut mir das alles tut, raus aus dem Tempel, raus aus dem Alltagstrott, rein in neue, unbekannte, sogar ein klein bisschen gefährliche Situationen. Jetzt weiß ih erst, wie sehr ich das brauchte.«

Die Kamera riss sie schließlich aus ihrem Gespräch heraus. Schweigend verfolgten sie den Dialog zwischen dem Cortess und dem Yinchorri, dann machten sie sich fertig, die Kamera mit den Beweisen zu sichern. Schnell war die Illusion wieder über die Schutzausrüstung gelegt, eine Fähigkeit, die Firedevs bewunderte und selbst erlernen wollte. Klare Sache. Sie hielt ihn lichtschwertmäßig fit, er half ihr bei den Machttechniken auf die Sprünge.

»Aulona wird leider noch etwas warten müssen – hoffentlich ist er nicht gerade unterwegs zu ihr,“

Unkte Wes, glaubte abe selbst nicht wirklich dran. Sie würden vielleicht bald alle zusammen Illusionen üben können:

»Machen wir. Etwas verbergen, was eigentlich da ist, ist schon für Fortgeschrittene, aber du schaffst das. Außerdem kenne ich alle Abkürzungen und die meisten Kniffe.«

Gemeinsam verließen sie die Putzkammer, denn was blieb ihnen anderes übrig. Die Illusion war zu anspruchsvoll, um sie irgendwoanders hinzuprojizieren, wo er nicht mal hinsah. Sie mussten also zusammenbleiben, der tapsige Gungan und die anmutige Twi'lek. Schnell eilten sie über die Gänge, erreichten die Doppeltüre. Es waren keine Lebensformen dahinter zu spüren, wie die Holocam es ja auch anzeigte. Die Türe war auch nicht abgeschlossen, wie für einen Konferenzraum üblich. Während Firedevs die Beweise sicherte, konnte Wes gar nicht anders, als zum Fenster zu gehen und die atemberaubende Kulisse der alderaanischen Berge zu bewundern.

»Wenn man in's Drogengeschäft einsteigen muss, um so eine Kulisse jeden Tag zu haben, wäre es fast einen Versuch wert, meinst du nicht auch?«

Hach, hoffentlich würden sie noch Gelegenheit haben, das alles zu bewundern. Die Erschütterung der Macht von vorhin und die unsichere Nachrichtenlage machten ihm Sorgen. Auch jetzt war es ihm nicht allzu lange vergönnt, denn plötzlich schwangen die Doppeltüren auf, und vor ihnen stand der Yinchorri, der Mörder von Schwester Mamira.

»Ha! Ihr schon wieder! Ich wusste es! Ich hätte euch gleich ausschalten sollen!«

»Hättest duse machen sollen, okie. Wirse dichse nämlich gleich bringen zu großer Boss und duse bekommen mächtig Ärger. Mächtig. Ärger,«


Kalauerte Wes, dem die Gunganrolle zu viel Spaß machte, um jetzt ohne Not damit aufzuhören.

»Duse also besser kommen freiwillig, dann Ärger sein nur mächtig und nicht megaheftig.«

»Ich mach euch beide platt!!!«


Brüllte der Yinchorri und machte Anstalten, in Firedevs' Richtung zu laufen. Wahrscheinlich, weil sie näher stand. Vielleicht hatte er auch ihre Holocam gesehen und wollte sie ihr abnehmen, etwas in der Art. Doch Wes würde es zu verhindern wissen – dachte er. Er konzentrierte sich ein bisschen (schließlich musste er zwei Machtfähigkeiten zugleich aufrecht erhalten), machte eine entsprechende Geste, und es passierte – nichts. Machtlähmung funktionierte bei diesem Yinchorri nicht.

»Was sollte den das jetzt werden? Willst du mich zu Tode staubwedeln, du kleines Würstchen?«

Das war nicht gut, aber so überhaupt nicht gut, fand Wes.

»Erse sein bisschen immun gegen großen Hokuspokus-Zauber,«

Warnte er Firedevs und nein, er konnte den Gungansprech immer noch nicht lassen. Der gedungene Mörder setzte seinen Weg in Richtung der Jedi-Ritterin vor, er richtete einen auf Alderaan ja eigentlich illegalen Blaster auf sie und der Taanaber legte einen Spurt hin, um ihn noch abzufangen…

Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower, Chefetage – im großen Konferenzsaal – Yinchorri-Mörder-NPC, Firedevs und Wes
 
Alderaan - Kaamos Territorium, Luxusrestaurant im Cortess Tower | Aris Calborne und Aulona Ralegree und diverse andere Shoppingcenterbesucher, -Personal

Der kleine Shoppingtrip hatte doch irgendwie Spaß gemacht. Leider war das Angebot hier dann doch eher begrenzt, wenn man wusste, was es in den Metropolen der Galaxis so alles gab, doch ein Anfang für eine ordentliche Garderobe für Aulona war immerhin gelegt. Dafür war das kleine Café hier doch eigentlich recht hübsch. Aris schwenkte sein Eiskafgetränk und nippte an dem Becher, bevor er ihr antwortete.

„Das ist für den Anfang ziemlich viel, ich verstehe schon. Aber sieh es einfach als Übung an. Jedi sollen ja viel unterwegs sein, immer auf Reisen in diese oder jene Ecke der Galaxis, um irgendwelche diplomatischen Feuer zu löschen oder Detektivarbeit zu leisten. Sieh das heute also als kleine Trockenübung an, bei der du dich ein wenig an Menschenmassen und alles was dazugehört gewöhnen lernst.“

Aulonas folgende Frage tat er dann mit einem gleichgültigen Schulterzucken ab.

„Ich weiß jetzt nicht, was du unter öfter verstehst. Also ab und an, wenn mir danach ist? Wenn du jetzt aber wissen willst, ob ich öfter hübsche, junge Damen mit Geschenken überhäufe, dann muss ich das klar verneinen. Da bist du dann schon ein klein wenig etwas besonderes."

Bei den letzten Worten grinste er und zwinkerte der Priesterin verschwörerisch zu. Er war sich ziemlich sicher, dass sie das in Verlegenheit bringen würde und verlegen sah die junge Frau dann doch ziemlich süß aus.

„Das Ballkleid? Naja, wenn du mal auf einem Ball jemanden aufsuchen musst, dann hast du jetzt passende Kleidung.“

Dann beugte er sich vor und senkte den Ton, so als wäre das Folgende nur für sie beide bestimmt.

„Und falls das nicht passiert, dann lade ich dich einfach mal in schickes Restaurant ein, hm?“

Dann lehnte sich der Halb-Hapaner wieder in seinem Stuhl zurück und trank von seinem Getränk als wäre nichts gewesen.

„Das Leben als Jedi? Da gibt es so viele Geschichten und Mythen...es ist schwer, da die Wahrheit herauszufiltern. - Aber ich schätze mal, das weisst du viel besser als ich. Ich meine, da wird viel beten, in sich kehren und Meditation dazugehören. Davon verstehe ich nicht viel, ganz im Gegensatz zu dir. Da hast du mir einiges voraus.“

Nach einem weiteren Schluck hob Aris die Schultern leicht an.

„Dazu gehört aber auch Kampftraining und das Lichtschwert, wohl ihr größtes Symbol. Jedi sind ja große Krieger, die eigenhändig ganze Kompanien auf dem Schlachtfeld ersetzen. Es gibt da die wildesten Geschichten über ihre Kampfkraft. Wenn man sich so anschaut, was ihre Gegenspieler, die Sith, so alles anstellen, dann wird da schon was dran sein.“

Dann verengten sich seine Augen kurz und seine Stimme senkte sich wieder.

„Aber eines kann ich dir sagen, ich will mich nicht zum Supersoldaten machen lassen. Eher türme ich und verschwinde im äußeren Rand oder den Unbekannten Regionen, wenn es sein muss.“

Gleich darauf hellten sich seine Gesichtszüge aber wieder auf. Er wollte Aulona keineswegs Angst machen oder sie daran Zweifeln lassen, dem Orden beizutreten. Jeder musste seine eigenen Erfahrungen sammeln und basierend darauf Entscheidungen treffen, davon war er fest überzeugt. Er klatschte in die Hände und schaute nach der Kellnerin.

"Genug davon, wir sollten auf jeden Fall noch ein Stück Kuchen essen, bevor es weitergeht!"

Mit einem freundlichen Lächeln winkte Aris der Kellnerin, um zwei Käsesahneschnittchen für
Aulona und sich zu bestellen.

Alderaan - Kaamos Territorium, Luxusrestaurant im Cortess Tower | Aris Calborne
und Aulona Ralegree und diverse andere Shoppingcenterbesucher, -Personal
 
Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk-Auf dem Weg, die Schurken aufzuhalten- mit Wes

Die Vorstellung, Wes nur wenige Stunden nach ihrer Rückkehr noch einmal von Coruscant zu entführen, amüsierte sie beide. Wes lachte sogar richtig laut los. Jemanden zum Lachen zu bringen war übrigens ein Weg, die Wahrheit zu erfahren. Statistisch gesehen sagten Leute, nachdem sie gelacht hatten, immer die die Wahrheit. Zumindest in den ersten 1-2 Sätzen danach. Nun erwähnte Wes Sahra’s Meisterin und so , wie er es ausdrückte, klang es so, als wäre Rätin El’mireth eine Draufgängerin. Firedevs hatte sie ganz am Anfang ihrer Jedi-Zeit kennengelernt, hätte sie aber nicht so eingeschätzt. Dem entsprechend überrascht sah sie Wes nach diesem Satz an. Dieser erklärte dann aber sofort, wie sehr er diese Mission hier genoss. Firedevs grinste.

„Das war alles geplant!“

Natürlich war es das nicht gewesen. Sie hatte ein paar Sachen auf dem Plan gehabt mit ihm. Ein gemeinsames Abendessen in der Stadt. Der Besuch am Flussufer. Aber gut, das hier war fast besser. Zwar vielleicht nicht wirklich entspannend, aber manchmal half eine andere Art Anspannung auch dabei, Verspannungen zu lösen. Bei Wes schien das durchaus zu funktionieren und wer wäre sie, das in irgendeiner Form zu sabotieren? Im Idealfall kam Wes dann also nicht nur erholt und ausgeschlafen sondern auch noch mit bester Laune zurück in den Jedi-Tempel. Und mit einer neuen Padawan im Schlepptau. Win-win-win-win sozusagen. Totalsieg. Sowas war selten, aber nicht ausgeschlossen.

Auf ihrem Weg zum Konferenzraum erklärte Wes sich dann bereit, ihr Illusionen beizubringen. Firedevs grinste.

„DAS glaub ich. Du bist für die ganzen Brain-Fuck-Sachen bekannt. Ich freu mich drauf. Wird sicher lustig.“

Sie grinste Wes an, der inzwischen wieder als Gungan unterwegs war. Im Konferenzraum klaubte Firedevs die Holocam unter dem Schrank raus und wollte sie gerade wegstecken, als sie Wes am Fenster stehen sah. Er bewunderte die Aussicht und Firedevs schmunzelte.

„Millionen Lebewesen besuchen den Planeten unseres Hauptsitzes jeden Tag, um die Skyline zu bewundern. Du hast nen Platz in der ersten Reihe! Vergiss das nicht!Mein Quartier hat nicht mal nen Fenster.“

Aber ja, Alderaans Landschaft war malerisch, da hatte er recht.

„Und! Wir sind ein Paar jetzt. Das bedeutet: Auch du hast jetzt Familie hier, die man mal besuchen kann. Sicher ein Vorteil.“

Gut, wenn der Krieg wieder ausbrach, war das sicher nicht mehr so einfach. Da würde man dann mehr tricksen müssen. Der Gedanke daran drückte auch Firedevs Stimmung etwas.Aber umso wichtiger war es doch, dass sie den Urlaub jetzt voll auskosteten. Die Macht warnte sie nur wenige Sekunden, bevor die Tür aufschwang und der Yinchorri im Raum stand. Sein Blick fiel auf die kleine Holocam in ihrer Hand und er zählte 1 und 1 schneller zusammen, als sie ihm zugestanden hätte. Jetzt drohte er ihnen den Tod an. Naja, wenigstens war er nicht bei Aris und Aulona. Wes liess seinen inneren Gungan noch einmal raus und Firedevs nutzte die Gelegenheit , um erstmal die Kamera zu verstauen. Der Blaster in der Hand des Yinchorri war das nächste Problem. Er wäre kein Problem für ihr Lichtschwert, aber das hier zu zünden wäre aus mehreren Gründen riskant. So ein Lichtschwert machte doch relativ charakteristische Geräusche und würde vielleicht die Aufmerksamkeit Unbeteiligter erwecken. Wes lenkte den Yinchorri weiter ab , zumindest für einen Moment. Das gab Firedevs Zeit, sich mit einer Flasche überaus teurem Whisky zu bewaffnen. Wes probierte unterdessen etwas anderes. Sie konnte spüren, wie die Macht ihren Fluss veränderte. Ihren Gegner beeindruckte das jedoch garnicht. Wes warnte sie noch, dass der Yinchorri gegen Machteinfluss wohl immun war. Interessant! Es gab nicht viele Spezies, die über eine natürliche Immunität verfügten.Der Blaster zielte nun mit seiner Mündung auf Firedevs, aber sie hatte dank Wes ja Zeit genug gehabt, sich mental auf eine Auseinandersetzung vorzubereiten.

Während der Yinchorri also auf sie zu lief, wohl in dem Glauben, der Lauf eines Blasters würde sie vor Angst erstarren lassen, wartete Firedevs. Sie wartete und sammelte die Macht um sich. Wes schien wohl ebenfalls besorgt und spurtete in ihre Richtung. Für genug Bewegung sorgen? Check! Zugegeben, die Situation war sehr gefährlich und die Whisky-Flasche würde sie im Ernstfall nicht vor Blasterblitzen schützen. Aber ihr Plan war ein anderer. Als die Distanz zwischen dem Yinchorri und der Wand hinter ihm ihrer Meinung nach gross genug war um ihn angemessen zu beschleunigen, hob sie- scheinbar abwehrend- die linke Hand. Wes dürfte um die Natur dieser Geste eher bescheid wissen und nur einen Moment später brachte sie dem Echsenmann die geballte Ladung Machtenergie entgegen, die sie zuvor aufgesammelt hatte. Er flog rückwärts quer durch den Raum und landete mit einem lauten Krachen an der Wand. Einen Menschen hätte die Wucht des Machtstosses mit Sicherheit ins Land der Träume geschickt. Der Yinchorri war jedoch robuster und rappelte sich beinahe sofort wieder auf. Mist verdammter! Hätte er nicht brav liegen bleiben können?

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower- Oberstes Stockwerk- Konferenzraum- mit Wes und dem Yinchorri
 
Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower, Chefetage – im großen Konferenzsaal – Yinchorri-Mörder-NPC, Firedevs und Wes

Alles so geplant, ja klar Wes wusste ja nicht, seit wann Firedevs Rätin Ahna in der Hinsicht Konkurrenz machte, aber amüsant war die Vorstellung trotzdem. Wäre es geplant gewesen, dass wäre sie soweit perfekt, bis auf den nervigen Aspekt der Infektionsschutzanzüge. Aber das wäre kleinlich und in der Situation ohnehin nicht zu ändern. Er grinste:

»Meinen nächsten Urlaub buche ich wieder bei Kenobi Tours, so viel ist sicher!«

Revanchieren konnte er sich, wenn sie auf Coruscant zurück wären. Illusionstraining mit Firedevs würde sicherlich spaßig werden. Gedanklich blieb die Gute ein wenig bei Coruscant und verglich die romantischen Bergwelten Alderaans sofort mit der Skyline von Coruscant. Sie war hier aufgewachsen, vielleicht wusste sie den Blick deshalb nicht so zu schätzen? Wes hatte den Blick sowohl von seinem Büro als auch seinem Privatquartier aus, dementsprechend waren Wolkenkratzer für ihn normal. Der Ausblick dort war ohnehin nicht halb so beeindruckend wie mit der Macht hinauszugreifen und die Abermilliarden an Leben der Ökonomopolis zu spüren.

»Musst dich halt mehr in's Zeug legen und bald Meisterin werden!«

Er grinste wieder.

»Außerdem könntest du trotzdem den Turm der Ruhe aufsuchen, wann immer du möchtest. Oder wir gehen für eine Weile nach Lianna, da hat jedes Quartier ein Fenster, es gibt halt außer dem Garten nix zu sehen. Das glatte Gegenteil von Alderaan halt. Die Natur, die Berge, hier hat man nicht so das Gefühl, dass überall um einen herum nur toter Durabeton und Stahl ist. Es wimmelt hier nicht so von Leben wie auf Coruscant, aber ich fühle mich trotzdem lebendiger hier.«

Vielleicht lag es daran, dass der Taanaber einerseits nicht in einer Betonwüste aufgewachsen war und Alderaan andererseits an jedem beliebigen Ort viel schöner, ja spektakulärer aussah als jeder beliebige Ort zuhause. Der Gedanke, hier öfter für Verwandtschaftsbesuche herzukommen, behagte ihn. Mit Vincent konnte er ja noch nicht so viel anfangen, aber Annes Kuchen waren ohne jeder Übertreibung schlicht eine Sensation.

»Ein Vorteil, den ich sicher nutzen werde.«

Doch dann wurden sie von der Arbeit unterbrochen. Der Yinchorri kam zur Tür herein und trotz Wes' Bemühungen, alles zu verzögern, ging es ziemlich schnell. Er sah die Holocam und wusste schnell was Sache war – er war also offensichtlich keiner von diesen Yinchorri, trotz seines Berufs als Söldner oder wohl eher gedungener Mörder. Zu den teilweise Machtimmunen zählte er zu Wes' Leidwesen sehr wohl. Was noch schlimmer war, Firedevs wählte als Behelfswaffe zu seinem Entsetzen ausgerechnet eine überaus teure Flasche Corellianischen Whiskeys. Wusste sie es nicht besser oder war es ihr schlicht egal? Jetzt musste er nicht nur Firedevs, sondern auch noch eine Flasche mit Alkohol vor einem mutmaßlichen Killer mit Blasterpistole beschützen.

Gut, dass seine Liebste sich selbst helfen konnte. Bevor ein wirkliches Handgemenge entstehen konnte, das sie gegen den riesigen Echsenmann nur verlieren konnten – so fit konnte Firedevs gar nicht sein – wehrte sie sich mit einem Machtstoß. Die charakteristische Handbewegung war Vorwarnung genug für Wes, in Deckung zu gehen, den Yinchorri erwischte es dagegen auf dem falschen Fuß. Er knallte rücklings gegen die Wand, heftig genug, um ausgeknockt zu werden. Sehr gut, der Whiskey war also gerettet.

Nur, dass der Typ ihnen nicht den Gefallen tat, ohnmächtig liegen zu bleiben. Schnell stand er wieder auf und nun war es an Wes, der Sache ein Ende zu setzen. Er reagierte blitzschnell und startete in die Richtung des Blasters durch, der ihm beim Aufprall aus der Hand gefallen hatte. Ein schweres Modell, mit ähnlicher Feuerkraft ausgestattet wie sein eigener DL-44, den er hier auf Alderaan natürlich nicht dabei hatte. Ein Lähmungsschuss daraus würde sicher auch einen Yinchorri außer Gefecht setzen.

Doch der Typ war schneller, als man jemandem seiner Größe zugestehen würde, gerade mit dem Schlag auf den Kopf, den er abbekommen hatte. Er erwischte seine Waffe vor Wes, richtete sie auf den vermeintlichen Gungan und erschoss ihn eiskalt – oder das dachte der mutmaßliche Mörder wohl zumindest. Und der Jedi-Rat tat ihm und sich selbst den Gefallen, eine Sterbeszene vorzuspielen.


»Michse gehen zu meinen Ahnen…«

Jammerte der Gungan-Wes, der zu Boden ging, während der reale Jedi stehen blieb, in der vollen Pracht seines Schutzanzuges. Ihm war, als wäre er bis zum Bersten voll mit Energie – die er nun auch ganz schnell loswerden musste, denn das war der Preis der Energieabsorption. Doch es war kein großer Preis, denn die Möglichkeiten waren fast grenzenlos. Auch zum Beispiel, eine viel stärkere Machtlähmung zu versuchen als zuvor. Eine, die auch auf den Yinchorri wirkte. Es war Wes ein Leichtes, dem benommenen Typen den Blaster zu entwinden, ihn auf Betäubung umzustellen und ihn damit in's Reich der Träume zu schicken. Mit zwei Schüssen, um ganz sicher zu gehen.

»Duse sein erledigt!«

Meinte er noch in Gungan-Sprech, obwohl er nicht mehr so aussah, dann wandte er sich an Firedevs.

»Aulona wird erleichtert sein, aber wir müssen sie trotzdem hier rausschaffen. Hier ist sie nicht sicher. ob verkleidet oder nicht.«

In Windeseile begann Wes, Mülltüten von seinem Putzwagen abzurollen und den Yinchorri darin einzuwickeln. Er achtete darauf, dass der Beschuppte auch Luft bekam. Aber hier raus bekam er ihn nicht ohne Firedevs' Hilfe – die Levitation war nun nicht gerade sein Steckenpferd und so kräftig war er nicht, dass er diesen Riesentypen auf den Putzwagen gewuchtet bekäme.

»Hilf' mir mal bitte kurz,«

Bat er seine Liebste und gemeinsam und mit Schwung beförderten sie ihn auf den Wagen, der kurz den Eindruck machte, als würde er unter der Last zusammenbrechen.

»Ich glaube, ich habe in der Nähe einen Lastenaufzug gesehen. Du musst ihn benutzen, um ungesehen nach draußen zu kommen. Ich hole Aris und Aulona, weil ich mich per Machtillusion unauffällig im Hotelbereich bewegen kann, ok?«

Wes half Firedevs noch beim Schieben des Wagens bis zum Aufzug und machte sich dann auf die Suche nach ihren beiden Jedi-Anwärtern. Mithilfe der Macht fand er sie schnell, obwohl sie sich nicht dort aufhielten, wo Wes sie erwartet hatte, sondern in einer Art Outlet-Center im Gebäude in einem Café sitzend Kuchen essend. Er benutzte dabei dieselbe Hotelgastillusion wie anfangs, als die den Cortess-Tower betreten hatten.

»Sieht so aus als hättet ihr den besseren Part erwischt. Leider müssen wir jetzt gehen, Firedevs ist schon auf dem Weg nach draußen. Aulona, du bist hier nicht sicher. Die Cortess haben es auch dich auch abgesehen!«

Warnte er sie und drängte zur Eile, obwohl er nur ungern Leute vom Verzehr von Käsesahne abhielt.

Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower – Café im Einkaufszentrum – u.a. Aris, Aulona und Wes
 
Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower-Café- mit Aris und anderen Gästen.

Aris deklarierte ihren Shopping-Trip kurzerhand als „Trockenübung“ und wirkte dabei so entspannt, als hätte er den Nachmittag in einem lichtdurchfluteten Garten verbracht. Sich durch einen Pulg von Leuten zu drängen war in der Tat nicht gerade angenehm. Aber viel mehr machte Aulona die Gesamtmischung zu schaffen. Viele Leute, Werbedurchsagen der Läden und die bunten Neontafeln, mit denen sie ihre Waren anpriesen. Das alles führte bei ihr zu einer Reizüberflutung, die sie schwindelig machte.

„Ich hoffe, sie haben auch andere Tätigkeiten für mich und will auch keine Feuer löschen. Ich will herausfinden, wie die Macht der Jedi in Verbindung mit Rano steht und ob sie wirklich auserwählte Wesen sind oder ob sie sich als gottgleich hinstellen aber in Wahrheit vielleicht sogar gegen Rano arbeiten.“

Dann war jedoch die Frage: Was dann? Also , wenn sie Erwählte waren, wär es ja toll. Aber Aulona rechnete ja immer noch mehr mit dem Gegenteil. Ja, was, wenn sich das als Wahrheit herausstellte? Was, wenn die Jedi wirklich eher sowas wie Dämonen waren? Allein würde sie das nicht auflösen können. Wiedermal wünsche sie sich, Mamira wäre noch da. Sie hätte bestimmt einen Plan gehabt.

Auf ihre Frage, ob er öfter solche Shoppingtrips hinlegte, zuckte er mit den Schultern und erklärte, dass er sonst keine Frauen mit Geschenken überhäufte.Aulona lief feuerrot an.

„Und ich danke dir vielmals dafür. Ich … muss erst noch gucken,was ich damit anfange. Ich hab noch nie so viel gehabt.“

Wahrscheinlich würde sie sich meist garnicht trauen, diese Kleider zu tragen.Damit sie nicht kaputt gingen. Aber Aulona wusste, dass das auch keine Lösung war. Die Sache mit dem Ballkleid wusste Aris dann auch zu lösen und erklärte, dass er zur Not mit ihr in ein teures Restaurant gehen würde. Aulona wies in die Richtung des Restaurants, in dem sie zu Mittag gespeist hatten.

„Du meinst, so wie das, in dem wir waren?“

Sie hatte noch nicht viele Restaurants von innen gesehen. Auf ihrer bisher kurzen Reise hatten sie Spenden von Imbissen oder Privatpersonen bekommen, die sie dann entweder in ihrem Quartier oder auf der Strasse eingenommen hatten. Restaurants waren ja eindeutig über ihrem Budget gewesen.

Das Leben der Jedi stellte sich Aris eher kampflastig vor und benannte die typische Waffe der Jedi als ihr grösstes Merkmal. Gab aber auch ganz klar bekannt, sich nicht zum Supersoldaten ausbilden zu lassen. Aulona nickte.

„Ich kann mir auch nicht vorstellen, eine ...Kriegerin zu sein. Wir sind durch und durch friedlich.“

Nein, sie würde sich wohl auf Spurensuche begeben. Sie hatte bereits ein Ziel und Krieger lautete es nicht. Aulona nahm ein Stück von dem Kuchen, der super cremig und sehr süss war. Doch weit kam sie mit dem Kuchen nicht. Plötzlich tauchte ein Mann an ihrem Tisch auf und hielt sie zur Eile an.Erst, als er sie beim Namen nannte und auch den Namen der anderen Jedi, erkannte sie Wes. Wobei erkennen wohl das falsche Wort war. Cortess’ hätten es auch auf sie abgesehen. Aulona sah ihn überrascht an.

„Ich kenn die nicht mal! Das muss ein Missverständnis sein!“

Trotz ihrer Rechtfertigung stand Aulona auf und nahm einige der Tüten, die jetzt ihre neue Garderobe enthielten. Mamira war durch das Missverständnis gestorben. Die Leute waren wohl so irre, dass sie erst schossen und sich dann die Fragen sparten. Sie hatte keine Lust, nähere Bekanntschaft mit ihnen zu machen.

Alderaan- Kaamos-Territorium-Cortess-Tower-Café- mit Aris, Wes und anderen Gästen.
 
Alderaan - Kaamos Territorium, Luxusrestaurant im Cortess Tower | Wes Janson, Aris Calborne und Aulona Ralegree und diverse andere Shoppingcenterbesucher, -Personal

Das Kuchenvergnügen wurde leider jäh von schlechten Nachrichten durchbrochen. Sie mussten schleunigst hier verschwinden, aber das musste man geschickt anstellen und da traf es sich einfach, dass der Halb-Hapaner jahrelange Erfahrung darin hatte, Paparazzi aus dem Weg zu gehen.

„Es eilt also, da habe ich auch schon die passende Idee.“

Aris winkte eine der drei Angestellten herbei, die die vielen Einkaufstüten trugen und kramte ein wenig in dem Erstandenen herum, um ein paar nützliche Dinge zu finden. Ah, da war dieser Sonnenhut mit der lächerlich riesigen Hutrempe und der erstaunlich langen, regenbogenenfarbenen Feder irgendeines exotischen Vogels. Den setzte er Aulona direkt auf. Es folgte dann eine fast schon ulkig riesige Sonnenbrille und ein seidenes Halstuch komplettierte die Verkleidung. Und so betrachtete er sein Werk, schaute eine Halbsekunde fast schon verliebt drein und seufzte theatralisch, bevor er ergriffen in die Hände klatschte.

„Hach, Maler müsste man sein!“

Aber dann wurde er direkt wieder ernst und steckte der Angestellten drei 500 Credits Chips zu.

„Junge Frau, ich bin ein wenig ermattet. Sie können uns doch sicher an dem ganzen Trubel vorbei runter auf das Landefeld bringen oder?“

Die Angestellte schien auch direkt zu verstehen. Aris war offenbar nicht der einzige Möchtegern-VIP, der bevorzugt behandelt werden wollte und so schaffte sie ihre Eskorte aus drei Einkaufszentrumangestellten über weniger frequentierte Gänge und Lifte runter ins Erdgeschoss. Den ganzen Weg über gab sich der Halb-Hapaner sehr divenhaft, wobei er eigentlich nur Wes mit allerlei Klischeehaftem zutextete, was denn noch gebügelt werden musste für die Party morgen, dass doch bitte der Koreander nicht so sparsam verwendet werden sollte und vieles weitere mehr.

Das ganze geradezu aus einer Telenovela entsprungene Gerede wurde recht schnell nervig, sorgte aber dafür, dass
Aulona zwischen der Diva namens Aris, seinem „Bediensteten“ namens Wes und den drei Angestellten hinter ihnen, die die vielen Einkaufstüten den dreien hinterhertrugen unter ihrer Verkleidung praktisch unsichtbar war.

Unten in der Eingangshalle wurde der Haupteingang tatsächlich ziemlich offensichtlich überwacht. Recht grobschlächtige Typen waren es da, die die Gäste des Turms einschüchterten, die herein- oder rausgehen wollten. Jedes Gesicht wurde kontrolliert.
Aris kleiner Kniff sorgte aber zum Glück dafür, dass sie durch einen Seitenausgang rausgelassen wurden. Weiter wurden sie nicht begleitet, sodass sie die Unzahl an Einkaufstüten nun selber tragen mussten. Sie waren auch erheblich weiter vom Schiff entfernt als hätten sie den überwachten Haupteingang benutzt, aber zumindest waren sie draußen.

„Ich hoffe, Firedevs ist auch hier unten irgendwo. Wir sollten zügig, aber nicht allzu eilig zum Schiff zurückkehren. Die Schläger am Haupteingang werden kaum die einzigen gewesen sein, die sie uns hinterher geschickt haben, hm?“

Das Divagehabe war so schnell von ihm abgefallen, wie der Halb-Hapaner es vorhin ausgepackt hatte. Stattdessen legte sich eine kalte, analytische Ruhe über Aris. Er schaute in alle Richtungen, um sicher zu gehen, dass sie für den Moment unbeobachtet waren und deutete dann in die Richtung der „Stellar Nomad“, mit der sie von hier verschwinden würden.

Alderaan - Kaamos Territorium, Seitenausgang des Cortess Towers nahe dem Landefeld |
Wes Janson, Aris Calborne und Aulona Ralegree
 
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